Ich schreib einfach mal ...
Moderator: Moderatoren
Ich schreib einfach mal ...
Hallo alle zusammen,
ich bin neu hier und möchte mir gerne bei euch einmal alles von der Seele schreiben.
Ich bin Mutter zweier Kinder (5 und 1,5) und seit einem halben Jahr wieder in meinem Vollzeitjob tätig und verheiratet.
Beide Kinder sind Wunschkinder. Das zweite Kind hat jedoch lange auf sich warten lassen, 12 Monate haben wir gebraucht mit etlichen Arztbesuchen weil kein Eisprung vorhanden und Spermien nicht in Ordnung. Jeden Monat auf´s Neue Enttäuschung. Als ich dann im 12. Monat den positiven Test in der Hand hielt, kam keine Freude. Klar, endlich hats geklappt, aber im Gegensatz zur ersten Schwangerschaft fühlte sich das irgendwie anders an.
Es ging die Schwangerschaft so weiter. Ich empfand das Baby als Belastung, hatte starke Bauchschmerzen, Rippenschmerzen, bekam recht früh das Beschäftigungsverbot. Ich war viel krank, dazu mein Asthma (was mich sonst nicht so beeinträchtigt), Erkältung, Magen Darm. In den letzten zwei Monaten hatte ich auf dem Bauch einen so heftigen Ausschlag, dass ich mir meinen Bauch blutig gekratzt habe und niemand wusste, woher es kam. Konnte nicht schlafen, habe viel geweint. Dann lag die Kleine in BEL, es hieß Kaiserschnitt. Das wollte ich nicht, ließ mich im anderen Krankenhaus wegen spontaner Entbindung beraten.
10 Tage vor dem errechneten Termin platzte die Fruchtblase. Eine Stunde Fahrt zum Krankenhaus. Die Hebamme war fürchterlich, begrüßte mich mit Vorwürfen warum ich den Krankenhausflur laufe statt liegend transportiert zu werden.
Die Wehen waren schrecklich, ganz anders als bei der ersten spontanen Geburt. Nach 6 Stunden wurde es abgebrochen. Ich wurde noch im Kreißsaal unter Vollnarkose gesetzt.
Drei Stunden später wachte ich auf. Noch bevor ich die Augen öffnen konnte klagte ich über starke Schmerzen. Die Schnittstelle tat mir unheimlich weh. Dann sah ich mein Baby. Fertig eingepackt wurde es in meinen Arm gelegt. Und ich spürte nichts. Es war einfach nur ein Baby, mehr nicht.
Nach drei Tagen konnte ich das erste Mal meine Kleine wickeln. Ich sah zum ersten Mal die kleinen Füße. Da wurde mir bewusst, was ich verpasst habe. Den ersten Schrei, das Haut-an-Haut-Liegen, einfach der dirkete Kontakt unmittelbar nach der Geburt. Erst jetzt, nach 3 Tagen, sah ich die Füße. Ich habe geweint. Ich habe viel gweint. Auch am nächsten Tag zur Visite. Ja, es sind die Heultage, das Baby Blues. Das geht vorbei. Mein Baby war total pflegeleicht. Weinte nur bei Hunger oder voller Windel, sonst war sie super zufrieden. Trotzdem fehlte da was.
Zuhause besuchte mich täglich die Hebamme. Mittels Reborning sollte etwas aufgeholt werden. Der Moment war super. Doch es ging mir weiterhin schlecht. Die Baby Blues Zeit ging vorbei. Dann dachte ich, naja, ich bin traurig wegen des Kaiserschnitts, aber das geht vorbei.
Ich blieb traurig. Ich empfand keine Mutterliebe.
Es vergingen Wochen. Monate. Nichts veränderte sich. Im Gegenteil. Meine Tochter war eine Last, ich empfand sie als störend. Klar habe ich sie gewickelt, gebadet, gefüttert. Aber mit ihr spielen? Kuscheln? Nein, das Bedürfnis hatte ich nicht. Und ich machte mir Vorwürfe. Es war ein Kreislauf, eine Negativspirale.
Aber an wen wendet man sich? Man kann doch nicht zugeben, dass man sein Kind nicht liebt. Wie steh ich denn da? Es versteht mich doch eh keiner. Auch meinem Mann habe ich mich nicht anvertraut. Ich habe heimlich geweint. Im Bad, im Bett, unter der Dusche ... Doch die Heultage wurden immer mehr. Irgendwann konnte ich es nicht mehr verbergen. Aber auf die Frage, was los sei, sagte ich nur "Ich weiß es nicht".
Nach außen hin merkte es niemand. Ich habe schon immer eine Fassade aufgebaut, die manchmal nützlich ist, aber irgendwie auch anstrengend und teilweise nervig. Ich wirke wie eine lässige, fröhliche, ausgeglichene Mutter. Doch das bin ich nicht.
Irgendwann wurden meine Tage so schlimm, dass ich auch das Interesse am Haushalt verlor. Wäsche waschen, aufräumen ... All das ließ ich liegen. Besuch spontan empfangen wäre eine Katastrphe gewesen. Es sah aus wie ein Schlachtfeld und ich hasste mich dafür. Aber wenn ich versuchte, jemanden einzuweihen hieß es nur "Du musst dich eben zusammen reißen, von nichts kommt nichts." Ich fühlte mich missverstanden, niemand verstand mich und wieder bestätigte es, dass es nichts bringt, mit jemandem zu sprechen.
Meinem Kind gegenüber empfand ich Hass. Ich mag es kaum schreiben, es ist fürchterlich, es als Mutter zu sagen. Aber leider ist es so. Ich wünschte, sie wäre nicht da. Wobei ich mir nicht wünsche, dass sie sterben soll, aber ich bereuhe, dass ich ein zweites Kind bekommen habe. Ich kümmerte mich kaum noch um sie, ließ sie schreien. Machte das Zimmer zu und flüchtete in den Garten. Dort hörte ich sie nicht.
Ich setzte mich einfach hin und tat nichts. Die Kleine zog sich an meinem Bein hoch, sie war lästig. Ich fing an zu weinen, sie auch. Klar, sie möchte mit mir spielen, aber ich nicht. Wenn sie mich anlacht, fühlte ich nichts. Ich versuchte zurück zu lächeln, es gelang mir aber nicht immer.
Ich beantragte eine Mutter Kind Kur, da ich die Symptome eines Burn Outs hatte. Schon einen Monat später war ich dort. Ich habe den Kontakt zur Psychologin gesucht und fühlte mich endlich verstanden. Sie bewegte etwas in mir, ich war ein völlig anderer Mensch. Dementsprechend ging ich anders bzw. gelassener mit meiner Tochter um, was man ihrem Verhalten deutlich bemerken konnte.
Doch kaum zuhause angekommen ging es mir wieder schlecht. Ich weinte noch im Auto, musste erst einmal 2 Std. spazieren gehen. Ich fühlte mich verloren, einsam, ich bin ein Nichts.
Es wurde und wurde nicht besser. Dann vertraute ich mich einem Bekannten an, der ebenfalls unter Depressionen litt, wenn auch mit anderem Hintrergrund. Durch ihn kam ich an einen Psychologen. Ich bekam Antidepressiva. Dadurch habe ich immerhin dieses Burn Out Syndrom nicht mehr, heißt, dass ich zumindest das Nötigste hier mache. Trotzdem aber empfinde ich nichts gegenüber meiner Tochter, bin jeden Tag depressiv gestimmt, weine fast täglich, sehe keinen Sinn im Leben, fühle mich allein, bin unzufrieden mit mir, mit meinem verhalten, mit meinem Körper. Einfach alles.
Ich habe das Gefühl, der Psychologe hilft mir nicht in den Gesprächen, weil er im Gegensatz zur Psychologin von der Kur irgendwie ... ja, nichts erreicht. Er redet so fad, so normal. Da kann ich auch mit meinem Mann oder meiner Mutter sprechen. Es bringt nichts, weil ich mich nicht verstanden fühle und er nicht den "Anstoß" schafft, den ich brauche.
Dann habe ich mein Kind für eine Woche abgeben können. Ich dachte, mir würde es besser gehen, weil die größte Last, das kleine Kind, nicht da ist. Doch es war nicht so. Ich fühlte mich trotzdem traurig, missgestimmt, nutzlos.
Ich habe zwar keine Suizidgedanken, aber trotzdem denke ich oft, dass es besser wäre, wenn ich nicht da wäre. Ich bin eine Last für alle, vor allem aber für meine Kinder und meinen Mann.
Schlafstörungen habe ich nicht.
Zudem habe ich permanente Unlust auf Sex. Vom Kopf her sehne ich mich nach Nähe zu meinem Mann, aber rein körperlich empfinde ich nur Ablehnung.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits fühle ich mich so hilflos und denke permanent, niemand kann mir helfen, ich werde nie wieder hier raus kommen, mir wirds nie besser gehen und die Kinder leiden unter mir. Anderseits möchte ich gerne, dass ich da raus komme.
Puh, das ist jetzt aber viel geworden. Aber es tut gut, als das schreiben zu können, wo man sonst Angst hat, darüber zu erzählen.
ich bin neu hier und möchte mir gerne bei euch einmal alles von der Seele schreiben.
Ich bin Mutter zweier Kinder (5 und 1,5) und seit einem halben Jahr wieder in meinem Vollzeitjob tätig und verheiratet.
Beide Kinder sind Wunschkinder. Das zweite Kind hat jedoch lange auf sich warten lassen, 12 Monate haben wir gebraucht mit etlichen Arztbesuchen weil kein Eisprung vorhanden und Spermien nicht in Ordnung. Jeden Monat auf´s Neue Enttäuschung. Als ich dann im 12. Monat den positiven Test in der Hand hielt, kam keine Freude. Klar, endlich hats geklappt, aber im Gegensatz zur ersten Schwangerschaft fühlte sich das irgendwie anders an.
Es ging die Schwangerschaft so weiter. Ich empfand das Baby als Belastung, hatte starke Bauchschmerzen, Rippenschmerzen, bekam recht früh das Beschäftigungsverbot. Ich war viel krank, dazu mein Asthma (was mich sonst nicht so beeinträchtigt), Erkältung, Magen Darm. In den letzten zwei Monaten hatte ich auf dem Bauch einen so heftigen Ausschlag, dass ich mir meinen Bauch blutig gekratzt habe und niemand wusste, woher es kam. Konnte nicht schlafen, habe viel geweint. Dann lag die Kleine in BEL, es hieß Kaiserschnitt. Das wollte ich nicht, ließ mich im anderen Krankenhaus wegen spontaner Entbindung beraten.
10 Tage vor dem errechneten Termin platzte die Fruchtblase. Eine Stunde Fahrt zum Krankenhaus. Die Hebamme war fürchterlich, begrüßte mich mit Vorwürfen warum ich den Krankenhausflur laufe statt liegend transportiert zu werden.
Die Wehen waren schrecklich, ganz anders als bei der ersten spontanen Geburt. Nach 6 Stunden wurde es abgebrochen. Ich wurde noch im Kreißsaal unter Vollnarkose gesetzt.
Drei Stunden später wachte ich auf. Noch bevor ich die Augen öffnen konnte klagte ich über starke Schmerzen. Die Schnittstelle tat mir unheimlich weh. Dann sah ich mein Baby. Fertig eingepackt wurde es in meinen Arm gelegt. Und ich spürte nichts. Es war einfach nur ein Baby, mehr nicht.
Nach drei Tagen konnte ich das erste Mal meine Kleine wickeln. Ich sah zum ersten Mal die kleinen Füße. Da wurde mir bewusst, was ich verpasst habe. Den ersten Schrei, das Haut-an-Haut-Liegen, einfach der dirkete Kontakt unmittelbar nach der Geburt. Erst jetzt, nach 3 Tagen, sah ich die Füße. Ich habe geweint. Ich habe viel gweint. Auch am nächsten Tag zur Visite. Ja, es sind die Heultage, das Baby Blues. Das geht vorbei. Mein Baby war total pflegeleicht. Weinte nur bei Hunger oder voller Windel, sonst war sie super zufrieden. Trotzdem fehlte da was.
Zuhause besuchte mich täglich die Hebamme. Mittels Reborning sollte etwas aufgeholt werden. Der Moment war super. Doch es ging mir weiterhin schlecht. Die Baby Blues Zeit ging vorbei. Dann dachte ich, naja, ich bin traurig wegen des Kaiserschnitts, aber das geht vorbei.
Ich blieb traurig. Ich empfand keine Mutterliebe.
Es vergingen Wochen. Monate. Nichts veränderte sich. Im Gegenteil. Meine Tochter war eine Last, ich empfand sie als störend. Klar habe ich sie gewickelt, gebadet, gefüttert. Aber mit ihr spielen? Kuscheln? Nein, das Bedürfnis hatte ich nicht. Und ich machte mir Vorwürfe. Es war ein Kreislauf, eine Negativspirale.
Aber an wen wendet man sich? Man kann doch nicht zugeben, dass man sein Kind nicht liebt. Wie steh ich denn da? Es versteht mich doch eh keiner. Auch meinem Mann habe ich mich nicht anvertraut. Ich habe heimlich geweint. Im Bad, im Bett, unter der Dusche ... Doch die Heultage wurden immer mehr. Irgendwann konnte ich es nicht mehr verbergen. Aber auf die Frage, was los sei, sagte ich nur "Ich weiß es nicht".
Nach außen hin merkte es niemand. Ich habe schon immer eine Fassade aufgebaut, die manchmal nützlich ist, aber irgendwie auch anstrengend und teilweise nervig. Ich wirke wie eine lässige, fröhliche, ausgeglichene Mutter. Doch das bin ich nicht.
Irgendwann wurden meine Tage so schlimm, dass ich auch das Interesse am Haushalt verlor. Wäsche waschen, aufräumen ... All das ließ ich liegen. Besuch spontan empfangen wäre eine Katastrphe gewesen. Es sah aus wie ein Schlachtfeld und ich hasste mich dafür. Aber wenn ich versuchte, jemanden einzuweihen hieß es nur "Du musst dich eben zusammen reißen, von nichts kommt nichts." Ich fühlte mich missverstanden, niemand verstand mich und wieder bestätigte es, dass es nichts bringt, mit jemandem zu sprechen.
Meinem Kind gegenüber empfand ich Hass. Ich mag es kaum schreiben, es ist fürchterlich, es als Mutter zu sagen. Aber leider ist es so. Ich wünschte, sie wäre nicht da. Wobei ich mir nicht wünsche, dass sie sterben soll, aber ich bereuhe, dass ich ein zweites Kind bekommen habe. Ich kümmerte mich kaum noch um sie, ließ sie schreien. Machte das Zimmer zu und flüchtete in den Garten. Dort hörte ich sie nicht.
Ich setzte mich einfach hin und tat nichts. Die Kleine zog sich an meinem Bein hoch, sie war lästig. Ich fing an zu weinen, sie auch. Klar, sie möchte mit mir spielen, aber ich nicht. Wenn sie mich anlacht, fühlte ich nichts. Ich versuchte zurück zu lächeln, es gelang mir aber nicht immer.
Ich beantragte eine Mutter Kind Kur, da ich die Symptome eines Burn Outs hatte. Schon einen Monat später war ich dort. Ich habe den Kontakt zur Psychologin gesucht und fühlte mich endlich verstanden. Sie bewegte etwas in mir, ich war ein völlig anderer Mensch. Dementsprechend ging ich anders bzw. gelassener mit meiner Tochter um, was man ihrem Verhalten deutlich bemerken konnte.
Doch kaum zuhause angekommen ging es mir wieder schlecht. Ich weinte noch im Auto, musste erst einmal 2 Std. spazieren gehen. Ich fühlte mich verloren, einsam, ich bin ein Nichts.
Es wurde und wurde nicht besser. Dann vertraute ich mich einem Bekannten an, der ebenfalls unter Depressionen litt, wenn auch mit anderem Hintrergrund. Durch ihn kam ich an einen Psychologen. Ich bekam Antidepressiva. Dadurch habe ich immerhin dieses Burn Out Syndrom nicht mehr, heißt, dass ich zumindest das Nötigste hier mache. Trotzdem aber empfinde ich nichts gegenüber meiner Tochter, bin jeden Tag depressiv gestimmt, weine fast täglich, sehe keinen Sinn im Leben, fühle mich allein, bin unzufrieden mit mir, mit meinem verhalten, mit meinem Körper. Einfach alles.
Ich habe das Gefühl, der Psychologe hilft mir nicht in den Gesprächen, weil er im Gegensatz zur Psychologin von der Kur irgendwie ... ja, nichts erreicht. Er redet so fad, so normal. Da kann ich auch mit meinem Mann oder meiner Mutter sprechen. Es bringt nichts, weil ich mich nicht verstanden fühle und er nicht den "Anstoß" schafft, den ich brauche.
Dann habe ich mein Kind für eine Woche abgeben können. Ich dachte, mir würde es besser gehen, weil die größte Last, das kleine Kind, nicht da ist. Doch es war nicht so. Ich fühlte mich trotzdem traurig, missgestimmt, nutzlos.
Ich habe zwar keine Suizidgedanken, aber trotzdem denke ich oft, dass es besser wäre, wenn ich nicht da wäre. Ich bin eine Last für alle, vor allem aber für meine Kinder und meinen Mann.
Schlafstörungen habe ich nicht.
Zudem habe ich permanente Unlust auf Sex. Vom Kopf her sehne ich mich nach Nähe zu meinem Mann, aber rein körperlich empfinde ich nur Ablehnung.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Einerseits fühle ich mich so hilflos und denke permanent, niemand kann mir helfen, ich werde nie wieder hier raus kommen, mir wirds nie besser gehen und die Kinder leiden unter mir. Anderseits möchte ich gerne, dass ich da raus komme.
Puh, das ist jetzt aber viel geworden. Aber es tut gut, als das schreiben zu können, wo man sonst Angst hat, darüber zu erzählen.
Da hast du ja auch ein paar wirklich traumatisierende Umstände gehabt während der Geburt. Kein Wunder das du danach Schwierigkeiten hast.
BEL ist KEIN Grund für einen Kaiserschnitt. Und wie dich die Hebamme begrüßt hat - das geht gar nicht !
Darf ich fragen wieso nach 6 Stunden Wehen abgebrochen wurde ? Wer hat das entschieden ? Wie wurde der Kaiserschnitt begründet ?
liebe Grüße und viel Kraft beim verarbeiten
BEL ist KEIN Grund für einen Kaiserschnitt. Und wie dich die Hebamme begrüßt hat - das geht gar nicht !
Darf ich fragen wieso nach 6 Stunden Wehen abgebrochen wurde ? Wer hat das entschieden ? Wie wurde der Kaiserschnitt begründet ?
liebe Grüße und viel Kraft beim verarbeiten
Die Herztöne sind nach 2 Std. Wehen herab gefallen, haben sich dann aber wieder normalisiert. Nach 6 Std. sind sie erneut gefallen. Da sich die Situation nicht gebessert hat, also das Baby trotz Presswehen die Lage nicht veränderte und ich sehr erschöpft war, wurde es abgebrochen. Entschieden hat das der Oberarzt, der die Geburt aufgrund der BEL begleitete.
Mich wundert einfach, dass ich zu meiner Tochter so rein gar keine Bindung habe. Gestern wurde sie mir nach einer Woche zurück gebracht von meiner Mutter. Es hat eine Weile gedauert, bis ich sie auf den Arm nehmen konnte. Es war ein ganz komisches Gefühl. Ich habe sie während der Woche auch nicht vermisst. Mein Mann hingegen schon, auch wenn er parallel natürlich die kinderfreie Zeit genossen hat, welche wir sonst nie haben.
Mich wundert einfach, dass ich zu meiner Tochter so rein gar keine Bindung habe. Gestern wurde sie mir nach einer Woche zurück gebracht von meiner Mutter. Es hat eine Weile gedauert, bis ich sie auf den Arm nehmen konnte. Es war ein ganz komisches Gefühl. Ich habe sie während der Woche auch nicht vermisst. Mein Mann hingegen schon, auch wenn er parallel natürlich die kinderfreie Zeit genossen hat, welche wir sonst nie haben.
Liebe Annika,
was Du da beschreibst, klingt sehr nach PPD. Die Symptome sind sehr typisch. Du bist in Deiner momentanen Situation also nicht "unnormal". Aber das ist in den Griff zu bekommen, und dann wirst Du auch die Mutterliebe empfinden, die Du Dir wünscht. Du schreibst, dass Du medikamentös behandelt wirst, das AD aber irgendwie nicht so richtig wirkt. Möglicherweise ist es nicht das richtige für Dich. Manchmal dauert es ein wenig, bis das für die Patientin passende AD gefunden wurde. Oder es wird ein zweites dazu verordnet. Du solltest Deinen Therapeuten darauf ansprechen. Und auch darüber nachdenken, den Therapeuten zu wechseln, da Du nicht mit ihm zufrieden bist. Eine gute Chemie zwischen Arzt und Patient ist wichtig, da sonst die ganze Therapie nichts nützt. Ich weiß, dass es schwierig ist, von jetzt auf gleich in einer psychologischen Praxis als neuer Patient aufgenommen zu werden, aber vielleicht hilft es, wenn Du sagst, dass Du Selbstmordgedanken hegst (die meiner Meinung nach schon - wenn auch nicht so konkret - da sind, weil Du am liebsten nicht mehr auf der Welt wärst). Falls das alles nichts nützt, besteht auch noch die Möglichkeit, Dich an die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses zu wenden, wo man sich Deiner ambulant annehmen wird. Wenn Du noch weitere Fragen hast, kannst Du Dich gerne - auch über PN - an mich wenden. Ich habe das schon alles "durch".
LG Bommelchen
was Du da beschreibst, klingt sehr nach PPD. Die Symptome sind sehr typisch. Du bist in Deiner momentanen Situation also nicht "unnormal". Aber das ist in den Griff zu bekommen, und dann wirst Du auch die Mutterliebe empfinden, die Du Dir wünscht. Du schreibst, dass Du medikamentös behandelt wirst, das AD aber irgendwie nicht so richtig wirkt. Möglicherweise ist es nicht das richtige für Dich. Manchmal dauert es ein wenig, bis das für die Patientin passende AD gefunden wurde. Oder es wird ein zweites dazu verordnet. Du solltest Deinen Therapeuten darauf ansprechen. Und auch darüber nachdenken, den Therapeuten zu wechseln, da Du nicht mit ihm zufrieden bist. Eine gute Chemie zwischen Arzt und Patient ist wichtig, da sonst die ganze Therapie nichts nützt. Ich weiß, dass es schwierig ist, von jetzt auf gleich in einer psychologischen Praxis als neuer Patient aufgenommen zu werden, aber vielleicht hilft es, wenn Du sagst, dass Du Selbstmordgedanken hegst (die meiner Meinung nach schon - wenn auch nicht so konkret - da sind, weil Du am liebsten nicht mehr auf der Welt wärst). Falls das alles nichts nützt, besteht auch noch die Möglichkeit, Dich an die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses zu wenden, wo man sich Deiner ambulant annehmen wird. Wenn Du noch weitere Fragen hast, kannst Du Dich gerne - auch über PN - an mich wenden. Ich habe das schon alles "durch".
LG Bommelchen
Vielen Dank.
Es tut sehr gut, hier Verständnis zu bekommen.
Ich habe mal geschaut in der Fachleute-Liste von Schatte und Licht. Da ist eine, die relativ in der Nähe ist. Allerdings kann ich mir unter der angegebenen Ergotherapie, interaktionelle- und Videoberatung nicht viel vorstellen.
Hast du damit Erfahrung und was hälst du davon?
Ich habe den Therapeuten noch nicht gewechselt, weil es bei anderen in der Nähe immer eine Wartezeit von mindestens 2 Monaten dauert, manche sogar bis zu 9 Monate. Und irgendwie denke ich immer, was ist, wenn ich so lange warte und meine Situation dann ganz anders ist oder der neue Psychologe gar nicht besser ist?
Magst du ein bisschen von dir erzählen, wie es dir ging und wie du wieder raus gekommen bist aus der PPD? Kannst auch per PN schreiben, wenn es dir lieber ist.
lg
Es tut sehr gut, hier Verständnis zu bekommen.
Ich habe mal geschaut in der Fachleute-Liste von Schatte und Licht. Da ist eine, die relativ in der Nähe ist. Allerdings kann ich mir unter der angegebenen Ergotherapie, interaktionelle- und Videoberatung nicht viel vorstellen.
Hast du damit Erfahrung und was hälst du davon?
Ich habe den Therapeuten noch nicht gewechselt, weil es bei anderen in der Nähe immer eine Wartezeit von mindestens 2 Monaten dauert, manche sogar bis zu 9 Monate. Und irgendwie denke ich immer, was ist, wenn ich so lange warte und meine Situation dann ganz anders ist oder der neue Psychologe gar nicht besser ist?
Magst du ein bisschen von dir erzählen, wie es dir ging und wie du wieder raus gekommen bist aus der PPD? Kannst auch per PN schreiben, wenn es dir lieber ist.
lg
Ein liebes Hallo auch von mir!
Ich kann mich Bommelchen absolut anschließen: ich bin mir sicher, dass du deine Kleine liebst, aber die Macht der PPD verschüttet all diese Gefühle.
Was brauchen wir dazu, um diese Gefühle wieder ans Licht zu bringen? Die richtige Hilfe in Form richtigem AD und besserer Psychotherapie!!!! Es wäre mal ein Anfang, wenn du bei dieser Fachperson die bei uns in der Liste steht, anfragst und mal rein schnuppest, ob das was für dich sein könnte. Du kannst ja erst mal einen Probetermin ausmachen.
Dann zum AD: Welches nimmst du und in welcher Dosis? Auch das ist sehr wichtig um erst mal wieder Boden unter die Füße zu bekommen.
Ich kenne viele deiner Gefühle, bei mir ist die PPD 8 Jahre her. Und ich bin nicht nur wieder gesund, es geht mir besser als je zuvor in meinem Leben. Dazu war aber eine intensive und lange Therapie und ein AD nötig. Zu diesen wichtigsten 2 Säulen habe ich weiters einiges an alternativen Heilmethoden für mich entdeckt.
Mein Frage an dich wäre noch: Welches AD nimmst du und wieviel davon?
Ich kann mich Bommelchen absolut anschließen: ich bin mir sicher, dass du deine Kleine liebst, aber die Macht der PPD verschüttet all diese Gefühle.
Was brauchen wir dazu, um diese Gefühle wieder ans Licht zu bringen? Die richtige Hilfe in Form richtigem AD und besserer Psychotherapie!!!! Es wäre mal ein Anfang, wenn du bei dieser Fachperson die bei uns in der Liste steht, anfragst und mal rein schnuppest, ob das was für dich sein könnte. Du kannst ja erst mal einen Probetermin ausmachen.
Dann zum AD: Welches nimmst du und in welcher Dosis? Auch das ist sehr wichtig um erst mal wieder Boden unter die Füße zu bekommen.
Ich kenne viele deiner Gefühle, bei mir ist die PPD 8 Jahre her. Und ich bin nicht nur wieder gesund, es geht mir besser als je zuvor in meinem Leben. Dazu war aber eine intensive und lange Therapie und ein AD nötig. Zu diesen wichtigsten 2 Säulen habe ich weiters einiges an alternativen Heilmethoden für mich entdeckt.
Mein Frage an dich wäre noch: Welches AD nimmst du und wieviel davon?
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo Marika,
vielen Dank.
Ich nehme täglich eine Tablette von Citalopram. Angefangen habe ich mit einer halben Tablette, die Dosis wurde nach 4 oder 6 Wochen erhöht. Insgesamt nehme ich sie nun fast 4 Monate.
Ja, ein Probetermin bei der in der Liste angegebenen Dame wäre mal einen Versuch wert. Ich hoffe, ich kann mich dazu aufraffen
Denn meine Antriebslosigkeit ist auch eines der Sachen, die uns hier sehr belasten ...
lg
vielen Dank.
Ich nehme täglich eine Tablette von Citalopram. Angefangen habe ich mit einer halben Tablette, die Dosis wurde nach 4 oder 6 Wochen erhöht. Insgesamt nehme ich sie nun fast 4 Monate.
Ja, ein Probetermin bei der in der Liste angegebenen Dame wäre mal einen Versuch wert. Ich hoffe, ich kann mich dazu aufraffen

lg
Hallo
Erstmal Willkommen. Du solltest dir einen Spezialisten für Wochenbettdepressionen aus der Expertenliste bei dir in der Nähe suchen, jemanden der dich vielleicht Besser versteht.
Vielleicht solltest du dich auch mit deinem Mann aussprechen!Mir hat mein Mann damals sehr geholfen.Der familiäre Rückhalt ist besonders Wichtig.
Die Gefühle, die du beschreibst kenne ich, mir hat die richtige Dosis Antidepressiva geholfen und die Zeit. Mittlerweile möchte ich nicht auf meinem Kleinen verzichten. Die Muttergefühle werden sich wieder einstellen und auch die Glücksgefühle.
Wie lange und welches AD nimmst du?
Lg Stella
Vielleicht solltest du dich auch mit deinem Mann aussprechen!Mir hat mein Mann damals sehr geholfen.Der familiäre Rückhalt ist besonders Wichtig.
Die Gefühle, die du beschreibst kenne ich, mir hat die richtige Dosis Antidepressiva geholfen und die Zeit. Mittlerweile möchte ich nicht auf meinem Kleinen verzichten. Die Muttergefühle werden sich wieder einstellen und auch die Glücksgefühle.
Wie lange und welches AD nimmst du?
Lg Stella
Hallo Annika,
klar mag ich erzählen
. Ich muss allerdings ein bisschen weiter ausholen. Meine erste Depression hatte ich im Sommer 2008. Die hatte allerdings nichts mit PPD zu tun sondern war wahrscheinlich durch den Selbstmord meiner Mutter und die damit verbundene seelische Belastung ausgelöst worden. Ich habe ziemlich schnell gemerkt, was mit mir los war und habe mich in psychiatrische Behandlung begeben. Dort bekam ich Citalopram verschrieben und habe eine Verhaltenstherapie begonnen. Das Medikament hat schnell gewirkt und schon nach kurzer Zeit ging es mir wieder sehr viel besser.
Im Sommer 2010 ist unser Sohn auf die Welt gekommen. Die Schwangerschaft war total unkompliziert gewesen und auch die Geburt verlief gut. Die ersten Wochen waren Glück pur. Wir genossen unser Elterndasein, auch wenn unser Kleiner sich zum Schreikind entwickelte und sich manchmal stundenlang nicht beruhigen ließ. Im November begann ich dann zu merken, dass es mit meiner Stimmung schlechter wurde. Zuerst war ich nicht so beunruhigt, da mir die graue Jahreszeit noch nie wirklich gut gefallen hatte. Aber dann mochte ich mein Leben nicht mehr. Ich wollte wieder arbeiten gehen, mich treffen, unterwegs sein und nicht nur als Höhepunkt des Tages mit dem Kindergarten zur Drogerie schieben und wieder zurück. Ich wusste mit meinem Sohn nichts mehr anzufangen. Meine Gedanken wurden immer schwärzer. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen, ich mochte nichts mehr essen. Ich hatte Angst, mit meinem Kind allein zu sein und habe meinen Mann angefleht, nicht zur Arbeit zu gehen. Und dann kamen die Zwänge dazu. Mein ganzes Leben bestand nur noch aus Zwang. Wenn ich Staub gesaugt habe, habe ich mich hinterher gefragt, ob ich auch wirklich gründlich gesaugt habe. Und habe es noch einmal gemacht. Und noch einmal. Wenn ich das Haus verlassen wollte, schaffte ich es kaum, weil ich mir nicht sicher war, auch wirklich die Tür gut verschlossen zu haben. Wenn eine Schüssel schief auf dem Tisch stand, musste ich sie gerade rücken. Wenn ich irgendwo einen Fleck sah, musste ich ihn wegputzen. Und war verzweifelt, wenn ich es nicht schaffte. Überall war nur noch Zwang, Dunkelheit und Angst! Weihnachten war ich im Prinzip schon völlig am Ende. Nur abends ging es mir regelmäßig etwas besser. Ich befand mich längst wieder in Behandlung, aber das Citalopram wollte diesmal nicht anschlagen. Auch andere Medikamente zeigten keine Wirkung. Ende Februar 2011 (am Geburtstag meines Mannes!) konnte ich nicht mehr und wollte keinen Tag mehr so weiter machen. Ich hatte das Gefühl, ich nahm meine Umwelt nur noch wie durch einen Schleier wahr. Ich habe meinen Mann gebeten, mich in eine Klinik zu bringen. Meinen Sohn wollte ich nicht mitnehmen. In der Klinik habe ich dann Tavor bekommen und bin für eine Woche auf der geschlossenen Station gewesen. Dort hat man mich erstmal in Ruhe gelassen, was sehr gut für mich war. Ich konnte mich ausruhen und mich ein wenig "sortieren". Anschließend wurde ich auf die Depressionsstation verlegt. Mit Hilfe neuer Medikamente und diverser Therapien (Ergo, Tanzen, Einzel- und Gruppengespräche, Sport etc.) bin ich langsam wieder auf die Füße gekommen und wurde nach acht Wochen entlassen. Ich war stabil, aber noch lange nicht gesund. Die Zwänge waren überwiegend noch da, und auch war ich oft noch traurig, aber ich schaffte es wieder, allein mit meinem Sohn zurecht zu kommen und auch, mich an ihm zu erfreuen. Die Krankheit brauchte ihre Zeit, bis sie völlig ausgeheilt war. Insgesamt waren es zwei Jahre. Seit Ende letzten Jahres fühle ich mich wieder gesund und besser, als das jemals in meinem Leben vorher der Fall war! Ich habe durch die Depression viel für mich gelernt, aber dennoch hätte ich gut drauf verzichten können. Ich hätte in der schlimmen Zeit nicht gedacht, dass ich jemals wieder gesund werden könnte, aber es hat funktioniert und wie! Keine Ängste mehr, keine Zwänge mehr und keine Dunkelheit. Meine Therapeutin sagte kürzlich zu mir, dass sie in all den Jahren, die sie schon praktiziere, eine Reihe schwer erkrankter Menschen erlebt habe, ich mich aber locker in den "Top Ten" bewegen würde. Selbst so ein "Härtefall" wie ich hat es also geschafft, wieder auf die Füße zu kommen. Geduld ist wichtig und sich niemals aufzugeben.
LG Bommelchen
klar mag ich erzählen

Im Sommer 2010 ist unser Sohn auf die Welt gekommen. Die Schwangerschaft war total unkompliziert gewesen und auch die Geburt verlief gut. Die ersten Wochen waren Glück pur. Wir genossen unser Elterndasein, auch wenn unser Kleiner sich zum Schreikind entwickelte und sich manchmal stundenlang nicht beruhigen ließ. Im November begann ich dann zu merken, dass es mit meiner Stimmung schlechter wurde. Zuerst war ich nicht so beunruhigt, da mir die graue Jahreszeit noch nie wirklich gut gefallen hatte. Aber dann mochte ich mein Leben nicht mehr. Ich wollte wieder arbeiten gehen, mich treffen, unterwegs sein und nicht nur als Höhepunkt des Tages mit dem Kindergarten zur Drogerie schieben und wieder zurück. Ich wusste mit meinem Sohn nichts mehr anzufangen. Meine Gedanken wurden immer schwärzer. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen, ich mochte nichts mehr essen. Ich hatte Angst, mit meinem Kind allein zu sein und habe meinen Mann angefleht, nicht zur Arbeit zu gehen. Und dann kamen die Zwänge dazu. Mein ganzes Leben bestand nur noch aus Zwang. Wenn ich Staub gesaugt habe, habe ich mich hinterher gefragt, ob ich auch wirklich gründlich gesaugt habe. Und habe es noch einmal gemacht. Und noch einmal. Wenn ich das Haus verlassen wollte, schaffte ich es kaum, weil ich mir nicht sicher war, auch wirklich die Tür gut verschlossen zu haben. Wenn eine Schüssel schief auf dem Tisch stand, musste ich sie gerade rücken. Wenn ich irgendwo einen Fleck sah, musste ich ihn wegputzen. Und war verzweifelt, wenn ich es nicht schaffte. Überall war nur noch Zwang, Dunkelheit und Angst! Weihnachten war ich im Prinzip schon völlig am Ende. Nur abends ging es mir regelmäßig etwas besser. Ich befand mich längst wieder in Behandlung, aber das Citalopram wollte diesmal nicht anschlagen. Auch andere Medikamente zeigten keine Wirkung. Ende Februar 2011 (am Geburtstag meines Mannes!) konnte ich nicht mehr und wollte keinen Tag mehr so weiter machen. Ich hatte das Gefühl, ich nahm meine Umwelt nur noch wie durch einen Schleier wahr. Ich habe meinen Mann gebeten, mich in eine Klinik zu bringen. Meinen Sohn wollte ich nicht mitnehmen. In der Klinik habe ich dann Tavor bekommen und bin für eine Woche auf der geschlossenen Station gewesen. Dort hat man mich erstmal in Ruhe gelassen, was sehr gut für mich war. Ich konnte mich ausruhen und mich ein wenig "sortieren". Anschließend wurde ich auf die Depressionsstation verlegt. Mit Hilfe neuer Medikamente und diverser Therapien (Ergo, Tanzen, Einzel- und Gruppengespräche, Sport etc.) bin ich langsam wieder auf die Füße gekommen und wurde nach acht Wochen entlassen. Ich war stabil, aber noch lange nicht gesund. Die Zwänge waren überwiegend noch da, und auch war ich oft noch traurig, aber ich schaffte es wieder, allein mit meinem Sohn zurecht zu kommen und auch, mich an ihm zu erfreuen. Die Krankheit brauchte ihre Zeit, bis sie völlig ausgeheilt war. Insgesamt waren es zwei Jahre. Seit Ende letzten Jahres fühle ich mich wieder gesund und besser, als das jemals in meinem Leben vorher der Fall war! Ich habe durch die Depression viel für mich gelernt, aber dennoch hätte ich gut drauf verzichten können. Ich hätte in der schlimmen Zeit nicht gedacht, dass ich jemals wieder gesund werden könnte, aber es hat funktioniert und wie! Keine Ängste mehr, keine Zwänge mehr und keine Dunkelheit. Meine Therapeutin sagte kürzlich zu mir, dass sie in all den Jahren, die sie schon praktiziere, eine Reihe schwer erkrankter Menschen erlebt habe, ich mich aber locker in den "Top Ten" bewegen würde. Selbst so ein "Härtefall" wie ich hat es also geschafft, wieder auf die Füße zu kommen. Geduld ist wichtig und sich niemals aufzugeben.
LG Bommelchen
Hallo,
die Dosis von 20 mg Citalopram ist möglicherweise zu wenig, da bist am unteren Ende der Dosis Skala. Ich würde hier zusammen mit deinem Arzt über eine Erhöhung nachdenken. Es nützt nämlich gar nichts, wenn du zwar ein AD nimmst, das jedoch zu niedrig angesetzt ist - das ist bei 20 mg recht wahrscheinlich. So wirst du nicht stabil und genau das ist die Grundvoraussetzung, um gesund zu werden: STABILITÄT!!!
Und ich möchte dir wirklich ganz stark ans Herz legen, bei dieser Therapeutin eine Probesitzung zu machen. Wenn es nicht passt - weiter schauen!!!! Denn eine gute Therapie ist neben dem AD das Um und Auf!
Ich weiß, dass ist alles andere als einfach, nur mach eines bitte nicht: Versuch es NICHT aus zu sitzen, denn von alleine wird es nicht besser. Du wirfst so ganz wertvolle Zeit - möglicherweise Jahre - einfach weg.
Daher:
Schritt 1: Kontakt mit deinem Arzt über AD - Erhöhung
Schritt 2: Kontakt zur Therapeutin wegen Probesitzung
Und am besten alles noch heute vereinbare!
Ich drück dir ganz fest die Daumen!
die Dosis von 20 mg Citalopram ist möglicherweise zu wenig, da bist am unteren Ende der Dosis Skala. Ich würde hier zusammen mit deinem Arzt über eine Erhöhung nachdenken. Es nützt nämlich gar nichts, wenn du zwar ein AD nimmst, das jedoch zu niedrig angesetzt ist - das ist bei 20 mg recht wahrscheinlich. So wirst du nicht stabil und genau das ist die Grundvoraussetzung, um gesund zu werden: STABILITÄT!!!
Und ich möchte dir wirklich ganz stark ans Herz legen, bei dieser Therapeutin eine Probesitzung zu machen. Wenn es nicht passt - weiter schauen!!!! Denn eine gute Therapie ist neben dem AD das Um und Auf!
Ich weiß, dass ist alles andere als einfach, nur mach eines bitte nicht: Versuch es NICHT aus zu sitzen, denn von alleine wird es nicht besser. Du wirfst so ganz wertvolle Zeit - möglicherweise Jahre - einfach weg.
Daher:
Schritt 1: Kontakt mit deinem Arzt über AD - Erhöhung
Schritt 2: Kontakt zur Therapeutin wegen Probesitzung
Und am besten alles noch heute vereinbare!
Ich drück dir ganz fest die Daumen!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Vielen Dank Bommelchen, dass du dir die Mühe gemacht hast. Deine Depression war ja tatsächlich eine ganz andere, aber irgendwo in Bezug auf das Kind ähnlich. Es macht Mut, dass man da raus kommen kann.
Danke Marika, für deine Antwort. Mein Therapeut möchte die Dosis nicht erhöhen, aber ich werde es trotzdem beim nächsten Mal ansprechen. Nun ist er aber gerade zur Fortbildung. Aber die Zwischenzeit kann ich tatsächlich nutzen, um Kontakt zur Probesitzung aufzunehmen.
Meint ihr, das macht Sinn, meinen Mann mitzunehmen? Weil ich das Gefühl habe, er versteht meine Situation nicht so ganz. Er versucht zwar, meine Depression zu verstehen und mich teilweise zu unterstützen, aber die Ablehnung unserer Tochter gegenüber kann er gar nicht nachvollziehen und wirft es mir auch vor, dass ich mich so ablehnend verhalte.
Heute war wieder ein fürchterlicher Tag. Ich komme nach Hause, die Kleine krabbelt strahlend auf mich zu. Ich reiße mich zusammen, nehme sie auf den Arm, aber ich lasse sie kurze Zeit später wieder runter. Ich setze mich hin, hole mein Mittagessen nach. Die Kleine setze ich neben mich in den Hochstuhl. Sie isst auch was. Soweit ok. Dann ist sie satt, will mich füttern. Eigentlich total süß und lustig, aber ich fühlte mich tierisch genervt. Dann schmiss sie das Essen runter. Auf ein nein hörte sie nicht, also setzte ich sie runter. Sie jammerte, hangelte sich am Bein hoch. Ich mochte nicht mehr, fing an zu weinen. Sie weinte nun auch. Aber ich ließ sie auf dem Boden. Mein Mann kam dazu und nahm die Kleine, sagte aber auch, ich solle sie hochnehmen und spazieren gehen. Aber ich kann einfach nicht. Ich saß da wie ein Stein. Regungslos, antriebslos. Irgendwann bewegte ich mich ins Kinderzimmer, lag aber auch dort nur auf dem Boden. Aber die beiden Kinder konnten sich dort zusammen beschäftigen.
Wie dem auch sei. Ich fühle mich schrecklich und hoffe, morgen mal Kontakt aufzunehmen mit der Therapeutin.
Woher weiß man eigentlich, wann es besser ist, in eine Klinik zu gehen? Oder entscheidet so etwas der Arzt?
lg
Danke Marika, für deine Antwort. Mein Therapeut möchte die Dosis nicht erhöhen, aber ich werde es trotzdem beim nächsten Mal ansprechen. Nun ist er aber gerade zur Fortbildung. Aber die Zwischenzeit kann ich tatsächlich nutzen, um Kontakt zur Probesitzung aufzunehmen.
Meint ihr, das macht Sinn, meinen Mann mitzunehmen? Weil ich das Gefühl habe, er versteht meine Situation nicht so ganz. Er versucht zwar, meine Depression zu verstehen und mich teilweise zu unterstützen, aber die Ablehnung unserer Tochter gegenüber kann er gar nicht nachvollziehen und wirft es mir auch vor, dass ich mich so ablehnend verhalte.
Heute war wieder ein fürchterlicher Tag. Ich komme nach Hause, die Kleine krabbelt strahlend auf mich zu. Ich reiße mich zusammen, nehme sie auf den Arm, aber ich lasse sie kurze Zeit später wieder runter. Ich setze mich hin, hole mein Mittagessen nach. Die Kleine setze ich neben mich in den Hochstuhl. Sie isst auch was. Soweit ok. Dann ist sie satt, will mich füttern. Eigentlich total süß und lustig, aber ich fühlte mich tierisch genervt. Dann schmiss sie das Essen runter. Auf ein nein hörte sie nicht, also setzte ich sie runter. Sie jammerte, hangelte sich am Bein hoch. Ich mochte nicht mehr, fing an zu weinen. Sie weinte nun auch. Aber ich ließ sie auf dem Boden. Mein Mann kam dazu und nahm die Kleine, sagte aber auch, ich solle sie hochnehmen und spazieren gehen. Aber ich kann einfach nicht. Ich saß da wie ein Stein. Regungslos, antriebslos. Irgendwann bewegte ich mich ins Kinderzimmer, lag aber auch dort nur auf dem Boden. Aber die beiden Kinder konnten sich dort zusammen beschäftigen.
Wie dem auch sei. Ich fühle mich schrecklich und hoffe, morgen mal Kontakt aufzunehmen mit der Therapeutin.
Woher weiß man eigentlich, wann es besser ist, in eine Klinik zu gehen? Oder entscheidet so etwas der Arzt?
lg
hallo annika!
ich hatte meinen mann nach ein paar sitzungen zu einem gespräch bei meiner therapeutin dabei. ich finde diese möglichkeit gut, weil ihm so auch von einer außenstehenden (und vorallem fachfrau) nochmal genau erklärt wurde, dass es sich um eine krankheit handelt und wie sie behandelt werden kann. auch in der klinik war mein mann einige male zu gesprächen dabei. für ihn war es nämlich auch nicht so einfach, mich zu verstehen, auch wenn er sich mühe gegeben hat.
und ich würde dir auch raten, dich lieber gestern als heute um einen therapeuten bzw. um einen probetermin zu kümmern. ich habe mir anfangs auch einige wochen zeit gelassen, weil ich gehofft habe, dass es "schon irgendwie wieder wird". und jetzt muss ich sagen, es waren einfach ein paar wochen zu viel. inzwischen geht es mir deutlich besser und ich kann jedem nur raten, möglichst schnell zu handeln!! je früher du aktiv wirst, umso früher kann es dir wieder besser gehen!
die entscheidung, dann doch in die klinik zu gehen, habe ich selbst getroffen. bzw. auch mein mann, als es dann wirklich zu hause unerträglich wurde. mein arzt war auch sofort damit einverstanden und hat mich eingewiesen. hört sich erst mal schlimm an und sicher fällt es niemandem leicht, aber es war gut so und man muss keine angst davor haben.
ich wünsche dir die kraft, dass du eines nach dem anderen angehst und dass es dir bald besser geht!!
ich hatte meinen mann nach ein paar sitzungen zu einem gespräch bei meiner therapeutin dabei. ich finde diese möglichkeit gut, weil ihm so auch von einer außenstehenden (und vorallem fachfrau) nochmal genau erklärt wurde, dass es sich um eine krankheit handelt und wie sie behandelt werden kann. auch in der klinik war mein mann einige male zu gesprächen dabei. für ihn war es nämlich auch nicht so einfach, mich zu verstehen, auch wenn er sich mühe gegeben hat.
und ich würde dir auch raten, dich lieber gestern als heute um einen therapeuten bzw. um einen probetermin zu kümmern. ich habe mir anfangs auch einige wochen zeit gelassen, weil ich gehofft habe, dass es "schon irgendwie wieder wird". und jetzt muss ich sagen, es waren einfach ein paar wochen zu viel. inzwischen geht es mir deutlich besser und ich kann jedem nur raten, möglichst schnell zu handeln!! je früher du aktiv wirst, umso früher kann es dir wieder besser gehen!
die entscheidung, dann doch in die klinik zu gehen, habe ich selbst getroffen. bzw. auch mein mann, als es dann wirklich zu hause unerträglich wurde. mein arzt war auch sofort damit einverstanden und hat mich eingewiesen. hört sich erst mal schlimm an und sicher fällt es niemandem leicht, aber es war gut so und man muss keine angst davor haben.
ich wünsche dir die kraft, dass du eines nach dem anderen angehst und dass es dir bald besser geht!!