Hallo bin auch neu hier...

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Minimonsterx2

Hallo bin auch neu hier...

Beitrag von Minimonsterx2 »

Hallo zusammen,

kurz zu meiner Situation:
Ob ich eine Art Depression habe oder nicht, weiß ich nicht. Ich war noch bei keinem Arzt oder habe mit jemandem darüber gesprochen. Mein Problem ist, daß ich seit der Geburt unserer Zwillinge fast ständig unzufrieden bin - mit der einen oder anderen Situation.
Ich bin vor 2,5 Jahren zu meinem Freund gezogen, 20km von meiner Heimatstadt entfernt. Seit der Geburt vor knapp 10 Monaten habe ich den dringenden Wunsch wieder dort hin zurück zu ziehen, weil ich mir davon mehr Unterstützung für mich und die Betreuung der Kinder erhoffe. Ich kenne hier niemanden weiter und einen Freundeskreis haben wir auch nicht. In eine Krabbelgruppe zu gehen will ich mir mit den Zwillingen nicht zumuten. Mein Freund verweigert einen Umzug total, weil er sich hier ein Haus gekauft hat. Er geht jeden Morgen gegen 6 aus dem Haus und kommt gegen 16.30/17.00 Uhr zurück. Diese ganze Zeit bin ich mit den Zwillingen allein und fühle mich oft genervt, überfordert, angespannt. Auf der anderen Seite wünschte ich mir, ich könnte mich öfter mit Leuten treffen, um überhaupt mal ein bißchen was anderes außer das Baby-Gebrabbel zu reden. Mein Freund, sagt mir zwar, daß er mich versteht (manchmal) aber beim nächsten Streit merke ich dann, daß nicht viel bei ihm angekommen ist, von dem, was ich die ganze Zeit rede. Wir haben sehr oft Streit. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann wir daß letzte mal so richtig glücklich miteinander waren. Wir haben auch schon oft von Trennung gesprochen.
Ich habe angst, daß ich das mit den Zwillingen nervlich nicht schaffe. Ständig wollen sie was, werden jetzt sehr mobil, schimpfen dauernd, wenn ich einen hochnehme und den anderen halt gerade nicht... lauter so Sachen, die mir an die Substanz gehen. Ich will aber auch nicht beim Jugendamt oder sonst wo um Hilfe bitten. Wie schnell sind die Kinder dann weg... weil so ein Bürohengst entscheidet, ich käme nicht zurecht.
Ich komme zurecht, ich kann mit beiden umgehen, ich wünschte nur, es würden sich mehr dafür interessieren, wie ich zurecht komme.

Ob man das als eine Depression bezeichnen kann, weiß ich nicht. Traurig bin ich oft genug, nach Lachen ist mir schon lange nicht mehr zumute, obwohl man ja mit zwei gesunden Kindern der glücklichste Mensch der Welt sein müßte. Das ich Negativ-Gefühle bezüglich der Kinder hatte/habe brauche ich gar nicht zu erwähnen. Mir wurde schon oft genug gesagt, ich muß mich zusammen reißen. Ich liebe die Knirpse, trotzdem hatte ich schon den Gedanken, ob es nicht besser gewesen wäre, hätten wir es gelassen. Das zwei Babys kommen, konnte ja keiner ahnen.

Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren.

Vielen Dank im Vorraus

LG Jana

Viel
Jenny

Beitrag von Jenny »

Hallo Jana,
erst mal herzlich willkommen!

Ob du eine Depression hast, kannst du vorab vielleicht mal testen. Wir haben hier bei den Forumsinterna einige Links zu Seiten, bei denen man die Symptome einer Depression abfragen kann. Je mehr davon auf dich zutrifft, umso eher solltest du einen Arzt aufsuchen!

Aus deinen Worten spricht aber eher eine große Unzufriedenheit mit deiner Lebenssituation. Mein Kurzer ist genauso alt wie deine beiden und wenn ich mir vorstelle, ich hätte zwei von der Sorte - HILFE!! :shock:

Du brauchst sicher mehr Kontakte, Unterstützung und Verständnis.
Nun sind ja 20 km net die Welt; ich frage mich, ob von deinen alten Bekannten oder deiner Verwandtschaft sich net mal öfters jemand ins Auto oder in die Bahn schwingen könnte, um dich zu besuchen und dir vielleicht auch mal die "Knöpfe" abzunehmen, wenigstens einen. Ich lad mir auch lieber die Leut ein, statt zu ihnen zu gehen; das versteht und akzeptiert eigentlich jeder.

Ansonsten meld dich ruhig und quatsche, wenn dir danach ist.
rosered

Beitrag von rosered »

Ich will deine Situation nicht abwerten. Aber ich denke nicht, dass du eine Depression hast. Du bist einfach nur überfordert! Jede Mutter ist das hin und wieder. Ich hab zwar keine Zwillinge, dafür aber ein Baby mit 7 Wochen und eine 3 Jährige eifersüchtige Tochter. Einen Freund, der ganze Woche arbeiten ist.... Und ich fühl mich auch oft überfordert. Und wir dürfen überfordert sein! Und wir dürfen um Hilfe bitten!!!!!!!

Soooooo schnell nimmt einem das Jugendamt nicht die Kinder weg. So böse sind sie nicht. Sie können auch helfen!!! Und mit Zwillingen steht dir Hilfe zu!!!! Also hol sie dir!!!!

MfG
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Jana,

es gibt Menschen, bei denen sind die depressiven Symptome lehrbuchmässig ausgeprägt. Es gibt aber auch Patienten, bei denen muss man genau hingucken, um die Depression zu enttarnen...deshalb nennt man diese Form der Depri auch larvierte Depri (also: mit Maske). Ich kenne a) deine Verhältnisse zu wenig und b) müsstest du es auch körperlich bemerken. Eine Depri äussert sich z. B. in verändertem Appetit..entweder alles essen, was kommt, oder nix mehr essen. Sie kann sich auch im Schlafverhalten äussern. Auch hier sind wieder beide Extreme denkbar. Mach den Test am der S&L - Seite. Es gibt auch hilfreiche Depressionsseiten...

(auf die Gefahr hin, dass es eh wieder verkehrtrum is:

www.depression.ch )

Vielleicht noch eine Anmerkung in eigener Sache: Also, ich, die Muschelkalk mit Depri ist ganz was anderes als die MuKa ohne Depri...ist so wie Tag und Nacht, Schatten und Licht, Erdbeeren und ......(irgendwie steh ich auf dieses Wort...also doch ein analer Charakter?!!?

Bild

Also, Augen beim Toilettenpapierkauf.. :lol:

Muschelkalk (irgendwie gar net ernst, heut abend)
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