Angst vor dem ,,Abdriften". Jemand ein Tipp?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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framboise

Angst vor dem ,,Abdriften". Jemand ein Tipp?

Beitrag von framboise »

Liebe Mamis,

Seit einiger Zeit geht es mir schon wesentlich besser als in meiner schlimmsten Phase. Meine (Zwangs)Gedanken sind viel weniger geworden, ich frage mich auch nicht menr so viele Sachen, ich zweifele viel weniger an der Realität. Das verdanke ich wahrscheinlich dem AD und der Zeit.
Jedoch muss ich trotzdem noch sehr, sehr viel grübeln, auch wenn ich mal für eine Zeit lang abgelenkt bin, schon frage ich mich, ob alles ok ist und ob ich noch normal (was auch immer normal bedeutet) bin. Und schon ist sie wieder da, die Angst. Erstens vor dieser Krise, die ich neulich erlebt habe. Angst, dass es wieder so unglaublich schlimm werden kann. Und zweitens, Angst vor einer Psychose.
Meine Therapie fängt erst mitte Mai an. Nun dachte ich, vielleicht hat jemand hier einen Tipp, oder ein paar aufmunternde Worte für mich, wie ich diese Ängste besser besiegen kann und wie ich dieses Trauma von der Krise besser verarbeiten/akzeptieren kann.
Die eine Methode, die Angst zu Ende zu denken versuche ich nur zu oft. Hilft mir irgendwie nicht. Für mich wäre Psychose/Shizophrenie/ähnliches das Schlimmste, was mir passieren kann... und dabei kann einem so viel Schlimmes passieren in dieser Welt. Warum gerade das? Ach, Mädele, helft mir....


Sonnige Grüße
franzi8511

Re: Angst vor dem ,,Abdriften". Jemand ein Tipp?

Beitrag von franzi8511 »

Seit ich an zg erkrankt bin hab ich fürchterlich angst an diesen psychischen Krankheiten zu erkranken. Aber ich denke jeder der an zg leidet hat Angst davor.
framboise

Re: Angst vor dem ,,Abdriften". Jemand ein Tipp?

Beitrag von framboise »

Ja, das ist wahrscheinlich so. Aber für mich erscheint das dann einfach unmöglich irgendwann hier wieder rauszukommen. Das ist so eine riesige Baustelle und so ein Teufelskreis!!! Schon morgens nach dem Aufwachen fange ich an mich zu beobachten und die Gedanken zu prüfen. Und wehe es geht mir gut, dann entwickele ich schon wieder die Angst und bin total angespannt und förmlich am Warten. Und dann klar, dass es irgendwann wieder losgeht.
Wie gehst du damit um? Machst du eine Therapie?
zita

Re: Angst vor dem ,,Abdriften". Jemand ein Tipp?

Beitrag von zita »

Hallo framboise, wie du ja schon weißt, waren diese Gedanken auch immer meine größte Sorge und Angst und wie ich dir ja geschrieben habe, ist niiiiiiiiieee dieser Alptraum eingetreten. Das nur noch mal zu deiner Beruhigung. Bei mir war es auch so, dass diese Gedanken mich völlig gefangen genommen hatten. Mir hat wirklich in erster Linie die Medikation geholfen, aus diesem Kreis rauß zu kommen. Und zwar neben dem AD, vorallem das Neuroleptikum. Du nimmst ja schon etwas, aber vielleicht ist es nicht das richtige oder die richtige Dosierung für Dich.

Ich würde das alles nochmal eindringlich mit einem Psychiater besprechen. Die Therapie konnte bei mir erst dann richtig wirken, als ich so ein klein wenig mehr wieder zur Ruhe gekommen war und "bei mir selber war".

Viele liebe Grüße Zita
framboise

Re: Angst vor dem ,,Abdriften". Jemand ein Tipp?

Beitrag von framboise »

Liebe zita,

Ja das ist mein plan jetzt. Habe in 2 wochen nen termin bei meiner psychiaterin und werde das mit den medis besprechen. Ich mache mir aber sorgen, wenn ich auch ein Neuroleptikum nehmen muss, müsste ich abstillen...und meine kleine ist ja erst 4 monate alt...ich stille sie so so gerne. Aber ihr auch noch DAS medi anzutun wäre auch nicht mehr das richtige für mich.
Ich wollte dir auch mal wieder schreiben und fragen, wie es dir inzwischen geht. Etwas besser wieder??
Ich habe in den letzten tagen wieder vermehrt die ,, Fehlwahrnehmungen", sprich, ich schau irgendwohin und denke blitzschnell etwas zu der Sache was gar nicht ist. Wirklich nur milisekunden aber das reicht um mich total zu beängstigen. Kennst du das auch?

Grüße
zita

Re: Angst vor dem ,,Abdriften". Jemand ein Tipp?

Beitrag von zita »

Liebe framboise - genau diese Gedanken und Gefühle kenne ich sooo gut!! Bei mir waren das auch immer Sekundenbruchteile in denen ich dachte " da stimmt was nicht..", aber das ist wirklich nur das etwas aus dem Lot geratene Stoffwechselsystem und am besten helfen tatsächlich in diesen Fällen dann Medikamente und bei mir war es das Neuroleptikum. Ich habe damals auch aufgehört zu stillen, etwa zur gleichen Zeit. Ich fands auch sehr traurig, aber bei mir war definitiv der Punkt gekommen an dem ich nciht mehr konnte...und mein Sohn und ich waren auch ohne Stillen sehr innig und schließlich auch - nach meiner Stabilisierung - glücklihcer.

Ich finde es gut, dass du das alles mit deinem Psychiater besprechen willst. Mach dir mit dem NL auch nicht zuviel Stress, entscheide nach deinem Befinden, das Gute an den NLs ist ja, dass sie keine lange Einschleichphase haben..

Ich drück dir ganz fest die DAumen!!

Lg zita

Ps Ich nehme wieder das NL und merke jetzt nach 7 Tagen eine Stabilisierung. Aber in den Tagen davor hatte ich genau wieder diese kleinen Momente, wo alles nicht zu passen scheint und ich auch Angst habe abzudriften. Ich bin sehr froh, dass ich jetzt wieder etwas Land sehe.
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