Angststörung 6 Monate nach der Geburt

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Ena naro
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Angststörung 6 Monate nach der Geburt

Beitrag von Ena naro »

Hallo ihr Lieben,

meine Geschichte fängt nicht direkt nach der Geburt meines Sohnes an, sondern ca 6 Monate später. Ich bekam im Alltag plötzlich Panikattacken. Da ich vorher nie Probleme in der Richtung hatte konnte ich gar nicht zuordnen was los ist und vorallem was das ist. Auf eine Panikattacke bin ich erst nach dem 3ten Anfall gekommen. Ich dachte wirklich ich habe einen Schlaganfall oder ähnliches. Ich war dann bei der 4ten Panikattacke im Krankenhaus und habe mich durchchecken lassen. Ich stand Tage lang wie neben mir, war nicht in der Lage mit meinem Partner zu sprechen oder mich um mein Baby zu kümmern. Ich habe alles nur verschwommen wahrgenommen. Immer wieder schossen Horrorszenarien in mein Kopf wie mir etwas passiert (Krankheit, Schlaganfall, Unfall) oder meinem Baby etwas passiert (Krankheit, Sturz, usw) was mir tierische Angst machte und keine Gedanken verstricken sich weiter und weiter. Ich könnte die Gedanken einfach nicht abschalten (bis heute nicht immer). Im Krankenhaus konnte bei mir nichts festgestellt werden außer Migräne mit Aura. Was nichts neues war. Also wieder in den Alltag voller Ängste mit meinem Baby. Meine Angst wurde dann nur geschürt als ich bei meinem Baby einen Knoten erfühlte der innerhalb von 6 Wochen so groß wie eine Avocado wurde. Innerhalb dieser 6 Wochen rannte ich bin Arzt zu Arzt, Klinik zu Klinik, Onkologen und Tumorsprechstunden. Es wurde lange vermutet das es sich um einen bösartigen Tumor handelte. Das war am Ende aber nicht der Fall. Allerdings waren das Monate in Angst und Sorge und hat so viel Kraft gekostet das eigene Baby an so vielen Kabeln zu sehen, die Biopsie, die OPs. Die Zeit war einfach schrecklich. Ihr könnt euch vorstellen was das mit meiner Angststörung - die ich nach und nach entwickelte - gemacht hat. Meinem Sohn geht es mittlerweile super und es ist alles gut ausgegangen. Aber bei mir bzw in mir ging immer mehr und mehr kaputt. Den Alltag mit den kleinen zu bewältigen war für mich absolut kräftezehrend und ich konnte bzw kann es einfach so oft nicht genießen (dabei liebe ich ihn über alles). Ich würde die Elternzeit einfach so so sehr genießen können.

Die Panikattacken (die bei mir sehr starke Sehstörungen auslösen) schränken mich immer mehr ein.

Ich Versuche seit Monaten einen Therapieplatz zu bekommen - leider ihn Erfolg. Meine Familie und Freunde wohnen ca 600 km entfernt. Daher fühle ich mich oft alleine mit allem. Auch wenn mein Ehemann wirklich sein bestes tut.

Ich will etwas tun und daran arbeiten. Aber wie ohne Therapieplatz?

Ich bin froh das ich die Seite hier gefunden habe und merke das ich nicht alleine bin und das es auch besser werden kann.

Alles Liebe

Ena naro
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Marika
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Re: Angststörung 6 Monate nach der Geburt

Beitrag von Marika »

Hallo und herzlich Willkommen in unserer Runde!

Lass dich mal fest drücken... da hat du ja einiges durchgemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Angst Achterbahn mit dir fährt.

Ich hätte hier eine Email Adresse für dich. Es ist eine online Selbsthilfegruppe von Schatten und Licht, bei der du mitmachen könntest. Einfach hinschreiben, dann bekommst du alle Infos.

angst-zwang-shg@schatten-und-licht.de

Weiters kann dein Hausarzt dir eine Überweisung für einen Psychiater ausstellen. Das wäre die Fachperson in diesem Fall. Er/Sie kann dann das ganze mal ersteinschätzen und auch über die Option einer Medikamentösen Unterstützung mit dir sprechen. Bei mir kam das ganze genau so ins Rollen, auch eine Therapie konnte ich dann anfangen.

Hier bist du auf jeden Fall sehr richtig und ich hoffe du fühlst dich wohl und verstanden bei uns.
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Kathi1988
Beiträge: 5
Registriert: 25:04:2024 16:01

Re: Angststörung 6 Monate nach der Geburt

Beitrag von Kathi1988 »

Hey, erstmal fühl dich gedrückt!
Ich war in einer ähnlichen Situation, nur mein ältester Sohn hatte so ein dicken Infekt, zuerst dachten wir an eine bösartigen Erkrankung als ihm Blutabgenommen wurde. Gott sei dank war es dies nicht.
Ich war zudem Zeitpunkt Schwanger und damit fing alles gefühlt an. Schlaflose Nächte, Ängste. Bin nachts mehrmals in sein Zimmer gegangen um zu schauen ob alles gut ist.
Jetzt im Nachhinein weiß ich, das es vorher schon Anzeichen gab, hab es auf stress bezogen und Hormone.
Hilfe hab ich mir dann beim Hausarzt geholt. Hab dort eine Dringlichkeitüberweisung mit Code damit ich erstmal mit einem Therapeuten sprechen kann und er verschrieb mir AD. Somit fing die Suche an.
Ja, es gab viele Absagen. Das frustriert total.
Hab jetzt aber Ende Juli ein Platz bekommen. Unverhofft kommt oft.
Es war eine anstrengend Zeit. Hab mir zur Hilfe Bücher über PPD geholt und ein Termin bei einer Mutter/Kindambulanz in der Psychiatrie geholt. Sie stellen mich dort auf Tabletten ein. Das könntest du auch tun,wenn du überhaupt Tabletten nehmen möchtest. Sie klärt mich auf,was die Krankheit genau ist und was für Hilfen es gibt und bleiben weiterhin Ansprechpartner.
Sorry für den langen Text. So war mein weg bislang. Vielleicht hilft es dir! Ich weis es ist schwer sich aufzuraffen.
Ich hoffe du findest schnell Hilfe und ich wünsche dir sowie Kraft. Wir schaffen das!!!
Fühl dich gedrückt! :D
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