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Tageseltern/KiGa-Start und die Ängste...

Verfasst: 08:05:2012 22:11
von schnecke
Hallo,

seit einiger Zeit habe ich wieder vermehrt Ängste, dass meinem Sohn etwas passieren könnte.

Ich muss ab 1.6. auf 50% aufstocken (vn 400,-€-Job) und daher muss H. zu Tageseltern. Wir haben lange gesucht und H. hat sich die Tageseltern quasi "selbst" ausgesucht (dort hat er sich am wohlsten gefühlt). Sie sind wirklich total nett. Aber trotzdem habe ich Angst, dass es ihm schlecht geht, sie ihn weinen lassen, ich es nicht merke oder ihn verliere. Tagsüber habe ich es einigermaßen im griff, aber spätestens wenn ich ihn ins Bett bringe, bekomme ich Angst und will weglaufen mit ihm.

Wenn ich nicht müsste, würde ich nicht aufstocken. Aber mir bliebe sonst nur die Option, meinen Job langfristig zu verlieren und das ist aus finanzieller Sicht leider keine Option.

Überall sehe ich wieder "potientielle Gefahren" für meinen Sohn. Der Mann auf dem Spielplatz, das Kind, dass ihn auf dem Spielplatz geschubst hat, die Tageseltern (und ab Oktober dann der Kindergarten). Ich fühle mich in meinem Gedankenkarussell wieder so gefangen und finde nicht raus. Mein AD (Citalopram 30mg) nehme ich regelmäßig, zusätzlich habe ich auch wieder mit den Globuli angefangen.

Ich bin unsicher, ob wir wirklich die richtigen Tageseltern ausgescuht haben oder ob eine andere Bewerberin vielleicht doch besser gewesen wäre.

Hattet ihr ähnliche Gedanken? Wie habt ihr wieder rausgefunden bzw. wie kann ich das abstellen? Derzeit bin ich auch körperlich wieder ziemlich angeschlagen. Außerdem habe ich totalen Druck, mich wieder zu verletzen :oops:
Eine Therapie konnte ich aufgrund des Zeitfaktors leider nicht beginnen (keine Familie in der Nähe, wenn Betreuung für den Lütten, dann zum Arbeiten gehen), außerdem ist die Wartezeit bei 2 (!) Jahren (stehe aber auf der Warteliste bei zwei Therapeutinnen, immerhin kommt er in den KiGa und absagen könnte ich dann immer noch).

Danke fürs zulesen.

LG, schnecke

Verfasst: 10:05:2012 10:13
von Juliane77
Hallo Schnecke,

das macht mich richtig traurig Deinen Post zu lesen. Ich finde es immer wieder schlimm, dass Mütter in unserer Gesellschaft gezwungen sind, möglichst früh wieder arbeiten zu gehen, für mich ist das kein Fortschritt und hat auch nichts mit Emanzipation zu tun. Warum zahlt man Müttern nicht genug Unterhalt für ihre Leistung bis die Kinder einigermaßen groß sind? Aber gut, das gehört jetzt nicht unbedingt hierher.

Deine Sorgen kann ich total gut verstehen, ich musste selbst meinen Kleinen schon mit 7 Monaten abgeben. Ich habe ihn damals auch zu Tageseltern gegeben, aber zu Deiner Beruhigung, es hat ihm nicht geschadet, im Gegenteil. Die Tagesmutter hatte schon 20 Jahre Berufserfahrung und der frühe Kontakt mit anderen Kindern war sehr förderlich für ihn, gerade weil er bis jetzt wie ein Einzelkind aufgewachsen ist. Und wenn er sich da wohlfühlt und sich die Tageseltern selbst ausgesucht hat, ich denke, Kindern kann man da eher trauen als Erwachsenen, weil sie sich nicht so leicht etwas vorspielen lassen wie wir.

Mehr Sorgen mache ich mir allerdings um Dich selbst, weil Du keine therapeutische Betreuung hast. Auch wenn es schwer fällt, gibt es nicht die Möglichkeit, Deinen Sohn mal länger bei den Tageseltern zu lassen, damit Du auch zur Therapie gehen kannst. Das wäre sehr wichtig, denn nur Medikamente reichen meistens nicht aus. Gerade wenn Du sogar Gedanken hast, Dich selbst zu verletzen.

Ich habe das auch mal gemacht, weiß aber auch wie schwer es ist, mit solchen Störungen einen Therapieplatz zu finden, da die meisten Therapeuten solche schwereren Störungen nicht behandeln wollen.

Versuch dem Drang zu wiederstehen, irgendetwas anderes stattdessen zu machen, was Dir gut tut.

Andererseits könnte Dir vielleicht auch ein anderes Medikament weiterhelfen gegen diesen Druck. Bei mir wurde das durch ein Antidepressiva erst so richtig ausgelöst, bzw. die Symptomatik verschlimmerte sich dadurch. Ich habe damals Mirtazapin genommen. Würde ich unbedingt mal mit Deinem Psychiater besprechen und ihm das auch sagen, dass Du Druck hast, Dich selbst zu verletzen. Vielleicht kann Dir ein anderes Medikament da besser helfen.

Liebe Grüße

Verfasst: 20:05:2012 22:47
von schnecke
Hallo Juliane,

danke für Deine Antwort und entschuldige, dass ich mich erst jetzt wieder melde.

H. war bereits mit 12 Monaten bei einer TaMu, aber es war das totale Desaster. H. war leider ein Schreikind und sehr auf mich bezogen damals. Anstatt ihn abzulenken/trösten hatte sie ihn damals immer wieder in ihr Schalfzimmer ins Kinderbett gebracht und ihn dort "ausschreien" lassen :cry: Uns ist es anfangs nicht aufgefallen, da uns jeder irgendwie sagte, dass wir bzw. v.a. ich mir zuviele Gedanken mache und es H. dort gut geht.

Kurz darauf konnte ich meinen Job wechseln und die TaMu haben wir sofort gekündigt und beim Tageselternverein gemeldet.
Mein Mann hatte seither seinen freien Tag genommen, wenn ich arbeiten war. Da ich ja nun aufstocken muss, ist das leider zeitlich nicht mehr möglich.

Ich weiß ja, dass es H. gut tut, mit anderen Kindern beisammen zu sein. Er geht auch in eine Spielgruppe, in der er sich auch wohl ffühlt und auch ich ein gutes Gefühl dabei habe. Aber der Beginn mit der TaMu bzw. den Tageseltern macht mir sehr zu schaffen. Sie sind zwar zu zweit, aber was hinter der Tür passiert, kann ich nicht kontrollieren. Mein Mann sagt schon, ich wäre total paranoid (womit er wahrscheinlich Recht hat), aber ich habe panische Angst, dass mein Sohn mißbraucht wird. Im KiGa ist er davor zwar auch nicht sicher, aber dort gibt es mehr Kontrolle (andere Erzieherinnen, Kinder..). Ich habe Angst, meinen Sohn auszuliefern, aber auch Angst, diesen Menschen etwas "anzudichten". Ich möchte es doch nur richtig machen. Manchmal sehe ich schon Gespenster, wo keine sind

Auf Mirtazapin kann ich leider nicht mehr zurückgreifen bzw. möchte ich nicht mehr (habe es mit anderen Medis mißbräuchlich verwendet :oops: ). Meine Chefin hat mir für ganz schlechte Tage mal wieder Insidon aufgeschrieben, aber das ist auf Dauer leider nicht das Optimale. Eine Freundin möchte mir nächste Woche helfen, einen Termin bei einem Psychiater zu bekommen (sie ist dort selbst Pat.).

Es geht mir ja sonst nicht schlecht. Ich habe eigetnlich alles, was man sich wünschen kann: ein Kind, einen Mann, einen ordentlichen Job. Mein Problem istja nur die Betreuung meines kindes. Meine Güte, welch Luxusproblem.

Ich versuche gerade, mich vorallem mit Sport abzulenken oder dann mich mehr mit meinem Sohn zu beschäftigen, wenn es wieder zu dolle wird. Bisher habe ich es geschafft, dem Druck standzuhalten. Warum versteht dass denn niemand, dass ich Angst habe, dass H. etwas passiert?

LG, schnecke

Verfasst: 21:05:2012 8:18
von nikky77
Hallo,

hast du vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht?
Ich kann meine Kinder auch nicht los lassen,,,wenn sie über 15 Min. von mir entfernt ist,,werd ich voll panisch kann an nichts anderes mehr denken,,,,
Hab sooo Angst, dass ihnen was passiert,,
Nehme zwar kein Ad aber habe Therapie,,
Sie meint bei mir ist der Auslöser der Tod meiner Schwester vor 5 Jahren,,,,
Sie war 23,,,,,,
Ich könnte es nicht ertragen nochmal jemanden zu verlieren,,und reagier mit Panik und Angstattacken,,,wenn wir getrennt sind,,,