Ich stelle mich vor und hoffe auf Austausch,achtung lang:-)
Verfasst: 12:03:2014 19:15
Hallo liebe Mamis,
ich möchte mich auch bei euch vorstellen.
Ich bin Marina, 26 Jahre alt und habe vor 8 Wochen einen kleinen Jungen zur Welt gebracht. Leider waren die letzten 3 Monate der SS schon sehr nervenaufreibend für mich. Ich war mehrmals im Krankenhaus wegen hohem Blutdruck und Wachstumsschwierigkeiten des Babys. Am Endeffekt musste in der 37. Woche ein KS gemacht werden wegen Schwangerschaftsvergiftung. Der Kleine kam mit nur 2200 Gramm zu Welt, hätte schon fast ein Kilo mehr haben sollen für die Woche, war aber kerngesund und musste nur 2 Tage ins Wärmebettchen.
Im Krankenhaus ging es mir ab dem 2. Tag schon sehr schlecht, ich war total down, habe fast nur geweint und habe mich über mein Baby nicht gefreut. Ich hatte jedes Mal Angst vor dem füttern, weil dies immer eine total Tortur war, da der Kleine fast nichts getrunken hat. Dadurch hat er auch noch abgenommen und das Heimgehen vom Krankenhaus stand damit auch auf dem Spiel. Ebenfalls war ich total genervt, weil jeder immer sagte wie klein doch unser Baby sei. Ich hab mir dabei die Schuld gegeben, weil er in mir nicht richtig wachsen konnte.
Wir konnten am Tag 6 dann aber doch nach Hause gehen. Dort wurde es auch besser, es hat sich mit der Zeit alles einigermaßen eingependelt. Mit dem Trinken hatten wir schon immer Schwierigkeiten, er trank immer relativ wenig oder hat ewig für seine Flasche gebraucht, manchmal bis zu 40 Minuten. Es war aber immer noch zum Aushalten. So richtig glücklich war ich aber nie, wenn ich an die letzten Wochen zurück denke.
Ein richtiger Rückfall kam dann vor 2 Wochen. Wir hatten zu der Zeit Abends extrem Probleme das Baby zum Schlafen zu bringen, das ging oft 2,3 Stunden dahin, bis er mal eingeschlafen ist. Und Trinkprobleme kamen auch wieder dazu, hat sich oft schreiend von der Flasche weggedrückt, das hat mich dann auch jedes Mal total fertig gemacht. Der totale „Absturz“ für einen Tag kam für mich in der Nacht wo ich einmal um 1 Uhr zum füttern aufgestanden bin und hinterher nicht mehr einschlafen konnte. Ich habe dann totale Panik bekommen und dachte mir ich kann nie wieder schlafen.
Seitdem zieht sich das so dahin, mal kann ich 2 oder 3 Tage relativ gut schlafen, so 5-7 Stunden pro Nacht, so wie das halt mit kleinem Baby möglich ist und dann habe ich wieder Tage wo ich nur 3 Stunden schlafen kann und mir oft garnicht sicher bin ob ich wach bin oder geschlafen habe. Diese Nächte machen mir dann total Angst, da ich früher total schnell und viel geschlafen habe. Ich kann momentan an fast nichts anderes wie an die Depression und meine Schlafstörungen denken. Ich habe Abends schon Angst wenn ich ins Bett gehe dass ich wieder nicht schlafen kann. Das ist ein Teufelskreis. Und man soll ja den ganzen Tag dann fit für das Baby sein.
Es ist zwar nicht so schlimm bei mir, dass ich nicht mehr aus dem Haus gehen kann und weinen tue ich jetzt auch nicht so oft, ich unternehme auch noch was mit Freundinnen etc – aber wirklich Spaß habe ich nicht mehr daran. Ich bin generell einfach unglücklich, wünsche mir meinen Job und mein altes Leben zurück und wirklich Liebe empfinde ich für mein Baby auch nicht – klar kümmere ich mich ganz normal darum aber ich bin auch oft genervt wenn er wieder ewig schreit oder nicht schlafen will. Die meisten Leute sagen immer das wird schon wieder, aber ich spüre einfach dass ich ein ernsthaftes Problem habe. Ich war deswegen auch schon bei einem Psychiater, mit dem war ich aber nicht sehr zufrieden, ich habe mich dort nicht richtig verstanden gefühlt und dieser hat mir nach nur einer Sitzung bereits Tabletten verschrieben, Flouxetin heißen die. Bisher habe ich die Tabletten noch nicht genommen, da ich total Angst habe davon abhängig zu werden. Vor allem hätte ich bei dem Psychologen auch erst den nächsten Termin wieder in 6 Wochen bekommen, ich finde wenn man so ein Medikament einnimmt, sollte man schon einen Ansprechpartner wöchentlich dazu haben.
Ich werde mir jetzt nochmal einen Termin bei einer Psychologin geben lassen die mir meine Schwester empfehlen kann. Und auch eine Hebamme kommt jetzt wieder um mich bei meinen Fragen zum Baby zu unterstützen.
Wie ist denn eure Erfahrung, kann man den Weg aus der Depression auch ohne Tabletten schaffen oder ist das eher schwierig? Ist man mit den Tabletten wieder so normal, dass dann auch die Mutterliebe für das Baby kommt? Ich war jetzt an schlechten Tagen schon öfter am Überlegen, die Tabletten doch zu nehmen :-/.
Ich würde mir einfach nur wünschen, wieder glücklich sein zu können, mich über mein Baby freuen zu können und wieder ganz normal ohne Angst schlafen zu können….
War das bei euch auch so??
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr „über dem Berg“ wart? Am meisten Angst machen mir die Schlafstörungen. Gehen die mit einem Anti Depressivum auch weg?
Sorry für den langen Text, aber ich bin froh, mir mal alles von der Seele schreiben zu können. Mein Mann und meine Schwester sind zwar für mich da, allerdings denken die, dass das jeder Mami so geht, und sehen darin kein so großes Problem wie ich :-/
Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht ein bisschen Mut machen, momentan hab ich das Gefühl dass ich nie wieder die Alte bin :‘(
Liebe Grüße,
Marina
ich möchte mich auch bei euch vorstellen.
Ich bin Marina, 26 Jahre alt und habe vor 8 Wochen einen kleinen Jungen zur Welt gebracht. Leider waren die letzten 3 Monate der SS schon sehr nervenaufreibend für mich. Ich war mehrmals im Krankenhaus wegen hohem Blutdruck und Wachstumsschwierigkeiten des Babys. Am Endeffekt musste in der 37. Woche ein KS gemacht werden wegen Schwangerschaftsvergiftung. Der Kleine kam mit nur 2200 Gramm zu Welt, hätte schon fast ein Kilo mehr haben sollen für die Woche, war aber kerngesund und musste nur 2 Tage ins Wärmebettchen.
Im Krankenhaus ging es mir ab dem 2. Tag schon sehr schlecht, ich war total down, habe fast nur geweint und habe mich über mein Baby nicht gefreut. Ich hatte jedes Mal Angst vor dem füttern, weil dies immer eine total Tortur war, da der Kleine fast nichts getrunken hat. Dadurch hat er auch noch abgenommen und das Heimgehen vom Krankenhaus stand damit auch auf dem Spiel. Ebenfalls war ich total genervt, weil jeder immer sagte wie klein doch unser Baby sei. Ich hab mir dabei die Schuld gegeben, weil er in mir nicht richtig wachsen konnte.
Wir konnten am Tag 6 dann aber doch nach Hause gehen. Dort wurde es auch besser, es hat sich mit der Zeit alles einigermaßen eingependelt. Mit dem Trinken hatten wir schon immer Schwierigkeiten, er trank immer relativ wenig oder hat ewig für seine Flasche gebraucht, manchmal bis zu 40 Minuten. Es war aber immer noch zum Aushalten. So richtig glücklich war ich aber nie, wenn ich an die letzten Wochen zurück denke.
Ein richtiger Rückfall kam dann vor 2 Wochen. Wir hatten zu der Zeit Abends extrem Probleme das Baby zum Schlafen zu bringen, das ging oft 2,3 Stunden dahin, bis er mal eingeschlafen ist. Und Trinkprobleme kamen auch wieder dazu, hat sich oft schreiend von der Flasche weggedrückt, das hat mich dann auch jedes Mal total fertig gemacht. Der totale „Absturz“ für einen Tag kam für mich in der Nacht wo ich einmal um 1 Uhr zum füttern aufgestanden bin und hinterher nicht mehr einschlafen konnte. Ich habe dann totale Panik bekommen und dachte mir ich kann nie wieder schlafen.
Seitdem zieht sich das so dahin, mal kann ich 2 oder 3 Tage relativ gut schlafen, so 5-7 Stunden pro Nacht, so wie das halt mit kleinem Baby möglich ist und dann habe ich wieder Tage wo ich nur 3 Stunden schlafen kann und mir oft garnicht sicher bin ob ich wach bin oder geschlafen habe. Diese Nächte machen mir dann total Angst, da ich früher total schnell und viel geschlafen habe. Ich kann momentan an fast nichts anderes wie an die Depression und meine Schlafstörungen denken. Ich habe Abends schon Angst wenn ich ins Bett gehe dass ich wieder nicht schlafen kann. Das ist ein Teufelskreis. Und man soll ja den ganzen Tag dann fit für das Baby sein.
Es ist zwar nicht so schlimm bei mir, dass ich nicht mehr aus dem Haus gehen kann und weinen tue ich jetzt auch nicht so oft, ich unternehme auch noch was mit Freundinnen etc – aber wirklich Spaß habe ich nicht mehr daran. Ich bin generell einfach unglücklich, wünsche mir meinen Job und mein altes Leben zurück und wirklich Liebe empfinde ich für mein Baby auch nicht – klar kümmere ich mich ganz normal darum aber ich bin auch oft genervt wenn er wieder ewig schreit oder nicht schlafen will. Die meisten Leute sagen immer das wird schon wieder, aber ich spüre einfach dass ich ein ernsthaftes Problem habe. Ich war deswegen auch schon bei einem Psychiater, mit dem war ich aber nicht sehr zufrieden, ich habe mich dort nicht richtig verstanden gefühlt und dieser hat mir nach nur einer Sitzung bereits Tabletten verschrieben, Flouxetin heißen die. Bisher habe ich die Tabletten noch nicht genommen, da ich total Angst habe davon abhängig zu werden. Vor allem hätte ich bei dem Psychologen auch erst den nächsten Termin wieder in 6 Wochen bekommen, ich finde wenn man so ein Medikament einnimmt, sollte man schon einen Ansprechpartner wöchentlich dazu haben.
Ich werde mir jetzt nochmal einen Termin bei einer Psychologin geben lassen die mir meine Schwester empfehlen kann. Und auch eine Hebamme kommt jetzt wieder um mich bei meinen Fragen zum Baby zu unterstützen.
Wie ist denn eure Erfahrung, kann man den Weg aus der Depression auch ohne Tabletten schaffen oder ist das eher schwierig? Ist man mit den Tabletten wieder so normal, dass dann auch die Mutterliebe für das Baby kommt? Ich war jetzt an schlechten Tagen schon öfter am Überlegen, die Tabletten doch zu nehmen :-/.
Ich würde mir einfach nur wünschen, wieder glücklich sein zu können, mich über mein Baby freuen zu können und wieder ganz normal ohne Angst schlafen zu können….
War das bei euch auch so??
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr „über dem Berg“ wart? Am meisten Angst machen mir die Schlafstörungen. Gehen die mit einem Anti Depressivum auch weg?
Sorry für den langen Text, aber ich bin froh, mir mal alles von der Seele schreiben zu können. Mein Mann und meine Schwester sind zwar für mich da, allerdings denken die, dass das jeder Mami so geht, und sehen darin kein so großes Problem wie ich :-/
Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht ein bisschen Mut machen, momentan hab ich das Gefühl dass ich nie wieder die Alte bin :‘(
Liebe Grüße,
Marina