Schatten & Licht e. V.

Hallo ihr alle,
Nachdem ich diese Woche echt eine positive Tendenz nach oben bemerkt habe ind die letzten zwei Tage echt erträglich waren, geht es mir heute so mies. Hab dauernd Angstzustände und blöde Gedanken.
Das macht mir dann sofort wieder Angst dass alles gute dahin ist und es wieder bergab geht
Ich habe überhaupt kein Vertrauen mehr in mich und meinen Körper und in meine Genesung.
Ich habe auch total die Angst vor meinem Termin beim Psychiater morgen, dass der was sagt was mich total verunsichert, wie: sie müssen ein anderes Medikament nehmen, oder: sie müssten nach 5 Wochen Erhöhung schon viel weiter sein. Ach mir fallen hundert Sachen ein die er sagen könnte die mich verunsichern.
Kennt ihr sowas? Das jeder kleine Funke sofort die Angst entfacht und die meeeeega Verunsicherung bringt? Wie soll man denn aus diesem Teufelskreis rauskommen?
Normal geht es mir um diese Uhrzeit schon recht gut, heute nicht mal annähernd….
Ich habe inzwischen auch schon Angst vor jeder stressigen Situation weil ich denke das triggert wieder Angstzustände. Aber ich kann doch jetzt nicht mein Leben lang auf der Couch sitzen und Atemübungen machen.
Es ist so frustrierend und ängstigend

Liebe Fipsie, diese Verunsicherung, wenn jemand nur etwas sagt, was mich verwundert kenn ich sooo gut.
ich denke es liegt am mangelndem Selbstbewusstsein.
Wir sollten uns unser selbst sicher sein, dann kann jeder andere sagen was er will, es würde uns nichts mehr verunsichern.
Wenn das nur so einfach wäre.

Wir brauchen Sicherheit und Standhaftigkeit in uns selbst.

Alles Gute

Fibsie, das was du schreibst gehörte bei mir auch zu einem starken Symptom der depression. Null Vertrauen mehr in sich, total traumatisiert durch die zweite schwere Episode.
Die erste hat wirklich sehr lange gedauert und ich dachte nur, nein, nicht noch einmal, das stehe ich nicht mehr durch. Und ich musste mich auch aus einem tiefen Tal wieder hervor kämpfen.
Ich konnte diese Sicherheit ganz langsam, nach und nach aufbauen. Wie du sagst, ich habe mir irgendwann gesagt, ich kann nicht immer die ganze zeit zu hause verbringen nur um irgendwelche triggern aus dem weg zu gehen und ins nächste tief zu rutschen. Das war aber eigentlich auch der Wendepunkt in der Episode, in dem ich ganz vorsichtig mein Leben wieder selbst in die Hand genommen habe, Stück für Stück. Dadurch konnte ich das Vertrauen wieder langsam aufbauen.
Und klar manchmal hat ein kleiner Satz gereicht um mich wieder total ins wanken zu bringen. Ich brauchte viel Sicherheit, dass habe ich mir viel in meinem Umfeld von den richtigen Menschen geholt.
Du hast Angst vor morgen, ich habe meinem Psychiater und Therapeuten auch gesagt, dass ich zb heute was brauche was mir Sicherheit gibt.

Danke für eure Antworten, es tut so gut zu wissen dass ich nicht allein bin mit solchen Problemen. Ich habe kaum jemand im Freundeskreis, der psychische Probleme hat und ich fühle mich dadurch seit Jahren schon wie ein Alien.
Es ist auch total verrückt dass ich z.B. gar nicht gerne Tage vergleiche, also heute vor einer Woche ging es mir ganz mies. Normal sollte man ja denken dass es mir gut tun würde zu sehen dass es mir diese Woche schon etwas besser geht. Aber nein, meine Angst dass alles gute, aller Fortschritt wieder verschwindet ist so groß, dass ich da gar nicht drüber nachdenken und vergleichen möchte. Mein Selbstvertrauen in ein ganz normales Leben ist ziemlich zerrüttet.

Ich habe allerdings gerade auch festgestellt dass mein Eisprung vor der Tür steht, da geht es mir auch in normalen Zeiten nicht so doll (viele ZG etc)

Hallo!

Der Eisprung war bei mir auch immer sehr kritisch, den habe ich oft sehr heftig in Form von ZG gemerkt. Berichte uns doch bitte wenn du magst, was beim Termin heute raus gekommen ist!

Das mache ich, Marika.
Ich sitze schon die ganze Zeit hier und mache wie wild meine Klopfakupressur um die Angst vorm
Termin zu minimieren.
Ich melde mich!

Also ich bin begeistert! Ich habe leider schon echt viele schräge Psychiater kennen gelernt, aber der heute stellt die rühmlichste Ausnahme dar die ich mir vorstellen kann. Sympathisch, freundlich und vor allem EMPATHISCH! Ich kann mein Glück grad kaum fassen.
Er hat sich sehr viel Zeit genommen und mehrmals betont dass ich alles richtig gemacht hätte (langsam erhöhen, Therapeutin miteinbeziehen).
Da er auch glaubt dass die 20mg schon am wirken sind (an dem wie er mich erlebt), soll ich dabei bleiben und in zwei Monaten nochmal kommen.
Ich bin so erleichtert und dankbar!

Na siehst du, toll. Ich freue mich sehr mit dir, vor allem dass dein neuer Psychiater auch menschlich was kann. Das ist so wichtig.

Ich bin mir sicher, dass die 20 mg bald mehr an Wirkung zeigen.

Das klingt wirklich sehr gut, tip top, mach weiter so und halte uns auf dem laufenden

Ach Mensch Leute was ist das nur… heute geht es mir wieder so schlecht, schon den ganzen Tag Angstgefühle vom allerfeinsten
Gestern und vorgestern war ok, nachmittags sogar sehr gut würde ich sagen.
Warum kommt denn da keine Linie mehr rein??
Ich habe so Angst dass es wieder rückwärts geht.
Was wenn das Citalopram doch nicht mehr hilft und ich nie wieder in eine Stabilität komme
Kann mir jemand bitte ein paar aufmunternde Worte schicken?

Hallo du!

Ich kenne diese Schwankungen leider auch. Ich nehme mein Medikament Cymbalta (Duloxetin) auch schon seit Ewigkeiten (seit 2010). Angefangen hatte ich damals mit 60 mg. Auch mal versucht zu reduzieren bzw komplett abzusetzen. Hielt leider nicht allzu lange. Habe es inzwischen irgendwie akzeptiert, das ich es halt nehmen muss um stabil zu bleiben bzw nicht komplett abzurutschen. Letztes Jahr sind wir dann auf 90 mg hoch gegangen. Dann da aber nochmal auf 60 mg runter, wegen Kinderwunsch. Seit Anfang diesen Jahres sind wir bei der Höchstdosis 120 mg, weil einfach nichts mehr so richtig ging. Nun war ich für 6 ½ Wochen in einer Tagesklinik. Dort wurde auch ein Spiegel gemacht, ob überhaupt genügend in meinem Körper ankommt, weil ich das Gefühl hatte es wirkt nicht mehr so. Ich hatte Angst das ich ein neues Medikament benötige. Aber es hat sich heraus kristallisiert das ich schon die ganze Zeit mit einer Sache unzufrieden bin. Und zwar ist es die Beziehung zu meinem Mann, die mich unzufrieden macht und ich aber es bisher einfach verdrängt und weg geschoben habe, weil ich das Thema so gar nicht angehen möchte. Weil es mir Angst macht. Alleine die Tatsache nur darüber nachzudenken. Ich habe in dieser Zeit es aber zweimal geschafft ihm zu sagen das ich unzufrieden und traurig bin. Mir wurde geraten ein Paargespräch bzw Angehörigengespräch zu machen, was er leider aber partout ablehnt. Er kann und möchte so etwas nicht.
Ich werde dieses Thema aber auch jetzt in der Mutter Kind Kur nochmals aufgreifen, weil ich merkte und merke es das es mich total beschäftigt und belastet und dadurch diese Schwankungen auch zustande kommen.
Was mir aber auch aufgefallen ist, ist die Tatsache das, wenn ich meine Tage habe, es bei mir auch psychisch begab geht.

Schwankungen sind bei dieser Krankheit leider normal, wenn man noch mittendrin ist. Aber sie werden weniger und auch nicht mehr so stark, wenn man erstmal die Hauptursache gefunden und bearbeitet hat.
Wir können uns glücklich schätzen, das wir dieses forum mit all seinen tollen Menschen hier haben!!!

Ja, die Schwankungen sind leider normal. Es geht leider nicht linear noch oben. Fiepsi, du darfst auch nicht vergessen, dass du deinem Körper ordentlich zugesetzt hast mir dem Reduzieren, das braucht dann einfach Zeit.

Dazu kommt, dass du eher eine niedrige Dosis nimmst. Dein Psychiater sagte, er sieht, dass es anschlägt, da du schon eine bessere Phase hattest. Trotzdem kann man natürlich immer schauen, ob es evtl. mehr im Moment braucht. Ich sehe überhaupt nicht, dass das AD nicht mehr wirkt, es schlägt an. Schau jetzt mal die nächsten Tage wie die sich entwickeln. Wenn es nicht besser wird, kannst du immer noch deinen Psychiater wegen der Dosis fragen.

Liebe Schneeflocke
Danke für deine Antwort. Es tut mir leid dass es dir so geht mit deinen Mann und dass er nicht mitzieht. Ich hoffe sehr dass du eine Lösung für euch bzw für dich findest. Denk daran: DU hast es verdient glücklich zu sein! Wie auch immer sich das gestalten mag.
Und danke dass du so explizit geschrieben hast dass mein sein Thema bearbeiten muss, das ist bei mir in den letzten Wochen etwas aus dem Blickfeld geraten muss ich sagen und ich finde es gut dass du mich wieder hingelenkt hast.

Mein Thema ist in dieser Episode das Thema Tod/Verlassenwerden. Das ist auch ein echter Brocken und ich versuche viel dazu „mit mir ins Gespräch zu gehen“, bald auch wieder mit meiner Therapeutin.
Sprechen und schreiben sind das A und O finde ich.

Danke Marika, du bist immer so aufmunternd und liebevoll. Das gibt mir so viel!
Diese Abstürze sind einfach so schlimm…und es ist ja nicht mal so als ob ich gestern noch grinsend glücklich durch die Welt gelaufen, da war es ja auch schon sehr durchwachsen, so wie die Tage vorher auch.
Marika, wie kommt man denn in eine dauerhafte Stabilität zurück ohne jedes Mal völlige Panik zu schreiben wenn es mal bergab geht?
Isabelle

Mit dem reduzieren meinst du das Jahr in dem ich auf 10mg war oder?