Hallo. Mir geht es (nicht) gut.

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Teichfrosch
Beiträge: 2
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Hallo. Mir geht es (nicht) gut.

Beitrag von Teichfrosch »

Hallo liebe Mütter,
ich bin Teichfrosch und finde mich in vielen Beiträgen wieder.
Jedoch bin ich unsicher, ob es mir nicht noch "zu gut" geht, um wirklich sagen zu können, dass ich eine Wochenbettdepression habe.

Meine Schwangerschaft war bis auf einen Monat mit Depression gut und problemlos. Bei dieser Schwangerschaftsdepression hieß es aber, dass man da nichts machen könne- nur Medikamente wenn es ganz schlimm wird.
Ich war gefrustet wegen meiner Wohnsituation und meinen Körper, der nicht mehr so konnte wie ich wollte.
Ich verfiel in ein extremes schwarz-weiß Denken.


Vor ein paar Wochen habe ich mich wieder bei diesem Denken ertappt und mir sind noch andere Dinge aufgefallen: ich grübel viel über den Tod und ich habe Zwangsimpulse. Ich wusste zuerst gar nicht was das ist und auch nicht, dass es ein Symptom für eine Depression ist. Dann bin ich grundlos tief traurig. Als ob jemand gestorben wäre.
Und jede schlechte Nachricht löst Angst oder Traurigkeit aus. Ich mag schon gar keine Nachrichten mehr schauen oder Filme, die ich nicht kenne. Das Thema "totes Kind" ist besonders schlimm, aber auch wenn Frauen Gewalt angetan wird, oder Menschen psychische Wahnvorstellungen haben, ist der Film schon unerträglich für mich.

Mein Partner liebt Psychothriller und wir haben sie uns immer gerne zusammen angeschaut, aber jetzt kann ich fast nur noch Kinderfilme gucken.😅

Aber es gibt Tage, da ist alles okay. Viele Leute sagen mir, dass das alles normal ist und sie das auch hatten. Meine Hausärztin meint, dass es eine leichte Depression sei.
Gibt es hier Mütter, die auch " nur" eine leichte Depression haben? Wie war/ist da der Heilungsweg?
Ich wollte erstmal nicht zu viel schreiben, aber falls etwas unklar sein sollte, dann kläre ich das gerne.

Liebe Grüße
alibo79
power user
Beiträge: 1517
Registriert: 16:06:2021 11:15

Re: Hallo. Mir geht es (nicht) gut.

Beitrag von alibo79 »

Hey, ich habe mir deinen Bericht durchgelesen und finde schon, dass sich manche Dinge darin nach depressionen anhören. Es ist ja so, dass es da schon gewisse Kriterien geben muss und Symptome, die über längere Zeit da sein müssen, um die Diagnose zu stellen.
Am besten kann das natürlich ein Psychiater oder auch Psychologe. Da an schnelle Termine zu kommen ist nur nicht so einfach.
Ich würde sonst nochmal mit dem frauenarzt oder Hausarzt sprechen. Und dich selbst kritisch hinterfragen, wie belastend du diese Gedanken findest, wie sehr sie dich einschränken, wie oft sie da sind und wie lange zb schon. Ich würde im Zweifel immer auf Nummer sicher gehen und es abklären lassen.
Leichte depressionen können auch von sich aus weg gehen, nur ist immer das Risiko da, dass sie auch wiederkommen können. Es ist auf jeden Fall gut, dass du selbst merkst, dass etwas anders ist. Hast du mit deiner Hebamme darüber gesprochen?
Liebe Grüße
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
Teichfrosch
Beiträge: 2
Registriert: 17:07:2024 20:17

Re: Hallo. Mir geht es (nicht) gut.

Beitrag von Teichfrosch »

Hallo alibo,
danke für deine Antwort. Ich werde deine Tipps beherzigen.
Ich habe mich auch entschlossen, Tagebuch zu führen, damit ich einen besseren Überblick über die Häufigkeit bekomme.
Das Forum hier hilft mir sehr. Wäre schön, wenn das von allein weggehen würde. Besonders die grundlose, plötzliche Angst und die ZG.
LG Teichfrosch
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