unterscheiden lernen - und wie geh ich dann damit um?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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starrynight

unterscheiden lernen - und wie geh ich dann damit um?

Beitrag von starrynight »

Es faellt mir immer total schwer zu unterscheiden "hab ich nen schlechten tag" oder ist das die depression. das ein oder andere merkmal hab ich jetzt raus. meistens wenns die depression ist bleib ich hartnaeckig auf mein "ziel" fixiert ohne ruecksicht auf verluste. Ich merk dann das es falsch ist aber ich komm da nicht raus sondern werd nur hysterisch.

Oder, und das find ich fast schlimmer, ich bin wie gelaehmt und kann garnicht mit meinem alltag (haushalt z.b.) anfangen weil es alles zuviel ist (und ich denk dann "oh gott wo fang ich ueberhaupt an!")

Wie ergeht es euch? Schafft ihr das zu unterscheiden? und was macht ihr dann mit der erkenntnis?

Ich hab schonmal ueberlegt ob ich mir das irgendwo notieren soll.

Nachdem ich gestern meinen stressor gefunden habe, der mich letzte woche und das wochenende so fertig gemacht hat, fuehl ich mich etwas besser.
Ich weiss aber nicht wie ich das (allein) verarbeiten soll (hab noch keinen therapeuten) ...

Idee: ich lauf heute trotz nieselwetter in kiga, dann kurz in die stadt zur apotheke, zum baecker und in den laden ein geschenk kaufen. ich will mir eine zeitschrift kaufen und mich heute mal hinsetzen und etwas naehen fuer meine kinder.

Jetzt schon beim schreiben kommt wiedrr der gedanke "das schaffst du eh nicht!" (im sinne von zeitlich) ........... Frustet

schon sitz ich wieder da und gruebel...
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo du,

also ich kanns nicht gut erklären, aber für mich fühlt sich eine depressive Epiosde viel "schärzer, kälter" an, dabei ist mir dann auch Übel. Diese Übelkeit ist für mich so ein Schlüsselmerkmal, dass ich aber glücklicherweise schon ganz, ganz lange nicht mehr hatte und stabil bin.

Zu deiner "Idee": die ist an und für sich gut - also den Tag strukturieren. Aber ein bissl viel ist es schon, meinst du nicht? Das würde ich mir nicht antun alles an einem Tag, da würde das Nähen z.B. schon mal weg fallen und ich würde mich mit der Zeitung begnügen. Oder ein Buch lesen... oder einfach nur raus schauen in den Himmel und gar nix tun - ist auch manchmal toll. Du mußt nicht jede freie Minute verplanen!
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
starrynight

Beitrag von starrynight »

Ne da hast recht marika. vielleicht kommt deswegen dieses gefuehl dann auch hoch?
Heute war sehr angenehm (mein mann kam aber auch frueh heim und hat mich auf dem heimweg vom kiga abgeholt. zusammen haben wir dann die drei laeden i.d. stadt abgeklappert - es tat gut alles erledigt zu haben.)

Meine depression ist so eine ueberforderungs depression wenn ich meinen arzt da recht verstanden habe. wenn ich laenger so unter strom stehe igel ich mich ein, dann wird mir auch uebel und v.a. Schalt ich dann ganz ab und kann weder denken noch zuhoeren oder irgendwas tun was aufmerksamkeit erfordert.
engelchen2012

Beitrag von engelchen2012 »

hi!

auch ich tu mich immer recht hart, zu unterscheiden, ob ich grad einfach nur nen schlechten tag hab, den ich ohne die ppd auch hätte, oder ob's halt doch "depressions-tage" sind. allerdings merke ich, dass ich seit einigen wochen sehr stabil bin und die schlechteren tage trotzdem viiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeel besser sind als die tage, die ich anfangs hatte, also, als ich ganz unten war. und meine therapeutin meinte auch, dass ich das gar nicht so analysieren soll. wenn ein weniger guter tag kommt, soll ich einfach schauen, wie ich ihn am besten meistern kann. und das geht mit ein bisschen struktur (aber auch nicht zu viel aufhalsen!) am besten!

allerdings merke ich jeden tag, dass ich noch nicht 100% gesund bin. es ist aber nur so ein gefühl, ich kann's nicht genau erklären. wie soll ich sagen... es ist nicht greifbar! aber es geht mir trotzdem größtenteils gut und das ist auch gut so!!
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