Zwei Frauen, ein Baby und die Hilflosigkeit
Verfasst: 27:07:2024 11:44
Hallo ihr Lieben,
Ich weiß nicht genau welchen Rat ich mir erhoffe, in erster Linie vielleicht eure Erfahrungswerte aus der eigenen Vorgehensweise.
Die Situation:
Ich bin seit 2016 mit meiner Frau zusammen, seit 2020 verheiratet. 2023 ist unser Wunschkind auf die Welt gekommen. Sie hat ihn ausgetragen. Die Geburt verlief nicht so toll. Mit Saugglocke und Kristellergriff. Darüber wurden wir leider weder aufgeklärt, noch wurde uns die Option eines Kaiserschnitts angeboten. Unser Sohn ist gesund, hat aber die ersten 10 Monate ohne Ende gebrüllt. Wir haben versucht uns Hilfe zu holen: Schreiambulanz, Schreiberatung, frühe Hilfe.. unsere Hebamme selbst war leider ein Reinfall im Sinne von: ach das ist doch nicht so schlimm…
Alles in allem war diese Zeit eine Katastrophe. Meine Frau hat diverse körperliche Beschwerden, die sie bis heute beeinträchtigen und die sie in jedem Moment daran erinnern. Und auch dieses ewige Gebrüll steckt uns sehr in den Knochen. Ich glaube, dass ich trotz allem eine gute Bindung zu dem Kind aufgebaut habe, bei ihr das - insbesondere auch nach ihrer eigenen Aussage - nicht der Fall. Sie wäre froh, wenn er weg wäre. Wünscht sich ihr eigenes Leben zurück und würde ihn jederzeit abgeben. In schlechten Momenten sagt sie auch, sobald ich ihn adoptiert habe, könne sie uns ja verlassen. Ich weiß nicht, wie ernst sie das meint, aber ich finde, dass es nicht so weitergehen kann. Unabhänging von dieser Muttersituation ist sie inzwischen allgemein sehr unglücklich. Mit den körperlichen Beschwerden möchte sie nicht „weiterleben“, sie würde noch auf eine weitere OP hoffen, aber wenn auch diese nichts bringt, dann möchte sie so ein Leben nicht. Dazu sei gesagt, dass sie in ihrer Jugend schon einmal diagnostizierte Depressionen hatte in denen sie sich bereits Suizidpläne gemacht, aber nie realisiert oder versucht hat. Mir macht das große Angst, allerdings bemerke ich - obwohl ich mich selbst als sehr resilient und eigentlich auch gut im Umgang mit Ausnahmesituationen bewerte - dass ich an meine Grenzen komme.
An machen Tagen läuft alles ganz gut. Wir sind zusammen am Strand, sie macht Fotos von uns und sagt wie süß der kleine ist, doch schon im nächsten Moment kann die Stimmung kippen und sie ist nur noch leer und düster. Manchmal als wäre sie nicht da, manchmal als wären wir nicht da… nur noch einsilbige antworten und alles was ich sage oder vorschlage ist schlecht oder noch schlimmer „egal“. Dieses Wort macht mich inzwischen verrückt.
Ich habe es mit viel Verständnis versucht, entlaste sie wo es geht, ermögliche ihr gerne Wochenenden komplett ohne uns obwohl ich selbst inzwischen irgendwie sehr alleine bin, aber nichts hilft. Auch klare Worte nicht, ich Botschaften nicht..
Therapie lehnt sie ab, auch wenn ich sage, dass wir es zusammen machen könnten etc. Das würde nichts bringen und ihr das alte Leben ja auch nicht zurückbringen.
Ich hab keine Ahnung, was ich machen soll. Welche Erfahrungen habt ihr?
Liebe Grüße
Ich weiß nicht genau welchen Rat ich mir erhoffe, in erster Linie vielleicht eure Erfahrungswerte aus der eigenen Vorgehensweise.
Die Situation:
Ich bin seit 2016 mit meiner Frau zusammen, seit 2020 verheiratet. 2023 ist unser Wunschkind auf die Welt gekommen. Sie hat ihn ausgetragen. Die Geburt verlief nicht so toll. Mit Saugglocke und Kristellergriff. Darüber wurden wir leider weder aufgeklärt, noch wurde uns die Option eines Kaiserschnitts angeboten. Unser Sohn ist gesund, hat aber die ersten 10 Monate ohne Ende gebrüllt. Wir haben versucht uns Hilfe zu holen: Schreiambulanz, Schreiberatung, frühe Hilfe.. unsere Hebamme selbst war leider ein Reinfall im Sinne von: ach das ist doch nicht so schlimm…
Alles in allem war diese Zeit eine Katastrophe. Meine Frau hat diverse körperliche Beschwerden, die sie bis heute beeinträchtigen und die sie in jedem Moment daran erinnern. Und auch dieses ewige Gebrüll steckt uns sehr in den Knochen. Ich glaube, dass ich trotz allem eine gute Bindung zu dem Kind aufgebaut habe, bei ihr das - insbesondere auch nach ihrer eigenen Aussage - nicht der Fall. Sie wäre froh, wenn er weg wäre. Wünscht sich ihr eigenes Leben zurück und würde ihn jederzeit abgeben. In schlechten Momenten sagt sie auch, sobald ich ihn adoptiert habe, könne sie uns ja verlassen. Ich weiß nicht, wie ernst sie das meint, aber ich finde, dass es nicht so weitergehen kann. Unabhänging von dieser Muttersituation ist sie inzwischen allgemein sehr unglücklich. Mit den körperlichen Beschwerden möchte sie nicht „weiterleben“, sie würde noch auf eine weitere OP hoffen, aber wenn auch diese nichts bringt, dann möchte sie so ein Leben nicht. Dazu sei gesagt, dass sie in ihrer Jugend schon einmal diagnostizierte Depressionen hatte in denen sie sich bereits Suizidpläne gemacht, aber nie realisiert oder versucht hat. Mir macht das große Angst, allerdings bemerke ich - obwohl ich mich selbst als sehr resilient und eigentlich auch gut im Umgang mit Ausnahmesituationen bewerte - dass ich an meine Grenzen komme.
An machen Tagen läuft alles ganz gut. Wir sind zusammen am Strand, sie macht Fotos von uns und sagt wie süß der kleine ist, doch schon im nächsten Moment kann die Stimmung kippen und sie ist nur noch leer und düster. Manchmal als wäre sie nicht da, manchmal als wären wir nicht da… nur noch einsilbige antworten und alles was ich sage oder vorschlage ist schlecht oder noch schlimmer „egal“. Dieses Wort macht mich inzwischen verrückt.
Ich habe es mit viel Verständnis versucht, entlaste sie wo es geht, ermögliche ihr gerne Wochenenden komplett ohne uns obwohl ich selbst inzwischen irgendwie sehr alleine bin, aber nichts hilft. Auch klare Worte nicht, ich Botschaften nicht..
Therapie lehnt sie ab, auch wenn ich sage, dass wir es zusammen machen könnten etc. Das würde nichts bringen und ihr das alte Leben ja auch nicht zurückbringen.
Ich hab keine Ahnung, was ich machen soll. Welche Erfahrungen habt ihr?
Liebe Grüße