Hallo
Verfasst: 03:07:2014 23:41
Hallo,
Nun möchte ich mich auch einmal vorstellen. Mein Name ist Svenja, ich bin 29 Jahre alt, habe eine Tochter (22 Monate) und einen Sohn (3 Monate) und bin an einer PPD mit massiven ZG und einer Panik/Angststörung erkrankt.
Ich muss sagen mir fällt es unheimlich schwer etwas darüber zuschreiben....aber bei mir ist so langsam die Luft raus und ich erhoffe mir etwas positiven Zuspruch.
Unsere Tochter ist ein 100% Wunschkind nur absolut ungeplant gewesen. Mein Partner und ich kannten uns vielleicht gerade mal ein halbes Jahr und waren davon erst 2 Monate zusammen.
Dazu kommt das mein Partner eigentlich keine Kinder bekommen kann. Mit 30 Jahren erkrankte er an einem Hodenkarzinom, dies ist jetzt 7 Jahre her... ihm geht es gut und er ist gesund, dafür bin ich sehr dankbar... Aber die Wahrscheinlichkeit ein Kind zubekommen stand bei Null, naja und nun haben wir in 2,5 Jahren Beziehung schon zwei Kinder und sanieren/renovieren gerade ein Haus aus den 20 Jahren. Bevor ich das erste mal schwanger wurde, stand ich voll im Leben. Ich bin viel zum Sport gegangen, traf mich mit Freunden, war feiern und viel am arbeiten.
In der Schwangerschaft mit meiner Tochter ging es mir gut... Übelkeit und Erbrechen sonst aber nix... aber nie solch schwarze Tage wie ich sie in meiner zweiten Schwangerschaft hatte. Als meine Tochter zur Welt kam war ich überglücklich.... ich war voll mit Liebe und Glück. Ich fühlte mich ganz und konnte manchmal gar nicht glauben das ich wirklich so starke Gefühle für jemanden empfinden kann!
Mein Partner nahm sich gleich nach der Geburt Elternzeit, eigentlich alles gut... Aber wir stritten so unglaublich viel. Er hat mir immer vorgeworfen das ich ihn kontrollieren würde, ihn nichts zutrauen würde. Ich habe ihm immer vorgeworfen das er mich allein lassen würde, das immer ich alles zu entscheiden hätte, er kein Interesse an seiner Tochter hätte und und und. Mir fiel es so schwer meine Tochter mal abzugeben, ich habe immer kontrolliert ob alles " richtig " gemacht wurde... So richtig recht machen konnte es mir auch keiner....Unsere Tochter ist kein guter Schläfer, so bin ich jede Nacht, 18 Monate lang, aufgestanden und zu ihr gegangen. Selbst hoch schwanger habe ich jede Nacht auf einer Matratze neben ihrem Bett geschlafen, bin mit ihr auf einem Gymnastikball quer durchs Zimmer gehüpft und habe sie durchs Wohnzimmer getragen. Ich habe sie bis zu ihrem 14 Monat gestillt, wir haben den Absprung irgendwie nie richtig gefunden... zumindest war ich schon wieder schwanger als ich sie von Heute auf Morgen abgestillt habe. Was ich damit eigentlich sagen möchte, bei uns ist wirklich viel passiert naja und nun das... am Anfang meiner Schwangerschaft fühlte ich mich immer mal wieder nicht gut, ich bin dann zum Sport, danach ging es mir besser.... im zweitem Drittel der Schwangerschaft ging es mir richtig gut. Ich fühlte mich schön, hatte das Gefühl es ist alles richtig so und freute mich auf mein zweites Kind. Die ganze Schwangerschaft über hatte ich das Gefühl keinen Kontakt zum Kind zu bekommen... keine Tritte, kein Gefühl, er lag falsch rum. Am Ende der Schwangerschaft fühlte ich mich nur noch schlecht, nicht schwanger, sondern einfach nur "fett"und da ging es auch mit den ZG los. Anfangs lag ich abends einfach nur wach und dacht dadrüber nach was wäre wenn ich eine Lungenembolie bekommen würde und keiner kommt und findet meine Tochter ( aus beruflichen gründen, kam mein Partner manchmal 30std lang nicht nach Hause), was ist wenn mir etwas passiert und keiner ist da um ihr zu helfen, sie die ganze Nacht weinen muss ... irgendwann konnte ich keine Nacht mehr durchschlafen. In der Nachtdienstwoche meines Partners wurde es fast unerträglich, hatte Panik ich könnte verrückt werden, hatte schlimmste Zwangsgedanken ( ohne zu Wissen dass es so etwas überhaupt gibt), ich dachte ich wäre der schlimmste Mensch auf Erden.... wenn meine Tochter nachts weinte, habe ich mich immer erst gefragt ob ich überhaupt zu ihr gehen kann, ob ich noch ICH bin... Am 23.3.14 eskalierte es für mich total....es war ein unerträglich Zustand. Für mich war klar ich gehöre weg gesperrt... Bin dann für einen Tag und eine Nacht stationär gegangen. Ich habe 24 Std lang einfach nur geschlafen, es war das erste mal das ich von meiner Tochter getrennt war...am nächsten Tag ging es mir viel besser, ich konnte die Situation von außen betrachten und mir war ganz klar, das alles was ich gedacht habe...absoluter Quatsch war. Für meinen Partner brach eine Welt zusammen, er nahm sich sofort zwei Wochen frei... er dachte nicht das es mir so schlecht gehen würde, er hat es nicht gesehen... ich habe es aber auch nie klar gesagt.
Am 3.4.14 kam unser Sohn zur Welt. Die Geburt war ziemlich anstrengend ... aber bis dahin ging es mir gut, ich dachte das wars... nun wird alles wieder gut, aber mit dem Milcheinschuss kam alles zurück!
Unwirklichkeitsgefühl, Panik, Angst, das Gefühl etwas ganz schlimmes wird passieren, verrückt zu werden, massive ZG, Schuldgefühle, Suizidgedanken, Gefühlsleere, grübeln, Schwindel, und noch viel,viel mehr.
Ich hatte und habe das Gefühl keine Bindung zu meinem Sohn zu bekommen und diese starken Gefühle die ich für meine Tochter hatte, sind für mich nicht mehr fühlbar...ich habe das Gefühl mich nicht mehr richtig freuen zu können....das ich die kleinen wichtigen Momente im Leben nicht mehr mitbekomme, das ich alles verpasse...Ich ärgere mich, fühle mich beraubt und werde wütend über mich....denn es geht mir gut! Ich habe zwei gesunde, zauberhafte Kinder, einen liebevollen, verständnisvollen und ehrlichen Partner, großartige Freunde und ein Haus das ich mir schon immer gewünscht habe, aber trotzdem fühle ich mich traurig, antriebslos, überfordert, erschöpft, hoffnungslos,verzweifelt, ängstlich...
Ich weiß das ich krank bin, ich weiß das es heilbar ist, ich weiß das nicht ich es bin und dennoch bin ich so mutlos und erschöpft. Es ist so unglaublich anstrengend und ich habe ganz oft das Gefühl-es einfach nicht zu schaffen.
Ich habe mit einer Verhaltenstherapie begonnen, nehme keine Medikamente.
Ich habe von meiner Ärztin von dieser Seite erfahren und ich bin so dankbar das es euch gibt.
Danke fürs lesen, das es euch und diesen "Ort" gibt.
Nun möchte ich mich auch einmal vorstellen. Mein Name ist Svenja, ich bin 29 Jahre alt, habe eine Tochter (22 Monate) und einen Sohn (3 Monate) und bin an einer PPD mit massiven ZG und einer Panik/Angststörung erkrankt.
Ich muss sagen mir fällt es unheimlich schwer etwas darüber zuschreiben....aber bei mir ist so langsam die Luft raus und ich erhoffe mir etwas positiven Zuspruch.
Unsere Tochter ist ein 100% Wunschkind nur absolut ungeplant gewesen. Mein Partner und ich kannten uns vielleicht gerade mal ein halbes Jahr und waren davon erst 2 Monate zusammen.
Dazu kommt das mein Partner eigentlich keine Kinder bekommen kann. Mit 30 Jahren erkrankte er an einem Hodenkarzinom, dies ist jetzt 7 Jahre her... ihm geht es gut und er ist gesund, dafür bin ich sehr dankbar... Aber die Wahrscheinlichkeit ein Kind zubekommen stand bei Null, naja und nun haben wir in 2,5 Jahren Beziehung schon zwei Kinder und sanieren/renovieren gerade ein Haus aus den 20 Jahren. Bevor ich das erste mal schwanger wurde, stand ich voll im Leben. Ich bin viel zum Sport gegangen, traf mich mit Freunden, war feiern und viel am arbeiten.
In der Schwangerschaft mit meiner Tochter ging es mir gut... Übelkeit und Erbrechen sonst aber nix... aber nie solch schwarze Tage wie ich sie in meiner zweiten Schwangerschaft hatte. Als meine Tochter zur Welt kam war ich überglücklich.... ich war voll mit Liebe und Glück. Ich fühlte mich ganz und konnte manchmal gar nicht glauben das ich wirklich so starke Gefühle für jemanden empfinden kann!
Mein Partner nahm sich gleich nach der Geburt Elternzeit, eigentlich alles gut... Aber wir stritten so unglaublich viel. Er hat mir immer vorgeworfen das ich ihn kontrollieren würde, ihn nichts zutrauen würde. Ich habe ihm immer vorgeworfen das er mich allein lassen würde, das immer ich alles zu entscheiden hätte, er kein Interesse an seiner Tochter hätte und und und. Mir fiel es so schwer meine Tochter mal abzugeben, ich habe immer kontrolliert ob alles " richtig " gemacht wurde... So richtig recht machen konnte es mir auch keiner....Unsere Tochter ist kein guter Schläfer, so bin ich jede Nacht, 18 Monate lang, aufgestanden und zu ihr gegangen. Selbst hoch schwanger habe ich jede Nacht auf einer Matratze neben ihrem Bett geschlafen, bin mit ihr auf einem Gymnastikball quer durchs Zimmer gehüpft und habe sie durchs Wohnzimmer getragen. Ich habe sie bis zu ihrem 14 Monat gestillt, wir haben den Absprung irgendwie nie richtig gefunden... zumindest war ich schon wieder schwanger als ich sie von Heute auf Morgen abgestillt habe. Was ich damit eigentlich sagen möchte, bei uns ist wirklich viel passiert naja und nun das... am Anfang meiner Schwangerschaft fühlte ich mich immer mal wieder nicht gut, ich bin dann zum Sport, danach ging es mir besser.... im zweitem Drittel der Schwangerschaft ging es mir richtig gut. Ich fühlte mich schön, hatte das Gefühl es ist alles richtig so und freute mich auf mein zweites Kind. Die ganze Schwangerschaft über hatte ich das Gefühl keinen Kontakt zum Kind zu bekommen... keine Tritte, kein Gefühl, er lag falsch rum. Am Ende der Schwangerschaft fühlte ich mich nur noch schlecht, nicht schwanger, sondern einfach nur "fett"und da ging es auch mit den ZG los. Anfangs lag ich abends einfach nur wach und dacht dadrüber nach was wäre wenn ich eine Lungenembolie bekommen würde und keiner kommt und findet meine Tochter ( aus beruflichen gründen, kam mein Partner manchmal 30std lang nicht nach Hause), was ist wenn mir etwas passiert und keiner ist da um ihr zu helfen, sie die ganze Nacht weinen muss ... irgendwann konnte ich keine Nacht mehr durchschlafen. In der Nachtdienstwoche meines Partners wurde es fast unerträglich, hatte Panik ich könnte verrückt werden, hatte schlimmste Zwangsgedanken ( ohne zu Wissen dass es so etwas überhaupt gibt), ich dachte ich wäre der schlimmste Mensch auf Erden.... wenn meine Tochter nachts weinte, habe ich mich immer erst gefragt ob ich überhaupt zu ihr gehen kann, ob ich noch ICH bin... Am 23.3.14 eskalierte es für mich total....es war ein unerträglich Zustand. Für mich war klar ich gehöre weg gesperrt... Bin dann für einen Tag und eine Nacht stationär gegangen. Ich habe 24 Std lang einfach nur geschlafen, es war das erste mal das ich von meiner Tochter getrennt war...am nächsten Tag ging es mir viel besser, ich konnte die Situation von außen betrachten und mir war ganz klar, das alles was ich gedacht habe...absoluter Quatsch war. Für meinen Partner brach eine Welt zusammen, er nahm sich sofort zwei Wochen frei... er dachte nicht das es mir so schlecht gehen würde, er hat es nicht gesehen... ich habe es aber auch nie klar gesagt.
Am 3.4.14 kam unser Sohn zur Welt. Die Geburt war ziemlich anstrengend ... aber bis dahin ging es mir gut, ich dachte das wars... nun wird alles wieder gut, aber mit dem Milcheinschuss kam alles zurück!
Unwirklichkeitsgefühl, Panik, Angst, das Gefühl etwas ganz schlimmes wird passieren, verrückt zu werden, massive ZG, Schuldgefühle, Suizidgedanken, Gefühlsleere, grübeln, Schwindel, und noch viel,viel mehr.
Ich hatte und habe das Gefühl keine Bindung zu meinem Sohn zu bekommen und diese starken Gefühle die ich für meine Tochter hatte, sind für mich nicht mehr fühlbar...ich habe das Gefühl mich nicht mehr richtig freuen zu können....das ich die kleinen wichtigen Momente im Leben nicht mehr mitbekomme, das ich alles verpasse...Ich ärgere mich, fühle mich beraubt und werde wütend über mich....denn es geht mir gut! Ich habe zwei gesunde, zauberhafte Kinder, einen liebevollen, verständnisvollen und ehrlichen Partner, großartige Freunde und ein Haus das ich mir schon immer gewünscht habe, aber trotzdem fühle ich mich traurig, antriebslos, überfordert, erschöpft, hoffnungslos,verzweifelt, ängstlich...
Ich weiß das ich krank bin, ich weiß das es heilbar ist, ich weiß das nicht ich es bin und dennoch bin ich so mutlos und erschöpft. Es ist so unglaublich anstrengend und ich habe ganz oft das Gefühl-es einfach nicht zu schaffen.
Ich habe mit einer Verhaltenstherapie begonnen, nehme keine Medikamente.
Ich habe von meiner Ärztin von dieser Seite erfahren und ich bin so dankbar das es euch gibt.
Danke fürs lesen, das es euch und diesen "Ort" gibt.