
Ich möchte mich vorstellen und hoffe, dass ich vielleicht etwas weiter komme als bisher. Eigentlich stecke ich im Moment in der Situation dass ich gar nicht wirklich weiss was mit mir los ist. Ich versuche mal zuerst etwas über mich zu erzählen. Mein erstes Kind kam leider schwerst mehrfach behindert zur Welt, Schuld war der viel zu späte Kaiserschnitt im Krankenhaus. Ich entschied mich zu einem weiteren Kind genau ein Jahr später. Nach der Geburt dieses zum Glück gesunden Kindes erwischte es mich voll, der weitere Kaiserschnitt, die Angst, das Kind nach der Geburt in der Kinderstation. Ich wollte und konnte erst nicht glauben das es gesund war und viel in ein sehr tiefes Loch. Ich wollte sie nicht bei mir haben und war völlig überfordert. Ich konnte keine Liebe spüren, putzte den ganzen Tag, bekam unendlich viele körperliche Probleme. Ich sagte immer zu meinem Mann das alles ok ist, nur das es falsch war noch ein Kind zu bekommen und alles ok wäre ich nur nicht zur Mutter geboren wäre usw usw.
10 Monate vergingen bis ich das erste mal etwas für das Kind empfand...zum Arzt ging ich nicht. Ich weinte bittere Tränen als ich das erste Mal etwas fühlte.
Es dauerte noch bestimmt 1 Jahr bis ich meine Mutterrolle wirklich annehmen konnte.
Nun ist vor 9 Wochen mein drittes und letztes Kind geboren. Und ich weiss nicht mehr was ich über mich selbst denken soll. Steuere ich wieder auf eine Depression zu und will es nicht war haben oder bin ich nur ausgebrannt. Ich versuche mal ehrlich zu beschreiben was in mir vor sich geht und wie es bei uns abläuft. Nach dem Krankenhaus zuhause angekommen habe ich viel geweint und das erste Mal darüber nachgedacht ob ich mich jetzt endgültig übernommen habe. Sehr schnell war ich mit den Nächten völlig überfordert. Seitdem übernimmt mein Mann das Baby nachts. Ich habe abgestillt da ich es einfach nicht hinbekam mit dem Stillen. Trotzdem schlafe ich schlecht, Träume andauernd, wache manchmal mitten in der Nacht total verschreckt auf. Morgens habe ich nach dem Aufstehen meißt ein kurzes Hoch, fühl mich dann oft als ob doch alles ok sei. Mit voranschreitendem Tag werde ich unwahrscheinlich müde, immer gereizter u nn d weinerlicher, habe Nackenschmerzen und manchmal Schwindel und das steigert sich bis zum Abend von Stunde zu Stunde, sehr oft breche ich dann weinend bei meinem Mann zusammen Die Gefühle dem Baby gegenüber sind nicht immer schlecht. Gerade Morgens bin ich eher liebevoll, aber auch hier schwankt später meine Stimmung sehr. Ich fühle mich dann oft sehr überfordert und wünsche mir nur das es einschläft. Was ich gar nicht ertragen kann ist das Weinen...ich verzweifle sofort und verkrampfe...dabei schwitze ich wahnsinnig. Ich weiß nicht ob es an den Erinnerungen liegt an das kranke Kind, denn es weinte dauerhaft. Der deutliche Unterschied ist aber das ich dieses mal auch Liebe spüre...nur wird mir alles schnell zu viel. Abends bin ich früh tot müde und geh sehr früh schlafen. Leider bin ich dann auch oft so gereizt das ich zu dem großen Kind ungerecht werde und keine Lust mehr zum spielen habe.
Ich war jetzt vorsichtshalber beim Psychiater, aber der verschrieb mir nach gerade mal 8 Minuten Antidepressiva und meinte falls sich eine PPD entwickelt helfe Gesprächstherapie sowieso nicht. Ich habe mich aber bisher in meinem Leben immer verweigert welche zu nehmen und bekomme das Grauen wenn ich den Beipackzettel lese.
Jetzt bin ich absolut verunsichert, habe ich überhaupt eine beginnende PPD?
Und was soll ich von dem Medikament halten? sertralin ? Der Psychiater meinte nur evtl bekommen sie Durchfall, da müsste ich dann geduldig sein? Ich weiss nicht was ich von all dem halten soll.
Entschuldigung für den langen Text
Liebe Grüße unbekannterweise