Hatte im Therapie-Forum die Frage gestellt, wie Eure Verhaltenstherapie aussieht, leider hat bis jetzt nur Christina drauf geantwortet (danke auch!!) . Aber es machen hier doch einige eine Verhaltenstherapie, oder? Vielleicht mag ja noch der ein oder andere darauf antworten, weil ich mir so unschlüssig bin, ob ich bei meiner Therapeutin vorankomme...
Hi Steffy,
ich habe jetzt innerhalb von 10 Jahren zwei erfolgreiche Verhaltenstherapien hinter mir. Wie sie aussah? Tja, jetzt beim 2. Mal war es einfacher, weil ich wieder beim selben Therapeuten war, er mich also gut kannte. Zuerst kam der Blick in die Kindheit (meine Mutter hat auch eine Angststörung). Danach haben wir immer wieder über die Situationen gesprochen, die mir Angst machen (nach der Geburt miner Jüngsten das Alleinsein vorallem) und was ich machen kann, damit die Angst nicht so stark wird. Ich habe eine Menge an Übungen für zu Hause, die gehen von richtigem Atmen über Phantasiereisen im Kopf, Entspannungen und kleine Tricks, um mich abzulenken. Mit dem vorankommen ist es immer so eine Sache. Die Therapie kann uns nicht neu erfinden, wir können lediglich versuchen, die Spitzen rauszunehmen und auf erlerntes Verhalten anders als bisher zu reagieren, das dauert ewig, aber ich habe bis jetzt ohne Medis durchgehalten, weil ich die Angst zu meiner Begleiterin gemacht habe, irgendwas will sie mir sagen und ich wehre mich nicht mehr komplett gegen sie. Meine 2. Therapie ist seit ein paar Wochen rum, klar habe ich auch noch Rückschläge, aber wie gesagt: es liegt an einem selbst, was und wie man denkt, eine "Mach wir das weg" Methode gibt es nicht. Nach wie vor bin ich von der VT überzeugt, gerade, was Ängste angeht. Ich weiss nun nicht mehr, was Du genau hast, und wie lange Du schon VT machst? Wenn Du noch mehr wissen willst, kannst Du mir auch gerne ne PN schicken. LG Carlotta
ich mache Die VT ja, um meine Zwangsgedanken in den Griff zu kriegen. Bei mir kam auch erst der Blick in die Kindheit und in die Pubertät (ich hatte damals einen Zählzwang).
Dann besprechen wir Situationen, in denen mein Zwang auftaucht. Meine therapeutin erklärte mir auch anhand eines Schemas, wie so ein Zwang abläuft. Sie setzt mich speziell den Situationen aus, die zwangsauslösend sind und gibt mir auch "Hausaufgaben" und tipps für daheim (so ähnlich wie bei Carlotta). Wir sind allerdings mittlerweile schon an dem Punkt angekommen, wo sie mich weniger therapiert, nur noch begleitet.
Wie lange machst Du denn schon Deine VT? Bringt sie Dir was?
ich mache auch eine VT - so wie Saskia - hauptsächlich wegen den fiesen ZG.
Zuerst wurde auch meine Kindheit und bisherige Lebensgeschichte angschaut und so konnte ich erkennen, woher und warum ich ein zwanghaftes Verhalten entwickelt habe.
Jetzt läuft es auch so, dass ich mit den zwangsauslösenden Situationen konfrontiert werde - oft auch mit einer Tiefen-Entspannung. Ich bekomme auch Hausaufgaben und habe schon einige Übungen erlernt, um vermeintliche Angst machende und Zwangs-auslösende Situationen "anders herum" zu sehen und so die Angst raus zu nehmen.
Auch was ZG sind, wie sie ablaufen, dass jeder Mensch so was hin und wieder hat, warum ich sie öfter habe usw. habe ich gelernt und so bin ich mit meinem Psychiater schon sehr, sehr weit gekommen.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bissl helfen. Vielleicht solltest du einen Wechesl in Betracht ziehen?
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex