ich bin ganz neu hier und bin froh, den Weg zu euch gefunden zu haben.
Ich habe vor 14 Wochen unser drittes Kind entbunden. 3 Tage nach der Geburt gings nur noch bergab. Insgesamt waren 6
Versuche nötig, bis mir endlich jemand geholfen hat. Eine Vertretungsärztin. Selbst in der Notaufnahme wurde ich weg
geschickt ( Sie sind müde, schlafen Sie sich mal richtig aus). Dieses elende Gefühl, wenn keiner einem helfen will

Meine Hebamme war Machtlos.
Akutell bin ich in der 12. Woche stationär. Mein Stillkind ist bei mir. Ich sehe kein Ende, keine Besserung ( obwohl
ich ganz offensichtlich Erfolge habe- ich erkenne sie nicht, ich fühle sie nicht). Die Gespräche mit den
Therapeuten reißen gefühlt jeden Tag eine neue Wunde auf. Mein Tief wird immer tiefer

Tage und ich denke, dass ich es jetzt endlich in den Griff bekomme. Dann kommt der nächste Absturz. Meine Gedanken
kreisen nur noch um ein Thema. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich habe bereits 2 Kinder. Wieso ging es da?
Warum jetzt? Warum beim dritten? Einem absoluten Wunschkind - langer Kinderwunsch, mehrere Hormonbehandlungen. Auch
unsere anderen Kinder sind Wunschkinder. Dieses Gefühl ein kleines Baby im Arm zu halten war so unsagbar schön. Und jetzt?
Nichts. Leere. Selbsthass. Ich habe das Gefühl, den ganzen Tag neben mir zu stehen. Ich kümmere mich - mechanisch.
Kann nicht mit ihm reden, weil sich jedes Wort wie eine einzige Lüge anfühlt. Wenn er mich anlacht, fühle ich mich schlecht.
Mein Wunschkind und ich würde es am liebsten wieder loswerden. Die Gedanken fressen mich auf. Es soll einfach wieder
aufhören. Ich will mein altes Leben zurück. Wir waren so glücklich und jetzt?
Dann dieser riesen Widerspruch in meinem Kopf, der einfach nur macht, dass ich mich dumm fühle. Ich möchte nicht das
ihn jemand anfässt, oder auf dem Arm hat. Ich gebe mir für jeden kleinen Piep, den er macht die Schuld, dass es
ihm nicht gut gehen könnte. Dass er merkt, was mit mir los ist. Ich achte extrem auf meine Ernährung, bloß nichts
blähendes, nicht mit Fruchtsäure ect. Sein roter Po war mein Weltuntergang. Ich habe nicht aufgepasst, ich bin zu
egoistisch. Er merkt es. Er wird mich hassen. Er hasst mich... Ein Teufelskreis und ich komme einfach nicht da raus.
Ständig werden mir Medikamente nahegelegt. Ich kann es nicht. Die Angst vor Nebenwirkungen, dass es ihm nicht gut geht
oder dass ich ihm schade. Ich habe soviel gelesen, studiert, Erfahrungsberichte, Embryotox ect. Ich kann es nicht.
Abstillen kann ich auch nicht, da ich weiß, dass Muttermilch das beste für ihn ist und aus Angst. Angst davor, dass
ich mich wieder nicht um ihn kümmere. Er hat das nicht verdient....
Die Panikattacken bestimmen meinen Alltag. Ich kann nicht einkaufen, nicht unter Menschen. Ich will nicht, dass mich
jemand sieht oder gar meine Stimme hört. Ich kann nicht im Dunkeln sein, weil ich Angst habe, dass ich vergesse zu
Atmen und sich mein Hals wieder zuschnürrt...
Ging es jemandem ähnlich? Bei einem Wunschkind? Beim dritten Kind?
Viele Grüße
pinkcandyfloss