Ich will das nicht!!!!!

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baumelfe

Ich will das nicht!!!!!

Beitrag von baumelfe »

Hi! Ich würde auch gerne meine Geschichte aufschreiben, nur weiß ich nicht, wie ich anfangen soll und was ich wohl besser weglassen sollte. Ich schreibe jetzt einfach frei heraus und hoffe, es wird verständlich, was in mir los ist.
Kurz zu mir: ich habe eine kleine süße Tocher, die ist nun 19 Monate alt. Ich liebe sie über alles und eigentlich ist alles rundherum absolut traumhaft, wenn ich mir das so sachlich anschaue: toller Ehemann, gesundes Kind, fester Job, nettes Haus, Familie in der Nähe - eigentlich alles perfekt. Nur in mir drin leider überhaupt nicht. Eigentlich müsste ich vor Glück jubeln und tanzen, aber in diesem Jahr wahr mir vielmehr nach schlafen, verkriechen und heulen zu Mute. Ich kam mir immer wieder leer und einsam vor und weiß gar nicht warum. Wie gesagt, eigentlich ist doch alles so toll.
Ich hatte zeitweise Angst, einen Tag mit meinem süßen Schatz alleine zu sein: Angst davor, dass ich ihr nicht genüge und dass meine innere Leere zu groß wird. Deshalb habe ich mir jeden Tag mehrer Besuche und Ausflüge überlegt.
Dann kam der Horrortag im März. Meine Tochter schläft und ich schaue mir auf dem Teppich ein Prospekt von einem Kinderkleidungsversand an. Dort habe ich auch schon bestellt. Plötzlich sehe ich ein süßes kleines Mädchen und bekomme sexuelle Gedanken. Ihhgitt! Ich gucke das Mädchen an und denke, ich möchte es berühren. Dann bekam ich Herzrasen, mir wurde heiß und kalt. An diesem Tag fiel ich in ein tiefes schwarzes Loch. Meine Gedanke kreisen nur noch um dieses eine Thema: bin ich pädophil? Ich kann mir keine Prospekte mehr anschauen, ohne zu überpprüfen, ob die Mädchen Gefühle in mir auslösen. Den prospekt habe ich erst an Seite gelegt und später immer wieder das Bild angesehen, um zu überprüfen, ob es wieder etwas auslöst. Ich kann meine Tochter nicht mehr baden und wickeln, ohne dass ich ständig überprüfe, ob das was in mir auslöst. Ich starre schon krampfhaft auf ihren Po und teste immer wieder, ob sich in mir etwas regt. Und dass ALLERSCHLIMMSTE ist, das passiert manchmal. Dann geht ein Kribbeln durch den Bauch und nehme meine Geschlechtsteile wahr. Das gehört doch hier nicht hin!!! Manchmal habe ich sogar den Drang, sie an ihrer Scheide zu berühren. Dann mache ich ganz schnell die Pampers zu und nehme sie vom Wickeltisch runter. Vor lauter Angst zieht sich mein ganzer Körper zusammen.
Ich habe schon daran gedacht alleine auszuwandern, irgendwo weit weg, wo mich niemand kennt. Kurz kam auch der Gedanke, dass ich hier gar niemandem mehr etwas nutze. Meine Tochter hat sich toll entwickelt und kann auch schon bei den Großeltern schlafen, sie würde mich bestimmt nach einiger zeit nicht mehr vermissen. Mein Mann hat eine sichere Arbeit und ist seit langem ein trockener Alkohliker und kommt ohne mich zurecht. Meine Freunde haben alle eigene Familien. Wozu bin ich denn noch da? Mit diesen abartigen Gedanken mache ich doch mehr Probleme, als dass ich wert bin. Ich habe gar nicht mehr das Gefühl, gebraucht zu werden, sondern nur noch Last zu sein. Leere ohne eine Zukunftsperspektive. Aber wenn ich nicht mehr wäre, wie sollte das jemand meiner Tochter erklären. Ich habe einige Zeit nach einer Lösung gesucht. Der Gedanke, in ein Kloster zu gehen kam mir und dadurch fand ich das Problem zur Not etwas abgemildert. Zumindest nicht totale Zerstörung von allem.
Dann habe ich mich überwunden, meinem Mann davon zu erzählen. Ich habe zwei Tage nur geheult. Seltsamerweise äußerte er Verständnis und konnte mir etwas helfen. Er hat selber lange Zeit eine Therapie gemacht und versteht viel von Ängsten. Er versicherte mir immer wieder, dass ich nicht pädophil sei.
Es tut gut, dass zu hören, obwohl ich immer noch daran zweifel. Wie kann das jemand wissen? Man kann das doch nicht testen. Ich probiere es ja ständig zu überprüfen, aber erhalte trotzdem nie Gewissheit. Zudem könnte es ja auch sein, dass das vererbt wird. Ich hatte als Jugendliche nämlich immer Sorge, dass meine Oma mich unsittlich anfassen will. Sie war die liebste Oma der Welt!! Sie hat mir den Rücken gekrault und berührte dabei schon mal meinen seitlichen Busen, aber das war doch bestimmt nur Zufall. Zudem fragte sie (sie wohnte bei uns im Haus), ob ich nicht mal bei ihr im Zimmer schlafen will. Das habe ich nie getan - und somit auch hier keinerlei Gewissheit, ob sie nicht vielleicht mehr berühren wollte. Meine Tochter schläft jetzt auch im Bett der Oma und ich finde das ganz normal. Aber wer weiß? Oh Gott, ich finde das so gemein, das zu schreiben. Aber ich habe so Angst, dass ich mir jetzt kein Tabu erlauben möchte.
Außerdem habe ich schon mal was ganz, ganz schimmes gemacht: Ich war etwa 12 und habe beim Babysitten das Baby geküsst. Ich weiß nicht warum. Ich hatte so einen Impuls, wollte vielleicht wissen wie sich Sexualität anfühlt, vielleicht ist das auch nur eine Ausrede, weil ich dieses Ungeheur, was ich bin nicht wahrhaben möchte. Dann hatte ich Schiss, dass das jemals rauskommt und jetzt schreibe ich das in ein öffentliches Forum - wie krank. Ich hoffe, ich werde nach diesem Geständnis nicht rausgeschmissen. Ich möchte noch betonen, dass ich wirklich nicht mehr gemacht habe, wenn mir das jetzt niemand glaubt, kann ich das auch verstehen. Ist ja auch ekelhaft und widerlich. Wenn ich mir vorstellt jemand würde das bei meiner Tocher machen - kotz!!!
Ich habe das auch alles meinem Mann gestanden - der fand das gar nicht so schlimm, aber er liebt mich ja auch - kann also gar nicht objektiv beurteilen. Ich muss immer wieder daran denken.
Nach einiger Zeit ließ ich mich etwas überzeugen und meine Panik ließ etwas nach. Kam dann aber mit voller Wucht wieder:
Ich las einen Text über eine Frau, die plötzlich feststellte, dass sie lesbisch sei. Vielleicht bin ich das ja? Meine Ausbilderin hat dies auch erst festgestellt, nachdem ihre beiden Töchter erwachsen waren.
Oh Gott - wenn ich mcih jetzt in eine Frau verliebe - was mache ich dann??? Ich konnte nun nicht mehr über die Straße gehen, ohne ständig den Drang zu haben, nackte Haut oder Busen anzugucken. Dann bin ich auch noch Lehrerin in einer Klasse mit pbertierenden Kindern. Ständig muss ich mich anstrengen, nicht auf einen Busen zu starren oder alles sexuell zu deuten. Ich kann gar nicht mehr klar denken.
Ich habe immer wieder Phasen, in denen ich denke, das ist alles absoluter Quatsch - aber es reicht ein Stichwort und schon stecke ich wieder in der Mühle fest: Bin ich wirklich nicht abartig. Woher kommen denn dann diese fiesen Gedanken? Vielleicht schaffe ich es ja, meine Tochter gut zu versorgen, aber ich bin ja auch noch Lehrerin- da hört man ja auch immer wieder von ekligen Vorfällen.

Mein Mann hat mir den Tipp gegeben, alles aufzuschreiben - was mir nach einigen Angängen auch gelungen ist. Das hilft mir wirklich sehr. Manche Gedanken scheinen dann so absurd, dass sie etwas lächerlich werden. Aber es hilft immer nur kurzfristig. Dann setzen sich die Zweifel wieder durch.

Ich bin jetzt immerhin so weit, dass ich mir sicher bin, dass ich meiner Tochter niemals etwas antun werde. Aber diese Gedanken, die Angst vor der Angst, die Zweifel bleiben und die Unbschwertheit im Umgang mit Kindern ist völlig weg.

Ich bin so froh, dass ich gestern dieses Forum gefunden habe. Nach dem Lesen einiger Beiträge ging es mir entschieden besser. DANKE!!! Aber jetzt kommen mir doch wieder Zweifel, da ja keiner beschrieben hat, dass er vielleicht eine Neigung geerbt haben könnte oder vielleicht sogar schon einmal übergriffig war.

Ich habe solche Panik, dass ich plötzlich meine pdophile und lesbische Neigung erkannt habe. Dann kann ich mich doch nur noch erschießen...
Ich habe Angst diesen Bericht abzuschicken! Ich habe Angst vor der Antwort...
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nic

Beitrag von nic »

Hallo, Du Elfchen...

vor uns musst Du echt keine Angst haben, wir beißen nicht und sind alle ganz lieb miteinander, weil wir mit unserer Erkrankung da "Draussen" schon genug kämpfen müssen, können wir hier drin einfach so sein wie wir sind...

Du bist nicht pädophil und Du bist auch nicht abartig.
Du bist krank und das woran Du da leidest sind Zwangsgedanken, hier kurz ZG genannt.

Und da es "nur" Gedanken sind führst Du sie auch nicht aus.

Wir haben viele Frauen im Forum, die unter ihnen leiden oder litten.
Das kann man behandeln und dann werden die Dich nicht mehr plagen! Versprochen.

Den ersten Schritt hast Du schon mal getan und ds ist der Wichtigste:
Du hast Dich jemandem anvertraut, Deinem Mann und jetzt uns und Du bist auf beiden Seiten auf Verständnis gestossen.

Stell Dir vor Du hast einen Splitter im Rücken und wie der dahin kam ist Dir total peinlich.
Jetzt zählt aber nicht, wie der dahinkam, sondern dass der da rauskommt.
Wege hierfür zu finden werden wir Dir helfen...

Sicherlich wird sich hier noch die ein oder andere Dame bei Dir melden, die selbst mit ZG zu kämpfen hat, aber als erstes möchte ich Dir ans Herz legen, Dir einen Psychiater zu suchen, mit dem Du über die ganze Sache redest.
Auch die Angst vor dem Alleinsein mit dem Kind ist so typisch, das hatte ich auch ganz extrem...

Du wirst sehen, Du musst nicht ins Kloster oder auswandern, Du wirst das da wieder rausschaffen und irgendwann gar nicht mehr glauben, dass Du jemals in Erwägung gezogen hast, Deine Familie zu verlassen!

Fühl Dich umarmt und HERZLICH WILLKOMMEN hier in unserer Runde

Alles Liebe

N!c
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Marika
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Beitrag von Marika »

Ein liebes Hallo auch von mir,

Nic hat schon gesagt, um was es sich bei dir handelt: Zwangsgedanken - nicht mehr und nicht weniger. Sie sind eigentlich harmlos, weil sie NICHT bedeuten dass du das was sich dir da an Gedanken und Bildern aufdrängt auch tun willst, aber sie können einen enormen Leidensdruck erzeugen. Die Betroffenen leiden so stark, weil sie echt glauben, sie wären gewalttätig oder gar pädophiel, was aber tatsächlich völliger Quatsch ist.

Die Merkmale, dass es sich auch bei dir nur um ZG handelt sind folgende:

- Du hast Angst vor diesen Gedanken und willst sie nicht denken
- sie drängen sich dir gegen einen Willen auf
- Du empfindest nur Ekel und Abscheu dabei

Alles ganz klassiche Anzeichen, dass wirklich nur ZG sind und NICHTS mit Pädophelie o.ä. zu haben.

Dieses "Kribbeln" und das fühlen deiner Geschlechtsteile ist KEINE Erregung wie du fälschlicherweise denkst. Da du aber deine volle Aufmerksamkeit auf diese Köperzonen lenkst und dich prüfst (dieses Prüfen ist auch ein klassisches Symptom von ZG) spürst du sie natürlich auch und deutest es als Erregung - ist es aber NICHT! Das Kribbeln im Bauch ist nichts anderes als der Adrenalinausstoß, da dich diese Gedanken in Stress und Angst versetzen - da schüttet der Körper Adrenalin aus.

Warum ich mir so sicher bin? Weil ich vor 7 Jahren als mein Sohn auf die Welt kam, plötzlich auch soche grauenhaften ZG hatte und ich fast verrückt geworden bin vor Angst. Zuerst dachte ich wie du, dass ich "das Böse" bin und wollte mich selber einweisen lassen, mein Baby wollte ich "guten Eltern" geben, da ich dachte ich sei eine Gefahr für ihn. Aber in meiner Verhaltenstherapie und einem AD habe ich schnell gelernt, dass ich nur ZG habe und diese genau das Gegenteil davon sind, was ich dachte. Sie entstehen aus der imensen Angst, unseren Kinder könnte so was Grauenhaftes passieren. Und da wir in den Medien jeden Tag hören, dass es wirklich solche Bestien gibt, sagt plötzlich eine Stimme in uns: Was wenn ich auch so bin? Und schon drehen sich unsere Gedanken nur noch darum - wir steigern uns in eine Angst-ZG-Spirale rein.

Aber: Wirkliche Täter haben nachweislich KEINE ZG, sondern sind das genaue Gegenteil von uns. Und dass du ein Baby geküßt hast ist doch sooooo normal, das tun wir doch täglich, die sind doch einfach knuffig. Nur du hast sofort was anderes dabei gedacht. Das zeigt, dass du schon als Kind ZG hattest, genau wie ich und die meisten, die ZG haben oder hatten. Und das sind einige hier. Solche ZG können auch Männer haben, Omas, Opas... sie kann alle treffen. Oft kommt sie aber auch im Rahmen einer PPD vor.

Ich rate dir daher: Such deinen Hausarzt auf, lass dich zu einem guten Psychiater überweisen. Dann kann man entscheiden ob ein AD nötig ist, was du sicher brauchst, ist aber eine Verhaltenstherapie - in der verlernt man nämlich die ZG.

Schau dir mal diesen Beitrag an - du findest sicher noch viele ander:


http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... 05&start=0

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... hp?t=10455

Ließ dir die mal durch, du wirst dich in vielem wieder finden.

Besorg dir auch Literatur über ZG, mein Tipp ist "Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwansgedanken" von Lee Baer. Der Autor ist selbst Verhaltensterapeuth und beschreibt sehr gut, was ZG sind, wie sie enstehen und wie man sie wieder los wird. Vor allem wird eines klar: WIR SIND KEINE GEFAHR - im Gegenteil, wir könnten nicht mal einer Fliege was zu leide tun. Und auch wenn es paradox klingt: Wir mit ZG sind noch viel weniger in Lage etwas schlimmes zu tun, als Gesunde!!! Das hat mit unserem Gehirnareal hinter der Stirn zu tun, das für die Impulskontrolle zuständig ist. Bei uns arbeitet dieses ÜBERAKTIV, daher immer wieder "Prüfen". Es bewahrt uns noch mehr etwas Schlimmes zu tun, als eben bei Menschen ohne Zwänge. Nur leider produziert diese Überaktivität dann halt auch die ZG die auch nichts anderes als "Prüfen" sind.

So, das war jetzt sehr viel - ich hoffe nicht zu viel aufeinmal. Du bist hier sehr willkommen und sehr richtig. Hol dir Hilfe - dieses Leiden kann ein Ende haben. Ich bin heute nicht nur gesund, es geht mir besser als je zuvor. Klar - ich hab die Hölle erlebt, aber bin da gestärkt wieder heraus gekommen. Scheu dich auch nicht, noch zu frage - ich bin gerne für dich da!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
baumelfe

Danke

Beitrag von baumelfe »

Danke für die schnelle Antwort! Jetzt habe ich erst mal ne Runde geheult. Meine Maus schläft gerade, da kann ich mir das mal gönnen... Ich muss jetzt erst mal alles verdauen: Zwangsgedanken in der Kindheit?, Psychiater?, ... Puh! Gut, dass jetzt Wochenende ist.
Vielen Dank, ich bin schon sehr erleichtert, dass ich hier bleiben darf!!!
Wally

Beitrag von Wally »

Hallo,
Geh auf jeden Fall zum Psychiater!
Ich bin der Meinung, dass man zgs nicht ohne Medis in den griff bekommt.

Und natürlich ist dann auch eine therapie sehr wichtig!
Herzlich willkommen im Club!

:-)
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Marika
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Beitrag von Marika »

Aber natürlich darfst du hier bleiben, Süße - wir sind hier genau DAFÜR für einander da.

Psychiater klingt erst mal "heftig" - aber du wirst festellen, dass in deinem Umfeld schon ganz viele bei so einer Fachperson waren. Nur die meisten sprechen nicht offen darüber. Ich schon - es gibt doch dabei nichts, wofür man sich schämen müßte.

Frag alles was du wissen magst, schreib dir hier alles von der Seele - gerne auch im Interen Forum, warst eh schon da hab ich gesehen. Da kann nicht jeder einfach mitlesen, nur die Mitglieder hier. Ich werde mich später nochmal dort auch melden.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Vicky

Beitrag von Vicky »

Hallo Baumelfe!

Du machst einen so lieben und zaghaften und verängstigten Eindruck.

Du weißt nicht, was da mit Dir passiert.

Glaub mir, Du wirst wieder genesen und damit umgehen lernen.

As ich meine ersten Termine beim Psychiater hatte, habe ich geheult, weil es so schlimm um mich bestellt war, daß ich ja offensichtlich verrückt bin.
Habe mich so geschämt.

heute freue ich mcih auf meinen Termin, denn die Psychiater haben mir geholfen gesund zu werden!!! Und die, die ich hatte, waren unheimlich lieb und verständnisvoll!!!!
Die wollen Dir wirklich helfen!!!! Die denken nichts negatives über Dich, denn die finden unsere Erkrankung spannend.
Sonst hätten die das nicht gelernt!!!

Also, trau Dich hin. Die beißen nicht :wink:

Vicky
baumelfe

Beitrag von baumelfe »

Ich habe auch schon vor meiner Panikattakte schon häufiger gedacht, dass etwas nicht mit mir stimmt, oder vielmehr um mich herum. War schon bei vielen Ärtzen mit "Kleinigkeiten" wie Lupus, Migräne, Tinitus, allergische Hautreaktion etc. Dann habe ich immer gedacht, ach, wenn du mal umziehst, dann geht es schon besser. Hier die Wohnung passt einfach nicht so gut zu dir. Ich glaube so im Nachhinein, dass mich tief drinnen schon lange irgendwas gestört hat. Ich war nie so richtig zufrieden oder gar glücklich. Nachdem ich jetzt in der letzten Zeit einiges gelesen habe, lerne ich richtig viel. Mit meinen Umzügen bin ich wohl eher vor mir weggelaufen.
Leider werde ich die Zweifel nicht los, dass doch etwas dunkles in mir brütet, vor dem ich auch besser weglaufen sollte...
Die letzten Tage ging es mir etwas besser. Meine Gedanken kreisten nicht mehr ganz so stark um Kinder, sondern haben sich etwas in Richtung Frauen verlagert. Auch total bescheuert: Jetzt habe ich Angst, ich sei lesbisch :shock: und würde dadurch meine Familie kaputt machen. Aber damit komme ich besser zurecht, als mit diesen abartigen pädophilen Gedanken :?
Ich rede mir das gerade alles ein bisschen schön, vielleicht weil ich echt Angst habe, zu einem Psychiater zu gehen. Ich wüsste auch gar nicht, wie ich das anfangen soll.
Wie findet man denn jemanden? Wie nah sollte der sein (der nächste aus der Liste ist etwa 60km entfernt)?
Meinem Hausarzt vertraue ich da nicht so sehr, dass ich den danach fragen könnte.
Ich würde am liebsten erst mal sehen, ob es mit viel Selbstreflektion und guten Büchern besser wird? Ich gewinne ja gerade schon wirklich immense Erkenntnisse. Oder kommt dann irgentwann der Panik-Hammer?
Danke fürs zuhören!
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo,

ich glaube ein bissl redest du dir das schon "schön" :wink: - ist aber auch verständlich denn ich glaube jeder von uns hier war es mulmig zumute eine Psychiater auf zu suchen. Zwingen können und wollen wir dich hier natürlich zu nichts, aber der Gang zu einem Psychiater/Psychololgen wäre das beste. Es gibt Listen bei der Krankenkasse mit niedergelassenen Ärzten und Fachleuten, hast du in der schon geschaut oder in der auf unserer Startseite? 60 km sind schon sehr weit, es muss doch wen in deiner Nähe geben?

Du vertraust deinem Hausarzt nicht? Süße, dann hast du aber den Falschen, das finde ich eine sehr schlechte Basis.

Literatur gibt es genug wenn es um Zwänge geht:

Der Kobold im Kopf - die Zähmung der Zwangsgedanken von Lee Baer ist SUPER!!!

Ob der Panik - Hammer ohne Behandlung kommt, kann ich dir nicht sagen, aber die Gefahr besteht leider schon.

ZG allein in den Griff zu bekommen ist ganz, ganz, ganz schwer und leider muss ich dir sagen, dass ich noch niemanden getroffen habe, der das geschafft hat. Daher: einen Fachmann/Fachfrau hin zu ziehen wäre halt das beste. Aber handeln mußt du selber, schade ist nur dass du dir durch zuwarten täglich noch mehr Leidensdruck aufbrumst.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Wally

Beitrag von Wally »

HallO meine liebe,

Du Magst doch ganz gesund werden, oder?

Vg wally
baumelfe

Beitrag von baumelfe »

Ihr habt ja so recht. Leider. Meine ganzer schöner Selbstbetrug nützt mir wohl nix mehr.
Danke für eure Meinungen!
Ich schreibe im internen Forum weiter.
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