Hallo schön das ich da sein darf!

Hier können sich unsere Mitglieder vorstellen

Moderator: Moderatoren

Nicci72

Hallo schön das ich da sein darf!

Beitrag von Nicci72 »

Wie glaube ich bei jedem, wird es schwer sich kurz zu fassen und sortiert zu schreiben. Ich versuchs mal.
Ich bin 40jahre und habe einen leiblichen Sohn 4jahre und einen Sohn (von meinem Mann in die Ehe mitgebracht) 11jahre. Ich bin mit meinem Mann 8jahre zusammen und glücklich verheiratet.
Mein Leben war immer ein kleiner Kampf. Immer wenn ich mal richtig glücklich war kam meist ein Schlag ins Gesicht. Irgendwann hatte ich das Gefühl das es besser ist nicht zu glücklich zu sein. Dabei hatte ich immer ein schlechtes Gewissen. Erst spät hab ich meinen Mann gefunden und es passte wie ein Stück, aber auch das wurde überschattet mit einer komplizierten Beziehung zu seinem Sohn. Der hätte mich gerne weit weg gesehen. Allerdings ist er in seinem Sozialverhalten allen gegenüber schwierig und macht mittlerweile eine Therapie. (Hilft aber mir nicht wirklich :cry: ) Das ganze war auch immer mit ein Grund, warum ich das Thema eigenes Kind weit weg geschoben habe. Wie sollte das funnktionieren? Ich war so schon voll eingespannt mit dem kleinen. Dann starb noch mein Vater an Krebs der immer mein zweites ich war. Dann kam die Nachricht meine Schwiegermutter hat auch Krebs unheilbar. Nie war der richtige Zeitpunkt um schwanger die zu werden. Irgendwann war der wunsch aber größer als die Zweifel. Es dauerte seine Zeit und ich war schwanger. Überglücklich, eine Traumschwangerschaft. Ich sah noch nie so gut aus, war nie krank. Hab bis zum letzten Tag gearbeitet. Alles lief super. Ausser die ewigen Querelen zu Hause. Am letzten Tag vorm Mutterschutz kam die erste Panikattacke. Ich bin bald ganz zuhause. alleine mit einem Kind was keine Gelegenheitauslies mir das Leben schwer zu machen. Von morgens bis Abends ganz allein. Die Freude wischte Zweifel weg. Ich freute mich auf die Geburt, hatte keine Angst nur Freude. Dann kam der Tag und es wurden Wehen festgestellt und unregelmässigkeiten in den Herztönen. Ich lief den ganzen Tag bis spät in die Nacht durchs Krankenhaus, in der Hoffnung alles geht gut. Wehen in den Kreißsaal , alles lief noch gut. Dann Wehen das ich nur noch gespuckt habe und es ging nicht weiter. Irgendwann hab ich mir ne PDA geben lassen und die Herztöne und Sauerstoff wurde miserabel. Dann viel das Wort Notkaisersschnitt sofort. Dann kam die Megapanik. Das war nie eine Option für mich. Ich fühlte mich hilflos. Dann noch diese nette Narkoseärztin die mir gleich im Mund rumwühlte ob ich Zahnersatz trage. Alles schrie in mor, warum hilft dir keiner. Mein Glück war eine tolle Hebamme und ein spitzen Oberarzt. Ich hab mit letzter Kraft geschrieben, ich will keine Vollnarkose ich will mein Kind sofort sehen tut mir das nicht an, nicht nach dem Kampf. Der Oberarzt setzte sich durch und nahm den kanal der PDA. Das Theater war wohl groß. Nachdem alles vorbei war fühlte ich mich trotzdem schrecklich. Das stillen klappte nicht richtig und mir gings nur elend. Mein Kind wollte ich gar nicht mehr aus den arm lassen. Aber ich konnte es ja noch nichtmal wickeln. Zuhause gings dann auch nicht besser. Mein kleiner war nur am schreien, gönnte mir nachts gerade mal eine STD am Stück schlaf. Dann noch das andere Kind was ich zu versorgen hatte. Haushalt Tiere. Ich hatte morgens panik aufzustehen. Irgendwann stellte sich beim Kleinen das KissSyndrom raus. Die Therapie war erfolgreich, er wurde ein richtiges strahle Kind. Nur das Schlafen war ne Katastrophe. Irgendwie verging die Zeit bis heute, irgendwie . Ich habe das Gefühl ich funktionieren nur, hab morgens immer noch Panikattacken mit Bauchschmerzen und Durchfall. Habe immer das Gefühl ich dchaffe den Tag nicht. Bin eine schlechte Mutter. Dann wurden auch noch drei Bandscheiben vorfälle diagnostiziert . Kann noch nichtmal an Turngruppen teilnehmen. Besuch mag ich auch gar nicht empfangen, weil ich immer das Gefühl habe was denken die anderen von dir. Dein Haushalt ist ne Katastrophe, du bist ne schlechte Mutter. Mein kleiner ist ein Sonnenschein, wenn ich ihn sehe geht mein Herz auf, aber ich hab das Gefühl ich hab versagt , ich kann ihm nicht gerecht werden. Ich fühle mich jeden Tag schrecklich und allein und kämpfe mich durch meine Tage. Bitte ich brauch glaub ich mal jemand zum reden, der mich versteht. Ich habe keine Zeit für mich, bin 24Std 7Tage die Woche Vollzeit Mutter und Hausfrau und Ehefrau. Ich liebe alle, aber ich fühle mich nicht mehr. Ich bin nicht mehr ich. Ruhig und ausgeglichen.
Bitte entschuldigt die fehler aber ich habe das alles mit meinem Handy geschrieben . Nicht so einfach.
Sternenauge

Beitrag von Sternenauge »

Huhu Nici
Erstmal mein beileid wegen deinem vater:-(
Ich denke das du vllt mal zeit für dich brauchst, alleine ohne Kinder ! Vllt auch mal mit dem Mann was zusammen machen! Du musst dich nicht schämen oder denken was die anderen denken, alle die kinder haben, wissen das der haushalt immer in top ist, außer wenn beide 365 im jahr zu hause sind!!
Es soll nicht böse klingeln oder so, aber vllt brauchst du Kontakt nach draußen! Shoppen gehen, kaffee trinken zsw! Weißte was ich meine?? Ist nicht böse gemeint!!! Was würdest du evtl. von einer Therapie halten???
Kopf hoch es wird schon, leichter gesagt als getan!!!

Lg Sternenauge
Sternenauge

Beitrag von Sternenauge »

Achso habe ich ganz vergessen:
Ich hoffe deinem kind geht es wunderbar?
Sowas ist nie leicht!! Vllt hast du das alles noch nicht verarbeitet??
Das denke ich nämlich bei mir auch!!!
sonnenblume

Beitrag von sonnenblume »

Liebe Nicci 72, erstmal ein Herzliches Willkommen! Ich wünsche dir, dass du dich hier gut aufgehoben fühlst. Ich - und sicherlich viele andere hier - können deine Gefühle gut verstehen. Nur noch funktionieren, sich nicht mehr fühlen, Panik haben, schlechte Mutter zu sein, zu versagen...! Meine ppd ist zwar bereits 5 Jahre her, ich erlebe nach dem Absetzen meines Anitdepressivums (AD hier oft abgekürzt) im Sommer eine starke depressive Episode mit Angstzuständen. Bist du in psychiatrischer und/oder psychotherapeutischer Behandlung? Du musst viel leisten und hast u.U. eine postpartale Depression oder durch die Umstände der Geburt ein posttraumatisches Belastungssyndrom (ich weiß nicht genau, ob es der richtige Ausdruck ist), Fachleute können da wirklich helfen! Auch ich nehme u.a. wieder ein AD und bin in pyschotherapeutischer und psychiatrischer Behandlung. Ich wünsche dir, dass du Hilfe hast oder sie findest! Denk bitte daran, dich schwach zu fühlen, ist dein subjektives Gefühl, aber keine Tatsache!
LG Sonnenblume
Nicci72

Beitrag von Nicci72 »

Ich danke Euch! Das ist seid langem das erstemal das ich das Gefühl habe, ich werde ernst genommen. Meinem Kleinen gehts richtig gut und er ist ein Kind was mich stolz und glücklich macht. Das mit meinem Vater hab ich nie verarbeitet da ich nach einer Woche wieder die Ziehmama war mit Fulltime Job und nach dem Job mich um den Sohn meines Mannes gekümmert habe. Da war keine große Zeit für Trauerarbeit.
Ich würde so gerne mal Kaffee trinken gehen, aber wie. Mein Sohn geht nicht in den Kindergarten und ich habe niemanden. Und wenn mein Mann mit beiden Jungs was unternimmt bin ich total unentspannt. Ich denke schon lange über eine Therapie nach zumal die Therapeutin von meinem Ziehsohn mir bei dem Ausbrüchen von ihm das auf der Ebene vorgeschlagen hat. Es sind wohl extrem viele Baustellen bei mir zu beheben. Aber ich heule heute noch wenn ich an die Geburt denke und dem Kaiserschnitt. Das war richtig grausamfür mich. Da ist irgendwas kaputt gegangen in mir. Ich hab das Gefühl durch die Narbe ist man verletzlich geworden. Mein Frauenarzt hat mich da auch nicht so gut unterstützt. Wird schon wieder. Verheilt alles. (Mann hat mich regelrecht zusammengeflickt innerlich ).
Durch diese Seite hab ich begriffen das ich nicht falsch ticke und komisch bin sondern krank und Hilfe brauche. Nächste Woche werde ich meinen HA um Hilfe bitten.
Ich bin so froh hier zu sein und viele tolle Gedanken um mich zu haben.
Sternenauge

Beitrag von Sternenauge »

Huhu
Du hast bestimmt die sache mit deinem papa und der Geburt nicht verarbeitet und der körper zeigt dir einfach das du dich jetzt darum kümmern sollst! Es ist sehr schwer jemanden zu finden der schnell einen Termin frei hat! Ich war jetzt bei 3 und beim Ha und niemand kann mir wirklich helfen und ich stehe wieder alleine dort( mann usw sind da und hören zu) aber niemand hat es studiert usw!! Ich kenne jemanden dem es auch immer schlecht ging und dann hat sie einen termin bekommen und dann ging es ihr besser und dann ist sie nicht mehr hin und später ging es wieder schlechter usw!! Suche dir welche raus und telefoniere sie alle ab und schaue wann die termine sind und wie der arzt vorallem ist!!! Wenn nicht dann gehe auch zu 3 - 4 stück! Rede mit dem Ha erstmal vielleicht hilft dir das auch erstmal!!! Ich habe mich erst letzte woche angemeldet und ich schreibe hier immer rein, wenn es mir schlecht geht, das hilft, vllt probierst du das auch aus!! Es gibt auch beraterin bestimmt auch in deiner nähe, mit denen kannst du auch telen, das hilft einen auch weiter!!!

Lg Sternenauge
Nicci72

Beitrag von Nicci72 »

Das werd ich tun. Ich hab die ganze Zeit darauf gewartet das es besser wird, das tuts nicht. Hier die Geschichte aufzuschreiben hat schon gut getan. Ich werds wie du sagst versuchen. So kann es nicht mehr weitergehen. Ich lebe in meinem eigenen Käfig, ich muss da raus.
Jetzt hats schon solange gedauert, da sind ein paar Monate relativ. Ich bins meinem Kind schuldig! Das allein fühlen wie du beschreibst ist das schlimmste und das was andere denken.
Wünsche auch dir viel Kraft weiterhin.
Mein Paps hat immer zu mir gesagt, nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. Er wollte immer das ich kämpfe, das hab ich wohl vergessen.
Nicci72

Beitrag von Nicci72 »

Ich wollte noch hinzufügen, das wenn man hier die Geschichten liest viele Sachen bei sich wiederfindet und ich es grossartig finde wie man hier Hilfe und Zuspruch bekommt . Das ist für mich schon ne ganze Menge. :D :D
Sternenauge

Beitrag von Sternenauge »

Es hilft einen sehr!! Ich habe es nicht gedacht, aber es hilft!!
Also traue dich einfach nur und frage alles was du willst!! Ich würde sagen, man brauch sich nicht zu schämen!!
Halte den Spruch von deinem Papa immer in Kopf! Eltern sind und bleiben das wichtigste im Leben!!!
Nicci72

Beitrag von Nicci72 »

Das ist schön zu wissen! Ich glaube an Tagen wo man morgens denkt man schafft den Tag niemals und die Uhr dein ärgster Feind ist, wird mir das hier helfen. Keiner der dich mit nem Fragezeichen anschaut, weil er nicht verstehen kann wieso man den ganzen Tag nichts geregelt kriegt und heult. (Wieso hab ich keine Socken? Sorry habe den Weg zur Waschmaschine 4x versucht, bin irgendwie nicht angekommen.) Leider passiert mir das öfters.
mama4

Beitrag von mama4 »

Hallo Nicci72,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Ja, Kaiserschnitte sind schon eine unschöne Sache :cry: . Ich hatte drei mal das "Vergnügen". Bei mir haben sie sicherlich auch zu meinen PPDs beigetragen. Außerdem habe ich eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt. Nehme zur Zeit Medikament und mache eine Traumatherapie. Das hilft mir wirklich sehr. Dein Entschluss dir professionelle Hilfe zu holen, ist bestimmt der erste Schritt in die richtige Richtung, um dich selber wieder zu finden. Ich wünsche dir für deinen Weg dorthin alles Gute.

LG mama4
Nicci72

Beitrag von Nicci72 »

Hallo liebe Mama4!
Wie hast du deinen Alltag geschafft? Ich habe etwas angst vor Medikamenten. Mein Schwager hat Psychopharmaka genommen und ich fand ihn emotional tot. Er war wie ausgeschaltet . So wollte ich nicht enden, zumal ich eigentlich hyper sensibel bin. Wie helfen dir die Medis?
clara

Beitrag von clara »

hallo nicci,

was du schreibst, erinnert mich auch sehr an meine stark depressiven phasen. aus denen bin ich leider nur mithilfe meines ad's rausgekommen (zur zeit venlafaxin 75mg am tag). diese antriebslosigkeit, das ständige grübeln, warum ich das und jenes überhaupt machen muss, diese schwere über allem.... das hab ich nur mit den tabletten einigermaßen in den griff bekommen.
was du von deinem schwager schreibst, kann ich überhaupt nicht bestätigen. also mir haben sie sehr geholfen wieder lebendig und belastbar für meinen alltag zu werden.
ich konnte und wollte auch erst nicht an eine besserung glauben, im nachhinein bin ich so froh, dass ich mich überwunden habe.
warst du schon bei einem psychiater, der dir eventuell welche verschreiben könnte? das wäre der erste schritt und mit dem kannst du dann immer noch besprechen, ob es sinn machen würde.
und wenn es dir sehr ychlecht geht, könntest du es ja ausprobieren, absetzen kannst du ja immer. ein versuch ist es vielleicht wert!?

liebe grüße!
mama4

Beitrag von mama4 »

Hallo Nicci,

den Alltag schafft man irgendwie. Frage ist, wo man selber dabei bleibt. Kann mich den Efahrungen von Clara nur anschließen. Mir haben die ADs geholfen wieder auf die Beine zu kommen. Natürlich gibt es auch Psychopharmaka, die solche Nebenwirkungen wie bei deinem Schwager haben. Das sind Neuroleptika, die mit Antidepressiva nichts zu tun haben.

LG mama4
Nicci72

Beitrag von Nicci72 »

Ich denke ich werde es ausprobieren. Mein Mann ist nur gebranntmarkt durch seinem Bruder und seine Mutter. Die sind ihr ganzes Leben zu Psychologen gerannt und haben Medis genommen, aber viel geholfen hats nicht. Er hält da nicht viel von und ich hab angst das er mich und meine Entscheidung nicht versteht. Er steht zwar hinter mir und hält mich aus, aber wie gesagt er hat seine Kindheit Jugend und Erwachsen sein damit verbracht und jetzt sitzt seine Frau auch noch und macht ihm das Leben schwer. Ich weiss nicht ob er das differenzieren kann zu dem was mit seinem Bruder los ist und seinen Medikamenten. Wie haben eure Partner darauf reagiert ?
Antworten