Sertralin absetzen

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jessica_jas
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Sertralin absetzen

Beitrag von jessica_jas »

Ihr Lieben,
im Januar diesen Jahres habe ich mich bei euch bezüglich meiner Wochenbett Depression gemeldet und nehme auch seit dem 100mg Sertralin. Ich würde sagen seit einem halben Jahr geht es mir wieder so richtig gut und ich hatte auch keine Rückfälle. Ich liebe meine Tochter und alles ist toll.
Nun habe ich überlegt meine Tabletten langsam abzusetzen da ich sie auch schon des Öfteren vergesse. Ich weiß sowas sollte man immer mit einem Arzt besprechen was ich auch tun werde. Allerdings meine Frage an euch. Wie ging es euch nach dem absetzen? Hatte jemand vielleicht sogar einen Rückfall? Ist alles gleich geblieben? Ich würde sie echt gerne absetzen habe nur Angst davor dass ich wieder einen Rückfall bekomme denn so etwas will ich nie wieder fühlen.
Ich freue mich über eure Meinung und Erfahrungen.

Liebe Grüße <3
Mayte
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Re: Sertralin absetzen

Beitrag von Mayte »

Meine Psychiaterin hat mir geraten, ein Jahr stabilisiert abzuwarten mit den Mitteln und dann laaaaangsam auszuschleichen. Auch nicht in der dunklen Jahreszeit.
Ich glaube statistisch hält es sich die Wage wieviele Personen Rückschläge haben und wo es gut klappt. Ich persönlich nehme seit 2022 kein AD mehr, würde aber sagen, dass ich Rückschläge hatte, also „weg“ ist es nicht. Ich hab in der Krise dann einmal mit Serotoninvorstufen gearbeitet (mit meinem Therapeut) und habe immer noch Promethazin als Bedarf (von der Paychiaterin). Ich bin ganz froh über den Weg, aber das ist halt auch keine Frage der Wahl oder des Willens.
Wir sollen ja hier nichts empfehlen aber langsam abzusetzen scheint mir wirklich eine gute Idee.
alibo79
power user
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Re: Sertralin absetzen

Beitrag von alibo79 »

Ich wollte mich auch eben bei dir melden. Mein Arzt und mein Therapeut empfehlen eine Reduktion der Medikamente auch immer erst im Frühjahr zu starten. Außer man ist schon ganz lange stabil. Hat sehr lange Medikamente genommen, dann muss es nicht unbedingt das Frühjahr sein. Und dann eine Reduktion auch nur ganz sanft durchführen. Das heißt ganz langsam die Dosis runterzufahren. Generell sind meine Begleiter immer der Meinung, Medikamente lieber länger nehmen. Bis eine ausreichende gute Stabilität erreicht ist und darüber hinaus Minimum sechs Monate das Medikament weiter in der gleichen Dosierung nehmen. Lieber bis zu zwei Jahren um das Risiko für einen rückfall zu verringern.
2014 schwere PPD mit Ängsten, 6 Monate Tagesklinik
2015- 2019 mirtazapin, erst 45mg ab 2017 langsam reduziert
Zwischendurch versuch mit citalopram, nach 2 Monaten abgesetzt, da starke Verschlimmerung der Depression
Anfang 2021 erneut schwere Depression wieder 45 mg mirtazapin zusätzlich noch quetiapin 150mg
Über Jahre zusätzlich noch psychotherapeutische Behandlung
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