Hallo zusammen,
eigentlich ging es mir in letzter Zeit mal wieder richtig gut. Ich habe durch meine Verhaltenstherapie meine ZG's gut im Griff und alles war prima. Dann kam der erste Rückschlag in der Nacht bevor mein Mann ambulant am Meniskus operiert wurde. Plötzlich kam mir der Gedanke, dass er mich ja nicht mehr aufhalten kann falls ich doch durchdrehe, weil er ja erstmal nicht richtig laufen kann.
Ich bekam sofort Herzrasen, mir blieb die Luft weg und ich habe überlegt wo ich am besten meinen Sohn hingebe, damit ich ihm nichts antuen kann. Gott-sei-Dank hatte ich nach einer halben Stunde meine Gedanken ihm Griff und meine Angst ebbte ab.
Die nächsten Tage ging es mir ganz gut und ich habe die Zeit genossen die mein Mann krank geschrieben war. Wir hatten kurz vor der OP angefangen das Kinderzimmer mit unserem Schlafzimmer zu tauschen und lebten erstmal im absoluten Chaos, wollten aber sobald mein Mann wieder laufen konnten alles fertigmachen.
Tja, dann rief sein Chef an und er musste wieder arbeiten kommen obwohl er noch mindestens eine Woche zu Hause bleiben sollte. Prompt ging es mir wieder schlecht, weil ich nicht wusste wie wir alles fertig bekommen sollten.
Ich war also wieder jeden Tag allein und konnte immer nur was tuen wenn Niclas schlief, weil er momentan Schreikrämpfe bekommt sobald ich den Raum verlasse. Als er Mittags schlief dachte ich dummerweise ich könnte ja mal seine Kleiderschrank die Treppe hoch in sein Zimmer bringen. Gesagt getan, leider bin ich mit dem Schrank auf der Treppe stecken geblieben. So waren mein Sohn und ich eingeschlossen und konnten nicht mehr nach unten, wo leider auch mein Telefon und Handy lagen. Da habe ich absolute Panik bekommen und bin übers Geländer (war nicht tief, konnte nichts passieren) gesprungen. Habe bei allen Nachbarn angeschellt ob mir einer Helfen könnte. Leider war nirgends einer da. Also habe ich meinen Mann auf der Arbeit angerufen. Der meinte, ich solle den Schrank zersägen. Habe dann eine Säge gefunden und ein Stück vom Schrank abgesägt. Den Schrank dann die Treppe runtergezogen und schnell zu meinem Sohn, der mittlerweile geschrieen hat wie am Spieß.
Mir ging es den ganzen Tag furchtbar. Als mein Mann kam hat er einen Lachkrampf bekommen. Ich dachte er reisst mir den Kopf ab, aber hat mich nur in den Arm genommen und gelacht. Er konnte es nicht fassen auf was für dusselige Ideen ich immer so komme.
Dann ging es mir auch wieder besser. Bis Sonntag. Ich hatte schon seit Tagen Kopfschmerzen und wollte mich Mittags hinlegen. Jedesmal wenn ich fast eingeschlafen war rauschten meine Ohren und meine Muskeln zuckten. Ich bekam wieder Herzrasen. Habe dann meine Garten gemacht und dachte, dass ich dadurch eigentlich so müde sein müsste, dass ich sofort einschlafe. So war es aber nicht, jedesmal zuckten wieder meine Muskeln, miene Ohren rauschten, mein Kopf war wie benommen und mir war so schwindelig. Um 6 Uhr morgens dachte ich mein Herz explodiert. Mein Mann hat mich sofort ins KH gebracht. Die haben ein EKG geschrieben und mein Blutuntersucht. Danach haben wir 3 Stunden allein im Behandlungszimmer gesessen und gewartet das die Ärztin wiederkommt. Die kam nach dem wir 5 mal nachgefragt haben und hat gesagt: " Wir finden nichts gehen sie zu ihrem Hausarzt".
Der hat mir gerade einmal Diazepam zunehmen um wenigstens schlafen zu können. Es wäre alles rein psychisch bei mir.
Schlafen kann ich jetzt wieder. Aber nun zu meinem Problem:
Mir geht es eigentlich recht gut solange ich was zu tun habe, aber sobald ich irgendwie nur eine Minute ruhig sitze wird mir so scheindelig, mein Kopf fühlt sich total benommen an und ich werde total nervös. Kennt das einer von Euch? habe nämlich langsam echt Panik, dass ich umkippe wenn ich mit meinem Sohn allein bin und nichts tue.
Sorry für den langen Text aber ich bin total durcheinander und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Liebe Grüße.
Sandra.
Schwindel sobald ich zu Ruhe komme ( sorry lang ).
Moderator: Moderatoren
Liebe Sandy!
Also diese Symptome sind wohl schon "psychisch" - es hört sich ganz nach Angstattacken an. Besonders auch diese Angst "umzukippen" wenn du mit deinem Kleinen alleine bist. Könnte es sein, dass du mit deinen Aktivitäten diese Zustand des "außer Kontrolle geratens" überbrücken willst?
Dann fällt mich noch ein... ist dein Medi antriebssteigernd? Wenn ja, könnte das vielleicht auch mit ein Grund sein, warum du immer was tun "mußt". Es gibt aber ja auch ein Symptom der Depression, wo der Erkrankte mit gesteigerter Aktivität reagiert - genauso wie viele zu einfach gar nix im Stande sind. Es gibt beide Formen.
Machst du noch deine Verhaltenstherapie? Ich denke, das wäre genau das richtige, um diese Symptome bzw. Ängste mal genauer anzuschauen. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall damit zu einem Speziallisten gehen, denn das Medi von deinem Hausarzt kanns ja auf die Dauer auch nicht sein. Daher - sprich mit deinem Therapeuten darüber - da bist du ganz sicher an der richtigen Stelle!
Liebe Grüße von
Also diese Symptome sind wohl schon "psychisch" - es hört sich ganz nach Angstattacken an. Besonders auch diese Angst "umzukippen" wenn du mit deinem Kleinen alleine bist. Könnte es sein, dass du mit deinen Aktivitäten diese Zustand des "außer Kontrolle geratens" überbrücken willst?
Dann fällt mich noch ein... ist dein Medi antriebssteigernd? Wenn ja, könnte das vielleicht auch mit ein Grund sein, warum du immer was tun "mußt". Es gibt aber ja auch ein Symptom der Depression, wo der Erkrankte mit gesteigerter Aktivität reagiert - genauso wie viele zu einfach gar nix im Stande sind. Es gibt beide Formen.
Machst du noch deine Verhaltenstherapie? Ich denke, das wäre genau das richtige, um diese Symptome bzw. Ängste mal genauer anzuschauen. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall damit zu einem Speziallisten gehen, denn das Medi von deinem Hausarzt kanns ja auf die Dauer auch nicht sein. Daher - sprich mit deinem Therapeuten darüber - da bist du ganz sicher an der richtigen Stelle!
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Hallo Marika,
also, dass ich mit meinen Aktivitäten die Zeit der Angst überbrücken will kann nicht sein, da ich momentan nur das mache was wirklich nötig ist und sonst mich mit dem Kleinen beschäftige.
Das mein Medi Schuld daran sein könnte habe ich auch schon gedacht, es ist antriebssteigernd, aber ich nehme es doch jetzt schon 9 Monate und hatte die ganze Zeit keine Probleme damit. Das Medikament von meinem Hausarzt, also das Diazepam, nehme ich nicht auf Dauer. Ich durfte es nur diesen Abend nehmen weil ich mich kaum noch vor Müdigkeit auf den Beinen halten konnte, aber nicht einschlafen konnte.
Seitdem habe ich es nicht mehr genommen. Mein Hausarzt hat es mir unter der Auflage gegeben, dass ich es max. einmal im Monat nehme, ansonsten soll ich sofort wieder kommen.
Er geht davon aus, dass es mir in ein paar Tagen besser geht, wenn ich es mal schaffe richtig zu entspannen.
Nächste Woche hat mein Mann Urlaub, dann wird er mir Niclas auch nachts abnehmen, damit ich vielleicht endlich mal wieder mehr als 3 Stunden am Stück schlafen kann, ich hoffe dann gehts besser.
Freitag gehe ich wieder zu meinem Therapeuten, vielleicht hat er ja auch noch einen Tipp für mich.
Danke Dir erstmal.
Gruß.
Sandra.
also, dass ich mit meinen Aktivitäten die Zeit der Angst überbrücken will kann nicht sein, da ich momentan nur das mache was wirklich nötig ist und sonst mich mit dem Kleinen beschäftige.
Das mein Medi Schuld daran sein könnte habe ich auch schon gedacht, es ist antriebssteigernd, aber ich nehme es doch jetzt schon 9 Monate und hatte die ganze Zeit keine Probleme damit. Das Medikament von meinem Hausarzt, also das Diazepam, nehme ich nicht auf Dauer. Ich durfte es nur diesen Abend nehmen weil ich mich kaum noch vor Müdigkeit auf den Beinen halten konnte, aber nicht einschlafen konnte.
Seitdem habe ich es nicht mehr genommen. Mein Hausarzt hat es mir unter der Auflage gegeben, dass ich es max. einmal im Monat nehme, ansonsten soll ich sofort wieder kommen.
Er geht davon aus, dass es mir in ein paar Tagen besser geht, wenn ich es mal schaffe richtig zu entspannen.
Nächste Woche hat mein Mann Urlaub, dann wird er mir Niclas auch nachts abnehmen, damit ich vielleicht endlich mal wieder mehr als 3 Stunden am Stück schlafen kann, ich hoffe dann gehts besser.
Freitag gehe ich wieder zu meinem Therapeuten, vielleicht hat er ja auch noch einen Tipp für mich.
Danke Dir erstmal.
Gruß.
Sandra.
An Sandy
Hallo Sandy,
gut dass dein Arzt so vorsichtig ist mit dem Diazepam, denn das Mittel kann sehr abhängig machen. Meine Ärztin war da sehr sorglos und ich nahm das Medi 4 Wochen lang und war wirklich schon abhängig, das Ausschleichen war eine Qual.
Auch bei mir war es so, dass es mir besser ging, wenn ich beschäftigt war, ja manchmal war ich direkt überbeschäftigt und verfiel dem Putzwahn. Auch das ist ein Zeichen der Depression.
Ich konnte auch schlecht alleine sein. Oft bekam ich Panikattacken, die die Angst in mir ausdrückten langsam durchzudrehen und in die Geschlossene zu kommen mit Zwangsjacke und allem Pi-Pa-Po. Aber heutzutage gibts ja keine Zwangsjacken mehr (mein Therapeut lachte sich schlapp als ich ihn danach fragte).
Außerdem passierten mir ständig solche Missgeschicke wie dir mit dem Schrank. Ich war einfach total nervös und schusselig in dieser Zeit.
Punkt um, du bist eine Depressive wie sie im Lehrbuch steht. Alle Symptome waren wie bei mir.
Sprich nochmal mit deinem Therpeuten und wenn dein Neurologe dir nicht geheuer ist, nimm einen anderen. Hab auch zweimal gewechselt und bin jetzt wirklich gut aufgehoben. Die Chemie zwischen Patient und Arzt muß einfach stimmen.
Grüßle aus dem Schwabenland, Micha
gut dass dein Arzt so vorsichtig ist mit dem Diazepam, denn das Mittel kann sehr abhängig machen. Meine Ärztin war da sehr sorglos und ich nahm das Medi 4 Wochen lang und war wirklich schon abhängig, das Ausschleichen war eine Qual.
Auch bei mir war es so, dass es mir besser ging, wenn ich beschäftigt war, ja manchmal war ich direkt überbeschäftigt und verfiel dem Putzwahn. Auch das ist ein Zeichen der Depression.
Ich konnte auch schlecht alleine sein. Oft bekam ich Panikattacken, die die Angst in mir ausdrückten langsam durchzudrehen und in die Geschlossene zu kommen mit Zwangsjacke und allem Pi-Pa-Po. Aber heutzutage gibts ja keine Zwangsjacken mehr (mein Therapeut lachte sich schlapp als ich ihn danach fragte).
Außerdem passierten mir ständig solche Missgeschicke wie dir mit dem Schrank. Ich war einfach total nervös und schusselig in dieser Zeit.
Punkt um, du bist eine Depressive wie sie im Lehrbuch steht. Alle Symptome waren wie bei mir.
Sprich nochmal mit deinem Therpeuten und wenn dein Neurologe dir nicht geheuer ist, nimm einen anderen. Hab auch zweimal gewechselt und bin jetzt wirklich gut aufgehoben. Die Chemie zwischen Patient und Arzt muß einfach stimmen.
Grüßle aus dem Schwabenland, Micha