Ich glaube es muss mal raus... (Bin neu hier)

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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shads

Ich glaube es muss mal raus... (Bin neu hier)

Beitrag von shads »

Hallo ihr lieben!

Wo soll ich nur Anfangen ohne das ich gleich wieder zu weinen beginne.
Seit knapp neun Monaten weis ich das es die Seite gibt.
Das hier gleich gesinnte sind... aber ich habe nie die Kraft gefunden darüber zu sprechen.
Am besten ich fange von vorne an.
Mein erstes schlimmes Erlebnis hatte ich mit etwa 5 Jahren. Da wurde ich von meinem Cousin missbraucht. Die Bilder habe ich heute noch im Kopf. Nie werde ich das vergessen können.
Dann kam die Scheidung meiner Eltern. Damals war ich 10 oder 11. Mein Vater der für mich alles bedeutete wollte auf einmal nicht mehr von mir wissen. Seine Worte waren "Lass mich in Ruhe, ich gründe jetzt meine eigene Familie und lass mich in Ruhe" Ich hing trotzdem an ihm und alle 2 Wochen hat er uns Kinder abgeholt. Du die Besuche wurden immer seltner. Unsere Mutter war nie begeistert dass wir unseren Vater gesehen haben. Sie hat uns immer eine gwisse Kälte nach den treffen spüren lassen. Deswegen sind wir nicht mehr mit ihm mit gefahren. Schließlich wohnten wir bei usnerer Mutter und wollten es uns mit ihr nicht verscherzen.
Ein Jahr später wurde ich schwer Krank. Diagnose Skoliose im forgeschrittenen Stadium. Da ich viel zu jung war für die OP damals, wollte man die Wirbelsäulen Verkrümmung mit einem Korsett aufhalten. Leider ohne Erfolg. Die Krankheit war so Aggresiv das es sich in kürzerster Zeit extrem verschlechterte. Also blieb uns nichts anderes als die op. Damals hies es noch ein halbes Jahr liegen. Gott sei Dank wurde eine neue OP Methode entwickelt. Ich war die zweite Patientin die die Methode bekam. Die erste Patientin ist schon 3Wochen später wieder nach Hause. Voller Hoffnung lies ich die 7 Stündige OP über mich ergehen.
Doch was war als ich aufwachte.... Ich konnte meine Beine nicht mehr bewegen. Meine Verdauungs Organe arbeiten nicht mehr.
Ich lag da auf dem Bett und wurde gequält. Ich war 12 Jahre alt und so hilftlos. Ständig kamen die Ärzte mit neuen Schläuchen. Einmal habe ich so geschrien und mich gewehrt das ich eine Narkose bekommen habe, dass die die Magensonde legen konnte. Ich kam mir so schwach und hilflos vor. Meine Mutter ist jeden zweiten Tag 500km gefahren um mich zu sehen. Die ersten Tage glaubten die Ärzte ich wäre einfach zu faul um mich zu bewegen. Aber irgendwann mussten die eine Untersuchung gemacht haben. Da sahen die dann, dass es in das Rückenmark Eingeblutut hat. Ich bekam damals so starke schmerzmittel das ich die halbe zeit nicht anwesend war. Ich hatte keine schmerzen, allerdings war ich so benebelt durch die Schmerzmittel das ich nicht mal meine Arme hätte vernünftig heben können. Meine Verdauungs Organe fingen nach einer Woche wieder an zu arbeiten. Nach vielen Einläufen die extrem waren. Ich weis nicht wie lange die Schläuche immer waren. Und wieviel die immer an Flüssigkeit genommen haben. Auf jeden fall schrecklich.
14 Wochen war ich im Krankenhaus. Am ende konnte ich sogar mit Krücken ein paar Schritte gehen. Es war ein harter Kampf. Der Arzt der mich operiert hatte, sagte mir, dass ich für immer im rollstuhl sitzen würde. Heute kann ich halbwegs normal gehen. Ich muss zwar achten wo ich hin steige aber ich brauche keine Geh hilfen mehr.

Bis ich die Schule zu ende machte war eigentlich soweit alles ok. Nur das ich keine Freunde mehr hatte. Die wollten in die Disco etc. das war bei mir nicht drinnen mit der Krankheit. Keine Freunde zu haben machte mich auch ganz schön fertig.

Als ich dann keinen Ausbildugnsplatz bekam. Aufgrund meiner Krankheit. Ich habe immer eine Woche geschnuppert und die Abreitgeber haben gesagt, dass sie darauf rücksicht nehmen. Leider hat keiner sich daran gehalten. :-(

Danach kam ich einen Kurs für Geistig und Körperlich Behinderte. Der Kurs war sehr langweilig.... Wir hatten dort nichts zu tun.
Dort lernte ich auch meinen EX Freund kennen, aber dazu später.

Nun nach 3 Monaten sollten wir ein Praktikum machen. Ich hatte riesen bammel davor. Meine Chefin und ich stellen uns bei einer Firma vor. Die chefin von dort sagte von Vornherein, dass sie keine Rücksicht darauf nimmt. Und meine Chefin meinte dann, das wäre ja nicht so schlimm.
Dann war da noch der Arbeits beginn. Ich hatte keine Verbindung... 15km 5 Minuten nach Laden Öffnung wäre mein Bus da, aber damit war sie nicht einverstanden.
Ich habe mir nun an den Abend bevor ich arbeiten musste so richtig sorgen gemacht. Und ich wollte da nicht hin. Ich sage es ganz ehrlihc wie es ist. Also habe ich mir in meinem Jungendlichen leichtsinn was ausgedacht, damit ich da nicht hin muss. Das lied vom ende war, dass ich im krankenhaus gelandet bin wegen verdacht auf thrombose. (Eigentlich hatte ich ja nichts) So nun fingen aber die Probleme richtig an.
Alles war nur noch druck und stress. Und ich viel in ein tiefes, tiefes Loch.

Mein damaliger Freund war die Hölle. Ich war nur mit ihm zusammen, weil ich dachte ich habe nichts besseres verdient. Ich habe ihn nach der Zeit gehasst. Ich habe mich vor ihn geeckelt. Nach 4 Monaten habe ich endlich Schluss gemacht.

Dann lernte ich eine I-net bekanntschaft kennen und als der sich nicht mehr meldete war für mich die Welt untergegangen und ich wollte nicht mehr leben.
Die Schmerzmittel die damals bekam, waren gott sei Dank zu gering um mir wirklich etwas an zu tun. Ich habe die ganze Flasche genommen.
Mir wurde ganz schlecht. Meine ganze Familie war da und ich fing an zu hyperventilieren. Endlich war ein Arzt da und sprite mir ein Beruhigung mittel. Danach war ich ganz neben der Spur aber mir ging es schon bessser. Die Nacht habe ich bei meiner Mutter im Schlafzimmer geschlafen. Ich war so froh, dass meine Familie für mich da war. Selbst mein großer Bruder der eigentlich "kalt" ist, hat sich teirisch sorgen gemacht.

Ich war zu der Zeit in verschiedenen Krankenhäusern und habe mir immer was neues ausgedacht, damit ich... ich weis auch nicht. Vielleicht aufmerksamtkeit bekome??? Ich woltle nciht nach Hause... ich wollte nicht zu mienem EX Freund....

Durch die ganzen Probleme bekam ich nun wirklich wieder Probelem mit meinem Rücken. Ein Bandscheiebnvorfall. Die Stäbe in meinem Rücken sind nicht mehr im Lot und das ganze kippt zur Seite.

Die Schmerzmittel die ich bekam wurden immer stärker. Nun bekam ich schon Medikamente die man auf dem Dorgenmarkt handelte. Ich hatte teilweise Tabletten zu Hause, damit hätte ich mir zehn mal das leben nehmen können.

Aber dann änderte sich mein Leben. Mein jetziger Freund trat in mein leben. Allerdings hatten wir eine schwere Zeit. Ich nahm damals antideppresiva. Nein... ich habe niemanden von meinen Problemen erzählt. Ich hatte so einen komischen Orhtopäden der einfach jeden Antideppresiva verschrieben hat. Zu der zeit kannte ich mich selber nicht mehr und ich setzte die Medis schnell wieder ab. Nur die Schmerzmittel daraus wurde ein Sucht.
Ich war extram Süchtig.... Ich habe das 4 oder 5 facher der erlaubten Tages höchst Dosis genommen. Irgendwo wollte und konnte ich alles nur noch high ertragen.
Da mein jetziger Freund sehr weit weg wohnte. 750km bin ich mit 18 zu ihm gezogen. Wie konnte ich das nur tun.... Ich hätte nie gedachte das ich mal so heimweh bekommen werde.
Allerdings war es für mich besser. Ich hatte in Österreich keine Perpektiven mehr. Man sprach soagr schon von Behinderten WErkstätte etc.
Nun war ich bei meinem Freund. Ich war zwar noch immer stark Medis Abhängig. Habe aber nach der zeit etwas mein leben in den griff bekommen. Ich habe den Führerschein gemacht. :-)
Ach ja... und seit dem ich 17 bin, bin ich Rentner wegen meiner Krankheit. Aber dazu später noch was. (Zwischen durch mal ein Danke für alle die noch lesen :-))
Nun haben wir uns ein Kind gewünscht. Nachdem ich die Pille abgestezt habe wurde ich sofort Schwanger. Die Schwangerschaft war das schönste was ich jemals erlebt habe.
In den ersten Monaten bzw. 22.10.04 positiv getestet und mitte Dezember habe ich meine letze Tablette genommen. Ich habe den Entzug durch gestanden. Ohne fremde hilfe und darauf bin ich sehr stolz.
Men Traum war es immer normal zu entbinden.
Leider lies ich mich bequatschen das ein KS besser wäre....
Geplant war er für den 15.06... doch als ich am 10.06 bei der Vorsroge war, meinte die Hebi der Mumu sei schon 3 cm auf. Ich hatte allerdings keine Wehen. Also schickte sie mich in Krankenhaus und mir wurde gleich gesagt, dass sie jetzt meine Maus holen bevor Mumu noch wieter aufgeht. Kurz bevor ich in den Op kam fingen die Wehen an. Leider war es ein KS mit Vollnarkose. Und heute 9 Monate später habe ich noch immer so schlimme Schuld gefühle. Ich habe auch das gefühl, dass mich meine Tochter nicht so richtig mag. Immer habe ich die Bilder vor Augen, wie sie sie aus dem Bauch schneiden und sie dann schreit und cih bin nicht da. Wie sie die ersten Minuten meine nähe gebraucht hätte und ich vor schmerzen nicht mal ganz bei mir war. Ich konnte sie nicht mal in den Arm nehmen gar nichts.... Sie lag da in ihrem Bettchen.... Die Hebamme meinte nur, dass ich sie nicht haben darf, da ich zu schwach bin. Mein armes kleines Mäuschen. Leider ging es ihr sehr schlecht in der ersten Zeit. Irgendwie konnte ich keien wirklchen Mutter gefühle entwickeln. Das Stillen klappte nicht... ich hatte einfach keinen Milcheinschuss. Nur ein paar Tropfen. 7 Wochen habe ich es probiert.... doch Laura schrie nur. Bis wir zur U3 waren und uns dort der Arzt sagte, dass Laura doch schlimme schmerzen hätte. Man hätte ich bei der Geburt den Nackern verenkt. Als wir dann beim Orthopäden waren schlug der die Hände über dem Kopf zusammen. Lauras linke siete wäre schon total schwach. Zwei mal musste sie eingerenkt werden. Dei hölle das mit an zu sehen. Nun hatte ich auch endgültig abgestillt und alles wurde so langsam besser. Sie hatte keine schmerzen mehr und trank auch ihr Flasche richtig gut. Nur fühle ich mich jetzt als schlechte Mutter... ich habe es nicht gesehen, dass mein Kind schmerzen hat. Ich konnte meine kleine nicht stillen. Aber das aller aller schlimmste, ich konnte keine innige Beziheung zu ihr aufbauen und sie auch nicht zu mir, glaub ich.
So ging das immer weiter. Laura mag es nicht wenn man sie in der Arm nimmt. Sie drückt mich weg. Sie drückt meine Hand weg wenn ich ihr über den Kopf streicheln will. Und ganz besonders dann kommen die bilder von der Geburt hoch. wie ich sie im Stich gelassen habe und das es doch kein Wunder ist, dass sie mich jetzt nicht so sehr mag. Vielleicht ist sie auch traurig über die Geburt. Für das Op Team war Laura nichts besonderes... sie war halt ein Notfall und dafür mussten die extra Überstunden machen. Also alles andere als was besonderes. Könnte ich die zeit zurück drehen würde ich die Risiken einer normal geburt auf mich nehmen. Momentan habe ich das geüfhl ich müsste es wieder gut machen.... Ich denke immer öffter an eine ernete Schwangerschaft und dann eine sponaten geburt. Doch würde das niemals meine Laura trösten. Sie ist ein einmaliges Kind und nie nie nei wieder werde ich das gut machen können. Wie schön wäre es wenn sie sich auch einmal an mich kuscheln würde... wenn sie mir auch zeigen würde das sie mich liebt. Ich liebe sie über alles. Und die anfänglichen schwierigkeiten mit den Mutterfühlen sind überwunden. Sie ist mein ein und alles. Seit ein paar Tagen drückt sie sich ganz kurz an mich.... das ist wunderschön. Ob das nun erste annäherungs versuche sind??? Klar sie hängt an mir. Sie möchte gerne auf meinen Schoss, doch sitzt sie dann da, will sie freiheit. Sie will nicht fest geahlten werden. Es tut mir schon weh, wenn sie mich immer weg drückt. Es kommt so rüber, als möchte sie mir sagen, dass sie mich nicht mag, weil ich sie im stich gelassen habe.

Damit jetzt mein Heimweh ein ende hat ziehen wir in 2 wochen nach Österreich. Wir haben soagr eine Wohnung in dem Haus in dem auch meine Familie wohnt bekommen.
Allerdings ist das jetzt wieder viel Stress. Klappt alles mit dem Umzug??? Hoffenltihc bekommt mein Freund bald Arbeit dort.
Aber wir haben ja noch meine Rente... Doch die lief im Jänner ab und der Arzt der die letze Untersuchung machte meinte ich könnte wieder ganz Tags arbeiten gehen. Leider hat er sich nicht die mühe gemacht und meine Befunde gelesen. Er hat nur geschriebn ich wurde operiert und punkt. Nichts von der Rückenmarksblutung. Natürlich habe ich gleich Widerspruch eingelegt. Und nun heist es warten.
Mein Gesundheitszustannd würde es zulassen etwa 3 Stunden am Tag zu arbeiten. Aber da ist noch meine Tochter mit 9 Monaten. Und ich kann Stress überhaupt nicht vertragen. Ich weis nicht waurm ich da immer so schmerzen bekomme. Viel ist bei meiner Krankeheit inzwischen auch Phsychisch bedingt denke ich.
Ich wollte nie mein Kind zu anderen leute geben... Meine Brüder und ich wurden immer als Kinder weg geben, da meine Mutter arbeitnen musste. Alle in der Schule erzählten immer was sie tolles mit den Eltern gemacht haben... nur wir hatten nichts zu erzählen.

Puh, jetzt muss ich mich schon tierisch zusammen reisen nicht einfach den Texte zu löschen und es wieder in mich hinein zu fressen.

Das ist das erstemal das ich so offen darüber spreche. Klar mein Freund was auch einiges, aber nicht alles so genau.
Ich habe angst zum Arzt zu gehen. Ich weis nicht was ich da sagen soll und an wen ich mich da wenden soll. Die halten mich dann alle für verrückt.

Jetzt im moment habe ich Heimweh nach Österreich...
Nur noch 2 wochen. Doch werden wir das alles schaffen??
Ich habe ein bisschen geld gesaprt, so das wir die ersten monate so über die runden kommen. aber auf ewig reicht das auch nicht.
Ich habe eifnach Angst vor der Zukunft.
Und ein paar mal habe ich wieder so tiefe hänger, das ich an die Medis denke und wie "gut" es mir damals ging als ich die noch nahm. Dann denke ich ab und zu noch daran, dass es sich nich mehr zu Leben lohnt. Aber ich habe meine Laura und für sie bin ich immer da. Na, ja ausser bei der Geburt. Und deswegen werde ich sie nie wieder im Stich lassen.

Ich habe Angst zu scheitern... angst wieder arbeiten gehen zu müssen. Das ich ausgenützt werde. Schwere ordner Tragen muss, mich vor schmerzen nicht mehr rühren kann und dann noch eiskalt abserviert wäre.
Wäre ich nicht krank geworden, wäre ich vielleicht heute Kinderkrankenschwester. Aber das konnte ich mir ja sofort aus dem Kopf schlagen laut Ärzten... da fing es schon an, dass ich nicht mehr wollte.

Ich bin fast immer zu Hause. Ich habe auch in öffentlichkeit angst zu scheitern. Ja, wegen meiner Krankheit. Z.b. das ich hifnalle und alle über mich lachen. Dass es mir zu anstrengend wird. Ich habe einfach angst vor der Leuten... Ich fühle mich unwohl. Jeder starrt mich an, als würde man sehen dass da zwei stäbe im rücken sind. Als würde ich schlimm humpeln, als wäre es was schlimmes krank zu sein.
Nervlich halte ich es einfach nicht aus wenn wo viele Leute sind.... Ich habe angst angerempelt zu werden. Dass jeamnd in den Kinderwagen fällt oder ich einfach dumm angemacht werde. Deswegen bleibe ich lieber zu Hause. Normal ist das auc nicht, oder???

Ich weis das es höchtse Zeite ist hilfe zu holen. Aber ich trau mich nicht. Ich habe weis nciht was auf mich zu kommt.
Wenn ich dann mal richtig krank bin wird alles wieder auf meine phsyche geschoeben, weil ich mir ja alles nur ein bilde.

Es tut mir leid, dass es so lange gworden ist.
Ich bedanke mich ganz herzlich das ihr mir zugehört habt.

Jetzt geht es mir schon besser.
Auch wenn ich sehr viel geweint habe, während ich die Zeilen schrieb.
bitte entschuldigt die ganzen Tippf fehler. Ich wollte einfach nur "reden".

Ich denke es war bestimmt schon mal ein guter Schritt hier in dieses forum zu schreiben!

Was sagt ihr zu meiner situation???

Ganz viele liebe Grüße,

Daniela mit kleiner Laura Maus (heute genau 9 Monate)
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Marika
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Beitrag von Marika »

Meine liebe Daniela!

Ich möchte dich ganz, ganz herzlich hier bei uns willkommen heißen! Und ein großes Danke schön will ich dir auch sagen - für dein Vertrauen in uns, dass du deine unglaublich schmerzhafte Lebensgeschichte hier aufgeschrieben hast.

Als erstes muss ich sagen, dass du eine unglaublich starke Frau und Mama bist. Nachdem lesen deiner Geschichte, hatte ich die größte Hochachtung vor dir. Denn du hast es trotz des langen Leidensweges und den vielen Steinen, die man dir in den Weg gelegt hat, geschafft, eine Familie zu gründen. Du hast eine süße kleine Tochter und liebst sie über alles. Ich glaube, ganz viele Menschen wären an so einem Schicksal, wie deinem, zerbrochen. Du nicht, du bist immer wieder aufgestanden. Und das wirst du auch jetzt, da besteht für mich kein Zweifel.

Ich glaube nicht, dass deine Kleine dich ablehnt. Mein Noah hat auch erst so mit 9 Monaten angefangen, wirklich bewußt mich zu umarmen und mit mir zu kuscheln. Und du schreibst ja, dass sie jetzt langsam anfängt, sich auch an dich zu kuscheln. Ich glaube eher, dass du durch deine massiven Schuldgefühle, etwas mehr in ihr Verhalten unbewußt hinein interpretierst. Das kenne ich auch noch - ich hatte auch öfter mal diese Angst, mein Sohn könnte mich ablehnen. Er ist jetzt fast 11 Monate alt und er liebt mich heiß und inning!!! :wink: Und das wird bei euch auch noch kommen.

Zu deinen Schuldgefühlen und Ängsten (nicht mehr rausgehen, Angst ausgelacht zu werden....) - da kann ich dich sehr gut verstehen. Obwohl es natürlich absolut KEINEN EINZIGEN GRUND gibt, dass du dich schuldig fühlen mußt, fühlen sich doch oft gerade Kaiserschnitt - Mamas schuldig. Das nicht Stillen ist dann grad noch das i-Tüpfelchen. Aber weißt du was? Du bist eine ganz, ganz tolle Mama!!!! Du hast einem wunderbarem kleinen Mädchen das Leben geschenkt, trotz allen widrigen Umständen, die dein Leben bisher begleitet haben. Du hast ein Wunder vollbracht - ein Wunder, dass nur wir Frauen zu Zustande bringen. Du hast allen Grund stolz auf dich zu sein. Aber ich weiß wie das ist, wenn man nur das Negative sieht, man nur Angst und Schuld fühlt.

Mir fällt da was ein: Wenn du wieder nach Österreich ziehst (ich wohne in Vorarlberg :wink: ) dann wende dich doch mal an das IFS! Da gibt es alle Speziellisten (Angefangen vom Psychotherapeuten über Schuldenberatung bis auch zu Hilfe bei Problemen mit einer Arbeitsstelle oder in deinem Fall das geforderte ganztags Arbeiten) geballt an einem Ort. Dort könnte man dich sicher kompetent erstmal beraten und dir helfen. Evtl. wäre dann auch eine Gesprächstherapie sinnvoll, um dieses Trauma der Geburt, die Schuldgefühle und Ängste abzubauen. Und wie gesagt, beim IFS gibt es auch Psychotherapeuten. Und das gibts in jedem Bundesland. Ich habe schon sehr viel Gutes gehört und bin selber mal hingegangen, als ich eine schwere Trennung hinter mich bringen mußte.

Liebe Daniela, ich freue mich sehr, dass du jetzt bei uns bist. Mein innigster Wunsch ist es, dass du dich hier ein bissl "zu Hause" fühlst. Hier kannst du all deine Sorgen und Ängst und natürlich auch die schönen Dinge in deinem Leben (z.B. mit deinem Töcherlein oder deinem Mann) aufschreiben. Wir werden dir IMMER zuhören und für dich da sein. Du bist eine bewunderswerte Frau und ich freue mich auf den Austausch mit dir.

P.S. Darf ich fragen, wohin in Österreich ihr ziehen werdet?

Einen ganz lieben Gruß aus Vorarlberg senden dir
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi Dani!!!Bild


Ja...dein Leben ist nicht einfach gewesen... ich danke dir auch, dass du mir zeigst wie es so geht und wie man es macht, wenn alles grau
aussieht... Du hast bis jetzt vieles richtig gemacht, du bist ein Beispiel für viele Menschen, für uns hier im Forum auch.

Ich denke, dass dir eine Therapie vor langer, langer Zeit geholfen hätte... In einer Therapie redet man über sich, seine Gefühle, Ängste, Hoffnungen, Erlebnise, usw... das hätte dir sehr gut getan...

Jetzt bist du reifer geworden, bist Mutter geworden... und machst dir so viele Sorgen um deine Tochterchen...
Was sagen die Ärzte dazu, dass sie sich nicht umarmen lässt oder dass sie keine Nähe verträgt? Das ist sehr wichtig, vielleicht hat sie noch was...

Ich finde es gut, dass die Ärzte festgestellt haben, dass sie verrenckt war.. das ist nicht immer so..Das Baby einer Bekannte hatte Monate lang ohne Ende geweint und ihr KA sagte nur, es wären Koliken... Hallo???
Na ja sie ist dann zum Orthopäden und Chiropraktiker gegangen, und diese haben es festgestellt und das Baby geheilt...

Zeig deiner Tochter trotzdem und mehrmals am Tag , dass du sie lieb hast und dass du für sie da bist...Mache dir nicht so viele Gedanken über den KS, dass ist nicht richtig zu denken, dass du sie im Stich gelassen hast... es war eine Entscheidung der Ärzte, und da kannst du nicht viel machen.. eine normale Geburt ist auch sehr, sehr stressig und dabei kann vieles unangenehmes passieren... ein KS ist irgendwie sicherer...denke ich... jetzt ist deine Tochter da, jetzt braucht sie dich noch mehr, da sie die Welt entdeckt und dich als Bezugsperson sieht...

Es scheint so zu sein, dass dein Freund auch lieb zu dir ist... dass ist auch sehr schön Daniela, genieße es...

Ich denke, dass egal was kommt, du es irgendwie schaffen wirst... du hast mit 12 viele Schmerzen ertragen müssen, dann hast du vieles unangenehmes erlebt.... das alles hat dich gestärkt...

Versuche bitte keine Angst vor deinem Mitmenschen zu haben, es gibt viele nette Menschen da draussen... man muss ab und zu lange warten, bis man sie trifft... habe keine Angst dich zu öffnen, über dein Leben zu reden... sei du und zeige es allen, wie man im Leben kämpft...

Übrigens: frische Luft ist gut für Babys... Suche Kontakte zu anderen Müttern mit ihren Babys.. und tue alles was in deiner Macht steht um gesund zu werden... Deine Knochen müssen gepflegt werden...

Guck mal hier: http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=1233

Dort kannst du vieles über alternative Heilmethoden finden und lesen, einige könnten die helfen denke ich.. du hast schon genug Medis genommen... jetzt brauchst du Ruhe, deine Seele auch....

So. das ist alles was ich dir jetzt sagen kann...du kannst uns immer über deine Sorgen und Kummer erzählen, wir freuen uns auch, wenn du uns auch über deine Erfolge erzählst...das tut uns sehr gut...

Alles Gute und bis bald
valentina

Beitrag von valentina »

:-) Liebe Daniela
Manchmal hat man schon das Gefühl, das Leben ist ungerecht. Soviel musstest du durchmachen, in deinem noch nicht so langen Leben. Ich freue mich auch, dass du den Mut gefunden hast, deine Geschichte hier aufzuschreiben. Das allein tut schon gut, sich alles einmal von der Seele zu reden(schreiben). Als ich deine Geschichte gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass du nie richtige psychologische Hilfe bekommen hast. Unglaublich, bei dem Leidensweg. Ich finde auch, dass du eine sehr starke Frau bist. Du hast jetzt ein kleines Mädchen, hast trotz deiner Krankheit eine Schwangerschaft auf dich genommen und hast mit deinem Umzug ganz in die Nähe deiner Familie noch eine neue Perspektive vor dir. Ich würde mich jetzt auf die Zukunft zu konzentrieren. Was gewesen ist, hat dich geprägt. Aber dass du zum Beispiel nicht stillen konntest, ist doch nicht so schlimm. Das geht vielen Müttern so. Auch die Flaschenbabys sind glückliche Babys. Man kann seinem Kind auch anders zeigen, dass man es über alles liebt. Weisst du, Dinge, die man sowieso nicht mehr ändern kann, sollte man ziehen lassen. Es ist müssig darüber nachzudenken. Versuche dich doch auf all die guten Dinge zu freuen, die mit deinem Kind noch auf dich zukommen . Der erste Zahn, die ersten Schritte, das erste Mama, das sie sagen wird. Dass sich dein Kind gegen das Drücken wehrt, hat vielleicht eine Erklärung. Sie musste viele Schmerzen erdulden, und ist wahrscheinlich auf Berührungen sehr empfindlich geworden. Sie muss noch sehr viel verarbeiten, aber das hat mit dir , mit deiner Person nichts zu tun. Und was Marika geschrieben hat, dem kann ich nur beipflichten. Ein Kind unter einem Jahr drückt dich noch nicht so richtig bewusst. Viele Kinder haben es nicht so gerne, wenn man sie festhält, weil sie einen starken Bewegungsdrang haben. Ich würde mir darüber keine Sorgen machen. Du hast soviel geschafft! :!: Eine Verhaltenstherapie würde ich an deiner Stelle aber schon ins Auge fassen. Was geschehen ist, kann man nicht mehr ändern, aber damit umzugehen, es anzunehmen und zu verarbeiten kann man lernen. Vielleicht bekommst du ja auch ein Arztzeugnis, das dir attestiert, dass du nicht arbeiten kannst. Ich wünsche dir viel Kraft für den Umzug und einen sehr glücklichen Neustart in deiner alten Heimat! :!:
:!: Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann :!: Alles Liebe für dich :!: Valentina
shads

Beitrag von shads »

Hallo und vielen lieben Dank für die tollen Antworten!

Mit so lieben Zeilen habe ich gar nicht gerechnet :oops:
Habe mir schon gedanken in der Nacht gemacht, was ihr wohl von mir haltet. Also ich weis echt nicht, wann ich mir mal keine Gedanken mache...

Ihr habt so recht. Das was passiert ist, kann man nicht mehr ändern. Aber man muss lernen damit um zu gehen.
Ich habe heute Vormittag Eure Zeilen gelesen und nochmal über mein leben nach gedacht. Wow, dachte ich mir. Ich hab es doch eigentlich recht gut auf die Reihe bekommen.
Wenn ich daran denke wie weit unten ich schon war. Selbstmord versuch usw. Bin ich doch jetzt recht gefestigt. Aber es fällt einem halt sehr schwer das Positive zu sehen.
Auch wenn man das nicht sagen darf oder sollte, aber meine Tochter hat mich aus dem Tiefen Loch raus geholt. Es war das richtige sie zu bekommen. Sie ist eine Aufgabe für mich, die mir all die Jahre gefehlt hat. Klar ist es auch anstrengend. Und mein Rücken beschwert sich im moment sehr. Sie wiegt mit ihren 9 Monaten schon über 10 kg und sie immer zu tragen überanstrengt mich einfach. Aber Zähne zusammen beissen dann geht das schon :wink:
Eigentlich sollte man ja kein Kind bekommen und das eigene Leben in den Griff zu bekommen. Doch habe ich all das nur für mein Kind gemacht. Mein Ziel war es den Führerschien zu machen, damit ich mit meinem Kind über all hin kann. Dann die Tabletten abgesetzt, auch nur für meine Maus. Von ganzen Herzen habe ich mir eine Tochter gewünscht und es wurde eine... eine ganz liebe sogar.

Mein Freund ist auch viel für mich da.
Wenn ich daran denke, dass er hier alles für uns aufgibt ist das schon eine große Leistung. Er gibt seine Arbeit und Familie auf nur um mich glücklich zu machen.
Leider haben wir mit seinen Eltern ein bisschen Stress. Sie gönnen uns die Zukunft in Österreich nicht. Sie versuchen uns Steine in den Weg zu legen. Aber das lass ich nicht zu. Es ärgert mich zwar immer wieder, aber ich ziehe dann meine Konsequenzen daraus.Sie verstehen nicht, dass sie mit ihrer art alles nur noch schlimmer machen. Aber mit der ganzen Sache scheinden sie sich ins eigene Fleisch.

Wir ziehen nach Oberösterreich, Schörfling am Attersee das liegt zwischen Linz und Salzburg. wunderschöne Ecke.
Ach, ja Marika. Ich habe bei IFS geschaut und die brauchen meine Postleitzahl, weil das Angebot nur für Personen aus Vorarlberg gilt?! Kannst Du mir da bitte weiterhelfen??

Eine Therapie würde mir bestimmt gut tun.
Wisst ihr... ich habe mal eine Angefangen und war sehr enttäuscht.
Ich wollte mit der Therapeutin reden und ihr meine Probleme erzählen, das was mich belastet. Doch sie redete mir andere Probleme ein die ich gar nicht hatte. Deswegen habe ich nach wenigen Sitzungen die Therapie abgebrochen. ich fühlte mich dort auch nicht wohl, und hatte kein Vertrauen zu der Therapeutin. Nun hoffe ich, dass ich in Österreich eine gute Therapeutin finde. Oder Therapeuten.

Es wird immer wieder was kommen was einen nach hinten wirft. Deswegen bin ich so froh Euch zu haben.
Vielen lieben Dank, dass ich Euch meine Geschichte erzählen durfte.

Und ich freue mich sehr Euch auf den laufenden zu halten, wenn ich darf??

Es hat so gut getan, dass alles zu schreiben. Und vor allem dann noch so liebe worte zu hören.

Ach ja, wegen Laura. Sie hat einen sehr großen Bewegungsdrang. Vielleicht liegt es wirklich daran. Und das sie mich liebt sehe ich doch eigentlich da dran, dass sie weint wenn ich weg gehe. Und sie sich so tierisch freut und laut quickt wenn ich wieder da bin. Sie mag bei fremden nicht so gerne auf den arm und freut sich wenn sie wieder bei mir ist.
Oder noch ein beispiel. Wenn ich morgens aufstehe und aufs Wc gehe dann wartet sie immer schon in ihrem Bettchen und wenn sie die Spülung hört schaut sie ganz gspannt zur Tür und freut sich rießig mich zu sehen.
Also wird sie mich lieben.
Und vielleciht auch bald kuscheln wollen.

Mir geht es jetzt schon besser!

Seid alle ganz lieb gegrüßt und nochmals Danke!!!!!!!

Liebe Grüße,

Daniela
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