Hallo, bin neu hier.
Verfasst: 05:06:2014 21:26
Hallo liebe "Leidensgenossinnen"
ich lese nun schon seit Wochen im Forum mit und hab nie den Mut gehabt mitzuschreiben.
Aber nun brauche ich einfach etwas Zuspruch und jemanden der mich versteht.
Also angefangen hat alles schon während der Schwangerschaft. Ich hatte ständig das Gefühl schlecht zu sehen.
Dann kam so ein komisches "unwirklichkeitsgefühl" dazu, am schlimmsten wenn ich einkaufen war und ich war dauergereizt.
ich habe alles auf die Schwangerschaft geschoben und mir nichts weiter dabei gedacht.
Doch nach der Geburt wurde es immer schlimmer. Ich war dauernd gereizt und ging wegen jeder Kleinigkeit an die Decke.
Mein Kind war sooo brav und ich war trotzdem ständig überfordert und aggressiv wenn sie schrie. Ich wollte den Haushalt perfekt haben und mein Leben weiterleben, nur halt mit Kind.
Als mir bewusst wurde dass das nicht möglich ist und ich einfach nichts mehr machen konnte (duschen, haare waschen, putzen,…) ohne ständig zu ihr zu laufen wenn sie weinte kamen mir Gedanken, ob es nicht doch ein Fehler war ein Kind zu bekommen. Ich sah die Kleine an und empfand einfach nichts. Konnte nicht glauben dass das meins sein soll. Daraus entstanden natürlich Schuldgefühle da sie ein absolutes wunschkind war und es 2 Jahre dauerte bis ich schwanger wurde.
Das Stillen war für mich eine rießen Belastung weil meine Kleine nur schrie beim trinken, ich habe dann abgepumpt was mir auf Dauer einfach zu viel Zeitaufwand war und ich hatte keinen Nerv mehr dazu. Ich war richtig am Ende.
Hab dann nach langem hin und her mit Abstilltabletten abgestillt.
Ich war immer alleine mit der Kleinen und hatte null Unterstützung von meinem Partner. Wir führen eine Landwirtschaft und haben gerade neu gebaut weshalb er tag und nacht im stall steht.
Nach dem Abstillen merkte ich langsam, das es mir nicht gut geht. Ich hatte Panikattacken (wobei ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste was dieses komische Gefühl ist) und fühlte mich komisch. Ich schob alles auf eine depressive Verstimmung und das wird schon wieder.
Ich wusste nichts mehr anzufangen mit mir und hielt es alleine nicht aus zu Hause mit meiner Tochter. Mir fiel regelrecht die Decke auf den Kopf. Also war ich jeden Tag unterwegs und bekam Abends schon Panik vor dem nächsten Tag wenn ich nichts geplant hatte.
Bis es dann so schlimm wurde dass ich nicht mehr schlafen konnte, Angst bekam wenn ich mich um Lara kümmern musste, 3 Tage nichts mehr gegessen hatte, mir schon komplett in meiner Eigenen Welt vorkam und das Gefühl hatte der Teufel holt mich.
Bin dann in eine psychiatrische Klinik in der ich 2 Wochen stationär war. Ich bekam 20 mg Citalopram und zum schlafen 2/3 Trittico und erholte mich langsam. Die erste Woche war ich alleine dort und die zweite Woche war dann meine Tochter bei mir. Ich hatte genug Ablenkung, eine Tolle Zimmernachbarin und Gespräche mit Psychologen.
Von meinem Partner und seiner Familie hatte ich null Verständnis. Er war ständig sauer wenn ich ihm sagte dass es mir schlecht geht und er meinte das ist alles nur eine Sache des Denkens und man muss einfach die zähne zusammenbeissen und das durchstehen. Arbeit hilft, ich soll einfach mehr am Hof mithelfen.
Nach diesen 2 Wochen ist es mir wieder richtig gut gegangen (bis auf die Sehstörungen) und ich hab mich auf zu Hause gefreut.
Daheim war es anfangs wieder etwas schlechter, aber ich kämpfte mich tag für tag durch weil ich wusste, am Abend wird es mir wieder besser gehen wie jeden tag. Morgens ging es mir am schlechtesten. Ich wachte um 5 Uhr auf und lag mit Angstgefühlen und Unwohlsein im bett weshalb ich dann anfing, vormittags wieder in den Stall zu gehen und die kleine zur Oma zu geben (Schwiegereltern wohnen im selben haus aber getrennte haushalte).
Es tat mir richtig gut und ich erholte mich etwas. Da ich von den Trittico so bombenfest schlief dass ich mein kind nachts nicht hörte nahm ich nur mehr 1 drittel und der schlaf passte für mich perfekt.
Doch nach einer Weile ging es mir wieder schlechter. Dazu kam dass ich meine Tage bekam und die Pille in dieser Woche nicht nahm. ich konnte zusehen wie es mir von tag zu tag schlechter ging. meine Psychiaterin riet mir, die Citalopram auf 30 mg zu erhöhen und wieder 2 drittel von der Trittico zu nehmen. Ich nahm nach meinen Tagen auch die Pille wieder und es ging mir von Tag zu Tag wieder besser. Ich hatte 2 Wochen in denen es mir wirklich richtig gut ging und ich dachte "jetzt hast du es endlich geschafft"
Dann ging es wieder bergab. Ich hatte eine Blutung und sollte auch meine tage wieder bekommen. zudem hatte ich, was ein Riesen Fehler war, die Citalopram wieder auf 25 mg runtergesetzt da ich dachte es geht mir e so auch gut und mein Hausarzt meinte das 20mg eine normaldosis wäre und warum ich 30 nahm.
seit einer Woche nehme ich eine andere Pille von der ich meine tage nicht bzw nur ganz leicht bekommen soll.
seit nun 2 Wochen habe ich wieder Wahrnehmungsstörungen und sehe wie durch eine zu scharfe Brille. So als ob mein Hirn die ganzen Bilder nicht schnell genug verarbeiten könnte. Ich bin auch so antriebslos, kann mich auf nichts freuen und bin ständig müde.
Hab jetzt angefangen zu Laufen, was mir sehr gut tut und gehe 1 mal pro Woche zu einer Therapeutin.
Am Dienstag bin ich dann gerade noch einer Panikattacke entkommen und ich laufe die letzten Tage herum als würde ich schweben. Mir fehlt komplett das Zeitgefühl und ich fühle mich als würde ich den ganzen tag sinnlos rumlaufen und warten dass die Zeit vergeht. dabei bin ich morgens im stall und unternehme nachmittag meist was mit der kleinen oder putze das auto oder gehe spazieren etc.
doch es kommt mir vor als würde ich nur als geist herumfliegen.
Ich habe dann auch ständig angst dass der kleinen was passiert wenn ich so neben der spur stehe. dass ich sie irgendwo vergesse, sie im auto sitzen lasse oder heute hatte ich sogar angst sie in der Badewanne zu lassen und einfach zu gehen weil ich so neben mir stand.
Ich nehme seit gestern von den Citalopram wieder 30 mg.
Durch das ständige auf und ab (auch mit den Medikamenten) und den pillenwechsel weiss ich einfach garnicht mehr woran es liegt das ich wieder so tief gefallen bin.
Ich habe mittlerweile schon das Gefühl dass mir die zeit mit meinem Kind davonläuft. Sie wächst so schnell und ich kann die zeit garnicht genießen und lasse einen tag nach dem anderen verstreichen.
Hört das jemals auf und wird es mir jemals wieder ganz gut gehen?
sorry ist länger geworden als gedacht :-/
Liebe Grüße
ein verzweifeltes Gänseblümchen
ich lese nun schon seit Wochen im Forum mit und hab nie den Mut gehabt mitzuschreiben.
Aber nun brauche ich einfach etwas Zuspruch und jemanden der mich versteht.
Also angefangen hat alles schon während der Schwangerschaft. Ich hatte ständig das Gefühl schlecht zu sehen.
Dann kam so ein komisches "unwirklichkeitsgefühl" dazu, am schlimmsten wenn ich einkaufen war und ich war dauergereizt.
ich habe alles auf die Schwangerschaft geschoben und mir nichts weiter dabei gedacht.
Doch nach der Geburt wurde es immer schlimmer. Ich war dauernd gereizt und ging wegen jeder Kleinigkeit an die Decke.
Mein Kind war sooo brav und ich war trotzdem ständig überfordert und aggressiv wenn sie schrie. Ich wollte den Haushalt perfekt haben und mein Leben weiterleben, nur halt mit Kind.
Als mir bewusst wurde dass das nicht möglich ist und ich einfach nichts mehr machen konnte (duschen, haare waschen, putzen,…) ohne ständig zu ihr zu laufen wenn sie weinte kamen mir Gedanken, ob es nicht doch ein Fehler war ein Kind zu bekommen. Ich sah die Kleine an und empfand einfach nichts. Konnte nicht glauben dass das meins sein soll. Daraus entstanden natürlich Schuldgefühle da sie ein absolutes wunschkind war und es 2 Jahre dauerte bis ich schwanger wurde.
Das Stillen war für mich eine rießen Belastung weil meine Kleine nur schrie beim trinken, ich habe dann abgepumpt was mir auf Dauer einfach zu viel Zeitaufwand war und ich hatte keinen Nerv mehr dazu. Ich war richtig am Ende.
Hab dann nach langem hin und her mit Abstilltabletten abgestillt.
Ich war immer alleine mit der Kleinen und hatte null Unterstützung von meinem Partner. Wir führen eine Landwirtschaft und haben gerade neu gebaut weshalb er tag und nacht im stall steht.
Nach dem Abstillen merkte ich langsam, das es mir nicht gut geht. Ich hatte Panikattacken (wobei ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste was dieses komische Gefühl ist) und fühlte mich komisch. Ich schob alles auf eine depressive Verstimmung und das wird schon wieder.
Ich wusste nichts mehr anzufangen mit mir und hielt es alleine nicht aus zu Hause mit meiner Tochter. Mir fiel regelrecht die Decke auf den Kopf. Also war ich jeden Tag unterwegs und bekam Abends schon Panik vor dem nächsten Tag wenn ich nichts geplant hatte.
Bis es dann so schlimm wurde dass ich nicht mehr schlafen konnte, Angst bekam wenn ich mich um Lara kümmern musste, 3 Tage nichts mehr gegessen hatte, mir schon komplett in meiner Eigenen Welt vorkam und das Gefühl hatte der Teufel holt mich.
Bin dann in eine psychiatrische Klinik in der ich 2 Wochen stationär war. Ich bekam 20 mg Citalopram und zum schlafen 2/3 Trittico und erholte mich langsam. Die erste Woche war ich alleine dort und die zweite Woche war dann meine Tochter bei mir. Ich hatte genug Ablenkung, eine Tolle Zimmernachbarin und Gespräche mit Psychologen.
Von meinem Partner und seiner Familie hatte ich null Verständnis. Er war ständig sauer wenn ich ihm sagte dass es mir schlecht geht und er meinte das ist alles nur eine Sache des Denkens und man muss einfach die zähne zusammenbeissen und das durchstehen. Arbeit hilft, ich soll einfach mehr am Hof mithelfen.
Nach diesen 2 Wochen ist es mir wieder richtig gut gegangen (bis auf die Sehstörungen) und ich hab mich auf zu Hause gefreut.
Daheim war es anfangs wieder etwas schlechter, aber ich kämpfte mich tag für tag durch weil ich wusste, am Abend wird es mir wieder besser gehen wie jeden tag. Morgens ging es mir am schlechtesten. Ich wachte um 5 Uhr auf und lag mit Angstgefühlen und Unwohlsein im bett weshalb ich dann anfing, vormittags wieder in den Stall zu gehen und die kleine zur Oma zu geben (Schwiegereltern wohnen im selben haus aber getrennte haushalte).
Es tat mir richtig gut und ich erholte mich etwas. Da ich von den Trittico so bombenfest schlief dass ich mein kind nachts nicht hörte nahm ich nur mehr 1 drittel und der schlaf passte für mich perfekt.
Doch nach einer Weile ging es mir wieder schlechter. Dazu kam dass ich meine Tage bekam und die Pille in dieser Woche nicht nahm. ich konnte zusehen wie es mir von tag zu tag schlechter ging. meine Psychiaterin riet mir, die Citalopram auf 30 mg zu erhöhen und wieder 2 drittel von der Trittico zu nehmen. Ich nahm nach meinen Tagen auch die Pille wieder und es ging mir von Tag zu Tag wieder besser. Ich hatte 2 Wochen in denen es mir wirklich richtig gut ging und ich dachte "jetzt hast du es endlich geschafft"
Dann ging es wieder bergab. Ich hatte eine Blutung und sollte auch meine tage wieder bekommen. zudem hatte ich, was ein Riesen Fehler war, die Citalopram wieder auf 25 mg runtergesetzt da ich dachte es geht mir e so auch gut und mein Hausarzt meinte das 20mg eine normaldosis wäre und warum ich 30 nahm.
seit einer Woche nehme ich eine andere Pille von der ich meine tage nicht bzw nur ganz leicht bekommen soll.
seit nun 2 Wochen habe ich wieder Wahrnehmungsstörungen und sehe wie durch eine zu scharfe Brille. So als ob mein Hirn die ganzen Bilder nicht schnell genug verarbeiten könnte. Ich bin auch so antriebslos, kann mich auf nichts freuen und bin ständig müde.
Hab jetzt angefangen zu Laufen, was mir sehr gut tut und gehe 1 mal pro Woche zu einer Therapeutin.
Am Dienstag bin ich dann gerade noch einer Panikattacke entkommen und ich laufe die letzten Tage herum als würde ich schweben. Mir fehlt komplett das Zeitgefühl und ich fühle mich als würde ich den ganzen tag sinnlos rumlaufen und warten dass die Zeit vergeht. dabei bin ich morgens im stall und unternehme nachmittag meist was mit der kleinen oder putze das auto oder gehe spazieren etc.
doch es kommt mir vor als würde ich nur als geist herumfliegen.
Ich habe dann auch ständig angst dass der kleinen was passiert wenn ich so neben der spur stehe. dass ich sie irgendwo vergesse, sie im auto sitzen lasse oder heute hatte ich sogar angst sie in der Badewanne zu lassen und einfach zu gehen weil ich so neben mir stand.
Ich nehme seit gestern von den Citalopram wieder 30 mg.
Durch das ständige auf und ab (auch mit den Medikamenten) und den pillenwechsel weiss ich einfach garnicht mehr woran es liegt das ich wieder so tief gefallen bin.
Ich habe mittlerweile schon das Gefühl dass mir die zeit mit meinem Kind davonläuft. Sie wächst so schnell und ich kann die zeit garnicht genießen und lasse einen tag nach dem anderen verstreichen.
Hört das jemals auf und wird es mir jemals wieder ganz gut gehen?
sorry ist länger geworden als gedacht :-/
Liebe Grüße
ein verzweifeltes Gänseblümchen