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1. Geburtstag

Verfasst: 07:07:2024 20:13
von mamamal2
Hallo ihr Lieben,

heute durften wir den 1. Geburtstag unserer Tochter feiern. Ich bin so dankbar, dass ich diesen Tag erleben und feiern durfte. Noch im Oktober 2023 dachte ich nicht, dass ich das schaffen würde…jemals wieder glücklich zu sein, ich selbst zu sein und diese Gefühle empfinden zu können. Ich hoffe dieser Post macht Mut ❤️ ich bin jetzt auch seit einem Monat frei von Medikamenten und einfach nur dankbar…ich kann wieder alles sehen, spüren…das war mir in der schlimmsten Phase meiner Erkrankung nicht möglich. Alle sprachen davon, dass es vorbeigehen würde, doch ich glaubte niemandem. Ich war überzeugt davon, dass sich alle irren und es nie wieder gut wird.

Aber das wird es! Es ist eine Erkrankung, die jeden treffen und die man behandeln kann. Lasst euch helfen und gebt euch Zeit wieder gesund zu werden.

Ich könnte nicht glücklicher sein und während ich diese Zeilen schreibe, laufen mir Tränen der Freude übers Gesicht.

Ganz viel Liebe an jede Einzelne von euch

Re: 1. Geburtstag

Verfasst: 10:07:2024 12:17
von strollo
Vielen vielen Dank für Deinen Post und herzlichen Glückwunsch an Dich/Euch und die Kleine. Solche Posts sind für alle, die noch drinstecken, einfach Gold wert. Erzähle gerne mehr davon, wie es dir erging und wie es sich geändert hat. Das ist so wichtig!

Re: 1. Geburtstag

Verfasst: 10:07:2024 20:14
von mamamal2
Gerne ❤️

Mir ging es wirklich sehr sehr sehr schlecht…zu Beginn der heftigen Erkrankung bin ich von Zuhause abgehauen…mit dem Vorhaben nie wieder zurückzukehren und am besten aus dem Leben zu scheiden. Ich wusste nur nicht wie. Zuhause hatte ich immer wiede Panikattacken, das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, ich musste raus. An dem Tag, an dem ich das 1. Mal weggerannt bin hatte mich mein Mann in die Klinik gefahren. Und kurz darauf wurde ich vom StäB behandelt. Jeden Tag intensive Gespräche, eine medikamentöse Einstellung (Tavor, Sertralin, zum Ausschleichen des Tavors Quetiapin)
Anschließend war ich ambulant bei einer Ambulanz angebunden, die auf PPD spezialisiert ist. Hatte eine ganz einfühlsame und liebe Ärztin, mit deren Hilfe ich das Sertralin Schritt für Schritt reduziert habe. Wir sind super behutsam vorgegangen…der letzte Schritt war dann 25 mg alle 2 Tage…für 2 Wochen.

Mein Verlauf war sehr erfreulich, ich war bereits nach 3-4 Wochen stabil und bei mir blieb der Rückschlag, vor dem ich gewarnt wurde, aus. Ich hab wieder vollends am Leben teilgenommen, viel mit Freunden gemacht…

Bei mir hat zu der Depression auch beigetragen, dass ich erhebliche Stillprobleme hatte, die dann durch einen kleinen Eingriff (Zungenbändchen) wie weggeblasen waren. Ich hatte mir so einen Druck gemacht stillen zu wollen, jedes Mal unter Tränen gestillt und das über 8 Wochen lang….das Ausbleiben der Schmerzen hat meiner Psyche auch sehr geholfen.


Durch die Medikamente ging es schnell bergauf und durch mein soziales Umfeld konnte ich wieder ich sein….wir waren auch 2 x im Urlaub während der Zeit, das hab ich sehr genossen, ich bin jemand, der immer was tun muss, aktiv ist, viel unternimmt. Das war während Hochphase der Erkrankung undenkbar, selbst Zähneputzen kam mir vor wie ein Berg, den ich zu erklimmen hatte.


Ich würde immer wieder sofort die Hilfe mit Medikamenten annehmen und glaube auch, dass die schnelle Hilfe mir das Leben gerettet hat. Ich war so aussichtslos, das ist jetzt so fern, wenn ich zurückblicke, dann erkenne ich mich selbst nicht.


Ich habe den Krebs in der Vergangenheit besiegt, doch nie hatte ich so viel Angst wie während der PPD. Ich wünsche allen Kraft und Mut und Zuversicht. Ihr werdet gesund! Glaubt mir! Es braucht seine Zeit..

Fühlt euch alle gedrückt

Re: 1. Geburtstag

Verfasst: 11:07:2024 8:24
von Anne 861
Liebe Mama, danke für den Text und ich freue mich wahnsinnig für dich ,diese Kraft, dieser Mut. Vielen lieben dank und ich wünsche dir ,dass du dein Leben in vollen Zügen genießen kannst .