Blicke nicht mehr durch
Moderator: Moderatoren
Blicke nicht mehr durch
Hallo Leute,
Was ist passiert?
Ich habe seit ein paar Tagen meine Menstruation und da gehts mir nie so besonders. Diesmal war ich besonders müde, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, starke Blutung, mein chronischer Lippenherpes ist wieder aufgeflammt.
Trotzdem war ich gut gestimmt und habe mich an mein "Kleines Wohlfühlprogramm" gehalten. Das bedeutet bei mir: mit Genuss Kaffee trinken, den Frühlung intensiv wahrnehmen, ein wenig turnen , ein wenig meditieren, rausgehen. Ich habe aufgeräumt, gewaschen, geputzt, gekocht, Büroarbeiten erledigt, mich um die Kinder gekümmert und sie daran gehindert, schon eine Woche vor den Osterferien den Lernbetrieb einzustellen. So weit so gut.
Eure
Issa
Was ist passiert?
Ich habe seit ein paar Tagen meine Menstruation und da gehts mir nie so besonders. Diesmal war ich besonders müde, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, starke Blutung, mein chronischer Lippenherpes ist wieder aufgeflammt.
Trotzdem war ich gut gestimmt und habe mich an mein "Kleines Wohlfühlprogramm" gehalten. Das bedeutet bei mir: mit Genuss Kaffee trinken, den Frühlung intensiv wahrnehmen, ein wenig turnen , ein wenig meditieren, rausgehen. Ich habe aufgeräumt, gewaschen, geputzt, gekocht, Büroarbeiten erledigt, mich um die Kinder gekümmert und sie daran gehindert, schon eine Woche vor den Osterferien den Lernbetrieb einzustellen. So weit so gut.
Eure
Issa
Zuletzt geändert von Issa am 18:03:2007 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Issa, Leidensgenossin *schulterklopf*
Also mir kommt das Ganze SEHR bekannt vor!!! Ich habe für mich eigentlich nur folgende Erklärung. Mit den Widerlichkeiten (oder auch Alltäglichkeiten) des Lebens fertig zu werden, kostet mich z.T. einfach unglaublich Energie. Also, einkaufen, mich um die Kinder kümmern, aufräumen, kochen, dann noch meine Arbeit im Büro und die Ehe und genügend Schlaf etc. Wenn ich dann merke, es geht nicht besonders gut und ich erst recht versuche, dem entgegenzuwirken (also trotzdem einkaufen, trotzdem die Kinder "unterhalten", trotzdem aufstehen, obwohl man am liebsten schlafen würde), dann kostet mich das einfach noch mehr Energie. Eigentlich verträgt es dann einfach nicht noch mehr, vor allem, erwarte ich irgendwie, dass diese (aus meiner Sicht) doch ausserordentliche Leistung auch "belohnt" wird und zwar nicht aktiv (keine Blumen oder so
) sondern einfach mit Rücksichtnahme und Zuneigung. Wenn das dann nicht so ist, bzw, noch schlimmer, er mich anmotzt oder so, dann klappe ich regelrecht zusammen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass mein Mann gerade dann nicht so reagiert, vielleicht weil er das Gefühl hat, der gehts nicht schlecht, eigentlich klappt alles, ich weiss nicht. Es ist ja nicht so, dass seine Reaktionen (mal hier ein kleiner Motzer, dann da eine Unzufriedenheit) einen voll aus de Bahn werfen müssten. Man könnte auch einfach sagen, Mann, du nervst, Du hast nicht recht oder lass mich in Ruhe oder so etwas und seine Sache weitermachen. Mir gelingt das jedenfalls dann nicht mehr, weil ich einfach keine Energie mehr dafür habe. Ich habe auch schon versucht, mit meinem Mann eine Art "Codewort" abzumachen, das ich dann sage, damit ermerkt, dass er aufhören muss. Bis anhin hat aber auch das nicht geklappt (gut, ein paar wenige Male schon), weil er meist dachte, das muss es doch vertragen können. Und das würde es wohl auch, wenn man nicht so eine Scheiss-PPD mit sich herumtragen müsste....
LG Hanna
Also mir kommt das Ganze SEHR bekannt vor!!! Ich habe für mich eigentlich nur folgende Erklärung. Mit den Widerlichkeiten (oder auch Alltäglichkeiten) des Lebens fertig zu werden, kostet mich z.T. einfach unglaublich Energie. Also, einkaufen, mich um die Kinder kümmern, aufräumen, kochen, dann noch meine Arbeit im Büro und die Ehe und genügend Schlaf etc. Wenn ich dann merke, es geht nicht besonders gut und ich erst recht versuche, dem entgegenzuwirken (also trotzdem einkaufen, trotzdem die Kinder "unterhalten", trotzdem aufstehen, obwohl man am liebsten schlafen würde), dann kostet mich das einfach noch mehr Energie. Eigentlich verträgt es dann einfach nicht noch mehr, vor allem, erwarte ich irgendwie, dass diese (aus meiner Sicht) doch ausserordentliche Leistung auch "belohnt" wird und zwar nicht aktiv (keine Blumen oder so

LG Hanna
Liebe Issa,
wegen des Blicks, den Du nicht zu deuten wußtest, würde ich glatt den direkten Weg wählen und ihn fragen, warum er Tränen in den Augen hat. Das ist vielleicht etwas banal, aber dann mußt Du Dir nicht Fragen stellen, die keiner Dir beantworten kann, außer er. Für diesmal ist es vielleicht blöd, so nachher zu fragen, aber wenn es Dich sehr beschäftigt, würde ich es tun.
Was du da schreibst, kenne ich sehr gut, wenn man an die eigene Wut nicht mehr dran kommt - das finde ich immer am schlimmsten. Dann kommen die Depressionen und die anderen Zipperlein, jedenfalls bei mir. Ich finde, dass Du so viel geschafft hast - und das mit den Vorwürfen, was hat er Dir denn vorgeworfen? Und hast Du ihm gesagt, dass Du das schlecht ertragen kannst, und dass Du dafür jetzt gerade kein Ohr hast, weil Du Dich nicht so gut fühlst? Oder läßt Du ihn einfach reden?
Also ich persönlich halte nicht viel davon, wenn Frauen Empfindlichkeiten auf den Zyklus schieben, kommt mir immer so vor, als wäre das ein weiteres Zeichen unserer allzu großen Bereitschaft, bei uns selber irgendetwas zu finden - und die anderen, die auch dazu beitragen, dass wir uns schlecht fühlen, die sind dann ganz draußen, verstehst Du? Auch wenn wir wegen des Zyklus manchmal anders reagieren als sonst, meine ich nicht, dass wir dann so sehr anders sind, und wir sollten uns trotzdem mit dem Maßstab aller Tage messen, auch an den Tagen. Ich wünsche Dir sehr, dass es bald vorbeigeht!!!! Ich antworte Dir in den nächsten Tagen auf Deine PN!
Mach´s gut!
Ava
wegen des Blicks, den Du nicht zu deuten wußtest, würde ich glatt den direkten Weg wählen und ihn fragen, warum er Tränen in den Augen hat. Das ist vielleicht etwas banal, aber dann mußt Du Dir nicht Fragen stellen, die keiner Dir beantworten kann, außer er. Für diesmal ist es vielleicht blöd, so nachher zu fragen, aber wenn es Dich sehr beschäftigt, würde ich es tun.
Was du da schreibst, kenne ich sehr gut, wenn man an die eigene Wut nicht mehr dran kommt - das finde ich immer am schlimmsten. Dann kommen die Depressionen und die anderen Zipperlein, jedenfalls bei mir. Ich finde, dass Du so viel geschafft hast - und das mit den Vorwürfen, was hat er Dir denn vorgeworfen? Und hast Du ihm gesagt, dass Du das schlecht ertragen kannst, und dass Du dafür jetzt gerade kein Ohr hast, weil Du Dich nicht so gut fühlst? Oder läßt Du ihn einfach reden?
Also ich persönlich halte nicht viel davon, wenn Frauen Empfindlichkeiten auf den Zyklus schieben, kommt mir immer so vor, als wäre das ein weiteres Zeichen unserer allzu großen Bereitschaft, bei uns selber irgendetwas zu finden - und die anderen, die auch dazu beitragen, dass wir uns schlecht fühlen, die sind dann ganz draußen, verstehst Du? Auch wenn wir wegen des Zyklus manchmal anders reagieren als sonst, meine ich nicht, dass wir dann so sehr anders sind, und wir sollten uns trotzdem mit dem Maßstab aller Tage messen, auch an den Tagen. Ich wünsche Dir sehr, dass es bald vorbeigeht!!!! Ich antworte Dir in den nächsten Tagen auf Deine PN!
Mach´s gut!
Ava
Liebe Issa!
Wie ich mit den Vorwürfen von meiner bessern Hälfte umgehe...das ist ganz verschieden. Manchmal fühle ich mich so stark und gut und kann super Kontra geben. Aber es gibt Tage, da reicht es schon, wenn er nicht viel spricht und ich glaube schon, ich habe was falsch gemacht. Bei mir liegt es aber nicht an "den Tagen" - bei mir kommen solche "Anwandlungen" zu total verschiedenen Zeitpunken.
Ich denke, es gibt schon einfach so Zeiten, wo man - wie du so schön schreibst - dünnhäutiger ist. Wir Frauen erleben ja einen ständigen Wechsel der Hormone in unserem Zyklus. Wir merken das ja auch an unserem Körper, mal sammelt er mehr Wasser an, dann wird die Haut mal etwas unreiner... usw. Ich denke es ist ganz normal, dass wir einfach auch auf dieses natürliche Wechselspiel reagieren - körperlich, wie auch seelisch. Daher bin ich schon der Meinung, dass du jetzt halt grad an deinen "Tagen" die Vorwürfe deines Mannes noch näher an dich rangelassen hast, als vielleicht sonst.
Wenn du das weißt, kannst du aber sicher auch da ein bissl gegensteuern. Bei uns läufts ganz einfach: wir haben uns angewöhnt einfach zu SAGEN, dass es (mir oder auch meinem Mann) heute einfach nicht so gut geht und man lieber etwas - wir nennen es Abstand (obwohl das mehr seelisch gemeint ist) braucht. Das funktioniert ganz gut. Ich - und du ja sicher auch - kenne mich ja ganz gut und weiß in etwa, wenn bei mir das Fass mal schneller voll läuft.
Es gibt Zeiten der Nähe, aber ich glaube, es darf auch eine Zeit des inneren Loslassens und "Weite" in einer Beziehung geben. Grad wenn man empfindlich ist. Als ich grad mein Tief hatte, habe ich das meinem Mann auch gesagt und gleichzeitig um "Ruhe" gebeten. So macht er es auch, wenn er mal arg z.B. beruflich belastet ist. Der eine läßt dann den anderen einfach wirklich seinen Raum - und wenn z.B. ich dann doch das Bedürfniss habe zu reden oder mich wieder öffnen kann, dann ist mein Mann einfach da. Und umgekehrt auch. Meist funktioniert das ganz gut!!!
So, jetzt habe ich dich gnadenlos zugetextet, aber ich finde dieses Thema sehr interessant.
Ganz liebe Grüße an dich von
Wie ich mit den Vorwürfen von meiner bessern Hälfte umgehe...das ist ganz verschieden. Manchmal fühle ich mich so stark und gut und kann super Kontra geben. Aber es gibt Tage, da reicht es schon, wenn er nicht viel spricht und ich glaube schon, ich habe was falsch gemacht. Bei mir liegt es aber nicht an "den Tagen" - bei mir kommen solche "Anwandlungen" zu total verschiedenen Zeitpunken.
Ich denke, es gibt schon einfach so Zeiten, wo man - wie du so schön schreibst - dünnhäutiger ist. Wir Frauen erleben ja einen ständigen Wechsel der Hormone in unserem Zyklus. Wir merken das ja auch an unserem Körper, mal sammelt er mehr Wasser an, dann wird die Haut mal etwas unreiner... usw. Ich denke es ist ganz normal, dass wir einfach auch auf dieses natürliche Wechselspiel reagieren - körperlich, wie auch seelisch. Daher bin ich schon der Meinung, dass du jetzt halt grad an deinen "Tagen" die Vorwürfe deines Mannes noch näher an dich rangelassen hast, als vielleicht sonst.
Wenn du das weißt, kannst du aber sicher auch da ein bissl gegensteuern. Bei uns läufts ganz einfach: wir haben uns angewöhnt einfach zu SAGEN, dass es (mir oder auch meinem Mann) heute einfach nicht so gut geht und man lieber etwas - wir nennen es Abstand (obwohl das mehr seelisch gemeint ist) braucht. Das funktioniert ganz gut. Ich - und du ja sicher auch - kenne mich ja ganz gut und weiß in etwa, wenn bei mir das Fass mal schneller voll läuft.
Es gibt Zeiten der Nähe, aber ich glaube, es darf auch eine Zeit des inneren Loslassens und "Weite" in einer Beziehung geben. Grad wenn man empfindlich ist. Als ich grad mein Tief hatte, habe ich das meinem Mann auch gesagt und gleichzeitig um "Ruhe" gebeten. So macht er es auch, wenn er mal arg z.B. beruflich belastet ist. Der eine läßt dann den anderen einfach wirklich seinen Raum - und wenn z.B. ich dann doch das Bedürfniss habe zu reden oder mich wieder öffnen kann, dann ist mein Mann einfach da. Und umgekehrt auch. Meist funktioniert das ganz gut!!!
So, jetzt habe ich dich gnadenlos zugetextet, aber ich finde dieses Thema sehr interessant.
Ganz liebe Grüße an dich von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Liebe Issa
Ja, es ist genau so, dass mir gerade die Auseinandersetzungen mit meinem Mann am meisten zusetzen. Zumindest im Job oder so habe ich nie das Problem, dass ich bei Kritik zusammenknicke. Dort gelingt es mir, Gegensteuer zugeben, mich abzugrenzen. Es ist ja offenbar so (meine Thera meinte, das sei mittlerweile schon psychologisches Allgemeinwissen, mir war das bis anhin nicht klar), dass das Verhältnis von Mädchen zu ihrem Vater offenbar sehr prägend ist für das spätere VErhalten in der Beziehung. Der Vater als die erste männliche Bezugsperson. Deshalb haben wir in der Thera die letzten Male häufig auch über mein Verhältnis zu meinem Vater gesprochen. Er ist, wie Deiner, sehr autoritär (gewesen, im Alter wurde er "milder") und besonders in der Pubertät sind wir sehr aneinandergeraten. Ich habe bei meinem Mann immer dann dieses Ohnmachtsgefühl (dass ich mich nicht wehren kann oder dass er recht hat oder einfach, dass ich nicht mehr kann), wenn ich mich nicht verstanden fühle.
Jetzt achte ich immer darauf, dass mein Mann sich zumindest unserer Tochter gegenüber bewusst ist, dass er sie auch mal loben soll, ihr sagen soll, sie sähe hübsch aus, sie ernst nimmt etc., ich sage ihm dann immer, damit würde er seinem zukünftigen Schwiegersohn einen grossen Gefallen machen...
Noch ein Tipp, den uns meine Therapeutin gegeben hat: Wir haben so eine Art "Briefkasten", , ich habe das mal in einem posting an Milla beschrieben. Bis anhin hats gut funktioniert, guck mal:
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... ight=#8846
Liebe Grüsse
Hanna
Ja, es ist genau so, dass mir gerade die Auseinandersetzungen mit meinem Mann am meisten zusetzen. Zumindest im Job oder so habe ich nie das Problem, dass ich bei Kritik zusammenknicke. Dort gelingt es mir, Gegensteuer zugeben, mich abzugrenzen. Es ist ja offenbar so (meine Thera meinte, das sei mittlerweile schon psychologisches Allgemeinwissen, mir war das bis anhin nicht klar), dass das Verhältnis von Mädchen zu ihrem Vater offenbar sehr prägend ist für das spätere VErhalten in der Beziehung. Der Vater als die erste männliche Bezugsperson. Deshalb haben wir in der Thera die letzten Male häufig auch über mein Verhältnis zu meinem Vater gesprochen. Er ist, wie Deiner, sehr autoritär (gewesen, im Alter wurde er "milder") und besonders in der Pubertät sind wir sehr aneinandergeraten. Ich habe bei meinem Mann immer dann dieses Ohnmachtsgefühl (dass ich mich nicht wehren kann oder dass er recht hat oder einfach, dass ich nicht mehr kann), wenn ich mich nicht verstanden fühle.
Jetzt achte ich immer darauf, dass mein Mann sich zumindest unserer Tochter gegenüber bewusst ist, dass er sie auch mal loben soll, ihr sagen soll, sie sähe hübsch aus, sie ernst nimmt etc., ich sage ihm dann immer, damit würde er seinem zukünftigen Schwiegersohn einen grossen Gefallen machen...

Noch ein Tipp, den uns meine Therapeutin gegeben hat: Wir haben so eine Art "Briefkasten", , ich habe das mal in einem posting an Milla beschrieben. Bis anhin hats gut funktioniert, guck mal:
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... ight=#8846
Liebe Grüsse
Hanna
Liebe Issa!
Wie du das vielleicht schon weißt,habe ich ziemlich große Eheprobleme,die sich seit der Geburt unserer Tochter so stark intensiviert haben,daß ich oft über Trennung nachdenke.
Seitdem das AD bei mir wirkt,ich also normalerweise nicht mehr depressiv bin,hat sich unser Verhältnis normalisiert.Wir hatten seitdem kaum Streite miteinander, auf jeden Fall keine,die mich in einen Tief gestürtzt haben.Ich war dann eher in der Lage,unsere Auseinandersetzungen sachlich anzugehen und zu klären.
Aber gestern Abend ist es wieder zu einem großen Streit gekommen und zwar nicht weil er mich kritisiert hat,sondern weil ICH ihn kritisiert habe.
Ich habe am Spätnachmittag meine Blumensamen gesät und dabei innerlich gegen ihn geschimpft,weil ich , wie oft die letzten 3 Jahren (wir haben dieses Haus mit Garten vor 4 Jahren gebaut),gedacht habe,er macht in diesem Garten seit Anfang nichts,es gibt so viele Arbeiten noch, aber er verbringt stattdessen seine Samstage vor dem Computer (blöde Spiele für Pubertierenden!!!),macht er sich gemütlich,statt sein Versprechen,sich um den Garten und die Außenanlage (weil ich mit 2 Kleinkindern und Haushalt definitiv nicht die Zeit dafür habe),einzuhalten.
Diese Vorwürfe habe ich ihm dann an Kopf geworfen und er hat sich verteidigt,ja, wir haben uns wieder lautstark gestritten.
Jetzt ist es so,daß ich gerade 5 Tage vor dem Einsetzen meiner Periode bin und ich vermute,daß ich diesmal an PMS leide.Denn ich kann seit 2 Tagen ziemlich schlecht schlafen,war letzte Nacht um 3 Uhr plötzlich war,bin dabei schweißgebadet aufgewacht,hatte also eine Hitzewallung,als ob ich in den Wechseljahren wäre und konnte erst um 6 Uhr wieder einschlafen (während meine Tochter ausnahmeweise 12 Stunden durchgeschlafen hat!!!).
Gestern war ich nicht besonders schlecht gelaunt,aber ich war depressiv und diese Gartenarbeit,die ich beim leeren Magen gegen 18 UHr ausgeführt habe,hat dann bei mir diese Agressivität bei mir hervorgerufen.
Dann war im Moment mein Mann meinen Sündenbock,meine Agressivität habe ich an ihm ausgelassen.
Ich denke also,daß diese PMS uns gefühlsmäßig ziemlich durcheinander bringen und daß unterschwellige Konflikte,an die wir vielleicht sonst nicht denken oder leicht verdrängen können,dem Ehefrieden zuliebe,dann wieder an Bewußtsein kommen und unsere Seele nicht mehr loslassen.Dann werden kleine Macken des Anderen oder Kritiken,schlechte Launen dann plötzlich unerträglich.
Ich habe neulich im Magazin Focus einen interessanten Artikel über den Zusammenhang zwischen Stress und Ehekonflikte gelesen.Die größte Gefahr für die Ehe sei Alltagsstress.Darum streiten sich die meisten Paare nicht nach 7 Jahren,wie es oft in den Frauenzeitschriften zu lesen ist,sondern nach der Geburt des ersten, zweiten oder dritten Kindes,weil Kinder eben eine Menge Stress verursachen.Man ist unter Anderem durch den chronischen Schlafmangel so gereizt,daß man nichts mehr verträgt und ich glaube,man lässt seine schlechte Laune einfach am Partner ab,statt an die Kinder.
Bei uns ist es so,daß wir BEIDEN einen großen Stress ausgesetzt sind.
Mein Mann ist beruflich sehr angespannt,weil er als Produktmanager öfter und länger auf anstrengenden Dienstreisen ist.Oft muß er nachts aufstehen,um seinen Flieger zu erwischen ,muß dann abends mit Kunden ins Restaurant,muß am späten Vormittag wieder früh aufstehen,um den nächsten Kunden zu besuchen und kommen oft erst am späten Abend oder sogar nachts heim.
Dazu kommt,daß unser Sohn nachts ziemlich schlecht schläft und um meinen Mann ruft,wenn er allein nicht wieder einschlafen kann.Dann muß mein Mann aufstehen und sich zu ihm legen ,da schläft er natürlich nicht mehr so tief und gut wie im Ehebett.Und das passiert manchmal 2-3 Male pro Nacht !
Ich leide natürlich auch seit der Geburt meiner Tochter an chronischem Schlafmangel,da sie oft 1 Mal pro Nacht eine Flasche trinken möchte.Danach kann ich nicht mehr so tief weiter schlafen,manchmal dauert über eine Stunde,bis ich wieder einschlafen kann.Manchmal kann ich sogar (wie Heute) nicht weiter schlafen,ich muß aber trotzdem gegen 7-7Uhr 30 aufstehen,weil ich meinen Sohn in den Kindergarten fahren muß.
Und die Kinderpflege fällt mir mit meiner Tochter viel,viel schwieriger als mit meinem Sohn,weil ich niemanden habe,der sie mir für ein paar Stunden pro TAg nehmen könnte.Als mein Sohn 7 Monate alt wurde,wurde es für mich schlagartig leichter,weil die Oma ihn mir ab und zu für ein paar Stunden abnahm oder mein Mann kümmerte sich am Abend und am Wochenende um ihn.So hatte ich viel,viel mehr freie Zeit.
Jetzt ist es so,daß mein Sohn am Vormittag im Kindergarten ist,am Nachmittag meist bei der Oma (weil er es so will),ich also in dieser Hinsicht ziemlich entlastet bin,mich aber trotzdem sehr belastet und gebunden fühle,weil ich mich quasi 24/24 Stunden 7/7 Tage um meine Tochter kümmern muß,ich also kaum Zeit zum Entspannen und Erholen habe.
Kurz gesagt,es ist für uns beiden einen ziemlich großen Stress:wir leiden beiden tagsüber unter beruflichen Stress und nachts unter Schlafmangel.
Da wir beiden also chronisch gestresst,übermüdet und dadurch gereizt sind,können wir nicht den Anderen unter die Arme greifen,ihn unterstützen,sondern im Gegenteil durch diesen Stress und diese Gereiztheit,lassen wir oft Dampf bei anderen ab!
So erkläre ich mich unsere Situation seit der Geburt meiner Tochter.
Ich mache persönlich jetzt eine Therapie (am Freitag war die 4. probatorische Sitzung,wir werden bald einen Antrag auf eine langfristige Therapie bei der Krankenkasse stellen) und ich werde wahrscheinlich diese Pb bald mit meiner Therapeutin besprechen,aber ich würde persönlich sehr, sehr gerne eine Ehetherapie anfangen,weil ich überzeugt bin,da meine Pb mit diesen Ehepb zu tun haben ,ich mich also langfristig nur besser fühlen kann,wenn diese Ehepb, diese Kommunikationspb in der Ehe gelöst werden können.Leider ist mein Psychiater nicht darauf eingegangen, ich werde demnächst deswegen meine Therapeutin fragen,wie wir das machen könnten.
Ich habe übrigens irgendwo gelesen,daß das Risiko,depressiv zu sein, 25 % höher ist,wenn man in einer Partnerschaftskrise steht.
Was dein Verhältnis zu deinem Mann und deinem Vater anbelangt:mein Vater war auch ein sehr autoritärer,gewalttätiger (sowohl in Worten wie in Akten) und zorniger Mensch und ich bin davon überzeugt,daß ich viele meiner Gefühle damals ihm gegenüber,Gefühl von Wut/Hass,Ekel,usw. auf meinen Mann übertrage.Ja, manchmal und zur Zeit besonders,habe ich das Gefühl,mein Mann ist "wie" mein Mann:faul,unordentlich,dreckig,usw.
Wenn er schlecht gelaunt ist,wie Vorgestern wegen einer sehr anstrengenden 3tägigen Reise,dann sehe ich in ihm meinen zornigen,schlecht gelaunten Vater!Das entfremdet mich sehr von ihm,ich empfinde dann nur negative Gefühle,überhaupt keine Zärtlichkeit oder sogar Liebe mehr.Ich empfinde dann sogar oft diesen tiefen Hass,denn ich meinem Vater gegenüber so oft,vor allem in der Pubertät,empfand.
Ich brauche dann oft Tage,manchmal sogar Wochen,bis ich mich ihm wieder nähern kann,sowohl körperlich wie psychich.
In dem,was du schreibst,erkenne ich mich 100% wieder:
"Ich glaube, mich kränkt auch immer sehr der vorwurfsvolle TON und nicht so sehr der Inhalt. Ich fühl mich da angegriffen, ich spüre die Aggression dahinter.
Was mich halt immer kränkt ist die fehlende WERTSCHÄTZUNG. Alles, was ich tue, ist so völlig selbstverständlich für meinen Mann, er ist mir dafür nicht dankbar- denk ich wenigstens. Was mein Mann tatsächlich denkt ,steht in den Sternen - so unerreichbar wie die ist er oft für mich."
Genauso fühle ich mich auch,wenn er mich kristisiert und ich bin davon überzeugt,daß ich mich dabei wie die wehrlose kleine Milla fühle,die von ihrem Papa wegen Kleinigkeiten oder sogar oft ungerecht geschimpft wurde,obwohl ich von ihm Zuneigung,Wertschätzung und Bewunderung erwartete.
Dazu kommt,daß mein Mann TATSÄCHLICH sehr viele Ähnlichkeiten mit meinem Vater hat:er ist ein Geizkragen,der 24/24 Stunden an Geld denkt,er ist unordentlich,ja sogar oft dreckig.Ich denke, unbewußt ist unsere Partnerwahl sehr vom Vaterbild geprägt!
Was du schreibst über den Zorn:
"ür mich ist es immer am schlimmsten, wenn ich an meinen Zorn nicht mehr ran komme, wenn ich ihn nicht mehr fühle, sonder nur noch abgrundtief depressiv bin. Ich weiß ja mit dem Kopf, dass Depression viel mit niedergehaltener Wut zu tun hat und ich hatte dieses "situationsgerechte" Gefühl anfangs auch, aber ich kanns nicht halten und dann rutsche ich in die Tiefe. Kennst du da einen Weg, auf dem ich das verhindern kann, dieses Abrutschen vom berechtigten Zorn in die Depression?"
kenne ich auch sehr gut.
Ich hatte irgendwo ein Mal gelesen,daß Depression oft kommt,weil man seinen Zorn nicht ausdrücken kann (weil der Andere-also Mann oder Vater es nicht erlaubt oder mit Wut/Gewalt darauf reagiert).Dann bleibt nur noch der Weg der Unterwerfung,man wirft sich dem Anderen unter,weil man ihn nicht angreifen kann.Depression wäre also tatsächlich einen nidergehaltene Wut,eine Wut,die nach aussen keinen Ausdruck nehmen kann.Und oft habe ich mich so gefühlt,als ich meinen Zorn,meinem Vater danals und jetzt meinem Mann,nicht ausdrücken durfte.Ich fing an zu weinen,weil ich mich unterdrückt fühlte,eine Art "psychiche Sklaverei"!
Jetzt merke ich,seit ich mir erlaube,diesen Zorn auszudrücken und daß ich dadurch tatsächlich nicht agressiv werde!!!Ja, ich bin wütend/zornig,aber nicht depressiv!
Dein Mann sagt dir oft,wenn du ihn kritisierst:"Du bist völlig hyterisch"oder "Du hast heute DEINEN agressiven Tag" und dabei fühlst du dich in deinen Gefühlen NICHT ERNST genommen.Denn er nimmt deine Kritik nicht ernst,sondern führt sie auf deine schlechte Laune zurück.Damit greift er dich an und entwischt einer konstruktiven Auseinandersetzung mit dieser Kritik,also vermeidet er,sein Verhalten in Frage zu stellen.Der Angriff ist die beste Verteidigung , sagt man oft.So fühlst du dich selber kritisiert,also angegriffen,und bist plötzlich in der Verteidigerposition ,vesuchst,dich alsozu rechtfertigen,dein Verhalten zu rechtfertigen,obwohl es ursprünglich um SEIN VERHALTEN ging!Somit lenkt er von seinen Schwächen ab und entwicht der Kritik!
Ja, wahrscheinlich wäre es für euch beiden ein Briefkasten ganz gut.Über deine schlechte Launen hinweg,habt ihr bestimmt (wie wir) wirkliche unterschwellige Konflikte,die gelöst werden müssen!Es kann nicht sein,daß er sich weiter so verhält,daß er dich nervt und daß du so ewig auf diese Komflikte mit Depression reagierst!Ihr müsst diese Konflikte SACHLICH angehen und LÖSEN (wir auch!), er MUß also VERSTEHEN,daß manche seiner Verhaltensweisen Wut bei dir auslösen,unabhängig von deinen Launen, und daß er deswegen andere Verhaltensweisen erwerben sollte!
Ja, liebe Issa,ich habe ziemlich viel und durcheinander geschrieben und habe leider für dich keine wirkliche Lösung.Ich wollte dir nur damit zeigen,daß du mit deinen Pb nicht allein bist!
Ich finde die Idee des Briefkastens von Hanna sehr, sehr gut,ich möchte diese Idee so bald wie möglich mit meinem Mann in die Praxis umsetzen.
Ich glaube,diese emotionale Auseinandersetzungen,die von unseren nervlichen Schwächen (wegen Stress,Schlafmangel,Periode,Depression) ausgelöst/verstärkt werden,sind reiner Gift für die Partnerschaft und können sie sogar auf Dauer zerstören.Sicher gibt es immer wieder Konflikte,Kritiken an den Anderen,aber es ist besser ,mit diesem Briefkastensystem sie sachlich anzugehen,damit diese negative Gefühle den Anderen nicht verletzen und die Beziehung vergiften.
Und vielleicht wäre eine Ehetherapie für euch auch ganz gut?Mein Mann hat sich sehr lang dagegen gesträubt,aber seitdem er verstanden hat,daß unsere Ehepb meine Depression verstärken (oder ausgelöst haben?), ist er einverstanden,um mindestens mal zu probieren.Eine Freundin hat eine solche (kostenlose,bei einer caritativen Organisation) Therapie gemacht und das hat ihre Ehe in 5 Sitzungen gerettet.
Ja, ich wünsche dir alles Gute !
Wie du das vielleicht schon weißt,habe ich ziemlich große Eheprobleme,die sich seit der Geburt unserer Tochter so stark intensiviert haben,daß ich oft über Trennung nachdenke.
Seitdem das AD bei mir wirkt,ich also normalerweise nicht mehr depressiv bin,hat sich unser Verhältnis normalisiert.Wir hatten seitdem kaum Streite miteinander, auf jeden Fall keine,die mich in einen Tief gestürtzt haben.Ich war dann eher in der Lage,unsere Auseinandersetzungen sachlich anzugehen und zu klären.
Aber gestern Abend ist es wieder zu einem großen Streit gekommen und zwar nicht weil er mich kritisiert hat,sondern weil ICH ihn kritisiert habe.
Ich habe am Spätnachmittag meine Blumensamen gesät und dabei innerlich gegen ihn geschimpft,weil ich , wie oft die letzten 3 Jahren (wir haben dieses Haus mit Garten vor 4 Jahren gebaut),gedacht habe,er macht in diesem Garten seit Anfang nichts,es gibt so viele Arbeiten noch, aber er verbringt stattdessen seine Samstage vor dem Computer (blöde Spiele für Pubertierenden!!!),macht er sich gemütlich,statt sein Versprechen,sich um den Garten und die Außenanlage (weil ich mit 2 Kleinkindern und Haushalt definitiv nicht die Zeit dafür habe),einzuhalten.
Diese Vorwürfe habe ich ihm dann an Kopf geworfen und er hat sich verteidigt,ja, wir haben uns wieder lautstark gestritten.
Jetzt ist es so,daß ich gerade 5 Tage vor dem Einsetzen meiner Periode bin und ich vermute,daß ich diesmal an PMS leide.Denn ich kann seit 2 Tagen ziemlich schlecht schlafen,war letzte Nacht um 3 Uhr plötzlich war,bin dabei schweißgebadet aufgewacht,hatte also eine Hitzewallung,als ob ich in den Wechseljahren wäre und konnte erst um 6 Uhr wieder einschlafen (während meine Tochter ausnahmeweise 12 Stunden durchgeschlafen hat!!!).
Gestern war ich nicht besonders schlecht gelaunt,aber ich war depressiv und diese Gartenarbeit,die ich beim leeren Magen gegen 18 UHr ausgeführt habe,hat dann bei mir diese Agressivität bei mir hervorgerufen.
Dann war im Moment mein Mann meinen Sündenbock,meine Agressivität habe ich an ihm ausgelassen.
Ich denke also,daß diese PMS uns gefühlsmäßig ziemlich durcheinander bringen und daß unterschwellige Konflikte,an die wir vielleicht sonst nicht denken oder leicht verdrängen können,dem Ehefrieden zuliebe,dann wieder an Bewußtsein kommen und unsere Seele nicht mehr loslassen.Dann werden kleine Macken des Anderen oder Kritiken,schlechte Launen dann plötzlich unerträglich.
Ich habe neulich im Magazin Focus einen interessanten Artikel über den Zusammenhang zwischen Stress und Ehekonflikte gelesen.Die größte Gefahr für die Ehe sei Alltagsstress.Darum streiten sich die meisten Paare nicht nach 7 Jahren,wie es oft in den Frauenzeitschriften zu lesen ist,sondern nach der Geburt des ersten, zweiten oder dritten Kindes,weil Kinder eben eine Menge Stress verursachen.Man ist unter Anderem durch den chronischen Schlafmangel so gereizt,daß man nichts mehr verträgt und ich glaube,man lässt seine schlechte Laune einfach am Partner ab,statt an die Kinder.
Bei uns ist es so,daß wir BEIDEN einen großen Stress ausgesetzt sind.
Mein Mann ist beruflich sehr angespannt,weil er als Produktmanager öfter und länger auf anstrengenden Dienstreisen ist.Oft muß er nachts aufstehen,um seinen Flieger zu erwischen ,muß dann abends mit Kunden ins Restaurant,muß am späten Vormittag wieder früh aufstehen,um den nächsten Kunden zu besuchen und kommen oft erst am späten Abend oder sogar nachts heim.
Dazu kommt,daß unser Sohn nachts ziemlich schlecht schläft und um meinen Mann ruft,wenn er allein nicht wieder einschlafen kann.Dann muß mein Mann aufstehen und sich zu ihm legen ,da schläft er natürlich nicht mehr so tief und gut wie im Ehebett.Und das passiert manchmal 2-3 Male pro Nacht !
Ich leide natürlich auch seit der Geburt meiner Tochter an chronischem Schlafmangel,da sie oft 1 Mal pro Nacht eine Flasche trinken möchte.Danach kann ich nicht mehr so tief weiter schlafen,manchmal dauert über eine Stunde,bis ich wieder einschlafen kann.Manchmal kann ich sogar (wie Heute) nicht weiter schlafen,ich muß aber trotzdem gegen 7-7Uhr 30 aufstehen,weil ich meinen Sohn in den Kindergarten fahren muß.
Und die Kinderpflege fällt mir mit meiner Tochter viel,viel schwieriger als mit meinem Sohn,weil ich niemanden habe,der sie mir für ein paar Stunden pro TAg nehmen könnte.Als mein Sohn 7 Monate alt wurde,wurde es für mich schlagartig leichter,weil die Oma ihn mir ab und zu für ein paar Stunden abnahm oder mein Mann kümmerte sich am Abend und am Wochenende um ihn.So hatte ich viel,viel mehr freie Zeit.
Jetzt ist es so,daß mein Sohn am Vormittag im Kindergarten ist,am Nachmittag meist bei der Oma (weil er es so will),ich also in dieser Hinsicht ziemlich entlastet bin,mich aber trotzdem sehr belastet und gebunden fühle,weil ich mich quasi 24/24 Stunden 7/7 Tage um meine Tochter kümmern muß,ich also kaum Zeit zum Entspannen und Erholen habe.
Kurz gesagt,es ist für uns beiden einen ziemlich großen Stress:wir leiden beiden tagsüber unter beruflichen Stress und nachts unter Schlafmangel.
Da wir beiden also chronisch gestresst,übermüdet und dadurch gereizt sind,können wir nicht den Anderen unter die Arme greifen,ihn unterstützen,sondern im Gegenteil durch diesen Stress und diese Gereiztheit,lassen wir oft Dampf bei anderen ab!
So erkläre ich mich unsere Situation seit der Geburt meiner Tochter.
Ich mache persönlich jetzt eine Therapie (am Freitag war die 4. probatorische Sitzung,wir werden bald einen Antrag auf eine langfristige Therapie bei der Krankenkasse stellen) und ich werde wahrscheinlich diese Pb bald mit meiner Therapeutin besprechen,aber ich würde persönlich sehr, sehr gerne eine Ehetherapie anfangen,weil ich überzeugt bin,da meine Pb mit diesen Ehepb zu tun haben ,ich mich also langfristig nur besser fühlen kann,wenn diese Ehepb, diese Kommunikationspb in der Ehe gelöst werden können.Leider ist mein Psychiater nicht darauf eingegangen, ich werde demnächst deswegen meine Therapeutin fragen,wie wir das machen könnten.
Ich habe übrigens irgendwo gelesen,daß das Risiko,depressiv zu sein, 25 % höher ist,wenn man in einer Partnerschaftskrise steht.
Was dein Verhältnis zu deinem Mann und deinem Vater anbelangt:mein Vater war auch ein sehr autoritärer,gewalttätiger (sowohl in Worten wie in Akten) und zorniger Mensch und ich bin davon überzeugt,daß ich viele meiner Gefühle damals ihm gegenüber,Gefühl von Wut/Hass,Ekel,usw. auf meinen Mann übertrage.Ja, manchmal und zur Zeit besonders,habe ich das Gefühl,mein Mann ist "wie" mein Mann:faul,unordentlich,dreckig,usw.
Wenn er schlecht gelaunt ist,wie Vorgestern wegen einer sehr anstrengenden 3tägigen Reise,dann sehe ich in ihm meinen zornigen,schlecht gelaunten Vater!Das entfremdet mich sehr von ihm,ich empfinde dann nur negative Gefühle,überhaupt keine Zärtlichkeit oder sogar Liebe mehr.Ich empfinde dann sogar oft diesen tiefen Hass,denn ich meinem Vater gegenüber so oft,vor allem in der Pubertät,empfand.
Ich brauche dann oft Tage,manchmal sogar Wochen,bis ich mich ihm wieder nähern kann,sowohl körperlich wie psychich.
In dem,was du schreibst,erkenne ich mich 100% wieder:
"Ich glaube, mich kränkt auch immer sehr der vorwurfsvolle TON und nicht so sehr der Inhalt. Ich fühl mich da angegriffen, ich spüre die Aggression dahinter.
Was mich halt immer kränkt ist die fehlende WERTSCHÄTZUNG. Alles, was ich tue, ist so völlig selbstverständlich für meinen Mann, er ist mir dafür nicht dankbar- denk ich wenigstens. Was mein Mann tatsächlich denkt ,steht in den Sternen - so unerreichbar wie die ist er oft für mich."
Genauso fühle ich mich auch,wenn er mich kristisiert und ich bin davon überzeugt,daß ich mich dabei wie die wehrlose kleine Milla fühle,die von ihrem Papa wegen Kleinigkeiten oder sogar oft ungerecht geschimpft wurde,obwohl ich von ihm Zuneigung,Wertschätzung und Bewunderung erwartete.
Dazu kommt,daß mein Mann TATSÄCHLICH sehr viele Ähnlichkeiten mit meinem Vater hat:er ist ein Geizkragen,der 24/24 Stunden an Geld denkt,er ist unordentlich,ja sogar oft dreckig.Ich denke, unbewußt ist unsere Partnerwahl sehr vom Vaterbild geprägt!
Was du schreibst über den Zorn:
"ür mich ist es immer am schlimmsten, wenn ich an meinen Zorn nicht mehr ran komme, wenn ich ihn nicht mehr fühle, sonder nur noch abgrundtief depressiv bin. Ich weiß ja mit dem Kopf, dass Depression viel mit niedergehaltener Wut zu tun hat und ich hatte dieses "situationsgerechte" Gefühl anfangs auch, aber ich kanns nicht halten und dann rutsche ich in die Tiefe. Kennst du da einen Weg, auf dem ich das verhindern kann, dieses Abrutschen vom berechtigten Zorn in die Depression?"
kenne ich auch sehr gut.
Ich hatte irgendwo ein Mal gelesen,daß Depression oft kommt,weil man seinen Zorn nicht ausdrücken kann (weil der Andere-also Mann oder Vater es nicht erlaubt oder mit Wut/Gewalt darauf reagiert).Dann bleibt nur noch der Weg der Unterwerfung,man wirft sich dem Anderen unter,weil man ihn nicht angreifen kann.Depression wäre also tatsächlich einen nidergehaltene Wut,eine Wut,die nach aussen keinen Ausdruck nehmen kann.Und oft habe ich mich so gefühlt,als ich meinen Zorn,meinem Vater danals und jetzt meinem Mann,nicht ausdrücken durfte.Ich fing an zu weinen,weil ich mich unterdrückt fühlte,eine Art "psychiche Sklaverei"!
Jetzt merke ich,seit ich mir erlaube,diesen Zorn auszudrücken und daß ich dadurch tatsächlich nicht agressiv werde!!!Ja, ich bin wütend/zornig,aber nicht depressiv!
Dein Mann sagt dir oft,wenn du ihn kritisierst:"Du bist völlig hyterisch"oder "Du hast heute DEINEN agressiven Tag" und dabei fühlst du dich in deinen Gefühlen NICHT ERNST genommen.Denn er nimmt deine Kritik nicht ernst,sondern führt sie auf deine schlechte Laune zurück.Damit greift er dich an und entwischt einer konstruktiven Auseinandersetzung mit dieser Kritik,also vermeidet er,sein Verhalten in Frage zu stellen.Der Angriff ist die beste Verteidigung , sagt man oft.So fühlst du dich selber kritisiert,also angegriffen,und bist plötzlich in der Verteidigerposition ,vesuchst,dich alsozu rechtfertigen,dein Verhalten zu rechtfertigen,obwohl es ursprünglich um SEIN VERHALTEN ging!Somit lenkt er von seinen Schwächen ab und entwicht der Kritik!
Ja, wahrscheinlich wäre es für euch beiden ein Briefkasten ganz gut.Über deine schlechte Launen hinweg,habt ihr bestimmt (wie wir) wirkliche unterschwellige Konflikte,die gelöst werden müssen!Es kann nicht sein,daß er sich weiter so verhält,daß er dich nervt und daß du so ewig auf diese Komflikte mit Depression reagierst!Ihr müsst diese Konflikte SACHLICH angehen und LÖSEN (wir auch!), er MUß also VERSTEHEN,daß manche seiner Verhaltensweisen Wut bei dir auslösen,unabhängig von deinen Launen, und daß er deswegen andere Verhaltensweisen erwerben sollte!
Ja, liebe Issa,ich habe ziemlich viel und durcheinander geschrieben und habe leider für dich keine wirkliche Lösung.Ich wollte dir nur damit zeigen,daß du mit deinen Pb nicht allein bist!
Ich finde die Idee des Briefkastens von Hanna sehr, sehr gut,ich möchte diese Idee so bald wie möglich mit meinem Mann in die Praxis umsetzen.
Ich glaube,diese emotionale Auseinandersetzungen,die von unseren nervlichen Schwächen (wegen Stress,Schlafmangel,Periode,Depression) ausgelöst/verstärkt werden,sind reiner Gift für die Partnerschaft und können sie sogar auf Dauer zerstören.Sicher gibt es immer wieder Konflikte,Kritiken an den Anderen,aber es ist besser ,mit diesem Briefkastensystem sie sachlich anzugehen,damit diese negative Gefühle den Anderen nicht verletzen und die Beziehung vergiften.
Und vielleicht wäre eine Ehetherapie für euch auch ganz gut?Mein Mann hat sich sehr lang dagegen gesträubt,aber seitdem er verstanden hat,daß unsere Ehepb meine Depression verstärken (oder ausgelöst haben?), ist er einverstanden,um mindestens mal zu probieren.Eine Freundin hat eine solche (kostenlose,bei einer caritativen Organisation) Therapie gemacht und das hat ihre Ehe in 5 Sitzungen gerettet.
Ja, ich wünsche dir alles Gute !