Mit den Nerven am Ende..

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Libelle80

Mit den Nerven am Ende..

Beitrag von Libelle80 »

Hallo,

ich bin derzeit furchtbar überspannt und fühle mich überfordert, ausgelaugt, traurig und ängstlich zugleich.

Unsere Kleine ist vorgestern fünf geworden und gestern haben wir ihre Geburtstagsparty gefeiert. Das hat auch alles gut geklappt, trotz meiner Angeschlagenheit, was mich stolz macht.

Ich bin ja nun schon eine ganze Weile krank geschrieben und nächste Woche will ich wieder arbeiten gehen. Angst habe ich nach wie vor noch vor der Konfrontation mit Kollegen und vor allem meiner Chefin, aber ich versuche, mich nicht zu sehr hineinzusteigern.

Aber die Angst kriecht mir den Rücken hoch. Zudem habe ich vorhin die Nerven verloren gegenüber meiner Kleinen. Wir standen am Waschbecken und sie hat Quatsch gemacht und mich genervt u. da hab ich ihr einen Klaps auf den Po gegeben.

Warum kann ich mich nicht beherrschen?

Es ist schrecklich, bin tlw. Wie meine Mutter, bei der die Hand aus Überforderung recht locker saß. Heute weiß ich das, aber als Kind war ich natürlich sehr verletzt darüber, und dennoch reagiere ich oft wie sie.

Ich habe mich bei meiner Tochter entschuldigt, aber macht es das besser?
Ich weiß es nicht..Und ich habe dann das Gefühl, ich bin die schlechteste Mutter der Welt...

Dazu kommt, dass ich bei Freunden gestern zu viel Sekt trotz meiner beiden ADs getrunken habe, was ich total bereute,weil d as Zeug total reingehauen hat..Immerhin habe ich keinen dicken Kopf gehabt heute.

Unsere Kleine konnte auch nicht in den Kiga,und wahrscheinlich den Rest der Woche auch nicht, weil sie einen Infekt ausbrütet. Mein Mann ist nur am Arbeiten, und ich ein nervliches Wrack.

Ich bin so ungeduldig, entschuldigt bitte mein Jammern, aber ich bin so überspannt, dass ich auch noch im Geiste ständig mein Telefon klingeln höre, obwohl es gar nicht klingelt..Können dies auch noch NW vom Citalopram, bzw. Trimipramin sein?

Am Freitag habe ich gottseidank noch einen Termin bei meiner Therapeutin, aber ich bin so im Zweifel über viele Dinge und viel zu unsicher.

Wie erklärt ihr Euren Kindern Eure Krankheit?

Ich danke Euch fürs Lesen,

eine traurige Libelle
Käsehäppchen

Beitrag von Käsehäppchen »

Hi,

ich kann dir leider nicht helfen :( ... aber ich kann dir sagen, dass es mir mit meinem Sohn ähnlich geht. Ich habe mir eben die Haare getönt, gegen 20.00Uhr, Luke geht um 6 ins Bett. Er will seit Tagen Abends nicht schlafen, bewirft mich mit seinem Spielzeug und Stofftieren, als ich eben die Farbe ausgewaschen habe, hat er sich die Schokolade aus dem Schrank geholt. Ich bin fast durchgedreht und habe ihn sehr grob ins Bett gelegt und ihm auch einen Klaps gegeben, obwohl ich weiß, dass es falsch ist.

Lukas ist noch zu klein, um meine Krankheit zu verstehen, aber wenn er älter ist, so 4 oder 5 werde ich ihm das Buch "Mamas Monster" (oder so ähnlich) vorlesen, das erklärt Kleinkindern, was Depressionen sind. Die Frau beim Jugendamt hat mir gesagt, dass ich Luke sagen soll, dass ich ein Monster im Kopf habe, aber das es wichtig ist, zu sagen, dass das Monster nicht ansteckend ist. Das hatten wir damals so besprochen und ich werde das so erklären, sobald er etwas älter ist.

Warum hast du Angst, wieder zu arbeiten? Meinst du, deine Kollegen haben kein Verständniss? Ich habe direkt mit offenen Karten gespielt und habe Unterstützung bekommen und wurde sogar gefragt, was gemacht werden muss, wenn ich eine Angstattacke habe.
Vicky

Beitrag von Vicky »

Gelöscht
Zuletzt geändert von Vicky am 03:05:2012 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
Libelle80

Beitrag von Libelle80 »

Hallo Vicky,

nun, was soll ich sagen: Es ist nicht so, dass ich in meinem Beitrag geschrieben habe, dass ich stolz auf mein mütterliches Versagen gestern Abend bin.

Es ist ebenfalls nicht so, dass ich mir dessen,was Du erschienen hast, nicht bewusst wäre.

Sehr schade finde ich, dass Du aus meinem ehrlichen Bericht nur diesen einen Aufhänger genommen hast und relativ gnadenlos über mich richtest.

Ich finde das wenig konstruktiv, gerade für mich, die sich akut in einer Krise befindet.

Ich werde künftig genau überlegen,was ich schreibe und was nicht. Und ich dachte, dass ich mich hier mitteilen könnte, ohne dass das Damoklesschwert gleich über mir kreist.

Ich nehme gute Ratschläge gerne zur Kenntnis, aber bitte ohne Schläge.

Viele Grüße,
Libelle
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Melanie W.
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Blcik von außen

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Libelle,

ich empfinde das nicht so, dass Vicky "gnadenlos über dich gerichtet hat" - im Gegenteil, es war ihr bewusst, dass das, was sie dir aus eigener Erfahrung gerne mitteilen möchte, für dich nicht leicht anzunehmen sein wird, und sie hat sich Gedanken darüber gemacht, wie sie es sachlich und ohne zu verletzen formulieren kann. Dass sie auf "diesen einen Aufhänger" - nämlich das Thema Hand ausrutschen - reagiert hast, kannst du ihr nicht zum Vorwurf machen, denn du hast in deinem Beitrag ja danach gefragt: "Warum kann ich mich nicht beherrschen? Ich habe mich bei meiner Tochter entschuldigt, aber macht es das besser?". Genau dafür hat Vicky mögliche Erklärungsmuster aufgezeigt. Und "wenig konstruktiv" kann ich ihren Beitrag auch nicht finden, denn sie hat außerdem konkrete Vorschläge genannt, wie du das Problem angehen und diese Muster durchbrechen kannst (Entlastung, neue Erziehungsmodelle, sich selbst Gutes tun, Auszeit im Zimmer).

Du hast geschrieben: "Ich nehme gute Ratschläge gerne zur Kenntnis, aber bitte ohne Schläge." Kann es sein, dass du so gekränkt über Vickys Beitrag bist, weil sie ausgesprochen hast, was du selbst empfindest - dass die Klapse nämlich nicht okay sind? Auf mich macht es ein bisschen den Eindruck, als ob du gerne etwas anderes gehört hättest - zum Beispiel: "das ist ganz normal", "das passiert doch jedem mal", "das ist doch nicht so schlimm". Aber so eine Antwort kann es nicht auf jedes Problem geben. Das heißt aber nicht, dass Vicky (oder sonst irgendjemand hier - ich auch nicht) "gnadenlos über dich richtet". Vicky hat versucht, dir konstruktive Vorschläge zu machen. Ich kann verstehen, dass es nicht leicht fällt, die offen zu lesen und sich nicht angegriffen zu fühlen, aber lies dir ihren Beitrag vielleicht einfach mit etwas Abstand nochmal in aller Ruhe durch. Ich bin mir sicher, dass sie dir damit helfen wollte, und finde ihre Vorschläge sinnvoll. Dass du in Kürze einen Termin bei deiner Therapeutin hast, ist natürlich auf jeden Fall auch ein guter Schritt - besprich das einfach mal mit ihr.

Und du kannst gerne weiter hier alles schreiben, was dich bewegt - ohne dass du Angst vor dem "Damoklesschwert" haben musst. Nur musst du einfach damit rechnen und damit leben (daran hat hier im Forum immer wieder die eine oder andere zu knapsen...), dass nicht immer die Antworten kommen, die du am allerliebsten gehört hättest. Natürlich achten wir auch von Moderationsseite darauf, dass der Ton in Ordnung ist und dass es keine gegenseitigen Angriffe gibt - aber letzteres ist in diesem Fall meinem Empfinden nach auch überhaupt nicht passiert.

Alles Gute und herzliche Grüße
Melanie
Libelle80

Beitrag von Libelle80 »

Hallo Melanie,

ich gebe Dir recht, Vicky hat mich sozusagen an meinem wundesten Punkt getroffen.

Mir ist schon klar, dass keine der Frauen hier es böse meint mit mir, und dass mir hier niemand immer nach dem Mund redet, und ich nicht immer Zustimmung erhalten kann, ist mir ebenso bewusst.

Das kann und soll auch nicht der Sinn dieses Forums sein.

Aber ebenso treffe ich unter Umständen auch nicht immer den Ton, und wahrscheinlich habe ich den Bogen in meiner Antwort an Vicky überspannt. Also Vicky, falls mein Beitrag an Dich zu harsch rüber gekommen ist, so war es nicht gemeint.

Ein harter und steiniger Weg liegt noch vor mir, und es wäre schön, wenn sich noch jemand zu den anderen Punkten meines Beitrages äußern könnte.

Viele Grüße,
Libelle
franzi85

Beitrag von franzi85 »

hallo libelle80,
ich kann dich sehr sehr gut verstehen. eine meiner ängste ist auch mein kind zu schlagen, weil es für mich ein absolutes no go ist. jedoch ist mir im letzten jahr auch 2 mal die hand ausgerutsch, einmal davon weil sie mich gebissen hat und nicht mehr los gelassen hat. mir tat es danach sehr leid hab sogar geweint. in meiner umgebung bin ich leider die einzige die das mit den schlagen und klapps net will. ich bin auch eine die selten schimpft ich habe die erfahrung gemacht das wenn ich zu meiner tochter sage: so mama ist jetzt traurig weil sie jetzt so nen quatsch gemacht hat und rede so paar minuten nicht mehr mit ihr, kommt sie gibt mir einen kuss und sagt entschuldigung. sie ist jetzt 2einhalb. ich denke du musst herraus finden wie du das am besten machst. das mit dem zimmer hat bei mir nie geklappt sie hatte dann sogar angst in ihr zimmer zu gehen. so wie sich das für mich an hört brauchst evtl mal bisschen auszeit?! und ich denke jeden rutscht mal die hand aus, der unterschied ist allerdings ob es einen leid tut oder man es für normal sieht.
Vicky

Beitrag von Vicky »

Hallo Melanie,

vielen Dank für Deinen Beitrag!

Hallo Libelle,

erst mal super, daß Du Dich noch mal gemeldet hast und Dir noch Gedanken gemacht hast.

Ja, manchmal bin ich sehr unbequem, zu mir selber wie auch zu anderen.
Allerdings nur in wenigen Themen.

Für mich steht einfach der Schutz der Kinder über allem.
(Wenn Kinder geschlagen werden, angeschrien werden, vernachläßigt werden, mißbraucht werden etc. stellen sich mir die NAckenhaare auf und ich kann einfach nicht anders als diese Dinge auch beim Namen zu nennen.) DAS IST JETZT ALLGEMEIN UND NICHT AUF DICH BEZOGEN!!!!

Über Dich richten wollte ich in keinster Weise.
Nur Dich wachrütteln.

JA, es geht Dir scheiße, aber Deine Kinder können nichts dafür!!

Da Du die Erwachsene bist, kannst DU etwas an der Situation ändern.
Deine Kinder können es nicht.

Die ersten Schritte hast Du getan und das ist super (AD einnehmen und Termin bei Thera).

Hast Du die Möglichkeit noch für Entlastung zu sorgen?
Kann Dein Mann Dir vielleicht noch helfen? Oder sonst jemand?

Nur ein paar Ideen:
Gerade abends ist es ja besonders anstrengend.
Mein Mann z. B. bringt den Kleinen ins Bett und ich mache dann die Küche.

Am Wochenende bekommt jeder von uns auch am Tag Zeit für sich selbst und ich gehe dann gerne für mich allein im Wald joggen.

In Zusammenarbeit mit den Kindern:

Oft "hören" die Kinder ja nicht, wenn sie eigentlich Zuwendung und Aufmerksamkeit wünschen.
Wie wäre es, ihr würdet zusammen Entspannungsmusik hören und kuscheln?
Oder Du liest was vor?
Aus meiner Erfahrung ist diese Zweisamkeit total hilfreich und sorgt für ganz viel Entspannung.

Oder ihr geht spazieren.... Enten füttern oder so, das ist dann auch für Dich vielleicht entspannend.

Dem Kind Grenzen setzen:

Wir haben unseren Kleinen immer wieder ins Zimmer getragen und ihm eine Auszeit gegeben.
Er hatte z. B. eine Phase in der er immer wieder den HErd angestellt hat.
Wir haben ihn teils über 10x in sein Zimmer getragen und immmer wieder NEIN gesagt.

Irgendwann hat er es kapiert.
Habe Geduld, überlege, warum Dein Kind das macht.

Bedenke, daß es das nicht macht, um DICH zu ärgern.
Genausowenig wie ich Dich hier niedermachen will.

Frage die Erzieherinnen im KiGa, laß Dir helfen. Sie kennen Dein Kind am besten.

(Auch das habe ich gemacht. Und auch für mich war das nicht einfach!)

Ganz besonders schwierig war für mich die Phase, in der mein Kleiner mich gehauen hat (so mit 2 Jahren).

Da hatte ich immer den massiven Impuls ihn zu schlagen.
Ich bin dann ganz schnell aus der Situation rausgegangen, damit ich die Kontrolle nicht verliere.
Denn ich will es ohne schaffen.

Jetzt habe ich viel erzählt, daher noch mal:

Besprich mit Deiner Thera mal, was Du tun könntest, um den Impuls unter Kontrolle zu bringen.
Dann kannst Du anfangen mit ihr Erziehungsalternativen zu besprechen oder mit den Erzieherinnen im Kindergarten!!! Auch dafür sind die da und aus meiner Erfahrung beraten die immer gern, denn die haben das gelernt.

Sag ihnen doch einfach, daß Du geschlagen wurdest und dies nicht fortsetzen möchtest, es aber unheimlich schwer für Dich ist.
Ich habe denen bei mir auch extra einiges erzählt und mir von denen Hilfe geholt.

Denn:
Es ist kein Meister vom H'immel gefallen und:

Wir haben es besonders schwer, da wir falsche Muster durch unsere Kindheit in uns tragen.

Also:
Versuche diese zu durchbrechen, bleibe dran, arbeite an Dir und Du wirst sehr stolz auf Dich werden.


Ich hoffe, Du hast mich heute verstanden,

Vicky :-)
Nickolakala

Hallo

Beitrag von Nickolakala »

Hallo Libelle,

soll ich Dir mal schreiben, wie ich Deinen Text empfunden habe???

GANZ NORMAL !!!!! Mein Gott, Du hast weder Dein Kind körperlich misshandelt, noch gibst Du ihm täglich einen Klaps..........

Deine Nerven liegen blank, und Dein Sohnemann hat wohl gestern abend das Fass zum überlaufen gebracht...........Himmel nochmal, und????

Und der kleine Klaps wird ihn nicht umbringen (wobei ich auch gegen Schläge bin aber manchmal tja........brauch ich wohl keinem zu sagen...........bringen einem die "Monster" auf die Palme). Vergiss es einfach !!!!

VG N.
kadisha

Beitrag von kadisha »

sehe es genauso wie nickolaka!!
kann dem eigentlich kaum noch was hinzufügen!

lg
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Libelle,

ich schließe mich diesmal Nickolakala und Kadisha an. Man sollte aus einer Mücke keinen Elefanten machen. Du bist nicht stolz drauf was passiert ist und gut ist. Auch mir ist es schon passiert, dass ich einen Klaps ausgeteilt habe und das passiert bitte schön auch GESUNDEN!!! Auch gesunde Mamas und Papas sind manchmal genervt und überfordert und reagieren MENSCHLICH!!! Und menschlich ist es auch, dann den Fehler zu sehen und daran zu arbeiten, dass es nicht mehr vor kommt.

Du hast dein Kind nicht verprügelt und misshandelt.... :shock: Es war ein Klaps - du weißt dass das nicht so sein sollte, aber wenn es halt jetzt passiert ist wie den meisten Eltern wohl auch schon - dann ist das deffinitiv KEIN WELTUNTERGANG!!!

Immer pädagogisch richtig handeln und "erziehen" ist extrem schwer und schlicht unmöglich - oft werden wir als Eltern sicher noch Fehler machen. Gute Eltern zeichnet aus, dass sie erkennen was falsch war und es nächtest mal besser bzw. anders lösen. Genau DAS willst du und deshalb bist du eine super tolle Mami!!!!!

Ich habe mir angewöhnt, das Zimmer bzw. die Situation zu verlassen, wenn es mal "heiß" wird bzw. ich merke, dass ich heiß laufe. Auch wir Eltern müssen ein Ventil finden, unsere Wut abzubauen, schau mal was dein Ventil sein könnte!

Ich drück dich und mach dich nicht so fertig, ja!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
lotte

Beitrag von lotte »

Hey zusammen,

@ Vicky: wieso haste denn Deinen ersten Beitrag gelöscht? ;)

"Ein Klaps wird ihn schon nicht umbringen", hhm, das hat meine Mutter früher auch immer gesagt, und ich finde, es verharmlost das ganze. Aber bitte nicht falsch verstehen, es ist meine persönliche Meinung. Ich habe noch keinen Klaps (welch niedliches Wort für eine unangemessene Massnahme) verteilt und werde das auch in Zukunft nicht tun. Dass die Nerven blank liegen, ist eine Erklärung, rechtfertigt aber nicht das Tun. Das mag nun oberlehrerhaft klingen, aber es muss andere Auswege aus solchen Momenten geben, und es gibt sie auch ;)

Libelle: schön, dass Du es als Problem erkannt hast. Damit bist Du Deiner Mutter bestimmt um Längen voraus. Gemeinsam mit Deiner Therapeutin und auch dem Kiga (gute Idee, Vicky) findet Ihr sicher Möglichkeiten zu Deiner eigenen Entspannung und Entlastung.

LG
Lotte
Leuchtkäfer

Beitrag von Leuchtkäfer »

Hallo zusammen,

@vicky: Ich finde gerade Deinen 2. Beitrag ganz toll. Du beziehst klar Position und zeigst auch noch Ideen auf, die Situation zu ändern, das isr großartig.

Also... mir ist bei meinem Großen auch schon die Hand ausgerutscht und ich habe mir selber gesagt, daß das nicht wieder geschehen soll. Denn wie auch bei Dir war es ein nichtiger Grund (weiß ich schon gar nicht mehr, irgendein Blödsinn halt). Am Waschbecken rumspielen oder wie bei mir damals, rechtfertigt niemals einen "Klaps". Ja und dann? Der Streit wird doch dadurch nicht weniger, sondern verlagert sich nur.

Auch ich habe es als ein Zeichen der Überforderung gesehen und mir gesagt, daß ICH etwas ändern muß. Das hat nichts damit zu tun, keine Grenzen zu setzen, sondern eben anders, denn Schläge setzen niemals richtige Grenzen.

Ich habe seitdem immer wieder den Impuls gehabt, mal einen Klaps auszuteilen, es aber nicht wieder getan. Ich will das für mich nicht akzeptieren, daß das eben mal passiert.

Ich denke, daß hier ja niemand ein Kind mißhandelt und auch Libelles TOchter sicher keinen Schaden davon getragen hat, es ist lediglich grundsätzlich die Frage, wie man selber dazu steht, einen "Klaps" zu akzeptieren. Ich will das bewußt nicht werten, sondern nur zum Nachdenken anregen.

Grüße von Leuchtkäfer
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo Leuchti,

dein Beitrag ist toll - so gehts mir auch. "Klapse" sind kein geeignetes Erziehungsmittel und richtige Schläge schon gar nicht. Da sind wir uns eh alle einig. Wichtig ist, dass man es sieht - wie du es eh schon tust liebe Libelle und etwas ändern will. Ich denke dass wir mal wütend werden und wir den Impuls verspüren diesen "Klaps" auszuteilen wie du schreibst Leuchti kennen wir alle. Jedesmal wenn wir es nicht tun und den Konflikt anders lösen ist ein Erfolg und führt wirklich dahin, wo wir alle hin wollen: Zu einer völlig gewaltfreien, begleitenden und liebevollen "Erziehung" - ich mag das Wort Erziehung gar nicht, ich mag lieber "Begleitung ins Leben".

@Libelle: Vielleicht versuchst du ein bissl die Tipps von Vicky oder fürs erste einfach die Situation verlassen. Es ist Anfangs nicht einfach, weil es Konsequenz braucht, aber wir sind ja lernfähig. Ich finds toll, dass du erkannt hast, dass es nicht so toll war und das es anders gehen muss!

Aber nochmal: du bist eine tolle Mama, du siehst nämlich im Gegensatz zu deiner Mutter, wo du arbeiten mußt! Red mal mit deinem Thera drüber!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
claudi

Beitrag von claudi »

Ich kann das gut verstehn , auch bei mir lagen in der SS die Nerven blank und es ist mir passiert das ich nicht Korrekt gehandelt habe , ich habe meine Tochter weil sie echt heftigst trotzig und mies drauf war auch paar mal mehr angeschrien und leider ist mir das mit dem klaps auch schon mal passiert und ich habe mich nicht stolz gefühlt drauf ( was wohl kaum eine Mama macht ) !!!
Aber ich kenne viele Mamas die weder PPD noch Zg oder so haben denen das passiert , aber wir möchten gerne der heutigen Zeit nach gehn , obwohl wir schnell lebiger sind und die erwartungen höher sind , Mütter oft alleine mit den Kids und keine Omas im Haus ..... Fakt ist es ist nicht okay aber es kommt dennoch vor und wir sind Menschen , die kleinen können einen gut auf 180 bringen , im Internet unter Mütter in Wut steht das nett beschrieben .
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