Sind das Zwangsgedanken? Bedrohungsgefühl

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Gudrun

Sind das Zwangsgedanken? Bedrohungsgefühl

Beitrag von Gudrun »

Ich habe eine PTBS und Panikattacken. Nehme morgens und abends 15 mg Mirtazapin und stille noch. (Tochter ist 4 Monate alt)

Ich fühle mich manchmal so bedroht auf der Straße oder auch in unserer Wohnung.
Da kommt dann auf einmal ein Gedanke wie ein Blitz: jetzt bricht gleich jemand über den Balkon ein und fällt über Dich her, dann kriege ich eine heftige Panikattacke und habe das Gefühl ich werde verrückt! Mein Kopf schwirrt nur so vor lauter Gedanken. Alles kommt mir nicht real vor...

Oder ich gehe auf der Straße und denke wenn jemand z.B. mit dem Roller vorbeifährt, der schießt jetzt auf mich: und direkt Panikattacke.

Kennt ihr das?

Das quält mich alles so, können hier auch andere AD helfen?
Wally

Beitrag von Wally »

Hallo Gudrun, das klingt mir schon danach! Ich hatte das auch so aehnlich.
Mir half fluoxetin sehr!

Ich denke Zwangsgedanken sind so vielfältig und zeigen sich immer in dem wovon wir am meisten angst haben... Oder besser gesagt in dem was wir am schlimmsten finden.

Rede mal offen mit deinem Psychiater drüber. Bei zgs muss das ad recht hoch dosiert sein.

Wenn ich so genau ueberlege, hatte ich wirklich auch einige Gedanken die deiner Beschreibung gleichen...

Ganz ruhig, es sind nur Gedanken und haben nichts mit der Realität zu tun!

Liebe Gruesse!

Wally
Gudrun

Beitrag von Gudrun »

Danke Wally, für Deine Antwort.
Sie hat mich schon etwas beruhigt.
Aber es ist schon seltsam, dieses Bedrohungsgefühl habe ich erst seit der SS und ganz stark nach der Geburt!
War das bei Dir auch so? Und ist das dann einfach besser geworden?
Das ist so unangenehm!

Ich bin morgen wieder bei meiner Ärztin und frage sie noch einmal nach einem anderen AD.
Bommelchen

Beitrag von Bommelchen »

Hallo Gudrun,

ich denke auch, dass das AD noch nicht ausreichend hoch dosiert ist. Als es mir sehr schlecht ging, wurden mir 300 mg Trevilor und 45 mg Mirtazapin verordnet. Jetzt bin ich bei 225 mg Trevilor (bzw. Venlafiaxin) und 15 mg Mirtazapin angekommen.

Eine Mitpatientin in der Klinik, in der ich behandelt wurde, litt unter schlimmen Angstzuständen. Sie hat anfangs ebenfalls 300 mg Trevilor bekommen. Inzwischen ist sie wieder völlig gesund und muss gar kein AD mehr nehmen. Du kannst Deine Ärztin ja mal auf dieses Präparat ansprechen.

LG Bommelchen
Wally

Beitrag von Wally »

Hallo Gudrun,

Ich verstehe, dass es sehr unangenehm ist. Das ist es auch wirklich!
Es geht wieder weg, ja. Bzw. Ist es ein bisschen anders: Gedanken gehen nicht weg, man hat sie immer! - aber was weggeht ist, dass man sowas ernst nimmt. Man weiß irgendwann das sie absurd sind! Und so sind sie noch da, aber man bemerkt sie gar nicht mehr und wenn man sie bemerkt, dann sind sie einem egal!

Solche Gedanken hat man immer. Also ich meine man hat viele Schmarrn-Gedanken, aber die, die für dich nicht bedrohlich sind, fallen dir nicht auf...

Also mich haben sie irgendwann nicht mehr gequaelt. Ab und zu noch... Wenn ich mich nicht gut gefühlt habe. Habe allerdings viiiieeeel zu lange mit einer behandlung gewartet. Bin nun das zweite mal Mutter geworden und ein bisschen hat es mich schon erwischt, aber nicht so schlimm wie beim ersten mal. Allerdings nehme ich nun seit ca. 4,5 Jahren medikamente. So schnell werde ich damit nicht aufhoeren, ich bin froh dass ich sie habe. Eine. Therapie wäre auch sehr sehr hilfreich.

Meine Gedanken in die Richtung waren:
Bei einem Konzert: die Halle stürzt ein, massenPanik
- jemand bricht ein und entführt meinen Sohn...
Überfalle etc und ganz viel schlimme zgs in Zusammenhang mit meinen Baby...

Dieses mal ist es nicht ganz weg, aber besser. Gut, die Bilder sind erschreckend, aber ich weiß dass sie einfach nur ausgeburt von ängsten sind und ich NICHT verrückt werde oder so....

Ich denke vorher war es so: du warst allein und musstest nur dich selber retten, wenn da was wäre, nun hast du verantwortung fuer2 und da ist es schon schwieriger!!!

Es sind nur ueberbesorgte tranken sonst nichts. Lass mal dein Blut kontrollieren, ob genug ankommt. Bei mir kommt immer nur die hälfte an!

Kauf dir das Buch: der Kobold im Kopf! Es ist wirklich sooooo hilfreich!

Kopf hoch! Das wird wirklich wieder. Sag einfach: Hallo Gedanke! Dubist ein Schmarrn! Tschüss! Und dann werden sie immer weniger!
Aber wie gesagt die Lösung ist nicht die Gedanken abstellen, sondern sie einfach als unwichtig zu bewerten!

Das schaffst du! Ganz sicher!

Lg wally
Gudrun

Beitrag von Gudrun »

Danke für Eure Antworten!
Ich finde das fiese an den ZG ist, das diese sich IMMER neue Wege suchen und mich immer wieder erwischen und heftig erschrecken.
Ob es das ersticken, erblinden, die Bedrohung von außen, meinen Mann nicht zu lieben, etc. und jedes Mal stehe ich erstmal da, wie vom Donner gerührt!
Ich versuche dann mit dem Verstand zu handeln, aber immer wieder komen dann kleine Gedanken, wie: und was ist wenn es doch so ist? was ist, wenn es dieses mal DOCH wahr ist?

Habe Venlafaxin verschrieben bekommen. Soll erstmal mit 37,5 mg beginnen. Ich stille jedoch noch (habe angefangen beizufüttern) und nehme 15 mg Mirtazapin abends...Die Ärztin meinte ich soll zügig abstillen. Jetzt möchte ich das neue Medikament natürlich erst nehmen, wenn ich nicht mehr stille. Aber das dauert ja noch....
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