Es wird wirklich alles wieder viel besser

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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die Sandra

Es wird wirklich alles wieder viel besser

Beitrag von die Sandra »

Hallöchen,
ich möchte nach langer Zeit des ängstlichen Lesens auch mal einen Beitrag scheiben der Euch, denen es vielleicht im Moment noch schlecht geht, Mut machen soll. Zunächst aber, warum "ängstliches Lesen" ?? Ich bin ein "Psycho-Hypochonder" soll heißen, sobald ich von irgendwelchen psychischen Symptomen lese oder höre, bilde ich mir ein selbige zu haben (Ist aber auch schon viel besser geworden javascript:emoticon(':roll:')
Rolling Eyes ).
Deshalb bitte ich Euch von derartigen Antworten auf meinen Beitrag abzusehen. :-)
So aber nun kurz zu meiner Geschichte, ich hatte eine PPD mit den übelsten Symptomen, die Ihr wahrscheinlich alle kennt:
Panikattacken, Angstzustände, Zwangsgedanken, Derealisationen und, und, und ...
Ich habe wirklich gedacht ich wäre total verrückt und würde nie wieder gesund. Ich habe mir geschworen nie wieder ein Baby zu bekommen, geschweige denn, dass in dieser Zeit an Sex nur zu denken gewesen wäre. Gott sei Dank, hatte ich ein tolles Umfeld, einen tollen Mann, eine tolle Familie, tolle Freunde und nicht zuletzt ein super-tolles Kind (habe ich übrigens immer noch :lol: )
Dennoch habe ich die volle MEdikamentendröhnung bekommen, 25 mg Zyprexa, 60 mg Cipramil und ich glaube 60 mg Stangyl. Heute nehme ich noch alle 4 Tage (!) 2,5 mg Zyprexa, 10 mg Cipramil und 10 mg Stangyl. Ist wahrscheinlich mehr Placebo als alles andere. Und, es geht mir gut, ich kann mich alleine um mein Kind kümmern (und habe riesige Freude daran) gehe Teilzeit arbeiten und mein Mann kann mich tatsächlich auch mal ein paar Tage alleine lassen. Hört sich wahrscheinlich für den "Normalsterblichen" ganz selbstverständlich an, aber Ihr könnt wahrscheinlich nachempfinden was das für mich bedeuten. Was ich eigentlich sagen möchte, ich weiß es ist die Hölle wenn man mitten in der Krankheit steckt, aber es wird wieder gut. Natürlich habe ich Phasen in denen es mich nochmal überkommt, aber damit kann ich wirklich gut leben. Vielleicht überzeugt es Euch wenn ich Euch erzähle, dass ich ersthaft darüber nachdenke in Zukunft nochmals ein Baby zu bekommen :lol:
Ich wünsche Euch allen alles, alles Liebe, haltet durch, es lohnt sich !!!!!!
Sandra
P.S: Noch eins in eigener Sache, was ich bislang noch nicht gemacht habe, ich aber unbedingt trotz allem noch angehen möchte ist eine Psychotherapie, kennt jemand einen Therapeuten, am besten auch Psychiater der sich mit PPD auskennt und in Dortmund "sein Unwesen treibt" :D ?? Würde mich freuen, wenn mir jemand einen Tipp geben würde. Also nochmal alles Gute und liebe Grüße...
Xine

Beitrag von Xine »

Liebe Sandra

Erstmal Herzlichen Glückwunsch! Ich finde es ja fantastisch,dass du nur noch die Mindestdosis der Medis nimmst und es dir dennoch gut geht.Das macht Mut! Ich nehme zwar auch "nur" 2,5mg Zyprexa,aber komm nicht weg von.Bin aber überzeugt,dass "meine" Zeit auch noch kommt ;)

Hier schreibt dir übrigens auch jemand mit der Diagnose hypochondrische Ängste.Allerdings sind die bei mir eher auf die physischen Dinge bezogen.
Unter den Medis hab ich aber alles im Griff :)

Ich wünsche dir alles Gute und hoffentlich bald noch einen kleinen Zwerg :)


lG Anja
die Sandra

Beitrag von die Sandra »

Liebe Anja,
danke für Deine Antwort!! Was das Absetzen betrifft, ich hatte als ich noch 2,5mg Zyprexa genommen habe, das gleiche Problem wie Du. Ich wollte absetzen, und da 2,5 mg ja die kleinste Dosierung ist, habe ich dann halt logischerweise gar keine mehr genommen. Resultat war, dass ich mich permanent beobachtet habe, ob irgendwelche Symptome wieder auftreten. Und mal ganz ehrlich, selbst der gesunde Mensch könnte, wenn er sich die ganze Zeit mit Argusaugen beobachtete irgendwelche Merkwürdigkeiten an sich feststellen. Meine Lösung war, nicht ganz abzusetzen, sondern nur noch alle zwei, alle drei, alle vier Tage (immer nach Ablauf eines Monats ein Tag mehr) eine Tablette zu nehmen. Damit komme ich echt gut klar, Psyche "verar....." halt :P
Vielleicht klappt es bei Dir ja auch ?!?!?!? Ich drücke die Daumen.
LG
Sandra
P.S.: Ich habe in der schlimmsten Zeit übrigens auch Tavor genommen, kann ich jedem nur von abraten, von den Dingern wieder loszukommen, war - zumindest für mich- die Hölle.
Xine

Beitrag von Xine »

Das hört sich gut an! So haben wir das noch gar nicht probiert.Ich habe morgen einen Termin bei meiner Ärztin und werde das gleich mal ansprechen ;) Vielleicht klappt es ja so.Sie weiss dass ich unbedingt weg will von den Medis,und ich denke sie unterstützt mich da.Mal schaun.

Ich habe nur 1-2 Wochen Tavor genommen.Mich hat das zwar ruhiggestellt,aber irgendwie war ich nicht mehr ich selbst.Eher sowas wie ein Geist ;-) In schlechten Zeiten habe ich ab und zu ein Benzo (Tafil) genommen und sehr darauf geachtet dass das eine Ausnahme bleibt.Ich halte das Zeug für sehr gefährlich.



lG Anja
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