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Auricoma

Grüß Gott...

Beitrag von Auricoma »

...allerseits in die Runde!
Eigentlich spreche ich diese Begrüßung nicht aus, aber wir sind gerade auf Heimaturlaub in Bayern, ab dem Sommer werden wir wieder in Berlin wohnen. Und so komme ich auch schon zu einem wichtigen Punkt, weshalb ich mich hier anmelde: meine Familie lebt seit 2,5 Jahren in Kairo, und dort ist die Beratungs- und Therapielandschaft für mich nicht so gut zu durchschauen. Mein Sohn wird bald drei Jahre und meine Tochter bald vier Monate. Sie ist in Kairo auf die Welt gekommen.

Mein Sohn war drei Monate alt, als wir nach Kairo gezogen sind. Ich habe bei neuen Aufgaben die "Flucht nach vorne"-Einstellung und alles in Bewegung gesetzt, damit ich mich schnell eingewöhne. Bald hatten wir uns eingelebt mit Krabbelgruppe, Kindermädchen und neuen Freunden. Auch einen Job habe ich später gefunden (wir sind aufgrund der Arbeit meines Mannes hier). In der ersten Zeit in Deutschland nach der ersten Geburt habe ich lange mit dem Kaiserschnitt gehadert, der wegen Geburtsstillstand geschehen ist. Ich hatte davor schon 14h Wehen, er lag in Beckenendlage.

Meine Tochter kam dann (auch Beckenendlage) gleich mit einem Kaiserschnitt auf die Welt, in Kairo. Ich war erst glücklich und stolz dass das in Kairo alles sehr gut geklappt hat und ich schnell wieder auf den Beinen war. Ich war auch gleich verliebt in sie, das Stillen klappt super. Aber die Heulerei, die beim Sohn nach zwei Wochen vorbei war, ging erst nach zwei Wochen richtig los. Ich trauerte sehr um meine Fitness, meinen alten Körper, meinen Job, immer noch kein Alkohol trinken zu können, mit Freundinnen ausgehen, mit dem Großen einfach so auf den Spielplatz, um die Nähe zu meinem Mann, einfach alles. Einmal war ich verabredet Abends, und als das nicht klappte weil es Demonstrationswarnungen in Kairo gab, bin ich fast vollständig ausgerastet vor Verzweiflung. Dem Großen gegenüber hatte ich große Schuldgefühle, nicht mehr für ihn da sein zu können wie früher. Ich habe ihn oft angeschrieen oder am Arm irgendwohin gezerrt oder geworfen, wenn er nicht im Alltag so wollte wie ich. ein Gedanke, der mich verfolgt, ist: bloß kein drittes Kind, bloß nie wieder diese Umstellung, obwohl das der Plan von meinem Mann und mir war, drei oder vier Kinder zu haben.

Dann war ich in einer Beratung als zufällig eine Sozialpädagogin in Kairo war. Eigentlich wegen der politischen Situation in Ägypten und den damit verbundenen Einschränkungen. Sie sprach mich dann auch auf PDD an. In dem Test auf dieser Seite habe ich 11 Punkte (sie hat mir schatten und licht ev auch empfohlen.) Später bot sie mir eine Mutter-Kind-Kur an in Berlin. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich nicht mind. sechs Wochen von Sohn und Mann getrennt sein will. Jetzt hier im Heimaturlaub habe ich versucht, einen Termin mit einem Psychologen o.ä. zu bekommen, das ging so schnell nicht.

Ich bin nicht davon überzeugt, eine ausgeprägte PDD zu haben, es hat ja auch noch kein Arzt oder Psychologe draufgeschaut. Aber ich kann nicht leugnen, drei Monate nach Geburt immer noch manchmal sehr zu weinen, und Angstgefühle zu haben, dass ich nie wieder arbeiten kann oder das Ganze nochmal durchmachen zu müssen. Bei uns kommt auch dazu, dass wir wg Beruf meines Mannes alle drei Jahre umziehen müssen, und das ist eine große Aufgabe. Kairo ist unser erster Posten.

Ich kenne in Kairo ein englischsprachiges Therapiezentrum. Ich glaube aber kaum, dass es dort PDD Experten gibt, das Angebot wird einfach Psychotherapie sein. Ich weiß auch noch nicht ob meine Kasse das übernehmen würde. Es ist auch ungemein peinlich, wir müssen die Arztbelege in der Verwaltung meines Mannes vorlegen, und dort kennt jeder jeden und ich habe dort auch diverse Funktionen. Da gäbe es schon einen "aha, die Frau x hat y!"-Effekt.

Ich bin mir also unsicher wie ich weiter vorgehen soll. Eigentlich geht es mir ganz gut jetzt, ich spreche viel mit meinem Mann und habe viel Entlastung weil wir daheim eine Haushaltshilfe haben, die mir auch mal die Kinder abnimmt bzw. der Große ist auch im Kindergarten. Ich habe auch viele Ideen, was ich zu meiner Entlastung umsetzen will. Bald wieder ein berufliches Projekt, mit Volleyball wieder anfangen, abends ausgehen.

Aber so die latenten Ängste sind sicher da. Ich denke auch dass das in meiner Situation normal ist. Andererseits kann es sicher nicht schaden mal mit einem Profi zu reden, immerhin werde ich sicher nochmal umziehen müssen und vielleicht auch nochmal schwanger sein, da ist es gut sich auseinandergesetzt zu haben oder?

Auf jeden Fall schaue ich in Zukunft öfter mal rein ins Forum oder werde die ein oder andere Frage haben.

Ich würde mich freuen, wenn ihr etwas zu meinem Beitrag schreiben könntet, was ihr für einen Eindruck von mir habt, oder was ich noch erzählen soll, oder einen Tipp oder so.

Jaaaa, ist lang geworden, ich bin ein Schreiberling :)
Liebe Grüße!
mici

Beitrag von mici »

Hallo Auricoma,

herzlich Willkommen im Forum! Es kann bestimmt nicht schaden, wenn Du hier einen steten Austausch hast, denn das Internet kannst Du ja wahrscheinlich an jeden Ort mitnehmen, an den ihr ziehen werdet!

Dein Beitrag klingt so, als wäre Euer gesamtes Leben sehr unruhig und mit vielen Veränderungen und Ortwechseln verbunden und als hättet Ihr aber dennoch die Idealvorstellung einer Großfamilie, die vielleicht eher nach Konstanten und Regelmäßigkeiten verlangt. Zudem scheinst Du auch beruflich und privat gerne volle Kraft geben und mein Eindruck ist, dass Du nicht 100%ig im Muttersein aufgehst. Vielleich überforderst Du Dich damit, wenn Du ausschließlich Hausfrau und Mutter bist? Du scheinst ein großes Bedürfnis zu haben, selbst aktiv zu sein und unter Leute zu gehen und darin auch unabhänig zu sein. Stattdessen engen Dich Deine Kinder und der Beruf Deines Mannes sehr ein und schreiben Dir eine bestimmte Rolle zu, die Du vielleicht gar nicht willst?!

Mich würde interessieren, wie das Verhältnis zu Deinem Mann ist.

Viele Grüße,

MICI
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

ich sehe das ähnlich wie Mici. Für mich klingt es eher nach "Trauer um das alte Leben". Natürlich muss man da auch aufpassen, dass das nicht Thema Nr. 1 wird. Aber es scheint Dir ja ganz gut zu gehen.

Verwundert bin ich - nicht nur bei Dir - dass sich so viele Frauen kurz nach der Geburt wieder mit dem Thema schwanger sein beschäftigen. Nur, weil es so geplant war? Ich respektiere natürlich einen Kinderwunsch, finde nur, dass man das von der Situation abhängig machen sollte.

Und Dinge auch oder gerade für sich selbst arbeiten sollte, nicht nur, weil es einen vielleicht später in einer SS wieder einholen könnte.

LG
Lotte
Birdee

Beitrag von Birdee »

Herzlich Willkommen :P

Du wirst hier Menschen finden ,die dich verstehen...
Auricoma

Antwort an MICI

Beitrag von Auricoma »

Liebe Mici,
vielen Dank für die Antwort.

Ich kann deinen Beitrag quasi komplett unterschreiben. Allerdings leben wir dieses Leben erst seit drei Jahren, also erst ein Umzug, und es hat mir mit erstem Kind auch gut gefallen. Ob dieses Leben eine Rolle aufdrängt, ein bißchen, aber es kommt ja darauf an, was man draus macht. Es wird viel diskutiert im Auswärtigen Amt, wie man das Leben für die mitausreisenden Partner und Familien verbessern kann. Wir sind ja tausende, und ich würde sagen, die meisten haben Kinder. Durchschnittlich mehr als in der Allgemeinbevölkerung, weil die Frauen selten arbeiten und das Geld da ist für die Kinder.

Zu acht werden wir sicher nicht sein wie die Familie von meinem Mann. Er hat nämlich fünf Geschwister und ich denke auch dass in seinen Zukunftsvorstellungen das Zuhause eine große Rolle spielt. Er macht sich nicht bewusst klar, dass das für uns keine Option ist, weil wir nicht auf dem Land leben und ich keine ausschließlich Mutter/Hausfrau Typ bin. Bewusst gefällt ihm das ja auch: dass ich noch andere Interessen habe und arbeite(te).

Das ist auch eine zentrale Frage, die ich mir immer wieder stelle, und wir uns. Mit zwei Kindern, drei, vier, alle drei Jahre umziehen und ich mit Berufswunsch, geht das? Geht das nicht? Wollen und können wir das? Ich unterhalte mich viel mit anderen Familien, die dasselbe machen wie wir, bei denen es geht (Es gibt sehr oft Familien mit drei Kindern, und auch bis zu fünf "wenn unser Freundeskreis ständig wechselt bekommen wir genug Kinder dass sie ihre Freunde immer dabei haben") . Von den Fällen, wo sich die PArtner dann scheiden lassen und die Kinder unglücklich sind, hören wir auch in internen Zeitschriften.

Unsere Antwort war: wir machen es jetzt, wir bereuen nichts, und wir entscheiden bei jedem Umzug neu, ob wir das wollen und können. Kairo mit dem ERsten war prima, ein ERfolg. Und zurück nach Deutschland im Sommer möchte ich auch. Soweit also alles gut. Einen Plan B haben wir auch grob, sollte sich der Weg als nicht mehr gut erweisen. Nämlich sesshaft werden und wir verdienen wieder beide.

Hm das Verhältnis zu meinem Mann, soll ich dir in drei Jahren die Doktorarbeit vorbeibringen? ;) Wir sind nun sechs Jahre zusammen, lieben uns sehr, sprechen oft und tiefgehend über unsere Beziehung, verstehen uns gut im Bett, er ist ein toller Vater. Es kracht auch regelmäßig, vielleicht zweimal pro Monat, dann schreie ich rum und weine viel, bevorzugt bevor ich meine Tage bekomme. Er ist dann schockiert über den Ausbruch. Am nächsten Tag oder so reden wir drüber und vertragen uns wieder. Was gut passt, ist, dass wir beide gern reflektieren und über unsere Beziehung nachdenken. Was nicht so gut passt: ich rede gern und viel und habe viele KOntakte, er redet nicht immer gern, besonders morgens oder wenn er ein Problem im Kopf ausbrütet. Dann fühle ich mich einsam und zurückgewiesen.

Ich habe schon einen Hang dazu, es ihm recht zu machen. Ich vermute, dass meine Mutter mir da Ängste mit auf den Weg gegeben hat. Mein Vater hat uns (ja, mich auch, bin vaterlos aufgewachsen) verlassen als ich drei war, und sie hat mir immer vorgelebt, dass man alles für einen Mann tun soll, damit er einen nicht verlässt. Ich wachse erst in die Rolle von emotionaler Unabhängigkeit hinein. Es fiel mir enorm schwer, auszusprechen, dass ich vielleicht kein drittes Kind möchte, und er war gleich nachdenklich und hat sich zurückgezogen. Er macht mir aber immer Mut, dass ich selbst nachdenken, meinen Weg gehen, meine Bedürfnisse äußern soll.

mja weitere Fragen dazu? ;)
Auricoma

Anwort an Lotte

Beitrag von Auricoma »

Liebe Lotte,
Wobei muss man aufpassen, dass es Thema Nr. 1 wird? Nur eine Verständnisfrage.

Ja ich bin auch verwundert, diese Frage nach dem nächsten Kind ist bei mir nach jeder Geburt wie eine lästige Fliege. Ich denke zum einen ersetzt es den Platz, den vorher Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung einnahmen (alles mit Spannung, Erwartung und Veränderung verbunden). Beim ersten Kind hätte ich gerne eine normale Geburt gehabt und wollte einfach wissen, ob das beim nächsten möglich ist. Die Ärzte konnten mir keine Antwort geben. Die Frage ist nun für mich abgehakt. Und nun beim zweiten steckt bei mir die Hoffnung dahinter, dass irgendjemand zu mir sagt: Nein, du musst diese Veränderung nie wieder durchmachen, niemals wieder wird ein Kopf gegen deine Rippen pressen, dir das Laufen zur Hölle machen, deinen Bauch aufschneiden und die Brustwarzen blutig saugen. - Diese Gedanken sind ja nun ziemlicher Quatsch, nur das Gefühl nicht: Angst.Für mich ist diese Frage also Ausdruck von Angst, nicht mehr dieselbe zu sein wie vorher.

Aber auch andere Frauen die ich kenne beschäftigen sich damit. Es steckt jeweils Unterschiedliches dahinter. Einige haben Zeitdruck weil sie auf die 40 zugehen, andere einen Konflikt mit dem Partner, weil er mehr oder weniger Kinder will.

Und natürlich muss man seine Fragen unabhängig von einer nächsten Schwangerschaft klären und seine Ängste, da stimme ich dir absolut zu.

Meine Gegenfrage wäre eher: wie schaffst du es, da NICHT dran zu denken? Ich wäre total froh wenn mein Mann kein drittes Kind wollte. DAnn müsste ich mich nicht entscheiden. Andererseits, wie ich mich kenne, würde ich dann eins wollen.

JAJA schon wieder sind sie da, die Gedanken. Wer weiß schon was in zwei Jahren ist, wenn das thema akut werden könnte.

Vielleicht sollte ich mir einfach sagen: "Antwort: Im Moment nicht." Das muss ja reichen.
Auricoma

Für Mici

Beitrag von Auricoma »

Liebe Mici,
ich lese gerade dass du auch einen Frischling hast, GLÜCKWUNSCH, wie alt ist dein Baby denn?

Sie sind toll die Kleinen oder? Aber sie wachsen sooo schnell, mir kommt meine wieder vor wie eine Riesin mit ihren drei Monaten.
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

naja, soll heissen, dass die Gedanken nicht permanent darum kreisen sollten, was man alles aufgegeben hat zugunsten des Kindes.
Es geht ja anders weiter ;)

Ich bin raus aus dem Rennen wegen Kids kriegen. Meine Töchter sind 12 und 7, ich über 40 ;) Und ich möchte wirklich kein drittes mehr. Mein Freund hat mir damals auch überhaupt nicht "reingeredet", von wegen wie viele sollen/müssen es denn sein ;)

Wichtig finde ich schon, dass Frau ihre eigenen Entscheidungen trifft, und nicht irgendeinem Idealbild hinterherjagt. Und genau, dazu gehört auch, sich die nötige Zeit zu nehmen, um zu checken, ob der Kinderwunsch in 2 Jahren noch genauso da ist. Schließlich entwickelt man sich ja auch als Mensch weiter, will vielleicht wieder arbeiten oder findet das Leben mit 1,2 oder wie auch immer wie vielen Kids gerade richtig.
Auricoma

Beitrag von Auricoma »

Hach ja, klingt gut. Werde ich machen. Was ist schon ideal, gell?

Ich warte einfach noch fünf Jahre, und dann kann ich sagen: ich bin zu alt, mit 35 wär das eine Risikoschwangerschaft.


... neiiiiiin. Ich warte zwei Jahre und sage dann: ich will nicht mehr Kinder haben.

Ich find es herrlich mit zweien. Es ist genug Zeit, jeden Tag den beiden ins Gesicht zu schauen und zu schauen, wie es ihnen geht, und was sie gerade entdecken, und trotzdem habe ich ein bißchen Zeit für mich dank Mann und Haushaltshilfe.

Ich freu mich auf die Zeit, die vor mir liegt. Gestern war ich das erste Mal wieder joggen!

Ich weiß nicht wo die Dreifachmamas ihre Energie hernehmen. Muss ich ja auch nicht wissen. Ich habe Respekt für sie.

Die Zeit spielt für mich. Es wird alles leichter werden *ommm*

Aber sag mal, "dreinreden"... der papa soll doch eine Meinung zur Kinderzahl haben dürfen?!
lotte

Beitrag von lotte »

Sicher hat der Freund/Mann Mitspracherecht ;) Aber viele hängen eben ihren eigenen, oft auch etwas altmodischen Ansichten hinterher (zb selbst so viele Geschwister etc). Das muss doch nicht zwangsläufig weitergeführt werden, oder? Besonders dann nicht, wenn Frau sich das eigentlich anders vorstellt.

Ich war 36 bei meiner zweiten. Das Thema Risiko wird leider auch immer öfter hochgekocht, so dass sich viele Frauen Zeitstress machen, der gar nicht sein muss.
Auricoma

Beitrag von Auricoma »

Nein zwangsläufig muss gar nichts.

Keine Sorge, das mit der Risikoschwangerschaft wäre mir wurscht. Das war nur ein Beispiel für eine schlechte Ausrede, falls ich nicht den Mut hätte mich auf meine eigenen Wünsche zu beziehen.

Wegen dir habe ich nun heute nachmittag vor mich hin geträumt, was gewesen wäre, hätten wir mit dem Zweiten länger gewartet. Aber so wie es ist hat es auch enorme Vorteile. Die beiden können später viel miteinander anfangen weil nah beieinander; der Große genießt das "große Bruder sein" sehr; ich muss, wenn ich zurück in D anfange zu arbeiten, keinem Chef mehr sagen dass ich schwanger bin und dann wieder aufhören; in Berlin hätten wir keine Verwandtschaft um uns herum und hier haben wir eine Vollzeit-HAushaltshilfe.
lotte

Beitrag von lotte »

Es ist immer gut so wie es ist ;)

Meine sind 4,5 Jahre auseinander und können ganz gut miteinander, obwohl viele meinten, sie wären schon zuuu weit voneinander weg. Ich kenne genug Kids mit kurzen Altersabständen, die sich sowas von zoffen ;) Also, eine Garantie für irgendwas gibt es eh nicht.

Das mit dem "geringeren" Altersabstand war für mich auch nie ein Kriterium. Ich wollte zb längere Zeit kein 2. Kind ;)
mici

Beitrag von mici »

Auricoma schrieb:
Unsere Antwort war: wir machen es jetzt, wir bereuen nichts, und wir entscheiden bei jedem Umzug neu, ob wir das wollen und können. Kairo mit dem ERsten war prima, ein ERfolg. Und zurück nach Deutschland im Sommer möchte ich auch. Soweit also alles gut. Einen Plan B haben wir auch grob, sollte sich der Weg als nicht mehr gut erweisen. Nämlich sesshaft werden und wir verdienen wieder beide.


Das klingt sehr vernünftig und gesund! Klar, kann man sich vor dem ersten Kind Gedanken darüber machen, wieviele Kinder man haben möchte, aber keiner, der zum ersten Mal Mutter wird, weiß was ihn erwartet und wie es sich anfühlt. Man kann über viele Kinder ins Schwärmen kommen, aber viele Kinder zu planen halte ich für sinnlos, eben weil man nicht weiß, wie sich das Leben von Kind zu Kind verändert. (Meine Mutter wollte fünf Kinder, dann kam ich, ihre erste Tochter und sie wollte eigentlich kein zweites mehr....).

Meine Jüngste ist jetzt sieben Wochen alt (die Ältere gute drei Jahre alt) und ich trauere in den letzten Wochen auch dem Schwangersein sehr hinterher und frage mich, ob ich wohl jemals wieder eine Entbindungstermin-Rechner aus dem Internet nutzen werde oder ob es das jetzt gewesen ist in diesem Leben und ich anfangen kann, die 50/56er, 62/68er Klamotten zu verkaufen... Ich hadere sehr mit der Entscheidung und merke dann, dass ich ja auch gar keine zu fällen brauche. Es landet einfach noch mal alles auf dem Dachboden und wenn es sich eines Tages richtig anfühlt, dann kriegen wir noch ein Drittes. Falls ich merke, dass ich lieber im Beruf durchstarten möchte, kriegen wir keins mehr. So einfach ist es doch im Endeffekt, ich glaube, wir neigen manchmal dazu, das Leben zu verkomplizieren....

Und was mir auch zunehmend an mir auffällt, ist, dass ich oftmals Vergleiche anstelle mit Frauen in ähnlichen Lebenssituationen. Und dann merke ich, dass mich Familien mit vielen Kindern unter Druck setzen, auch so viele kriegen zu müssen. Vielleicht können wir lernen, uns mehr an uns und unserem Wohlbefinden zu orientieren und weniger an vermeintlich vorbildlichen Lebensmodellen. Man muss sich mit sich und seinen Entscheidungen gut fühlen, das ist das höchste Ziel!!

Zu der Beziehung zwischen Dir und Deinem Mann habe ich vorläufig keine weitere Fragen, :wink: das klingt doch alles sehr gesund und so, als ob ihr beide mit Euren Belangen Gehör findet. Das ist wichtig!

MICI
vergissmeinnicht

Beitrag von vergissmeinnicht »

Hallo ihr Lieben!

Herzlich Willkommen Auricoma!

Ich versteh dich voll gut.

Ich hab mich ja unterbinden lassen nach dem 4ten Kind.
Es fühlte sich in der SS richtig an und da hab ich dann auch die Entscheidung gefällt.

Als dann das Baby da war und ich wusste dass bei mir nix mehr geht, das fand ich dann voll schlimm.

Auch wenn ich weiss und immer wusste dass ich keins mehr will..der Gedanke dass ich nicht mehr KANN selbst wenn ich wollen würde kostete mir viele schlaflose Nächte.

Aber du kannst ja, wenn ihr wollt und wenn ihr ned wollt dann ned :-)
Du hast noch Zeit...mit 35 ist man also schon zu alt fürs kinderkriegen?
grml..ich bin 34.....grins

Ich glaub wir sind einfach zu sehr mit unseren Gedanken beschäftigt.
In der SS drehten sich die Gedanken eben um SS u Geburt und Hoffen u Bangen dass eh alles passt.
Jetzt ist das Baby da und du suchst dir ein anderes Thema zum denken :-)
Jeder Altersunterschied ist schön und hat seine Vorteile .
Meine Kids sind 15, 10, 6 und 2,5 Jahre alt, ich weiss also wovon ich rede :-)


Ich bewundere dich wie du lebst!
Schon allein der Gedanke daran immer umzuziehen und nicht zu wissen wohin mich die Zukunft bringt, würde mich um den Verstand bringen.

Ich glaub du bist voll die starke Frau, weisst was du brauchst, was ihr braucht, was dir guttut und ich finde es grossartig von dir wie du alles widerspiegelst..reflektierst.

Dass dir ein Leben als "Nur" Mutter und Hausfrau zu wenig ist kann ich auch gut verstehen, ist es mir nämlich auch!
Setz dich damit nicht unter Druck, ist doch normal...wir sind doch schliesslich auch noch Menschen mit eigenen Bedürfnissen und nicht nur Mütter.

Ganz liebe Grüße
VGMN
cu43

Gruss nach Kairo

Beitrag von cu43 »

Hallo Auricoma,

ich hoffe, dass es Dir durch den Austausch hier im Forum besser geht.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass Du unter ganz außergewöhnlichen Umständen und in einer sehr schwierigen angespannten politischen Situation
etwas Tolles leistest. Ich ziehe den Hut davor. Und ich denke, dass Du ganz viel Mut, Kraft und Zuversicht in Dir hast.

Ich kann Dein Empfinden, man könne es zwei Kindern nicht recht machen und dass man sich so zerrissen fühlt, sehr gut nachempfinden. Ich habe eine sehr enge Bindung zu meiner Großen. Als dann mein Sohn geboren wurde, hat sich meine Einstellung über Nacht verändert. Meine Tochter ist jetzt die große Schwester und ich erwarte von ihr, dass sie sich auch so verhält. Dabei braucht sie ja auch erst einmal viel Zeit, um dahinein zu wachsen.

Ich habe ein gutes Jahr gebraucht, bis ich in diesem Punkt locker lassen konnte.

Ich wünsche Dir alles Gute und eine schöne Zeit in Kairo.

cu43
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