
Unverständnis vom Ehemann
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Unverständnis vom Ehemann
Hallo, ich bin neu bei euch und leide seit fast einem Jahr an PPD. Meine Tochter ist im Juni 2005 geboren, nach 8 Wochen kam der Zusammenbruch. 3 Klinikaufenthalte, jetzt Psychotherapie und Cipralex. Mein Mann hatte in der ersten Zeit schon Verständnis, aber jetzt ist er der Meinung ich würde ja nur an einer Stoffwechselkrankheit leiden und mit Tabletten ist dann schon alles gut. Würde ich mir ja auch wünschen, aber so einfach ist das leider nicht...!
Wir leben uns immer weiter auseinander, haben nach 10 Jahren Beziehung + Wunschkind Lea erst im Dezember 2005 geheiratet und nun denke ich schon an Trennung. Ich habe kaum Kraft mich um mich selbst und um mein Kind zu kümmern, wie soll ich dann noch um meine Ehe kämpfen?! Bin auch so wütend, weil er mich ständig alleine läßt mit Kind, Haushalt, neues Haus etc. Würde mir helfen, wenn ihr mir schreibt, wie es bei euch war.

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum.
Dein Mann reagiert ungefähr so wie die Männer von vielen hier. Meiner war ganz anders, aber ich kann dich trotzdem gut verstehen.
diese Krankheit ist immer schwierig, auch für die Partner. Ich würde Dir empfehlen, Deinen Mann mal mit zu einer Therapiesitzung zu nehmen. Oder wäre eine Eheberatung vielleicht was für Euch? Vielleicht könntest Du Deinem Mann mal ein paar Berichte von den Frauen hier ausdrucken. Evtl. begreift er ja dann, um was für eine Krankheit es sich hier handelt.
Wir sind auf jeden Fall immer für Dich da!
Liebe Grüße, Saskia
Dein Mann reagiert ungefähr so wie die Männer von vielen hier. Meiner war ganz anders, aber ich kann dich trotzdem gut verstehen.
diese Krankheit ist immer schwierig, auch für die Partner. Ich würde Dir empfehlen, Deinen Mann mal mit zu einer Therapiesitzung zu nehmen. Oder wäre eine Eheberatung vielleicht was für Euch? Vielleicht könntest Du Deinem Mann mal ein paar Berichte von den Frauen hier ausdrucken. Evtl. begreift er ja dann, um was für eine Krankheit es sich hier handelt.
Wir sind auf jeden Fall immer für Dich da!
Liebe Grüße, Saskia
"Nur eine Stoffwechselerkrankung"...nach "nur" fühlt sich das aber nicht an. Mein Mann hat mich schon mit dieser Krankheit vor 6 Jahren kennengelernt. Allerdings habe ich damals so viele Tabletten genommen, dass ich wie eine "normale" Frau war. Nach unserem ersten Kind (meinem zweiten) hat er dann miterlebt wie es mir geht. Ich habe wegen der Medikamente abgestillt und habe wieder funktioniert. Vor 2 Jahren habe ich die Medis abgesetzt und mir geschworen sie nie mehr wieder zu nehmen. Seitdem bekommt er mit wie es ist mit einer hypochondrierenden ängstlichen depressiven Frau zusammen zu sein. Ich denke, dass er das oft verdrängt. Nach aussen hin merkt man mir es ja nicht immer an und er behandelt mich immer wie eine gesunde Frau. Ich unterstelle ihm oft Unverständnis. Er geht weg, fährt in Urlaub, lässt mich oft mit allen drei Kindern alleine. Er lebt eben einfach auch noch sein Leben. Ich kann nicht verlangen, dass er jetzt jahrelang mein Krankenpfleger ist. Ich bin krank und das Problem ist in mir. Natürlich ist er oft für mich da, aber letztlich muss ich das Problem lösen. Er sagt auch zu mir "nimm wieder Tabletten, dann geht es Dir besser" oder "geh in die Klinik und lass Dir helfen". Männer bieten einem immer eine Lösung an. Stoffwechselerkrankung --> Medikamente --> "alles gut"
Ein nicht Betroffener kann überhaupt nicht nachempfinden wie es uns geht. Es ist eben keine Grippe, die nach einer Woche wieder vorbei ist. Es ist ein langer Weg. Ich bin jetzt seit fast 10 Jahren krank und habe alles durch was es so gibt. Manchmal glaube ich nie mehr einen gesunden Tag erleben zu dürfen. Das ist für meinen Mann eine Riesenbelastung und ich bin froh, dass er trotz allem bei mir ist. Er liebt mich. Er braucht nur ein bisschen normales Leben und das muss ich ihm geben. Meinen Weg muss ich alleine gehen, meine Entscheidungen alleine treffen. Er kann mich begleiten aber er muss er selbst bleiben dürfen. Versuche Dich mal in seine Lage zu versetzen. Vielleicht kannst Du ihn ein bisschen verstehen.
Hm...ich denke meine Zeilen haben Dich auch nicht weitergebracht:)
Liebe Grüße
Divana
Ein nicht Betroffener kann überhaupt nicht nachempfinden wie es uns geht. Es ist eben keine Grippe, die nach einer Woche wieder vorbei ist. Es ist ein langer Weg. Ich bin jetzt seit fast 10 Jahren krank und habe alles durch was es so gibt. Manchmal glaube ich nie mehr einen gesunden Tag erleben zu dürfen. Das ist für meinen Mann eine Riesenbelastung und ich bin froh, dass er trotz allem bei mir ist. Er liebt mich. Er braucht nur ein bisschen normales Leben und das muss ich ihm geben. Meinen Weg muss ich alleine gehen, meine Entscheidungen alleine treffen. Er kann mich begleiten aber er muss er selbst bleiben dürfen. Versuche Dich mal in seine Lage zu versetzen. Vielleicht kannst Du ihn ein bisschen verstehen.
Hm...ich denke meine Zeilen haben Dich auch nicht weitergebracht:)
Liebe Grüße
Divana
Divana, wenn es dir aber unter Tabletten besser geht, warum nimmst du sie dann net? Es hat net unbedingt was mit "funktionieren" zu tun. Ich wollte auch keine Tabletten nehmen und hatte tatsächlich das Glück, dass zum 2. Mal alles nach einen Dreivierteljahr etwa wieder okay war. Aber ein Diabetiker braucht doch auch sein Insulin. Er würde sterben ohne! Mein Mann hat auch net kapiert, was mit mir los war. Ich war okay, dann war ich "verdreht" und jetzt bin ich wieder okay, die Hölle, durch die ich ging, kann er net nachempfinden. Das kann keiner, der es net kennt. Und ich weiß genau, sollte ich irgendwann nen Rückfall kriegen, würde ich Tabletten nehmen. Denn ICH kenne die Hölle und will da nie wieder hin!
Liebe Jenny,
ich nehme die Tabletten nicht, weil ich stillen möchte. Ich weiß, dass man mit Sertralin stillen kann, aber wer sagt mir, dass Sertralin bei mir wirkt?! Ich war bei meiner letzten Medikation bei einer Hochdosierung. Damit kann man dann letztlich nicht mehr stillen. Mir ist das Stillen im Moment sehr sehr wichtig und ich möchte es nicht aufgeben. Mein Bauchgefühl sagt mir einfach, dass ich mich in der Stillzeit nicht auf das Einstellen auf die Tabletten einlassen darf. Es war für mich die Hölle. Ich habe x Antidepressiva probiert bevor ich etwas gefunden habe was gewirkt hat. Monatelang Nebenwirkungen. Ansetzen...wieder Absetzen...neues Medikament. Dazwischen immer wieder Normoc. Irgendwann ging es mir dann besser, aber das war ein langer Weg. Diesen Weg möchte ich nicht gehen solange ich den Kleinen stille. Ich gehe jetzt öfter zur Therapie und behandel mich alternativ. Es ist schwierig und ich kann diese Zeilen auch nur schreiben, weil heute ein wenig Licht in der Hölle war und ich wieder ein bisschen Hoffnung gewonnen habe. Vielleicht aber wird es wieder so schlimm, dass diese Zeilen Vergangenheit sind und ich in der Notaufnahme der psychiatrischen Klinik den Arzt um Medikamente anflehe.
Liebe Grüße
Divana
ich nehme die Tabletten nicht, weil ich stillen möchte. Ich weiß, dass man mit Sertralin stillen kann, aber wer sagt mir, dass Sertralin bei mir wirkt?! Ich war bei meiner letzten Medikation bei einer Hochdosierung. Damit kann man dann letztlich nicht mehr stillen. Mir ist das Stillen im Moment sehr sehr wichtig und ich möchte es nicht aufgeben. Mein Bauchgefühl sagt mir einfach, dass ich mich in der Stillzeit nicht auf das Einstellen auf die Tabletten einlassen darf. Es war für mich die Hölle. Ich habe x Antidepressiva probiert bevor ich etwas gefunden habe was gewirkt hat. Monatelang Nebenwirkungen. Ansetzen...wieder Absetzen...neues Medikament. Dazwischen immer wieder Normoc. Irgendwann ging es mir dann besser, aber das war ein langer Weg. Diesen Weg möchte ich nicht gehen solange ich den Kleinen stille. Ich gehe jetzt öfter zur Therapie und behandel mich alternativ. Es ist schwierig und ich kann diese Zeilen auch nur schreiben, weil heute ein wenig Licht in der Hölle war und ich wieder ein bisschen Hoffnung gewonnen habe. Vielleicht aber wird es wieder so schlimm, dass diese Zeilen Vergangenheit sind und ich in der Notaufnahme der psychiatrischen Klinik den Arzt um Medikamente anflehe.
Liebe Grüße
Divana
Hi...
Also bei mir IST es auch so...
Zwar hatten wir jetzt einige Tage einen Kleinen Aufwärtstrend, aber seit gestern gehts wieder stark bergab... Er lässt mich (trotz meiner Dosiserhöhung und den damit verbundenen "Neben"wirkungen) mit den Kiddies alleine... Meckert herum, wenn der Haushalt nicht passt, fährt mit seinem Motorrad spazieren, oder bastelt dran herum, und dann kommt er nach Hause, und meint er wüsste nicht, warum ich so sauer bin....
Er meint auch, das das alles doch nicht so schlimm ist, und ich soll nur brav meine Pillen schlucken, dann wird das schon... Ich mein HALLO? Ich kann mich doch nicht ewig mit Beruhigungsmitteln zudröhnen, nur um nicht durchzudrehen... Klar gehts mir die letzten 2 Tage (angsttechnisch) besser... HAHA... Dazu sind die Pillen ja da... Aber auf dauer geht das net...
Wieso kann uns PPD/PPP Kranken eigentlich niemand zugestehn, das es uns dreckig gehen DARF, und das wir KRANK sind, und nicht nur jammern und simulieren und uns da in was reinsteigern!
Also bei mir IST es auch so...
Zwar hatten wir jetzt einige Tage einen Kleinen Aufwärtstrend, aber seit gestern gehts wieder stark bergab... Er lässt mich (trotz meiner Dosiserhöhung und den damit verbundenen "Neben"wirkungen) mit den Kiddies alleine... Meckert herum, wenn der Haushalt nicht passt, fährt mit seinem Motorrad spazieren, oder bastelt dran herum, und dann kommt er nach Hause, und meint er wüsste nicht, warum ich so sauer bin....
Er meint auch, das das alles doch nicht so schlimm ist, und ich soll nur brav meine Pillen schlucken, dann wird das schon... Ich mein HALLO? Ich kann mich doch nicht ewig mit Beruhigungsmitteln zudröhnen, nur um nicht durchzudrehen... Klar gehts mir die letzten 2 Tage (angsttechnisch) besser... HAHA... Dazu sind die Pillen ja da... Aber auf dauer geht das net...
Wieso kann uns PPD/PPP Kranken eigentlich niemand zugestehn, das es uns dreckig gehen DARF, und das wir KRANK sind, und nicht nur jammern und simulieren und uns da in was reinsteigern!

Hallo Lea,
Schön, dass du zu uns gefunden hast. Du bist hier sehr willkommen.
Bei mir hat die PPD im Mai 2005 angefangen - mein kleiner Sohn war damals 5 Wochen alt. Ich nehme auch - wie du - Cipralex und mache eine Verhaltenstherapie. Mein Mann hat sich am Anfang sehr schwer getan mit der Krankheit und ich selber auch. Wir hatten beide keine Ahnung, was da auf uns zukommt. Mein Mann dachte, ich müsse einfach "nur positiv denken" dann geht das schon. Er war sogar auch mal sauer, weil er dachte, ich rede mir das alles nur ein. Er konnte nicht begreifen, warum man z.B. Zwangsgedanken hat, oder was es bringen soll, eine Therapie zu machen... usw.
Durch das Forum hier, Bücher und meinen Arzt habe ich dann erstens für mich Erkenntniss über die Krankheit und erlangt und dann fanden auch mein Mann und ich einen Zugang zueinander und zur PPD. Ich habe ihm erklärt, was ich habe und ihm auch diese Seite hier gezeigt. Er hat Zeit gebraucht, zu verstehen. Aber ich habe ihm auch sehr deutlich gezeigt, DASS ICH IHN AN MEINER SEITE BRAUCHE!!!! So habe ich das auch bei meinen Eltern gemacht und bei sehr nahe stehenden Menschen. Denn es ist wirklich so, dass die Leute denken, mit den Tabletten sei es getan. Ist es eben nicht. Wir brauchen vor allem von unseren Familien Unterstützung und die steht und doch auch zu, oder!!!!
Heute ist es so, dass mein Mann sehr gut mit der PPD umgehen kann. Er kennt sich aus und wir reden ganz offen darüber. Die PPD ist kein Ungeheuer mehr, über das man nur hinter vorgehaltener Hand redet. Für mich war es ganz wichtig, dass ich ihm offen sagen konnte, wenn es mir an vielen Tagen schlecht ging. Auch meinen Eltern kann ich das jetzt sagen. Sie wissen auch alles über die PPD - und ich kann dir sagen, dass ist eine ganz ENORME ERLEICHTERUNG. Es tut so gut, zu sagen: Mama, heute hat mich die Angst wieder im Griff - da ist gleich mal ne Zentnerlast weg.
Ich denke es ist ganz wichtig, sich nicht verstellen zu müssen. Klar, den Menschen "da draußen" wird sehr viel abverlangt durch unserer PPD. Denn niemand, der das nicht durchgemacht hat, weiß wie es ist. Und unsere Partner brauchen dann auch ihre Auszeiten. Aber dann soll es auch wieder die Tage geben, wo sie für UNS DA SIND. Denn wie heißt es so schön: In guten, wie in schlechten Zeiten....!
Und wenn dein Partner das begreift, hast du die beste Chance, dass es dir schneller wieder besser geht.
Also - vielleicht geht er wirklich mal mit zu deinem Therapeuten und zeig ihm mal hier dieses Forum!
Ganz liebe Grüße und ich hoffe, wir hier können dir eine Stütze sein!!!
Bis bald!
Schön, dass du zu uns gefunden hast. Du bist hier sehr willkommen.
Bei mir hat die PPD im Mai 2005 angefangen - mein kleiner Sohn war damals 5 Wochen alt. Ich nehme auch - wie du - Cipralex und mache eine Verhaltenstherapie. Mein Mann hat sich am Anfang sehr schwer getan mit der Krankheit und ich selber auch. Wir hatten beide keine Ahnung, was da auf uns zukommt. Mein Mann dachte, ich müsse einfach "nur positiv denken" dann geht das schon. Er war sogar auch mal sauer, weil er dachte, ich rede mir das alles nur ein. Er konnte nicht begreifen, warum man z.B. Zwangsgedanken hat, oder was es bringen soll, eine Therapie zu machen... usw.
Durch das Forum hier, Bücher und meinen Arzt habe ich dann erstens für mich Erkenntniss über die Krankheit und erlangt und dann fanden auch mein Mann und ich einen Zugang zueinander und zur PPD. Ich habe ihm erklärt, was ich habe und ihm auch diese Seite hier gezeigt. Er hat Zeit gebraucht, zu verstehen. Aber ich habe ihm auch sehr deutlich gezeigt, DASS ICH IHN AN MEINER SEITE BRAUCHE!!!! So habe ich das auch bei meinen Eltern gemacht und bei sehr nahe stehenden Menschen. Denn es ist wirklich so, dass die Leute denken, mit den Tabletten sei es getan. Ist es eben nicht. Wir brauchen vor allem von unseren Familien Unterstützung und die steht und doch auch zu, oder!!!!
Heute ist es so, dass mein Mann sehr gut mit der PPD umgehen kann. Er kennt sich aus und wir reden ganz offen darüber. Die PPD ist kein Ungeheuer mehr, über das man nur hinter vorgehaltener Hand redet. Für mich war es ganz wichtig, dass ich ihm offen sagen konnte, wenn es mir an vielen Tagen schlecht ging. Auch meinen Eltern kann ich das jetzt sagen. Sie wissen auch alles über die PPD - und ich kann dir sagen, dass ist eine ganz ENORME ERLEICHTERUNG. Es tut so gut, zu sagen: Mama, heute hat mich die Angst wieder im Griff - da ist gleich mal ne Zentnerlast weg.
Ich denke es ist ganz wichtig, sich nicht verstellen zu müssen. Klar, den Menschen "da draußen" wird sehr viel abverlangt durch unserer PPD. Denn niemand, der das nicht durchgemacht hat, weiß wie es ist. Und unsere Partner brauchen dann auch ihre Auszeiten. Aber dann soll es auch wieder die Tage geben, wo sie für UNS DA SIND. Denn wie heißt es so schön: In guten, wie in schlechten Zeiten....!

Also - vielleicht geht er wirklich mal mit zu deinem Therapeuten und zeig ihm mal hier dieses Forum!
Ganz liebe Grüße und ich hoffe, wir hier können dir eine Stütze sein!!!
Bis bald!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo Lea!
Um ehrlich zu sein, nach allem was ich hier immer lese und von euch erfahre...es ist für mich mehr als eine Stoffwechselerkrankung im Gehirn.. ich bin überzeugt, dass auch andere organische Veränderungen für dieses Phänomen mitverantwortlich sind...
Was deinen Mann angeht... ja, einige Männer haben nicht die Geduld mit dieser Krankheit umzugehen... Hast du mit ihm in Ruhe darüber geredet?
Was ich immer in solchen Fällen sage: du kannst für ihn einige Beiträge ausdrucken, so dass es erfährt wie schlimm PPD und oder PPP sind und werden können...
Diese Krankheiten beeinträchtigen unsere Gefühle, unser Denken und damit unser Leben...man braucht mehr als Kraft und Verstand um es durchzustehen...
Um ehrlich zu sein, nach allem was ich hier immer lese und von euch erfahre...es ist für mich mehr als eine Stoffwechselerkrankung im Gehirn.. ich bin überzeugt, dass auch andere organische Veränderungen für dieses Phänomen mitverantwortlich sind...
Was deinen Mann angeht... ja, einige Männer haben nicht die Geduld mit dieser Krankheit umzugehen... Hast du mit ihm in Ruhe darüber geredet?
Was ich immer in solchen Fällen sage: du kannst für ihn einige Beiträge ausdrucken, so dass es erfährt wie schlimm PPD und oder PPP sind und werden können...
Diese Krankheiten beeinträchtigen unsere Gefühle, unser Denken und damit unser Leben...man braucht mehr als Kraft und Verstand um es durchzustehen...
Danke erstmal für die vielen Antworten.
Ich weiß, daß es auch für meinen Mann schwierig ist. Aber er kann zumindest seinem normalen Leben nachgehen. Für ihn hat sich nichts verändert und mein Leben ist total anders und aus den Fugen. Ich bin schon eher der Typ der bis zum Äußersten so tut, als wäre alles in Ordnung. Also macht es für ihn auch den Anschein als sei alles wieder in bester Ordnung. Mein Therapeutin sagt mir immer, ich soll ihm zeigen, wenn es mir schlecht geht. Ich wiederrum denke immer, er muß es doch sehen! Und sträube mich dagegen ihm immer wieder zu sagen: Hey, heute geht es mir beschi....., nimm mir doch mal z. B. für einen Moment die Kleine ab. Keine Ahnung warum ich mich so vor ihm verschließe. Habe auch einfach nicht die Kraft um all das zu kämpfen. Strengt mich schon an jeden Tag für mich und die Kleine zu sorgen.
Liebe Grüße
Nicole
Ich weiß, daß es auch für meinen Mann schwierig ist. Aber er kann zumindest seinem normalen Leben nachgehen. Für ihn hat sich nichts verändert und mein Leben ist total anders und aus den Fugen. Ich bin schon eher der Typ der bis zum Äußersten so tut, als wäre alles in Ordnung. Also macht es für ihn auch den Anschein als sei alles wieder in bester Ordnung. Mein Therapeutin sagt mir immer, ich soll ihm zeigen, wenn es mir schlecht geht. Ich wiederrum denke immer, er muß es doch sehen! Und sträube mich dagegen ihm immer wieder zu sagen: Hey, heute geht es mir beschi....., nimm mir doch mal z. B. für einen Moment die Kleine ab. Keine Ahnung warum ich mich so vor ihm verschließe. Habe auch einfach nicht die Kraft um all das zu kämpfen. Strengt mich schon an jeden Tag für mich und die Kleine zu sorgen.
Liebe Grüße
Nicole
Hi Nicole!
Das Pb kenne ich nur zu gut,diese postpartale Depression hätte beinahe unsere Ehe zerstört.
Wir haben uns deswegen oft bis auf´s Messer gestritten und ich wäre nach einem heftigen Streit im Januar 2006 fast aus dem Fenster gesprungen,weil ich nicht mehr konnte.
Dann habe ich mir ärtzliche Hilfe geholt:am gleichen Tag den Notdienst angerufen,durch den Dienstarzt einen schnellen Termin beim Psychiater bekommen , ein AD genommen (Johanniskraut statt Sertralin und Paroxetin,da ich das erste nicht vertragen hatte) und eine psychotherapeutische Therapie angefangen.
Seitdem ist der Stein der Genesung ins Rollen gebracht worden,es geht mir und meiner Ehe besser,wenn auch noch nicht 100% OK.
Mein Mann zeigt jetzt viel mehr Verständnis als vorher für meine Pb,wir verstehen uns viel besser,heute z.B. haben wir einen sehr harmonievollen Tag miteinander verbracht,wir streiten immer weniger miteinander.
Ich denke jetzt,daß wir es geschafft haben,mehr Verständnis füreinander zu erlangen,weil jeder einen Schritt in die Richtung des Anderen gemacht hat.Ich habe z.B. gelernt (erkannt),daß ich ihm sehr oft die Schuld für meine Überforderungsgefühle gegeben habe und so für Ehezoff gesorgt habe.Ging es mir schlecht,dann war er daran schuld:wie du schreibst,hatte ich das Gefühl eine "Haussklavin" zu sein,ein "Esel", der eine viel zu große Last zu tragen hatte (2 Kinder-3,5 und 1 Jahr alt).Dann habe ich meine schlechte Laune an ihm abreagiert,indem ich ihn an diesen schlechten Tagen für Kleinigkeiten kritisiert habe:er mache im Garten nichts,halfe mir nicht im Haushalt,ging immer von zu Hause weg,wenn ich ihn gerade brauchte,z.B. die Kleine schrie und ich dringend Entlastung brauchte.
Oft war er selber für Kleinigkeiten unangemessen gereizt und löste so einen Ehestreit aus:erinnerte ich ihm z.B., daß er sich die Hände gründlich waschen sollte,nachdem er die Mülltonnen auf die Strasse gebracht hatte,dann wurde er zornig,weil er sich wahrscheinlich bevormundet fühlte.
Ich weiß nicht genau,wie wir das geschafft haben,aber jetzt lernen wir langsam,die Bedürfnisse des Anderen besser wahrzunehmen,uns gegenseitig zu entlasten und unsere Gefühle zu respektieren.
Ich versuche,ihn nicht mehr zu kritisieren (oder schimpfen), ihn nicht mehr zu bevormunden und er versucht,mich im Haushalt,bei der Kinderpflege etwas zu helfen.
Am Samstag z.B. hat er den ganzen Tag bei Freunden verbracht (von 9.30 bis 18 Uhr!), während ich mich um den Haushalt und die Kleine gekümmert habe.(Der Große war bei der Oma,eine große Entlastung,die ich sehr schätze!).Es fiel mir nicht so schwer wie sonst ,weil wir eine Abmachung hatten:ich schenke ihm einen kinderfreien Tag,er schenkt mir einen (fast) kinder-und haushaltsfreien Tag (heute Pfingstmontag,da er gestern unterwegs war,sprich meine Mutter zum Flughafen gebracht hat und seine Mutter und unseren Sohn nach Stuttgart,wo sie 5 Tage Urlaub verbringen).
Dieser Tag habe ich richtig genossen!Meine Tochter hat uns eine gute Nacht geschenkt,da sie diesmal durchgeschlafen hat,so daß wir beiden richtig erholt waren.Ich habe nur die Kleine gewickelt ,gefüttert und angezogen und dann hat er die Kleine zum Spazierengehen genommen.So konnte ich in Ruhe frühstücken,meine Gymnastik vor dem Fernseher treiben und duschen,einfach herrlich!
Dann ging es ins Restaurant,so daß mir das Kochen und Aufräumen/Putzen erspart blieb und nach dem Nachmittagsschläfchen meiner Tochter bekam ich wieder kinderfreie Stunden!
Mein Mann hat mir die letzten beiden Nächte angeboten,die Kleine nachts auch zu füttern (sie kommt 1 Mal pro Nacht,trinkt eine Flasche Milch).Ich war durch den Besuch meiner Mutter und den schlechten Schlaf meiner Tochter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (sie schrie von 1.30 bis 4 Uhr quasi ununterbrochen und wachte wieder um 6 Uhr auf!) richtig ausgebrannt und ich hatte ihm gesagt,ich bräuchte dringend mal 1-2 Nächte,wo ich durchschlafen könnte.Spontan bat er mir an,die Kleine zu füttern.Vielleicht weil ich diesmal nicht agressiv meine Wünsche äußerten (Nach dem Motto:"Dieses Sch***leben,ich kann nicht mehr,ich möchte abhauen!") sondern meine Bedürfnisse eher ...neutral mitteilte:"Mensch,ich bin so müde,so fertig,ich möchte so gerne mal ein paar Nächte richtig durchschlafen!"
Ja, ich habe in der Kommunikation die letzten Zeiten wirklich viel gelernt und ich denke,mein Mann auch.
Ich denke,unsere Männer können sich in unsere Situation nicht einfühlen,weil:
*sie eine Depression nicht selber erlebt haben (wie leidvoll es ist,kann nur verstehen,wer eine durchgemacht hat-denn von außen her sieht man einfach nichts!)
*sie den Beruf Haushalt+Kind nicht selber ausgeübt haben,sie wissen einfach gar nicht,wie stressig und anspruchsvoll die Kinderpflege und die Haushaltsführung ist.
*sie nicht wie wir unter chronischem Schlafmangel leiden-Ich bin sicher,daß er 50-80% der PPD ausmacht!
*sie den Stress,den schreiende Babys-Kleinkinder auf die Psyche und den Körper haben,gar nicht kennen,da sie tagsüber außer Haus sind und sich um die Kinder meist nicht selbst kümmern,wenn sie zu Hause sind.
Ja,wenn die Frau Kinder kriegt und nicht mehr außer Hause arbeitet,leben Mann und Frau nicht mehr auf demselben Planeten,haben völlig unterschiedliche Erfahrungen und daher Einstellungen,verstehen also die Sichtweise des Anderen nicht mehr (wie stressig ein 9 Stunden Arbeitstag außer Hause sein kann,weißich erhlich nicht mehr!).
Dazu kommt der wahnsinnige Stress,die schalflose Nächte,das ständige Schreien des Babys,die Mehrarbeit im Haushalt (mehr Wäsche zum Waschen,Bügeln,mehr zum Kochen,Aufräumen,Putzen,usw.),also eine wahnsinnige psychiche und körperliche Belastung,gekoppelt mit Schlafmangel,zu wenig (oder gar keine!) Zeit für sich selbst,für die Partnerschaft,für Sex,also eine große Belastung und wenig Erholungsmöglichkeiten.
Dieser chronische Stress ist reines Gift für die Partnerschaft:man ist ständig genervt,gereizt,kann nicht mehr neutral miteinander sprechen,der Ton wird oft agressiv,man streitet sich deswegen öfter,versteht den Anderen nicht mehr,hat das Gefühl,von ihm nicht mehr verstanden zu werden,man ist dann noch verzweifelter,depressiver,denkt an Trennung/Scheidung,als ob der Partner schuld an der eigenen Misere wäre.
Ich denke deswegen,daß es wichtig ist,zu versuchen,die Sichtweise des Anderen zu verstehen, ihn nicht mehr mit Vorwürfen und Kritiken zu häufen,sondern zu versuchen,ihn für seine eigene Position zu gewinnen,ihm zu verstehen zu geben,daß man durch die tägliche Belastung ausgepowert ist und deswegen Entlastung im Alltag braucht:
*eine Nacht zum Durchschlafen pro Woche
*ein Vormittag zum Ausschlafen (wenn man stillt)
*abends das Baby füttern/wickeln/bespaßen,damit man 1 Stunde für sich allein hat.
*einen Nachmittag/Tag für sich allein in der Woche
*usw.
"Mein Therapeutin sagt mir immer, ich soll ihm zeigen, wenn es mir schlecht geht. Ich wiederrum denke immer, er muß es doch sehen! Und sträube mich dagegen ihm immer wieder zu sagen: Hey, heute geht es mir beschi....., nimm mir doch mal z. B. für einen Moment die Kleine ab. "
Ja, das solltest du versuchen zu lernen.Denn ohne Entlastung geht nichts.
Die Tabletten helfen schon,aber wenn die Ursache der PPD,sprich der chronische Schlafmangel und die alltägliche Belastung mit keine oder wenige Erholungsphasen weiter bestehen,kann die Depression,die chronische Müdigkeit nicht verschwinden.
Also muß man versuchen,das Leid an der Wurzel zu packen,sprich die Wurzel so weit es geht beseitigen,sprich mehr schlafen und mehr Entlastung im Alltag bekommen.
Versuche doch eine Haushalthilfe zu bekommen .Schon 2-3 Stunden pro Tag können sehr hilfreich sein und kostet ca. 100 Euros pro Monat (siehe meine Tipps oben).Die Therapeutin soll einen Attest schreiben,so wird sie eher genehmigt (Begründung=Vermeidung eines Krankenhausaufenthalt).Hilfe immer wieder verlängern lassen!
So,liebe Nicole,es war sehr lange heute (habe Zeit!
).Bitte,verzweifle nicht.Versuche,deinen Mann für deine Pb zu gewinnen,suche evtl. eine Eheberatung mit ihm auf und/oder frage deine Therapeutin,ob er ein Mal mitkommen könnte und ihr gemeinsam euere Kommunikationspb besprechen könnt.
Jetzt muß ich aufhören,meine Tochter hat Hunger!
Das Pb kenne ich nur zu gut,diese postpartale Depression hätte beinahe unsere Ehe zerstört.
Wir haben uns deswegen oft bis auf´s Messer gestritten und ich wäre nach einem heftigen Streit im Januar 2006 fast aus dem Fenster gesprungen,weil ich nicht mehr konnte.
Dann habe ich mir ärtzliche Hilfe geholt:am gleichen Tag den Notdienst angerufen,durch den Dienstarzt einen schnellen Termin beim Psychiater bekommen , ein AD genommen (Johanniskraut statt Sertralin und Paroxetin,da ich das erste nicht vertragen hatte) und eine psychotherapeutische Therapie angefangen.
Seitdem ist der Stein der Genesung ins Rollen gebracht worden,es geht mir und meiner Ehe besser,wenn auch noch nicht 100% OK.
Mein Mann zeigt jetzt viel mehr Verständnis als vorher für meine Pb,wir verstehen uns viel besser,heute z.B. haben wir einen sehr harmonievollen Tag miteinander verbracht,wir streiten immer weniger miteinander.
Ich denke jetzt,daß wir es geschafft haben,mehr Verständnis füreinander zu erlangen,weil jeder einen Schritt in die Richtung des Anderen gemacht hat.Ich habe z.B. gelernt (erkannt),daß ich ihm sehr oft die Schuld für meine Überforderungsgefühle gegeben habe und so für Ehezoff gesorgt habe.Ging es mir schlecht,dann war er daran schuld:wie du schreibst,hatte ich das Gefühl eine "Haussklavin" zu sein,ein "Esel", der eine viel zu große Last zu tragen hatte (2 Kinder-3,5 und 1 Jahr alt).Dann habe ich meine schlechte Laune an ihm abreagiert,indem ich ihn an diesen schlechten Tagen für Kleinigkeiten kritisiert habe:er mache im Garten nichts,halfe mir nicht im Haushalt,ging immer von zu Hause weg,wenn ich ihn gerade brauchte,z.B. die Kleine schrie und ich dringend Entlastung brauchte.
Oft war er selber für Kleinigkeiten unangemessen gereizt und löste so einen Ehestreit aus:erinnerte ich ihm z.B., daß er sich die Hände gründlich waschen sollte,nachdem er die Mülltonnen auf die Strasse gebracht hatte,dann wurde er zornig,weil er sich wahrscheinlich bevormundet fühlte.
Ich weiß nicht genau,wie wir das geschafft haben,aber jetzt lernen wir langsam,die Bedürfnisse des Anderen besser wahrzunehmen,uns gegenseitig zu entlasten und unsere Gefühle zu respektieren.
Ich versuche,ihn nicht mehr zu kritisieren (oder schimpfen), ihn nicht mehr zu bevormunden und er versucht,mich im Haushalt,bei der Kinderpflege etwas zu helfen.
Am Samstag z.B. hat er den ganzen Tag bei Freunden verbracht (von 9.30 bis 18 Uhr!), während ich mich um den Haushalt und die Kleine gekümmert habe.(Der Große war bei der Oma,eine große Entlastung,die ich sehr schätze!).Es fiel mir nicht so schwer wie sonst ,weil wir eine Abmachung hatten:ich schenke ihm einen kinderfreien Tag,er schenkt mir einen (fast) kinder-und haushaltsfreien Tag (heute Pfingstmontag,da er gestern unterwegs war,sprich meine Mutter zum Flughafen gebracht hat und seine Mutter und unseren Sohn nach Stuttgart,wo sie 5 Tage Urlaub verbringen).
Dieser Tag habe ich richtig genossen!Meine Tochter hat uns eine gute Nacht geschenkt,da sie diesmal durchgeschlafen hat,so daß wir beiden richtig erholt waren.Ich habe nur die Kleine gewickelt ,gefüttert und angezogen und dann hat er die Kleine zum Spazierengehen genommen.So konnte ich in Ruhe frühstücken,meine Gymnastik vor dem Fernseher treiben und duschen,einfach herrlich!
Dann ging es ins Restaurant,so daß mir das Kochen und Aufräumen/Putzen erspart blieb und nach dem Nachmittagsschläfchen meiner Tochter bekam ich wieder kinderfreie Stunden!
Mein Mann hat mir die letzten beiden Nächte angeboten,die Kleine nachts auch zu füttern (sie kommt 1 Mal pro Nacht,trinkt eine Flasche Milch).Ich war durch den Besuch meiner Mutter und den schlechten Schlaf meiner Tochter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (sie schrie von 1.30 bis 4 Uhr quasi ununterbrochen und wachte wieder um 6 Uhr auf!) richtig ausgebrannt und ich hatte ihm gesagt,ich bräuchte dringend mal 1-2 Nächte,wo ich durchschlafen könnte.Spontan bat er mir an,die Kleine zu füttern.Vielleicht weil ich diesmal nicht agressiv meine Wünsche äußerten (Nach dem Motto:"Dieses Sch***leben,ich kann nicht mehr,ich möchte abhauen!") sondern meine Bedürfnisse eher ...neutral mitteilte:"Mensch,ich bin so müde,so fertig,ich möchte so gerne mal ein paar Nächte richtig durchschlafen!"
Ja, ich habe in der Kommunikation die letzten Zeiten wirklich viel gelernt und ich denke,mein Mann auch.
Ich denke,unsere Männer können sich in unsere Situation nicht einfühlen,weil:
*sie eine Depression nicht selber erlebt haben (wie leidvoll es ist,kann nur verstehen,wer eine durchgemacht hat-denn von außen her sieht man einfach nichts!)
*sie den Beruf Haushalt+Kind nicht selber ausgeübt haben,sie wissen einfach gar nicht,wie stressig und anspruchsvoll die Kinderpflege und die Haushaltsführung ist.
*sie nicht wie wir unter chronischem Schlafmangel leiden-Ich bin sicher,daß er 50-80% der PPD ausmacht!
*sie den Stress,den schreiende Babys-Kleinkinder auf die Psyche und den Körper haben,gar nicht kennen,da sie tagsüber außer Haus sind und sich um die Kinder meist nicht selbst kümmern,wenn sie zu Hause sind.
Ja,wenn die Frau Kinder kriegt und nicht mehr außer Hause arbeitet,leben Mann und Frau nicht mehr auf demselben Planeten,haben völlig unterschiedliche Erfahrungen und daher Einstellungen,verstehen also die Sichtweise des Anderen nicht mehr (wie stressig ein 9 Stunden Arbeitstag außer Hause sein kann,weißich erhlich nicht mehr!).
Dazu kommt der wahnsinnige Stress,die schalflose Nächte,das ständige Schreien des Babys,die Mehrarbeit im Haushalt (mehr Wäsche zum Waschen,Bügeln,mehr zum Kochen,Aufräumen,Putzen,usw.),also eine wahnsinnige psychiche und körperliche Belastung,gekoppelt mit Schlafmangel,zu wenig (oder gar keine!) Zeit für sich selbst,für die Partnerschaft,für Sex,also eine große Belastung und wenig Erholungsmöglichkeiten.
Dieser chronische Stress ist reines Gift für die Partnerschaft:man ist ständig genervt,gereizt,kann nicht mehr neutral miteinander sprechen,der Ton wird oft agressiv,man streitet sich deswegen öfter,versteht den Anderen nicht mehr,hat das Gefühl,von ihm nicht mehr verstanden zu werden,man ist dann noch verzweifelter,depressiver,denkt an Trennung/Scheidung,als ob der Partner schuld an der eigenen Misere wäre.
Ich denke deswegen,daß es wichtig ist,zu versuchen,die Sichtweise des Anderen zu verstehen, ihn nicht mehr mit Vorwürfen und Kritiken zu häufen,sondern zu versuchen,ihn für seine eigene Position zu gewinnen,ihm zu verstehen zu geben,daß man durch die tägliche Belastung ausgepowert ist und deswegen Entlastung im Alltag braucht:
*eine Nacht zum Durchschlafen pro Woche
*ein Vormittag zum Ausschlafen (wenn man stillt)
*abends das Baby füttern/wickeln/bespaßen,damit man 1 Stunde für sich allein hat.
*einen Nachmittag/Tag für sich allein in der Woche
*usw.
"Mein Therapeutin sagt mir immer, ich soll ihm zeigen, wenn es mir schlecht geht. Ich wiederrum denke immer, er muß es doch sehen! Und sträube mich dagegen ihm immer wieder zu sagen: Hey, heute geht es mir beschi....., nimm mir doch mal z. B. für einen Moment die Kleine ab. "
Ja, das solltest du versuchen zu lernen.Denn ohne Entlastung geht nichts.
Die Tabletten helfen schon,aber wenn die Ursache der PPD,sprich der chronische Schlafmangel und die alltägliche Belastung mit keine oder wenige Erholungsphasen weiter bestehen,kann die Depression,die chronische Müdigkeit nicht verschwinden.
Also muß man versuchen,das Leid an der Wurzel zu packen,sprich die Wurzel so weit es geht beseitigen,sprich mehr schlafen und mehr Entlastung im Alltag bekommen.
Versuche doch eine Haushalthilfe zu bekommen .Schon 2-3 Stunden pro Tag können sehr hilfreich sein und kostet ca. 100 Euros pro Monat (siehe meine Tipps oben).Die Therapeutin soll einen Attest schreiben,so wird sie eher genehmigt (Begründung=Vermeidung eines Krankenhausaufenthalt).Hilfe immer wieder verlängern lassen!
So,liebe Nicole,es war sehr lange heute (habe Zeit!

Jetzt muß ich aufhören,meine Tochter hat Hunger!