Erfahrungen mit Sertralin

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SKDM33
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Erfahrungen mit Sertralin

Beitrag von SKDM33 »

Hallo, ich habe aufgrund meiner Depressionen Venlafaxin genommen, dies ging leider absolut nach hinten los. Es wurde alles schlimmer anstatt besser , es kamen Panikattacken dazu sodass ich das Medikament wieder abgesetzt habe. Jetzt hat mir mein Arzt Sertralin verschrieben, beginnen soll ich mit 50mg. Ich habe jetzt allerdings totale Angst und Panik, dass das gleiche wieder passiert wie mit dem Venlafaxin. Im Moment geht es mir ohne AD “ganz ok” , jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Wie sind eure Erfahrungen mit Sertralin, Nebenwirkungen , Verschlimmerung etc?
Sarash
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Re: Erfahrungen mit Sertralin

Beitrag von Sarash »

Hallo,
ich wollte dir mal antworten, weil ich auch so einiges an Medikamenten durchhabe. Ich verstehe die Angst etwas Neues auszuprobieren, nachdem ein Medikament völlig den falschen Effekt hatte. Ich hatte das auch so mit einem Medikament und hatte große Bedenken, was neues zu probieren, ich bin aber so froh, es gemacht zuhaben. Wenn man das richtige für sich gefunden hat, kann es nähmlich der totale gamechanger sein, habe ich erfahren. Darum kann ich dich nur ermutigen, es auszuprobieren, wenn es nicht klappt, kann es ja schnell wieder abgesetzt werden. Ich habe bislang drei verschiedene SSRIs probiert, eins hat etwas geholfen, eins hat es stark verschlimmert und das letzte, welches ich jetzt probiert habe (Escitalopram) hilft mir sehr! Es war ein mühseliger Weg mit dem ausprobieren, aber es hat sich definitiv gelohnt! Sertralin ist ja auch nicht so antriebssteigernd wie Venlafaxin, meines Wissens nach.
Viel Erfolg!
10/2024: PPD/PTBS
10 mg Escitalopram + 15 mg Mirtazapin
The Secret 3
Beiträge: 38
Registriert: 24:09:2024 17:00

Re: Erfahrungen mit Sertralin

Beitrag von The Secret 3 »

Hi

Bei mir war damals die Einstiegsdosis 25mg. Ich bin ein sehr empfindlicher Mensch. Deswegen habe ich die Einschleichphase auch nicht so einfach durchgestanden. Ich hatte starke restless legs, morgens Übelkeit (musste dann immer vorher eine Vomex nehmen und damit ging es dann). Die Depression hat sich in den ersten Wochen verschlimmert. Ich glaub nach ca 2 Monaten ging es bergauf. Und dann hat es auch wirklich gut geholfen muss man sagen. Es ist ein gutes Medikament. Als ich damals nach 2,5 Jahren abgesetzt habe ging das auch schief. Erst beim zweiten Mal hat es funktioniert als ich erfuhr, dass es das Sertralin auch in Tropfenform gibt. Damit konnte ich feinjustieren und über einen ganz langen Raum ausschleichen, dafür ohne Nebenwirkungen. Nun nach Jahren benötige ich wieder ein SSRI vermutlich und bin jetzt an dem Punkt, ob ich Sertralin wieder nehmen soll oder Escitalopram. Egal welches es wird, ich möchte in Tropfenform einschleichen, um die Erstverschlimmerung in den ersten Wochen abzufedern oder vllt gänzlich zu umgehen. Das wäre also auch noch eine Option, die du deinen Arzt fragen könntest, genauso wie ob du nicht auch mit 25mg beginnen könntest statt 50mg. Er kennt dich am besten und kann das am besten beurteilen.

Ich habe damals das Sertralin bekommen, weil damals im <Vordergrund die Zwangsgedanken standen und in dem Fall Sertralin die q. Wahl bei Ärzten ist, da es hervorragend dabei hilft. Escitalopram sei wohl insgesamt besser verträglich, aber nicht so spezialisiert auf Zwangsgedanken (hilft aber auch dagegen).


Ich wünsche dir, dass du die Einschleichphase gut überstehst und schon bald beschwerdefrei dein Leben genießen kannst.

Lg
2015 Schwere PPD 1 Jahr nach Geburt des 2. Kindes
1. Verhaltenstherapie 2015-2016
Behandlung mit Sertralin bis Januar 2018
Fortan sporadisch wenige kleinere depressive Phasen
2. Verhaltenstherapie 2022/23-2024
Seit 09/2024 evtl. infektgetriggert erneut Panikattacken mit leicht/mittlere depressiven Phasen, Angst, ZG.
Zopiclon zum schlafen circa 3 Wochen (half nur begrenzt)
Danach Mirtazapin 7,5 mg abends bis jetzt.
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Marika
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Re: Erfahrungen mit Sertralin

Beitrag von Marika »

Hallo!

Eine kurze Anmerkung: Escitalopram ist lt. Studien sehr wirksam bei Zwängen und Zwangsgedanken. Zum jetzigen Stand der Wissenschaft, wird bei Zwängen und ZG am besten auf ein SSRI zurückgegriffen. Escitalopram, Citalopram und Sertralin gehören zu den bekanntesten, wobei Escitalopram lt. Studien und einem Gerichtsurteil den schnellsten Wirkungseintritt bei den wenigsten Nebenwirkungen hat.

Welches aber dann wirklich am besten hilft, ist ganz individuell und kann total unterschiedlich sein. Gegen Zwangsgedanken helfen tatsächlich alle SSRI, so auch Escitalopram. Im Prinzip geht es darum, welcher Wirkstoff individuell besser vertragen wird. Hier in Österreich ist bemerkenswert, dass meist dem teureren Escitalopram der Vorrang gegeben wird, Sertralin wird weniger verschrieben. Mein Psychiater z.b. war und ist der Meinung, dass Escitalopram die 1. Wahl bei ZG ist. Aber wie wir ja wissen: 10 Ärzte, 10 Meinungen. :wink: Übrigens gibt es Escitalopram und Sertralin in Tropfen.

Das ergibt die Google KI Recherche:

Sowohl Sertralin als auch Escitalopram sind wirksame Medikamente zur Behandlung von Zwangsstörungen, gehören zur Gruppe der SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) und sind oft Mittel der ersten Wahl. Es gibt keine eindeutigen Hinweise darauf, dass eines der beiden Medikamente dem anderen überlegen ist, daher wird die Wahl oft anhand individueller Verträglichkeit und möglicher Nebenwirkungen getroffen. 
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
The Secret 3
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Registriert: 24:09:2024 17:00

Re: Erfahrungen mit Sertralin

Beitrag von The Secret 3 »

Hi,

das stimmt. Marika hat völlig Recht.

Ich hatte jetzt auch einen neuen Termin bei einer Psychiaterin. Diese ist nun eher dazu geneigt mir Sertralin zu verschreiben, weil sie meint ich habe es damals 2,5 Jahre lang gut vertragen. Escialopram wäre auch nicht das Problem, aber in jedem Falle möchte sie vorher ein EKG und Blutbild bevor ich erneut mit SSRIs durchstarte. Allerdings kam sie dann völlig zu meiner Überraschung mit dem Vorschlag, ob ich nicht vorher eine Art Tagesklinik versuchen möchte. Darüber wollte ich mich hier auch noch austuaschen (nicht in deinem Thread :-)).

Vg
2015 Schwere PPD 1 Jahr nach Geburt des 2. Kindes
1. Verhaltenstherapie 2015-2016
Behandlung mit Sertralin bis Januar 2018
Fortan sporadisch wenige kleinere depressive Phasen
2. Verhaltenstherapie 2022/23-2024
Seit 09/2024 evtl. infektgetriggert erneut Panikattacken mit leicht/mittlere depressiven Phasen, Angst, ZG.
Zopiclon zum schlafen circa 3 Wochen (half nur begrenzt)
Danach Mirtazapin 7,5 mg abends bis jetzt.
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