Hey, ich bin neu und brauch mal einen Rat

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pixi

Hey, ich bin neu und brauch mal einen Rat

Beitrag von pixi »

naja, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.... am besten mit der Vergangenheit. vor ein paar Jahren hatte ich einen freund, er war verheiratet... naja ich war so dumm ihm seine lügen zu glauben. nach meiner damaligen Sicht war alles gut, bis ich schwanger wurde, er rastet völlig aus, schlug und würgte mich, er schlug sogar seinen eigenen Kopf gegen den Türrahmen und urinierte sich ein.... naja das ging so weit das er auf einer brücke stand und mich erpresste, treib ab oder ich springe. Heute denk ich mir, ich hätte ihm den schubs geben sollen, hätte keiner gemerkt.Meine Gedanken fingen immer mehr an zu kreisen, was um Himmels willen hätte ich dem Kind sagen sollen was für ein Vater es hat, oder ob ich es überhaupt hätte lieben können. ich entschied mich gegen das Kind, kurz nach meiner Abtreibung erfuhr ich das seine frau von ihm Schwanger war und sie das Kind behalten, ich war am Boden, das war zuviel....... meine Dummheit kennt keine Grenzen, ich habe ihn nicht angezeigt wegen den Misshandlungen, weder war ich beim Arzt, meine Wunden dokumentieren zu lassen, noch hab ich mir psychologische Hilfe gesucht.
Ich dachte ich hab es gut weg gesteckt, ich bin ja ein starker Mensch, mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher.

ich habe vor drei Monaten einen jungen zur Welt gebracht, er war nicht geplant. ganz im Gegenteil, ich lernte einen mann kennen und nach dem zweiten mal klappte es. Wir sind immer noch zusammen und wollen das zusammen meistern. ich hab allerdings extreme Probleme damit. Ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht. Die Ss war schon der Horror, ich kam gar nicht klar mit dem Gedanken das da ein Kind kommt, geschweige denn, das mein mein Körper sich verändert. Ich hatte auch noch Vorzeitige Wehen, das ich ins Kh musste und Wehenhemmer nahm.. Wir überstanden das ganz gut mit Schonung und relativ Terminnah wollte unser Schatz dann raus. Das ganze hat 21 Stunden mit wirklich starken schmerzen gedauert, alle 5-10 Minuten Wehen, aber sie reichten nicht aus. Die Hebamme hat dann nach Stunden den Wehentropf angehängt und nach weiteren stunden und 2 Pda`s war er dann endlich da. Ich konnt mein Glück nicht fassen, da war er mein Sohn,es war unglaublich. Bis heute hab ich noch nicht ganz realisiert das er mein Baby ist. Unsere 3 Monate sind bis jetzt alles andere als leicht, er weint fast nur, hat Bauchweh oder irgendwas anderes, ich bin immer nur mit mit meinem Sohn beschäftigt, weil er fast nicht schläft, sich nicht ablegen lässt und sehr viel weint. ich kann nicht mehr schlafen seit ca. 5 Monaten, ich funktioniere nur noch. Mit meinem Freund bin ich fast immer nur am Streiten, ich hab das Gefühl er versteht mich nicht. es ist alles so unglaublich schwer. ich muss ihn immer verstehen, aber umgedreht Fehlanzeige. Ich hab das Gefühl es geht nur um den kleinen, er fragt nur nach ihm, nach mir eher Selten(heute sagte er mal zu mir, das er großen Respekt vor mir hat),meine belange sind dennoch von kleiner Bedeutung. Er sagt mir oft, wie unglücklich er ist und suggestiert mir immer wieder was für eine furchbare Person ich bin. Aber trennen will er sich auf keinen Fall. Ja ich bin sehr zickig, nörgel rum etc. ich werde auch immer Aggressiver ihm gegenüber. Ich fühl mich so unverstanden, das ich gar nicht anders kann. Ich frage mich nur noch wem nutze ich noch, außer meinem kind, und genau das ist der Punkt, mein Baby ist das einzigste was an mich ran kommt, ich Schirm mich immer mehr ab. ich reagiere nur noch Aggressiv auf alles und jeden, meinen Sohn mag ich am liebsten gar niemanden geben. Ich hab so panische Angst das meinem Baby was passiert, das ich an seinem Bett wache, wenn er schläft. Ich schlafe fast überhaupt nicht mehr, mal zwei stunden und zwischendurch ma ne halbe, bin aber sofort bei jedem Geräusch wach. Ich fühle mich so kraftlos, meine kopfschmerzen werden von Tag zu Tag schlimmer, ich hab herzrasen, mir ist den ganzen tag schwindlig. manchmal hab ich so eine extreme Panik mit meinem Kind allein zu sein, weil er ständig weint, das ich regelrechte Schweißausbrüche bekomme. Irgendwie passt das aber nicht zusammen mit dem, das ich mein Sohn am liebsten niemanden geben würde, schon der Gedanke macht mich wahnsinnig.

Ich weis echt nicht mehr was mit mir los ist, ich hab auch keine Ahnung ob ich hier richtig bin. aber wenn es jemanden gibt der mir helfen kann, dann melde dich bitte. [/i]
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Pixi,

erstmal herzlich willkommen bei uns und klar bist Du hier richtig.

Du hast enorm viel mitgemacht. Und da ist es fast logisch, dass Deine Psyche jetzt unter dem ganzen Stress "verrückt" spielt. Dann kommt schnell eins zum anderen: Streit mit Deinem Freund, Schlafmangel und ein winziges Baby, körperliche Symptome, auch, weil die Seele streikt.

Das, was Du beschreibst, sind recht typische Anzeichen für eine Depression nach der Geburt. Die Angst vorm Allein sein mit Baby, aber gleichzeitig denken, das ist doch nicht normal, ich bin doch die Mutter. Da baut sich jede Menge Druck auf, das macht wiederum wütend und aggressiv.

Hilft Dir denn dein Freund im Alltag?

Ich würde mal mit einem Arzt reden. Hast Du einen guten Hausarzt oder Deinen Gyn, eine Hebamme? Du solltest auf jeden Fall erstmal körperlich wieder auf die Reihe kommen, sprich schlafen, wenn es geht. Dann geht es sicher langfristig darum, deine Verletzungen von früher aufzuarbeiten, am besten in einer Therapie. Da kann Dir ein Arzt oder ein Psychiater weiterhelfen. Hier auf der Seite findest Du zB eine Liste mit Ärzten.

Hast Du sonst noch jemanden, mit dem Du offen reden kannst, eine Freundin, Deine Mutter?

LG
Lotte
pixi

Beitrag von pixi »

Erstmal danke für deine Antwort....

Ja mein Freund hilft mir so gut er kann im Alltag, mit ihm hab ich mal darüber geredet, aber meinte dazu, das er das jetzt ausbaden muss was andere verbockt haben. Mittlerweile öffne ich mich niemanden mehr, weil es keinen interessiert oder nicht versteht.... Was soll man da machen außer irgendwie mit sich selber.
pixi

Beitrag von pixi »

Hausarzt hab ich keinen, ich geh ganz selten zu einem arzt.... War nicht mal zur Nachsorge...... Sorry wegen meiner Schreibweise, bin mit Handy on. Da ist das schwierig, mit Schreiben.
pixi

Beitrag von pixi »

Ich hab da mal noch eine Frage, ich Spiel schon lang mit dem Gedanken eine.Therapie zu machen aber ich konnte mich nicht aufraffen. Ich meine, man gibt öffentlich zu das was nicht stimmt und man Hilfe brauch. Wie seit ihr damit umgegangen? Ich kann mir gar nicht vorstellen wie so eine Therapiestunde sein soll, ich hab panische Angst davor schwäche zu zeigen...... :( Ich wüste überhaupt nicht wie och da anfangen soll, geschweige denn, wieich mich fallen lassen soll, fallen lassen kenn ich schon gar nicht mehr, das mache ich niemals, der Gedanke allein erzeugt schon herzrasen.
lotte

Beitrag von lotte »

Hey Du,

tja, genau da liegt ja der Hase im Pfeffer: das Du verständlicherweise dicht gemacht machst, nach Deinen Erlebnissen mit Deinem letzten Freund. Das war ja auch ganz harter Tobak, was der abgezogen hat.

Bei einer Geburt kann es dann sein, das alte Wunden aufbrechen. Und wie Du ja schreibst, hast Du das Thema erstmal weit weggeschoben.

Umso wichtiger, das Du a) diese Verletzung verarbeitest und b) somit mehr Vertrauen kriegst. In Dich selbst und auch Deinen jetzigen Freund. Fallenlassen, ohne Angst, das nochmal was schreckliches passiert.

Bei einer Therapie gibst Du nicht öffentlich zu, das was nicht "stimmt" ;) Es ist ein geschützter Raum. Der Thera weiss schon, wie er anfangen muss und wie es dann weitergehen kann. Es geht nicht darum, Deine Schwächen blosszustellen, sondern sie anzunehmen. Für mich war es eine Art Befreiung, endlich mal mit jemandem zu reden, der das ganze professionell und aus der Distanz heraus sieht. Zu wissen, wo die Angst herkommt und was ich dagegen tun kann.

Also, nur Mut ;)

LG
Lotte
pixi

Beitrag von pixi »

Vielen dank für deine antworten, ich versuche den Schritt, ich hoffe ich kann das, bis jetzt sag ich mir immer wieder, ich schaffe das und merke dann doch sehr schnell das es eben nicht so ist. Ich bin froh erstmal hier gelandet zu sein, hier stehen schon viele hilfreiche Dinge. Liebe grüße pixi
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