Frau / Kinder / Ehe

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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hilflos

Frau / Kinder / Ehe

Beitrag von hilflos »

Hallo,
ich habe folgendes Problem. Ich versuche es mal mit einer kurzen Zusammenfassung. Meine Ehefrau hat sich entschieden, sich von mir zu trennen. Zuerst wollte sie nur eine kurze Auszeit, aber die Dinge verselbständigen sich.
Ich habe halt jetzt die "Erkenntnis", dass vielleicht mehr dahinter steckt, als meine Frau zugeben will.
Seit der Geburt unseres 2. Kindes hat ab dem Zeitpunkt "Abstillen" alles angefangen. Es war ein riesen Drama für meine Frau, das unsere Tochter das Fläschchen nicht so genommen hat, wie Sie wollte und Sie immer dachte, unsere Tochter könnte verhungern. Dann kam hinzu, dass nur noch Mama das Fläschchen der Kleinen geben kann, weil überall anderst trinkt sie ja nicht. Die Kleine muss überall mithin, weil Sie kann ja nirgends bleiben..... Zwischenzeitlich ist unsere Tochter 9 Monate und bekommt immer noch PRE-Milch (und 2 x Gläschen/Tag), weil das ist viel besser als Brei usw.
Wenn ich meine Frau darauf anspreche, weil wir es bei unserem 1. Kind komplett anderst gemacht haben, wird gleich blockiert.
Ich habe schon mit der Hebamme meiner Frau gesprochen und ihr auch die sonstigen Sachen geschildert, wo meine Frau hatte, als das ganze Beziehungsdilema anfing (z. B. Müdigkeit, Weinen, Kopfschmerzen usw.). Die Hebamme hat mir dann meinen Verdacht durchaus bestätigt, dass meine Frau schon eine Peripartale Depression haben könnte. Daraus ist halt dann auch das ganze Beziehungsdilema entstanden, da meine Frau quasi meint, wenn ich weg wäre, hätte Sie keine Probleme mehr. Es kommen nur noch so Sätze "Trennung ist für Kinder das beste", "ich war in der Schwangerschaft nicht für sie da" usw. Bis zu dem Zeitpunkt "Abstillen" wars aber halt eher eine normale Ehe mit einem Kind. Aber seit Sie abgestillt hat, ist Sie extrem unzufrieden und hat sich total verändert. Alles was früher gut war, ist jetzt schlecht.
Ein Gespräch mit der Schwiegermutter bringt leider gar nichts, da ihre Tochter keine Depression haben kann (Nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf - ich hatte auch 2 Kinder...) Selbst wenn ich Ihr sage, daß Ihre Tochter heulend am Boden liegt, kommt die Antwort, wieoft ich es Ihr (Schwiegermutter) noch sagen will. Auch die Unterschiede zwischen unserem 1 und 2 Kind will sie nicht sehen.
Meine Frau darf ich darauf gar nicht ansprechen, weil dann meint sie sofort, ich wolle ihr die Kinder wegnehmen...

Jedoch will ich genau das nicht, ich will ihr lediglich helfen, weil nicht nur ich diese Vermutung habe. Es geht mir um Sie und unsere zwei Kleinen.

Die Lage ist jedenfalls total bescheiden. Die Hebamme hat mir eben diese Internetseite gesagt.

Und jetzt meine Frage an euch: Kennt vielleicht von euch jemand, wo sowas auch nach dem Abstillen sich so entwickelt hat? Wie könnte ich meine Frau überzeugen, vielleicht mal mit der Hebamme oder Arzt zu sprechen, ich kann Sie ja nicht zwingen?

Bin für jeden Vorschlag / Rat dankbar.
scaramouch

Beitrag von scaramouch »

Hallo du
herzlich Willkommen hier im Forum. Mensch, das klingt wirklich mehr als schwierig und bescheiden, was du da schilderst.
Ich bin selbst vor 2 Jahren erkrankt und wenn ich deine Beschreibungen so lese, muss ich wirklich sagen, schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken. Das Verhalten deiner Frau klingt für mich sehr nach Erschöpfung, Zwangsgedanken und teilweise auch ängstlichen Zuständen. Alles übrigens typisch für eine PPD. Ich bin KEIN Arzt, aber das ist jetzt mal meine persönliche Ansicht.
Und sie selbst merkt überhaupt nicht, das sie sich verändert hat?
Das ist eine harte Nuss, wenn sie sich so weigert, mit jemandem zu sprechen.
Gerade in der Anfangsphase haben die meisten auch grosse Sorge, dass man ihnen die Kinder wegnehmen könnte. So war es bei mir auch.

Mensch, was kannst du da bloss unternehmen?

Gibt es jemanden, dem deine Frau bedingungslos vertraut und auchsehr nahe steht?
Ich könnte mir vorstellen, dass der oder die vielleicht an sie heran käme, wenn du diese Person in alles einweihst.
Oder die Hebamme einladen und mit deiner Frau sprechen lassen. Sie wird sicher wütend reagieren, aber irgendwie muss man ihr doch die Augen öffnen....

Bin gespannt was die anderen hier noch so schreiben...

Muss leider los, aber schaue später wieder rein.

Lieben Gruss

scara
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