Also, Gefängnis ists mal keines... Aber der Ablauf ist von klinik zu klinik verschieden... Ich kann dir über deutsche Kliniken nicht viel sagen... Aber du kannst ja mal lesen, was (mir) die anderen geschrieben haben:
Kate schrieb:
In der Klinik wo ich war gab es eine Mutter Kind Station, wo etwa fünf bis sechs Mütter mit ihren Kindern waren.
Das Schwesternteam hatte Verstärkung durch Erzieherinnen, die einem immer mit den Kindern geholfen haben.
Und es gab eine Kita direkt neben der Station, wo man die Kinder von halb neun bis halb fünf hingeben aber auch völlig flexibel jederzeit wieder abholen konnte. Die hatten draußen so einen kleinen Zoo mit Esel und anderen Tieren. Einmal in der Woche sind sie mit den Kindern schwimmen gefahren, da konnte man mit seinem Baby auch mitkommen und einmal sind sie dann zum Reiten und einmal in die große Sporthalle für alle Kinder, die sich in der Kitasporthalle nicht genug austoben konnten.
Die Schwestern waren immer im Gespräch mit den Patienten und haben sich zum Frühstück dazu gesetzt und hilfen gegeben, wenn man mit seinem Kind Schwierigkeiten hatte.
In der Beziehung gab es dort sehr viel hilfe, auch durch die Erzieherinnen in der Kita. Sie haben dann mit einem darüber gesprochen, wie sie das Kind erleben und wo vielleicht die Probleme herkommen könnten und was man machen kann.
Es gab es jeden Tag Therapie von halb 9 bis 16 uhr mit zwei Stunden Mittagspause.
Ich habe Musiktherapie, Tanztherapie, Bewegungstherapie, Sport, Genusstherapie, Ergotherapie im Bereich Kartonage, Bücher binden, Fotorahmen machen und vieles mehr gemacht. War ja auch sieben Monate dort.. Confused
Dann gab es noch jede Woche 2 Stunden Gesprächs- oder Verhaltenstherapie und Gruppentherapie zum Thema Angsterkrankungen und Depressionen usw. Dann gab es noch die Wocheneinklangsrunde, wo sich neue vorgestellt haben und Dinge besprochen wurden, die so auf der Seele lagen: Küchendienst, Sauberkeit, Zoff untereinander...
Dann gab es noch die Koch und Backgruppe, wo jede Woche an einem Tag für alle gekocht und an einem anderen Tag gebacken wurde. Das haben wir immer abwechselnd gemacht. Zutaten konnten wir aus der Großküche holen und wir haben Geld bekommen um dafür aus der Stadt einzukaufen.
Ohne dieses Hilfsangebot hätte ich meine Erkrankung nicht überlebt, auch wenn dort einiges auch schief gelaufen ist, woran aber die Station keine Schuld hatte.
Die Kita hat übrigens auch Geld gekostet, was aber die Krankenkasse bezahlt hat über den Antrag auf eine Haushaltshilfe, das hat die Sozialarbeiterin der Station alles geregelt für mich.
Uli schrieb über Steffy's Klinik:
Also, Steffy hat ihre Kids bereits seit Pfingstmontag, also über eine Woche, wieder bei sich auf der Mu/Ki-Station. Wir waren gestern zusammen auf dem Klinikgelände spazieren, wo Alexis mit ihrem kleinen Fahrrad rumsauste ( sie kann seit 2 Tagen ohne Stützräder Fahrrad fahren) und Emily,von Steffy geschoben, Dreirad fuhr. Die Klinik ist in einem Riesen-Park mit vielen alten Bäumen, lauter einzelne Häuser, in denen die Stationen und Therapieräume untergebracht sind. Steffys Haus 51 ist mehr am Rand des Klinikgeländes, ein neueres Haus mit 2 Stockwerken. Die geschlossene Akut-Station ( auf der Steffy den Sonntag und Montag nach Christi Himmelfahrt war) ist im gleichen Haus, durch eine Tür getrennt. Man kann sich natürlich drüber streiten, ob dieser kurze Suizid-Gedanke, der Steffy durch den Kopf ging, diese Maßnahme gerechtfertigt hat...Die Ärzte wollten halt für alle Fälle sichergehen, das ist ja auch verständlich. Dazu kam, dass es Wochenende war und ihre behandelnde Ärztin nicht im Dienst... halt eine recht unglückliche Verkettung von Umständen! Auf jeden Fall ist sie jetzt schon seit Pfingstmontag wieder mit ihren Töchtern vereint auf der Mutter-Kind-Station und darüber wollte ich euch ja noch weiter berichten. Das Haus hat einen abgezäunten Garten mit Spielplatz (Sandkasten, Rutsche, Bobbycars usw.), dazu Stühle, Tische und Liegestühle für die Mamas. Oben im ersten Stock ist eine Dachterrasse. Also alles in allem ganz schön und jetzt bei dem Wetter sowieso! Drinnen gibt es ein Spielzimmer, wo die Kids mit einer Erzieherin oder Praktikantin basteln und malen können, wenn die Mamas Therapie haben. Es sind auch immer wieder ältere Kinder da, die zu Alexis vom Alter her passen. Steffy leidet allerdings auch etwas darunter, dass immer wieder welche entlassen werden, an die sie und die Kids sich gerade gewöhnt haben. Ich habe überhaupt den Eindruck, dass sie ganz gute Kontakte zu den anderen Frauen auf der Station hat, das tut ihr ganz bestimmt sehr gut. Es gibt sechs oder sieben MU/Ki-Zimmer auf der Station, ganz nett eingerichtet mit lustigen Vorhängen, Wickelkommode, Babybett usw. ( zumindest war das in Steffys Zimmer so). Auch Buggys kann man sich von der Station ausleihen.
So, jetzt hab ich die wichtigsten "äußeren" Sachen geschrieben. Über die Therapieangebote hat euch ja Steffy schon unterrichtet, Gesprächstherapie wie in Heppenheim gibt es in Gabersee weniger. Halt die üblichen Arztvisiten und ein "Blitzlicht" jeden Donnerstag.
So... und es kommen sicher noch mehr Antworten, von denen, die Erfahrungen mit deutschen Kliniken haben....
Kopf hoch...