Hallo, bin neu
Moderator: Moderatoren
Hallo, bin neu
Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll - achso, ja vielleicht damit, mich vorzustellen. "Hallo, ich bin Leena, 22 Jahre und Mama meiner 15 Wochen alten Tochter" - und ich weiß auch nicht, ob ich hier richtig bin, denn einen "Knacks" (nicht beleidigend gemeint,... ich versuche es mit Humor zu nehmen?!) hatte ich auch schon bevor ich im November 2013 meine jetzt 15 Wochen alte Tochter bekommen habe.
So, ich warne schonmal, das wird jetzt lang und chaotisch.Wer zur aktuellen Situation möchte, kann das ganze blabla gerne überspringen bis zum Strich.
Ich fang einfach mal vorne an. Mit 17 habe ich aus heiterem Himmel einen Waschzwang (ausschlaggebend war hier wohl meine Angst vorm Erbrechen und damit zusammenhängend Angst for Salmonellen, Bakterien u.ä) entwickelt, der sehr schnell extrem schlimm wurde. 9 Monate später habe ich mich (mehr oder weniger erzwungen-zu rationalem Denken war ich damals nicht mehr fähig) in eine Klinik begeben. Danach war der Zwang zwar nicht weg, ich konnte mein Leben aber irgendwie weiterführen. Das ist nun gute 5 Jahre her und den Waschzwang konnte ich gut zurück drängen. Ich bin ihn noch nicht ganz losgeworden, er hat sich eher verlagert, allerdings so, dass er mich im Leben nicht mehr sehr einschränkt.
Nach 2 Jahren Ehe und Beendeter Ausbildung bin ich 2013 geplant mit unserem Wunschkind schwanger geworden, das dann im November das Licht der Welt erblickt hat. Die Schwangerschaft war nicht ganz komplikationslos. Gestationsdiabetes ab der 26. und starke Unterleibskrämpfe ab der 21. Woche. Bis zur 14. Woche litt ich immer wieder unter starken Kopfschmerzen bis hin zur Migräne und fühlte mich eigentlich bis zu meinem Beschäftigungsverbot in der 23. Woche immer wieder einfach nur fertig und erschöpft. Ich hatte die ganze Schwangerschaft über große Angst mein Baby zu verlieren, teilweise richtig mit Panik. Ich hatte Angst irgendetwas zu tun, was ihr schaden könnte und dann Schuld daran zu sein. Diese Angst vor Schuld begleitet mich auch heute noch. Es ist wohl einfach die Angst die Kontrolle zu verlieren,hilflos zu sein und nicht mit seinen Gefühlen und sich selbst klar zu kommen. Die Geburt wurde vier Tage vor ET ungeplant eigeleitet, weil das Fruchtwasser zu wenig und die Plazenta plötzlich so verkalkt war. Das "Bändchen" hat gut angeschlagen und 6 Stunden später erblickte meine Tochter spontan, mit PDA das Licht der Welt. 3 Tage später kamen wir nach Hause. Da begannen für mich die Heultage - im warsten Sinne des Wortes und der Stress, denn mein Mann musste schon 2 Wochen später seine Stelle im Ausland antreten. Das hieß für mich: mit 2,5 Wochen altem Baby und Stillproblemen 300km weit weg erstmal zur Mutter. Dort hatte ich viel Unterstützung seitens meiner Mutter, die mir wirklich sehr viel Arbeit abgenommen hat aber ganz ohne eigenen Haushalt, ohne Mann war das irgendwie so ganz anders, als ich es mir gewünscht hätte. Wir hatten keine Zeit richtig zusammen zu wachsen als Familie. Ich glaube, daher versteht er manches nicht. Er hat die richtig anstrengende Zeit kaum miterlebt, den Kampf ums Stillen und, wie beschäftigt man ist. Dass man manchmal eben zu nichts kommt. Er möchte, dass es so ist, wie immer. Dabei hat sich alles geändert.
Als mein Mäusschen 11 Wochen alt war ist mein Mann dann zurück nach Deutschland gekommen und hat uns abgeholt. Nun sind wir 4 Wochen hier. Wir wohnen in einem dreckigen Firmenappartment zwischen unseren Kartons und warten darauf endlich in die richtige Wohnung einziehen zu können. Es ist so heiß draußen, dass ich nicht mehr einfach mit dem Kinderwagen raus gehen kann, habe keine Freunde und keine Familie hier. Ich bin quasi den ganzen Tag zu Hause, bis mein Mann Spätnachmittags zurück kommt und total abhängig von ihm. Auf der Suche nach Freunden, Krabbelgruppen o.ä. bin ich immernoch bis jetzt erfolglos . Man braucht aber überallhin ein Auto (und ich hab nicht mal nen Führerschein...Mist...). Ich sitze momentan quasi fest physisch und psychisch. Mit mir selbst und allen Gefühlen.
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Und ich fühle mich furchtbar. Gelähmt. Alles ist so unsagbar anstrengend. Ich muss mich extrem aufraffen, zu allem.Zum Stillen, zum Windelnwechseln, zum Spielen, zum Kochen, zum Haushalt, zum Essen. Ich bin innerlich so traurig und auch wütend, müde und lustlos. Über einfach alles. Über das harmonische zu Hause, das ich mir für unsere Tochter (und mich) so sehr gewünscht habe aber ihr bis jetzt nicht wirklich geben konnte. Über die verlorene Kuschel-und Kennlernzeit. Über mein Unvermögen die Situation einfach anzunehmen, das Beste draus zu machen und mich zu freuen ( es geht so vielen so viel schlechter, meine Pseudoprobleme sind doch wirklich Luxusprobleme - ich finde mich undankbar und kann das gar nicht haben). Darüber, dass ich einfach nicht aus dem Quark komme. Ich bin so extrem müde (egal, wie viel oder wie wenig ich schlafe) und habe das Gefühl, nicht das zu leisten, was ich leisten möchte im Haushalt und an Zuwendung zu meiner Tochter. Alles ist ein Mix von Gefühlen. Negativen wie Positiven. Und ich ekel mich regelrecht vor mir selbst. Ich habe doch alles - wie kann ich unzufrieden oder traurig sein. Ich hasse mich manchmal richtig. Zusätzlich kommt der (Wasch)Zwang jetzt auch wieder durch. Ich habe total Angst krank zu werden, der Situation nicht mehr gewachsen zu sein, hilflos zu sein.
Ich habe neben allem aber auch noch eine rationalere Seite, die dann voller Tatendrang und Zuversicht ist. Und ich habe auch noch Spaß und Freude.
Tja, und deswegen bin ich jetzt hier. Ich glaube nicht, dass ich eine Depression habe und auch, dass es mir nicht annähernd so schlecht geht wie vielen hier. Ich habe aber Angst irgendwann abzurutschen. Nicht, dass ich mir oder der kleinen Maus etwas antue aber ich habe Angst davor, irgendwann die Kurve nicht zu kriegen und einfach alles schleifen zu lassen. Im Chaos zu versinken. Angst, dass sie Schäden davon trägt. Und ich weiß nicht, wo ich sonst hin soll (also mit allem...).
Liebe Grüße und ein Danke fürs Lesen.
Leena
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll - achso, ja vielleicht damit, mich vorzustellen. "Hallo, ich bin Leena, 22 Jahre und Mama meiner 15 Wochen alten Tochter" - und ich weiß auch nicht, ob ich hier richtig bin, denn einen "Knacks" (nicht beleidigend gemeint,... ich versuche es mit Humor zu nehmen?!) hatte ich auch schon bevor ich im November 2013 meine jetzt 15 Wochen alte Tochter bekommen habe.
So, ich warne schonmal, das wird jetzt lang und chaotisch.Wer zur aktuellen Situation möchte, kann das ganze blabla gerne überspringen bis zum Strich.
Ich fang einfach mal vorne an. Mit 17 habe ich aus heiterem Himmel einen Waschzwang (ausschlaggebend war hier wohl meine Angst vorm Erbrechen und damit zusammenhängend Angst for Salmonellen, Bakterien u.ä) entwickelt, der sehr schnell extrem schlimm wurde. 9 Monate später habe ich mich (mehr oder weniger erzwungen-zu rationalem Denken war ich damals nicht mehr fähig) in eine Klinik begeben. Danach war der Zwang zwar nicht weg, ich konnte mein Leben aber irgendwie weiterführen. Das ist nun gute 5 Jahre her und den Waschzwang konnte ich gut zurück drängen. Ich bin ihn noch nicht ganz losgeworden, er hat sich eher verlagert, allerdings so, dass er mich im Leben nicht mehr sehr einschränkt.
Nach 2 Jahren Ehe und Beendeter Ausbildung bin ich 2013 geplant mit unserem Wunschkind schwanger geworden, das dann im November das Licht der Welt erblickt hat. Die Schwangerschaft war nicht ganz komplikationslos. Gestationsdiabetes ab der 26. und starke Unterleibskrämpfe ab der 21. Woche. Bis zur 14. Woche litt ich immer wieder unter starken Kopfschmerzen bis hin zur Migräne und fühlte mich eigentlich bis zu meinem Beschäftigungsverbot in der 23. Woche immer wieder einfach nur fertig und erschöpft. Ich hatte die ganze Schwangerschaft über große Angst mein Baby zu verlieren, teilweise richtig mit Panik. Ich hatte Angst irgendetwas zu tun, was ihr schaden könnte und dann Schuld daran zu sein. Diese Angst vor Schuld begleitet mich auch heute noch. Es ist wohl einfach die Angst die Kontrolle zu verlieren,hilflos zu sein und nicht mit seinen Gefühlen und sich selbst klar zu kommen. Die Geburt wurde vier Tage vor ET ungeplant eigeleitet, weil das Fruchtwasser zu wenig und die Plazenta plötzlich so verkalkt war. Das "Bändchen" hat gut angeschlagen und 6 Stunden später erblickte meine Tochter spontan, mit PDA das Licht der Welt. 3 Tage später kamen wir nach Hause. Da begannen für mich die Heultage - im warsten Sinne des Wortes und der Stress, denn mein Mann musste schon 2 Wochen später seine Stelle im Ausland antreten. Das hieß für mich: mit 2,5 Wochen altem Baby und Stillproblemen 300km weit weg erstmal zur Mutter. Dort hatte ich viel Unterstützung seitens meiner Mutter, die mir wirklich sehr viel Arbeit abgenommen hat aber ganz ohne eigenen Haushalt, ohne Mann war das irgendwie so ganz anders, als ich es mir gewünscht hätte. Wir hatten keine Zeit richtig zusammen zu wachsen als Familie. Ich glaube, daher versteht er manches nicht. Er hat die richtig anstrengende Zeit kaum miterlebt, den Kampf ums Stillen und, wie beschäftigt man ist. Dass man manchmal eben zu nichts kommt. Er möchte, dass es so ist, wie immer. Dabei hat sich alles geändert.
Als mein Mäusschen 11 Wochen alt war ist mein Mann dann zurück nach Deutschland gekommen und hat uns abgeholt. Nun sind wir 4 Wochen hier. Wir wohnen in einem dreckigen Firmenappartment zwischen unseren Kartons und warten darauf endlich in die richtige Wohnung einziehen zu können. Es ist so heiß draußen, dass ich nicht mehr einfach mit dem Kinderwagen raus gehen kann, habe keine Freunde und keine Familie hier. Ich bin quasi den ganzen Tag zu Hause, bis mein Mann Spätnachmittags zurück kommt und total abhängig von ihm. Auf der Suche nach Freunden, Krabbelgruppen o.ä. bin ich immernoch bis jetzt erfolglos . Man braucht aber überallhin ein Auto (und ich hab nicht mal nen Führerschein...Mist...). Ich sitze momentan quasi fest physisch und psychisch. Mit mir selbst und allen Gefühlen.
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Und ich fühle mich furchtbar. Gelähmt. Alles ist so unsagbar anstrengend. Ich muss mich extrem aufraffen, zu allem.Zum Stillen, zum Windelnwechseln, zum Spielen, zum Kochen, zum Haushalt, zum Essen. Ich bin innerlich so traurig und auch wütend, müde und lustlos. Über einfach alles. Über das harmonische zu Hause, das ich mir für unsere Tochter (und mich) so sehr gewünscht habe aber ihr bis jetzt nicht wirklich geben konnte. Über die verlorene Kuschel-und Kennlernzeit. Über mein Unvermögen die Situation einfach anzunehmen, das Beste draus zu machen und mich zu freuen ( es geht so vielen so viel schlechter, meine Pseudoprobleme sind doch wirklich Luxusprobleme - ich finde mich undankbar und kann das gar nicht haben). Darüber, dass ich einfach nicht aus dem Quark komme. Ich bin so extrem müde (egal, wie viel oder wie wenig ich schlafe) und habe das Gefühl, nicht das zu leisten, was ich leisten möchte im Haushalt und an Zuwendung zu meiner Tochter. Alles ist ein Mix von Gefühlen. Negativen wie Positiven. Und ich ekel mich regelrecht vor mir selbst. Ich habe doch alles - wie kann ich unzufrieden oder traurig sein. Ich hasse mich manchmal richtig. Zusätzlich kommt der (Wasch)Zwang jetzt auch wieder durch. Ich habe total Angst krank zu werden, der Situation nicht mehr gewachsen zu sein, hilflos zu sein.
Ich habe neben allem aber auch noch eine rationalere Seite, die dann voller Tatendrang und Zuversicht ist. Und ich habe auch noch Spaß und Freude.
Tja, und deswegen bin ich jetzt hier. Ich glaube nicht, dass ich eine Depression habe und auch, dass es mir nicht annähernd so schlecht geht wie vielen hier. Ich habe aber Angst irgendwann abzurutschen. Nicht, dass ich mir oder der kleinen Maus etwas antue aber ich habe Angst davor, irgendwann die Kurve nicht zu kriegen und einfach alles schleifen zu lassen. Im Chaos zu versinken. Angst, dass sie Schäden davon trägt. Und ich weiß nicht, wo ich sonst hin soll (also mit allem...).
Liebe Grüße und ein Danke fürs Lesen.
Leena
Re: Hallo, bin neu
Herzlich Willkommen hier in unserer Runde!
Ich glaube ich kann wirklich für alle hier sagen: Wir wissen zu 100 % wie du dich gerade fühlst. Auch "wenn wir ja eigentlich glücklich sein müssten" kann man das einfach in der Krankheitsphase nicht. Da ist das drum herum oft nur zweitranging - die Hormone nach der Schwangerschaft und Geburt spielen eine große Rolle, dann oft auch schon psych. Vorgeschichten aus der Kindheit. Dazu bist du jetzt weit weg von deinen Lieben wie ich lese - das alles sind ganz viele Faktoren warum du eben im Moment "nicht glücklich" bist.
Ich hatte ähnlich wie du auch schon in früher Jugend Zwänge - allerdings Zwangsgedanken. Die waren dann auch über lange Zeit weg - bis ich meine Sohn bekam. Da brach eine PPD mit extremsten ZG über mich herein wie eine Lawine. Und das, obwohl ich doch alles hatte.
Deine Angst abzurutschen kann ich nur zu gut verstehen. Daher denke ich wäre es wichtig, dass du dich an Fachleute wendest. Ich denke, das wäre sehr, sehr wichtig!
Schön, dass du da bist!
Ich glaube ich kann wirklich für alle hier sagen: Wir wissen zu 100 % wie du dich gerade fühlst. Auch "wenn wir ja eigentlich glücklich sein müssten" kann man das einfach in der Krankheitsphase nicht. Da ist das drum herum oft nur zweitranging - die Hormone nach der Schwangerschaft und Geburt spielen eine große Rolle, dann oft auch schon psych. Vorgeschichten aus der Kindheit. Dazu bist du jetzt weit weg von deinen Lieben wie ich lese - das alles sind ganz viele Faktoren warum du eben im Moment "nicht glücklich" bist.
Ich hatte ähnlich wie du auch schon in früher Jugend Zwänge - allerdings Zwangsgedanken. Die waren dann auch über lange Zeit weg - bis ich meine Sohn bekam. Da brach eine PPD mit extremsten ZG über mich herein wie eine Lawine. Und das, obwohl ich doch alles hatte.
Deine Angst abzurutschen kann ich nur zu gut verstehen. Daher denke ich wäre es wichtig, dass du dich an Fachleute wendest. Ich denke, das wäre sehr, sehr wichtig!
Schön, dass du da bist!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Hallo, bin neu
Hallo und herzlich willkommen!
"Es geht so vielen so viel schlechter"... das habe ich auch immer gedacht.. "sei doch glücklich" hab ich mir vorgeworfen. Heute weiß ich, dass das Unfug ist! Ein vergleich für Dich (und der ist sicher nicht abwegig).
Stell Dir vor, da ist ein Marathonläufer, der hat sich ein Fuß gebrochen und nun soll er starten, den Marathon meistern. Argument seines Trainers: Du hast doch nur einen Fuß gebrochen, anderen geht es viel schlechter, die haben gar keine Beine.
Das ist in etwa vergleichbar. Sei nicht so hart zu Dir selbst, den Marathonläufer würdest Du auch nicht losschicken, oder?
Lebt ihr nun im Ausland? In welchem Land lebt ihr? Kannst Du diese Sprache? weiß Dein Partner von Deinen Gefühlen? Kannst Du dort zu einem Arzt gehen, also frauenarzt oder Psychiater. Vielleicht gibt es eine Selbsthilfegruppe oder andere Gruppen junger Mütter, familienhäuser, irgendwas?
Freundliche Grüße und eine Portion Kraft
Patricia
"Es geht so vielen so viel schlechter"... das habe ich auch immer gedacht.. "sei doch glücklich" hab ich mir vorgeworfen. Heute weiß ich, dass das Unfug ist! Ein vergleich für Dich (und der ist sicher nicht abwegig).
Stell Dir vor, da ist ein Marathonläufer, der hat sich ein Fuß gebrochen und nun soll er starten, den Marathon meistern. Argument seines Trainers: Du hast doch nur einen Fuß gebrochen, anderen geht es viel schlechter, die haben gar keine Beine.
Das ist in etwa vergleichbar. Sei nicht so hart zu Dir selbst, den Marathonläufer würdest Du auch nicht losschicken, oder?
Lebt ihr nun im Ausland? In welchem Land lebt ihr? Kannst Du diese Sprache? weiß Dein Partner von Deinen Gefühlen? Kannst Du dort zu einem Arzt gehen, also frauenarzt oder Psychiater. Vielleicht gibt es eine Selbsthilfegruppe oder andere Gruppen junger Mütter, familienhäuser, irgendwas?
Freundliche Grüße und eine Portion Kraft
Patricia
Re: Hallo, bin neu
Hallo,
danke für das Willkommen und für die Portion Kraft.
Ich kam leider nicht früher zum Antworten, weil wir umgezogen sind (endlich raus aus dem Firmenappartment und rein ins eigene) und kein Internet hatten.
@Marika Ja, Zwangsgedanken kenne ich auch. Besonders, wenn viel Stress da war. Solche, die sich gegen das Kind lenken. Vielleicht ist es ja sogar mein Glück, dass ich das schon früher einmal hatte und den ZG nun anders gegenüber stehe. Sie erschrecken mich zwar ABER ich weiß, dass es nicht von mir kommen und ich das nie tun würde.
@Patricia77 Der Vergleich ist wirklich gut! Nein, den Marathonläufer würde ich wirklich nicht losschicken. Wir sind nach Abu Dhabi gezogen. Arabisch spreche ich zwar nicht aber hier kommt man mit Englisch auch schon recht weit. Ich habe mich mal umgeschaut - Psychiater gibt es hier auch nur, ob die so arbeiten wie in Deutschland weiß ich nicht. Und wie das hier so funktioniert. Gefühle und Probleme vor Fremden rüber zu bringen fällt mir auf Deutsch schon sehr schwer. Ich schäme mich da immer und überspiel, wie schlecht es mir wirklich geht. Ob ich das auf Englisch glaubhaft schaffe - aber zumindest ausprobieren sollte man es.
Meinem Mann gegenüber wollte ich das schonmal ansprechen aber er reagiert darauf sehr abweisen. Er möchte gerne mal einfach, dass es ohne Probleme läuft, denke ich. Familie versteht das auch nicht so richtig - da bin ich froh, dass es dieses Forum gibt, wo man einfach mal frei erzählen kann, ohne Angst haben zu müssen, irgendjemandem damit weh zu tun oder irgendwelchen Erwartungen nicht gerecht zu werden.
Denke aber, wie ihr beiden auch, dass da was getan werden muss.
Liebe Grüße
danke für das Willkommen und für die Portion Kraft.
Ich kam leider nicht früher zum Antworten, weil wir umgezogen sind (endlich raus aus dem Firmenappartment und rein ins eigene) und kein Internet hatten.
@Marika Ja, Zwangsgedanken kenne ich auch. Besonders, wenn viel Stress da war. Solche, die sich gegen das Kind lenken. Vielleicht ist es ja sogar mein Glück, dass ich das schon früher einmal hatte und den ZG nun anders gegenüber stehe. Sie erschrecken mich zwar ABER ich weiß, dass es nicht von mir kommen und ich das nie tun würde.
@Patricia77 Der Vergleich ist wirklich gut! Nein, den Marathonläufer würde ich wirklich nicht losschicken. Wir sind nach Abu Dhabi gezogen. Arabisch spreche ich zwar nicht aber hier kommt man mit Englisch auch schon recht weit. Ich habe mich mal umgeschaut - Psychiater gibt es hier auch nur, ob die so arbeiten wie in Deutschland weiß ich nicht. Und wie das hier so funktioniert. Gefühle und Probleme vor Fremden rüber zu bringen fällt mir auf Deutsch schon sehr schwer. Ich schäme mich da immer und überspiel, wie schlecht es mir wirklich geht. Ob ich das auf Englisch glaubhaft schaffe - aber zumindest ausprobieren sollte man es.
Meinem Mann gegenüber wollte ich das schonmal ansprechen aber er reagiert darauf sehr abweisen. Er möchte gerne mal einfach, dass es ohne Probleme läuft, denke ich. Familie versteht das auch nicht so richtig - da bin ich froh, dass es dieses Forum gibt, wo man einfach mal frei erzählen kann, ohne Angst haben zu müssen, irgendjemandem damit weh zu tun oder irgendwelchen Erwartungen nicht gerecht zu werden.
Denke aber, wie ihr beiden auch, dass da was getan werden muss.
Liebe Grüße
Re: Hallo, bin neu
Hallo Leena,
mensch, das klingt nach keiner einfachen Situation, die Frauen dort leben sicher auch mit ganz anderen Vorstellungen als wir hier! Ich kann gut nachvollziehen, dass das noch mal eine andere Situation ist, als hier in Deutschland. Gut, dass Du hier im Forum die Möglichkeit für Austausch hast und weißt, dass Du nicht allein bist.
Ich kann schon verstehen, dass Dein Mann lieber hätte, dass alles rund läuft.. wer will das nicht? Aber ich denke, oder nein.. ich weiß, dass Dich das nicht weiter bringt, bzw. dass Euch das nicht weiter bringt.
Du bist mit ihm in ein fremdes Land gezogen, ohne Verwandte, ohne Freunde, mit einem ganz jungen Baby und ohne jegliche Kontakte zu anderen Müttern. Er geht arbeiten und baut dadurch Kontakte auf. Er ist es Dir schuldig, zuzuhören und zu versuchen Dich zu verstehen! Es ist Euer Kind, Euer gemeinsames Leben, ihr müsst das zusammen meistern, auch wenn es ihn belastet.
Versuche ihn nicht in Schutz zu nehmen oder zu schonen. Denk an den Marathonläufer. Würde der seinem Trainer zu liebe den Beinbruch verschweigen und mit Schiene losrennen, dann könnte er das vielleicht kurze Zeit durchhalten.. aber garantiert nicht die ganze Strecke. Wer weiß, vielleicht hätte der Trainer ja einen Rollstuhl geholt und ihn geschoben, wenn er die Situation richtig erkannt hätte.
Alles Gute
Patricia
mensch, das klingt nach keiner einfachen Situation, die Frauen dort leben sicher auch mit ganz anderen Vorstellungen als wir hier! Ich kann gut nachvollziehen, dass das noch mal eine andere Situation ist, als hier in Deutschland. Gut, dass Du hier im Forum die Möglichkeit für Austausch hast und weißt, dass Du nicht allein bist.
Ich kann schon verstehen, dass Dein Mann lieber hätte, dass alles rund läuft.. wer will das nicht? Aber ich denke, oder nein.. ich weiß, dass Dich das nicht weiter bringt, bzw. dass Euch das nicht weiter bringt.
Du bist mit ihm in ein fremdes Land gezogen, ohne Verwandte, ohne Freunde, mit einem ganz jungen Baby und ohne jegliche Kontakte zu anderen Müttern. Er geht arbeiten und baut dadurch Kontakte auf. Er ist es Dir schuldig, zuzuhören und zu versuchen Dich zu verstehen! Es ist Euer Kind, Euer gemeinsames Leben, ihr müsst das zusammen meistern, auch wenn es ihn belastet.
Versuche ihn nicht in Schutz zu nehmen oder zu schonen. Denk an den Marathonläufer. Würde der seinem Trainer zu liebe den Beinbruch verschweigen und mit Schiene losrennen, dann könnte er das vielleicht kurze Zeit durchhalten.. aber garantiert nicht die ganze Strecke. Wer weiß, vielleicht hätte der Trainer ja einen Rollstuhl geholt und ihn geschoben, wenn er die Situation richtig erkannt hätte.
Alles Gute
Patricia
Re: Hallo, bin neu
hallo lena.also erstmal hut ab! hab mir schon oft gedacht,was würde ich tun wen ich im ausland wäre und mich der sprache noch nicht so sicher bin.
ich leide auch unter den zg und ich frag mich immer wieder wie sowas entstehen kann.
das macht mich immer so traurig,weil es auch so belastend ist
ich hatte ja das auch schon mal bei der meiner tochter vor 18 jahren.das ist lange her bei meinem sohn der ist 11 hatte ich nichts.und jetzt nach so langer zeit da kann schlecht wieder damit umgehen.lg martina




Re: Hallo, bin neu
@Patricia77 Auch auf die Gefahr hin, dass das wieder ein Roman wird... (Tut mir leid!)
Mein Mann und ich sind ja beide Muslime - also ist es hier in manchen Dingen (Essen, Feiertage - Urlaub, Gebetszeiten, Kopftuch, Religion usw) hier schon einfacher, als in Deutschland aber das kulturelle Verständnis in manchen Situationen ist einfach anders und damit zusammenhängend der Alltag. Das große Ganze ist dann manchmal einfach zu groß, zu viel. Ich fühle mich dann überfordert und breche zusammen. Und das versteht mein Mann nicht immer. Er weiß gar nicht, wie tief drinnen das ist, wieviele Ängste, Zwänge etc immer da sind, was emotional bei Müttern (generell und dann im speziellen bei solchen mit psychischen Problemen) abläuft. Dass man mit psychischen Krankheiten körperlich genau so leidet, wie mit einer körperlichen Erkrankung verstehen ja viele nicht und, dass es nicht einfach "weg geht", wenn man ein paar Wochen in stationärer Behandlung ist oder man sich eben nicht einfach zusammen reißen kann... Das versteht nicht mal meine Mama und die hatte selbst mal ZG. Bei uns läuft es momentan einfach auch nicht gut. Wir sind schnell dabei uns zu streiten.
Es gibt hier aber auch Psychiater, die sich mit Zwängen und Problemen nach der Entbindung auskennen. Es gibt sogar Studien dazu. Und augenscheinlich scheint man hier nicht so lange auf Wartelisten zu sein, wie in Deutschland. Also werd ich mal schauen, dass ich mir da Hilfe hole.
@kleiner Prinz Kann mir vorstellen, dass das gerade, wenn man schon mal damit durch war, wieder sehr belastend ist, wenn es plötzlich wieder anfängt.Aber hey, du hast es schonmal geschafft und du schaffst es wieder. Weißt du, was mir hilft, wenn so was kommt? Gedanken kommen lassen, Kopf schütteln und Gedanken gehen lassen. Nicht drüber grübeln, du weißt, dass das nicht von dir kommt und du so was nie tun würdest.
Alles Liebe
Mein Mann und ich sind ja beide Muslime - also ist es hier in manchen Dingen (Essen, Feiertage - Urlaub, Gebetszeiten, Kopftuch, Religion usw) hier schon einfacher, als in Deutschland aber das kulturelle Verständnis in manchen Situationen ist einfach anders und damit zusammenhängend der Alltag. Das große Ganze ist dann manchmal einfach zu groß, zu viel. Ich fühle mich dann überfordert und breche zusammen. Und das versteht mein Mann nicht immer. Er weiß gar nicht, wie tief drinnen das ist, wieviele Ängste, Zwänge etc immer da sind, was emotional bei Müttern (generell und dann im speziellen bei solchen mit psychischen Problemen) abläuft. Dass man mit psychischen Krankheiten körperlich genau so leidet, wie mit einer körperlichen Erkrankung verstehen ja viele nicht und, dass es nicht einfach "weg geht", wenn man ein paar Wochen in stationärer Behandlung ist oder man sich eben nicht einfach zusammen reißen kann... Das versteht nicht mal meine Mama und die hatte selbst mal ZG. Bei uns läuft es momentan einfach auch nicht gut. Wir sind schnell dabei uns zu streiten.
Es gibt hier aber auch Psychiater, die sich mit Zwängen und Problemen nach der Entbindung auskennen. Es gibt sogar Studien dazu. Und augenscheinlich scheint man hier nicht so lange auf Wartelisten zu sein, wie in Deutschland. Also werd ich mal schauen, dass ich mir da Hilfe hole.
@kleiner Prinz Kann mir vorstellen, dass das gerade, wenn man schon mal damit durch war, wieder sehr belastend ist, wenn es plötzlich wieder anfängt.Aber hey, du hast es schonmal geschafft und du schaffst es wieder. Weißt du, was mir hilft, wenn so was kommt? Gedanken kommen lassen, Kopf schütteln und Gedanken gehen lassen. Nicht drüber grübeln, du weißt, dass das nicht von dir kommt und du so was nie tun würdest.
Alles Liebe
Re: Hallo, bin neu
guten morgen
danke für den rat ich versuchs.lg nach abu dhabi und bis bald mal wieder
kleiner prinz


Re: Hallo, bin neu
Hallohallo,
nur kurz: ich habe damals, als bei mir die ppd akut war, auch im Ausland gelebt und wir waren auch in der nachfolgenden Zeit mal im Ausland. Ich fand es damals auch sehrsehr schwer,Fuß zu fassen, gerade wenn es einem nicht gut geht. Das ist ja dann ein Teufelskreis. Man müsste Kontakte suchen, aber gerade das fällt dann so unglaublich schwer. Ich hatte damals eine ziemlich schwere Krise, besser wurde es bei mir, als ich dann ein weiteres Medikament genommen habe und meine Freundin für einige Zeit gekommen ist. Da ging es plötzlich aufwärts und es war, als sei ein Knoten geplatzt. Dann haben sich auch plötzlich andere Kontakte ergeben und ich habe mich nicht mehr so allein gefühlt.
Während der Planung eines weiteren Auslandsaufenthalts bin ich auf folgende Orga gestoßen:http://www.onthemoveonline.de. Ich habe mich dort online beraten lassen, sie sind auf die sozialen Probleme von Familien in Umzugs/Auslandssituationen eingestellt und man findet ein offenes Ohr. Leider musste ich das alleine bezahlen, die Firma meines Mannes hat das nicht übernommen. Aber mir hat es in so einer Extremsituation bei der Entscheidungsfindung geholfen.
Lg und Dir alles Gute
Zita
nur kurz: ich habe damals, als bei mir die ppd akut war, auch im Ausland gelebt und wir waren auch in der nachfolgenden Zeit mal im Ausland. Ich fand es damals auch sehrsehr schwer,Fuß zu fassen, gerade wenn es einem nicht gut geht. Das ist ja dann ein Teufelskreis. Man müsste Kontakte suchen, aber gerade das fällt dann so unglaublich schwer. Ich hatte damals eine ziemlich schwere Krise, besser wurde es bei mir, als ich dann ein weiteres Medikament genommen habe und meine Freundin für einige Zeit gekommen ist. Da ging es plötzlich aufwärts und es war, als sei ein Knoten geplatzt. Dann haben sich auch plötzlich andere Kontakte ergeben und ich habe mich nicht mehr so allein gefühlt.
Während der Planung eines weiteren Auslandsaufenthalts bin ich auf folgende Orga gestoßen:http://www.onthemoveonline.de. Ich habe mich dort online beraten lassen, sie sind auf die sozialen Probleme von Familien in Umzugs/Auslandssituationen eingestellt und man findet ein offenes Ohr. Leider musste ich das alleine bezahlen, die Firma meines Mannes hat das nicht übernommen. Aber mir hat es in so einer Extremsituation bei der Entscheidungsfindung geholfen.
Lg und Dir alles Gute
Zita
Re: Hallo, bin neu
Ach ja- mir ist noch was eingefallen: ich habe damals telefonischen und online-Kontakt zu dem Psychiater aufgenommen, bei dem ich zuletzt in deutschland in Behandlung war. DAs hat prima funktioniert, obwohl ich auch vorher lange keinen Kontakt mehr zu ihm hatte.. Vielleicht wäre das auch ein Weg für dich??
Lg zita
Lg zita
Re: Hallo, bin neu
Hallo Zita
Das mit dem Psychologen ist eine tolle Idee aber leider noch nicht möglich, weil ich seit dem Klinikaufentheilt keine mehr hatte.
Aber ich will mich hier lokal mal umgucken.
Liebe Grüße
Das mit dem Psychologen ist eine tolle Idee aber leider noch nicht möglich, weil ich seit dem Klinikaufentheilt keine mehr hatte.
Aber ich will mich hier lokal mal umgucken.
Liebe Grüße