Abbrechung der Therapie durch die Psychotherapeutin

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Milla

Abbrechung der Therapie durch die Psychotherapeutin

Beitrag von Milla »

Hi meine Lieben! :D

Ich habe gestern einen Brief bekommen,wo meine Thera mir mitteilt,daß sie die Therapie mit mir nicht weiter führen will.

Grund:"Die mangelnde Vertrauensbeziehung und ihre unzureichende Motivation bilden keine ausreichende Basis für eine erfolgreiche Behandlung."

Ich bin ehrlich gesagt ziemlich erstaunt,daß sie die Therapie jetzt abbrechen will,obwohl sie mich selber bei der letzten Therapiestunde (am letzten Freitag)überredet hat,ich soll mit ihr weiter machen ("Sie bleiben dran,gell?").

Und ich empfinde es als ziemlich unhöflich (und feige), mir diesen Entschluß schriftlich mitzuteilen,statt bei der nächsten Therapiestunde,die am 8.September hätte stattfinden sollen.

Ich hatte ihr zwar selber mitgeteilt,daß ich die Therapie selber als wenig hilfreich empfand und überlegt hätte,ob eine Verhaltenstherapie aufgrunde meiner Kommunkationsprobleme bei mir nicht besser sei.

Sie hatte dann versucht,mich davon abzubringen,indem sie mir erzählte,daß diese Therapie keine ausreichende wissentschaftliche Beweise gebracht hätte(was eine platte Lüge ist,denn genau umgekehrt ist es,die Verhaltenstherapie ist bei Depression und Angststörungen nachgewiesenermaßen sehr hilfreich) und daß ihre Kollegen,die Verhaltherapeuten sind,angeblich selber von ihrer Therapie nicht überzeugt seien.

Als ich sie bei der letzten Sitzung wieder fragte,ob ich eine Verhaltenstherapie mit ihr machen könnte,gestand sie mir,daß sie keine Ausbildung und Zulassung dafür hatte.

Und sie sagte am Ende der Therapie:"Sie bleiben dran,gell?"

So.Gestern habe ich diesen Brief bekommen und gedacht:"Ach,ist doch egal."Denn ich überlegte schon seit dieser Sitzung vor ein paar Wochen,wo sie mich mit mehreren Vorwürfen konfrontiert hatte (siehe mein Posting "Vertrauensbruch in der Therapie..."), ob ich diese Therapie doch nicht abbrechen sollte und sie mit einem neuen Therapeuten weiter führen sollte.Dafür wollte ich mir aber noch Zeit lassen,ein paar Wochen zumindest.

Und ich hätte ihr diese Entscheidung auf jeden Fall bei einer Sitzung mitgeteilt,nicht so wie sie das gemacht hat,schriftlich.

Ich fühle mich jetzt irgendwie in Stich gelassen,verraten,schuldig.Ich weiß nicht,wie ich meine Gefühle beschreiben sollte.Diese Worten :" mangelnde Vertrauensbeziehung ""unzureichende Motivation" klingen für mich wie Vorwürfe,als ob ich schuldig wäre,daß diese Frau mir von Anfang nicht vertrauen konnte ,weil ich einen alternativen Weg gegangen bin,sprich Johanniskraut statt Paroxetin genommen habe.Und mit dem Wort "mangelnde Motivation" kann ich auch nichts anfangen:es hört sich an,als ob ich im Unterricht gewesen wäre und keine Motivation für den Stoff gehabt hätte.Eine schlechte Schülerin eben.

Darum fühle ich diese Worten als abwertend,verachtend.

Ich habe das Gefühl, "weggeschmissen" worden zu sein,weil ich ihren Vorstellungen nicht passe.

Ihre Verachtung habe ich ehrlich gesagt die letzten Wochen immer mehr gespürt.Ich bin ein sehr empfindlicher Mensch und spüre oft sehr gut,was Menschen über mich denken,auch wenn sie das nicht in Worten ausdrücken.Ich merke das an ihre Gestik,Mimik,ihren Blick.

Bei der letzten Sitzung war mir z.B. ihr sehr kalter Blick aufgefallen.Ein fast roboterhafter,verachtender Blick.Unmenschlich.Das Gegenteil,von dem, was ich mir von einem Therapeuten gewünscht hätte:Unterstützung,Wertschätzung,Wärme.

Im Grunde war sie immer sehr höflich,manchmal sogar freundlich,aber immer sehr kalt,sehr distanziert.

Und bei den letzten Sitzung spürte ich nur noch Verachtung,Abwertung,Ablehnung.Sie machte mir den Vorwurf,mich mit meiner Vergangenheit nicht konfrontieren zu wollen.Vorwurf statt Erklärungen,wie ich meine Vergangenheit verarbeiten konnte.

Und dieser Druck,den sie seit den letzten Wochen immer ausübte,damit ich das Paroxetin einnehme.

Mensch,ich wünsche mir ,ich hätte dieser grauenvollen Beziehung schon nach diesem ersten Konflikt vor ein paar Wochen ein Ende gesetzt.So wäre ich diejenige gewesen,die die Entscheidung getroffen hätte,ich hätte mich nicht als passiv,schwach empfunden ,sondern als aktiver Gestalter meines Lebens.

Ich kann im Moment diese Gefühle,die diesen Brief ausgelöst haben,einfach nicht verarbeiten.Und das um so mehr,daß ausgerechnet im selben Moment ein Konflikt mit einer Freundin mir auch ganz starke Schuldgefühle eingeflösst hat.

Ich grüble den ganzen Tag,fühle mich schuldig,schlecht,dreckig,verlassen,verraten,weggeschmissen wie ein altes Spielzeug.

Alle meine Versuche,diese negativen Gedanken durch andere positive Gedanken zu ersetzen ("Ich trage keine Schuld""Ich bin ein liebevoller Mensch""Ich darf so leben,wie ich es für richtig halte""Im Grunde sind es diese Leute,die ein Pb haben,nicht ich") fruchten nichts.

Darum versuche ich diese Problematik hier zu verarbeiten,indem ich darüber schreibe (meine Tochter schläft,darum ist es so lange).

Ich hoffe, ihr könnt mir wieder aufbauen.Ich brauche euere Untertzützung,euere Wertschätzung,euere Wärme.

Ich möchte übrigens die Therapie mit einem neuen Therapeuten anfangen.Ich möchte nicht so allein mit meinen Pb bleiben.Und ich brauche eine Theraopie,um mich von den Folgen dieses Traumas zu heilen.

Ich finde es von dieser Therapeutin nicht nur unmöglich,daß sie mir ihren Entschluß ohne ausführlicheren Erklärungen schriftlich mitgeteilt hat,sondern daß sie mir keine Bestätigung für die bisherigen Therapiestunden mit ihr geschickt hat ,denn ich brauche diese Bestätigung,um einen neuen Antrag bei der KK zu stellen.

So,ich bin wütend gegen diese kalte,unmenschliche Frau,schön,daß es ein Raum gibt,wo ich diese Wutgefühle ausdrücken kann.

Danke,meine lieben Leidensgenossinen für´s Zuhören,für euere Menschlichkeit,euere Wärme,euer Humour,ihr seit sehr,sehr gute Freundinnen geworden,die mir sehr,sehr geholfen haben,diese PPD zu überwinden.

ICH LIEBE EUCH!
Jenny

Beitrag von Jenny »

Im Grunde kannst du froh sein, dass dir diese unfähige Frau die Entscheidung abgenommen hat.
Es trifft dich jetzt bloß so, weil du den Eindruck hast, sie sieht dich als die Schuldige. Aber vermutlich war genau das der Grund, warum sie dir geschrieben hat. Von Angesicht zu Angesicht hätte sie dir keine Schuldgefühl mehr einimpfen können.


Mach dir also nichts draus, sie hat die Sache beendet, du musst dich jetzt nicht mehr mit ihr herumquälen sondern dir eine andere Thera aussuchen.

Wenn es dir jetzt noch schlecht geht, versuche es einmal mit den Fünf Fragen der altgriechischen Philosophen, die sie schon damals gegen selbstquälerische Gedanken formulierten.

Wenn deine Sorge ist ICH BIN NICHTS WERT, dann frage dich:

1. Ist es wahr?
2. Kannst du wirklich wissen, dass es wahr ist?
3. Was hast du davon, wwenn du das denkst?
4. Wie würdest du dich fühlen, wenn du das nicht denken würdest?
5. Was würde passieren, wenn du deine Aussage umdrehst?
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Milla,

das Verhalten von der Therapeutin finde ich auch ziemlich unprofessionell. Dir einen Brief zu schreiben, um die Therapie zu beenden ist allerdings voll daneben. Von einer Therapeutin sollte man doch schon ein bisschen mehr Courage erwarten ... Aber ich denke auch, dass manchmal zwei Menschen einfach nicht zusammen passen. Und gerade bei einer Therapie sollte die Chemie stimmen, schließlich vertraut man dieser Person die persönlichsten und intimsten Dinge an. Du zweifelst ja auch schon länger, ob diese Frau die Richtige für dich ist (insofern hat sie mit dem mangelndem Vertrauensverhältnis ja schon Recht, aber die Art und Weise, wie sie dir dieses mitteilt, geht gar nicht) ... auch wenn das doof gelaufen ist, ist es doch gut, dass du jetzt frei bist, um eine neue Therapie anzufangen!

Ich hoffe du findest einen zu dir passenden Therapeuten – ich finde es sehr gut, dass du die Therapie weiterführen willst!

Liebe Grüße
Julia
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Milla,
tja, das ist doof, aber ich bin sicher, dass sie einfach Angst hatte, es Dir persönlich zu sagen. Ausserdem musste sie ja zugeben, dass sie sich mit einer VT nicht auskennt, deshalb hat sie diese Therapieform wohl auch schlecht gemacht. Ich kann mir vorstellen, wie das in schriftlicher Form auf Dich wirkt, wie Du schon schreibst, es sieht wie ein Zeugnis aus, und Du hast versagt. Zieh Dir den Schuh bloss nicht an, und glaube weiter an Dich und Deinen Weg. Ich hatte auch mal ein komisches Erlebnis mit einem Thera vor meinem jetzigen, der mich allerdings gleich im ersten Gespräch "fertiggemacht" hat, nach dem Motto: Sie, liebe Frau M. sehen mir aber nicht so aus, als bräuchten Sie eine Therapie, Sie wirken auf mich sehr egozentrisch. So, siehst Du, diese Worte sin, hm, über 10 Jahre her und ich weiss sie noch. Es trifft Dich eben auch in einer Phase, in der es Dir eh nicht so gut geht, hast Du erst noch gedacht: Na egal, bist Du irgendwann wütend geworden. Das ist gut, sei richtig wütend und schreie sie in Gedanken noch mal an, und dann machste Dich auf die Suche nach dem/der Richtigen. Die gibt es auch für Dich, lass Dich nicht entmutigen. LG Carlotta
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Ach so und noch was: Zwei Freundinnen von mir haben auch den Therapeuten gewechelt (eine sogar mehrmals), bevor sie den/die Richtige/n gefunden hatten. Das ist also gar nicht so ungewöhnlich und hat auch nichts damit zu tun, dass du versagt hast oder Schuld bist !

Liebe Grüße
Julia
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Milla
Herrjeee, was ist das für eine??? Bin auch ziemlich geschockt. Aber versuche das Ganze positiv zu sehen, ZUM GLÜCK hat sie das gemacht, denn so bist Du jetzt gezwungen, Dir jemand besseren zu suchen, eine VT zu machen und Dich auf den Weg der Besserung zu machen. Damit hat sie vielleicht mehr für Dich und Deine Gesundheit gemacht, als in der ganzen Zeit davor, man müsste fast danke sagen... :wink:
Lass Dich da aber von ihrem Brief nicht zu sehr fertig machen, der sagt gar nichts über Dich aus, dafür sehr viel über sie. Versuch, Distanz dazu zu schaffen und freue Dich auf Deine Verhaltenstherapie. Mri hat sie EXTREM geholfen!!
LG Hanna
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Liebe Milla..

Vergiß sie...und wünsche ihr alles Gute

MAN DENKT UND HOFFT SIE SEIN BESSERE MENSCHEN:::NEIN; SIND SIE LEIDER NICHT:::::

Mich haben einige Pyschologen und Psychotherapeuten auch enttäuscht...ich dachte es liegt an mir... dann merkte ich...nein..ich war es nicht...sie waren nicht kompetent genug oder haben einfach ihren Beruf nicht im ernst genommen..

Könntest du glauben, dass ein mal eine Pyschologin, die auch noch Bücher geschrieben hat..eine ganze Therapiestunde über die politische und wirtschafliche Lage Deutschlands geredet hat??? ich hörte ihr einfach zu...ich dachte..sie musste darüber reden...da es sie bedrückt hatte, es musste raus :lol:
Ein mal wollte ich über meine Mama reden..sie war sehr krank..sie war mehrmals in der Notaufnahme gewesen..und ich habe mir natürlich Sorgen um sie gemacht...die Therapeutin sagte dann: wir werden nicht die ganze Stunde über die Gesundheit ihrer Mutter reden oder???

Das wars dann...danach habe ich die Therapie abgebrochen...

Wie du siehst...die können SEHR unprofessionell sein, UND AUCH noch weniger emotionale Intelligenz beweisen als wir die "Patienten"...
Zuletzt geändert von Blancanieves am 01:09:2006 10:06, insgesamt 1-mal geändert.
Micha

An Milla

Beitrag von Micha »

Liebes Millale,

auch ich habe zweimal den Therapeuten gewechselt.

1. Der Therapeut war schrecklich, die ganze Atmosphäre war schrecklich.
Ich hatte das Gefühl, dass er sich über mich lustig macht und in der
Praxis waren wirklich schwere Fälle im Wartezimmer. Die eine Frau ist
immer zur Tür gegangen und hat den Lichtschalter an und aus gemacht.

2. Die zweite Therapeutin war anfangs fachlich sehr kompetent, wenn ich
auch den Eindruck hatte, dass sie selbst auch einen Knacks hatte. Ihr
hättet mal sehen sollen, was für Klamotten sie teilweise anhatte.
Als ich dann nach der Klinik mit Tabletten eingestellt war, wollte sie den
dort verordneten Plan komplett umschmeißen. Zwei Medis radikal und
sofort absetzen.

Jetzt bin ich bei einem Arzt in dieser Klinik in Behandlung und fühle mich sehr wohl. Ich glaube das Verhältnis zum Arzt ist schon sehr, sehr wichtig.
Schade nur um verplemperte Zeit in der du bei einem anderen Arzt vielleicht schon mehr Erfolge erziehlt hättest. Versuche es auf jeden Fall nochmal woanders, ich hoffe nur, dass deine Krankenkasse sich nicht quer stellt, wenn sie das Schreiben sieht.

Liebe Grüße, Micha
Milla

Beitrag von Milla »

Hi meine Lieben! :D

So viele tröstende Antworten!Ach,ihr seidt meine Rettung im Sturm ,danke! :D

Es geht mir leider nicht so gut.Dieser Brief hat anscheinend ein richtiges Trauma ausgelöst,ich denke ständig an dieser Affäre! :(

Und heute Nacht konnte ich gegen 4 Uhr plötzlich nicht mehr schlafen (was mir seit Monaten nicht passiert war),ich grübelte und grübelte über diese Geschichte und mußte schliesslich eine Tafil nehmen,um endlich abschalten zu können.Einfach schlimm! :cry:

Ich befürchte deswegen,in die Depri wieder zu stürzen,nehme deswegen mein Johanniskraut wieder.

Das Schlimmste ist,daß der Trost meiner guten Freunde (euch!),meines Mannes (der froh ist,daß die Therapie abgebrochen ist,denn was ich ihm über diese Frau erzählt habe, hatte ihm gar nicht gefallen) an dieser Grübelei nichts ändern.Mein Selbstwertgefühl,das 2-3 Wochen absolut stabil war,hat wieder einen Knacks bekommen! :?

Ich weiß,daß ich diese Krise irgendwann überwinden werde,aber wie lang wird es noch dauern?

Ich habe überlegt,ihr einen Brief zu schreiben,wo ich ihr die Punkte aufzähle,die in der Therapie nicht in Ordnung waren.Was meint ihr dazu?

Ich habe gedacht,es würde mir helfen,dieses Trauma zu verarveiten.

Ich habe gestern versucht, sie am Tel. zu erreichen, um die Bestätigung der bisherigen Therapiestunden zu verlangen,aber wie immer hat sie den Berufantworter eingeschaltet und geht gar nicht ans Telefon.

Ich denke,sie hat mir ihren Entschluß nicht mündlich mitgeteilt,weil sie sich genau vor dieser Konfrontation gefürchtet hat.Sie weiß im Grunde,daß sie in dieser Therapie sehr viele Fehler gemacht hat!

@Jenny:Ich muß mir deine Frage aufschreiben und in Ruhe darüber nachdenken.Danke dafür! :D

@Julia:Ja, die Chemie zwischen mir und ihr hat im Grunde nie gestimmt.Sie war mir zu kalt,zu wenig einfühlsam.Ein Mal mußte ich die ganze Stunde mit angehobenen Beinen auf dem Stuhl sitzen,weil ich keine Socken hatte( Sommer) und sie Angst hatte,daß ich Fußpilzeporen auf dem Parkett hinterlasse!
Daß du schreibst,daß Freudinnen von dir den Therapeuten schon gewechselt haben ist für mich sehr tröstend.Ich bin also nicht allein in diesem Fall! :-)

@Carlotta:Du wirst lachen,aber heute Nacht habe ich sie in Gedanken richtig fertiggemacht und ihr sogar eine Ohrfeige gegegen! :oops: :wink:

@Hanna:habe nicht gewußt,daß du eine Verhaltenstherapie machst und so zufrieden damit bist!Ja, ich werde es auch versuchen!HOffentlich wird der Therapeut nett,sympathisch,warmherzlich sein! :roll:

@Blanca:Du hast so Recht.Diese Menschen sind einfach nur Menschen und die Fähigkeit,ein Psychologie-Studium abzuschliessen,ist noch lange keine Bestätigung dafür,daß man mit kranken Menschen umgehen kann!Manchen fehlt in der Tat eindeutig an Einfühlungsvermögen,Spitzenfingerfefühl,Warmherzigkeit!Und an emotionaler Intelligenz!Ich habe sogar ein Mal gelesen,daß 50% der Psy. selber psychich krank sein soll (kein Scherz,Ergebnis einer Studie!).
Diese Frau hat eindeutig persönliche Pb.Der Zufall will,daß sie mit dem Psychologen verheiratet war,der meine Schreibabys betreut hat.Ein warmherziger,charmanter,fröhlicher und freundlicher Mann, der mir sehr geholfen hat,weil er genau diese Qualitäten hat,die einem in einer schwierigen Situation braucht:er hat mich in meinem Leid ernst genommen,hat mich NIE kritisiert,war sehr einfühlsam,ein toller Typ.Und als sie mir die Umstände ihrer Scheidung erzählt hat,hat sie ihn wie ein kalter,grausamer Mensch geschildert!Ich habe natürlich kein Wort geglaubt,denn im Grunde hat sie sich selber damit geschildert:kalt,uneinfühlsam,unmenschlich! :evil:

@Micha:Vielen Dank für die Schilderung deiner schlimmen Erfahrungen!Damit fühle ich mich nicht mehr allein und sie bestätigen meinen Eindruck,daß manche Therapeuten definitiv in diesem Beruf definitiv nichts zu suchen haben.Arme Patienten!
Aber weißt du, wo ich mich im Moment am Besten aufgehoben fühle?
Bei meinem Osteopathen,einem Belgier,mit dem ich dazu französisch sprechen kann und der mich sogar zum Lachen bringt.Ich gehe aus seiner Praxis jedes Mal leicht wie eine Ballerina.Leider kostet eine Stunde 50 €,so daß ich nicht jede Woche zu ihm gehen kann! :wink:

Mädels,ihr habr mir toll geholfen!

Was mir zur Zeit auch eine tolle Stütze ist,ist meine kleine Familie:mein Mann und meine Kinder sind total lieb und es ist vielleicht gemein,aber ich sage mir,daß diese Frau vielleicht auch eifersüchtig war,weil ich dieses Glück habe und sie nicht (sie ist ledig und kinderlos).Vielleicht konnte sie nicht mehr ertragen zu hören,daß ich mit meiner kleinen Familie einfach glücklich bin? :roll:

So,ich muß meine Kleine wecken,sonst schläft sie heute Nacht wieder um 23 Uhr ein (mein Duracell-Baby! :wink: )

Wünsche euch einen wunderschönen Tag! :D
Jenny

Beitrag von Jenny »

Liebe Milla,

wenn man um 4h morgens aufwacht, ist es kein Wunder, dass man dann grübelt und auf die schlimmsten gedanken kommt. Das hat nichts mit Depression zu tun, sondern mit der Chronobiologie des Menschen. Um vier Uhr früh hat der Mensch physisch und psychisch den absoluten Tiefpunkt (Tschernobyl flog um 4h in die Luft, weil die Arbeiter so müde waren).
Dann soll man raus aus dem Bett. Man wird es nicht verhindern können zu grübeln, aber man kann sicher sein, dass alles, was man um diese Unzeit gedacht hat, kompletter Blödsinn und total übersteigert ist :wink:

Und ja, schreib diesem Drachen, dieser schrecklichen Frau einen Brief und sag ihr kräftig die Meinung!!!
(Musst ihn ja net unbedingt abschicken... :wink: )

Alles Liebe!
Milla

Beitrag von Milla »

Jenny hat geschrieben:Liebe Milla,

wenn man um 4h morgens aufwacht, ist es kein Wunder, dass man dann grübelt und auf die schlimmsten gedanken kommt. Das hat nichts mit Depression zu tun, sondern mit der Chronobiologie des Menschen. Um vier Uhr früh hat der Mensch physisch und psychisch den absoluten Tiefpunkt (Tschernobyl flog um 4h in die Luft, weil die Arbeiter so müde waren).
Dann soll man raus aus dem Bett. Man wird es nicht verhindern können zu grübeln, aber man kann sicher sein, dass alles, was man um diese Unzeit gedacht hat, kompletter Blödsinn und total übersteigert ist :wink:

Und ja, schreib diesem Drachen, dieser schrecklichen Frau einen Brief und sag ihr kräftig die Meinung!!!
(Musst ihn ja net unbedingt abschicken... :wink: )

Alles Liebe!
Blödsinn?Nee,nee.Alles was ich ihr heute Nacht gesagt habe,war die Wahrheit,nichts als die Wahrheit (z.B. "Sie sind eine blöde Kuh!" :oops: ) :wink:

Ok,das nächste Mal stehe ich auf und haue auf meinen Punchingball (muß mir noch einen kaufen)! :wink:

Den Brief möchte ich ihr aber schon schicken! :!:

Ich habe ihr übrigens eine Nachricht auf dem Berufantworter hinterlassen (nur daß ich diese Bestätigung für die KK brauche) und erstaunlicherweise ging es mir danach deutlich besser!Ich habe gemerkt,daß ich nur Angst vor der Konfrontation hatte, daß diese Angst aber unbegründet ist.

Im Grunde wäre ich gerne zu dieser letzten Sitzung am 8.September gegangen,um ihr ihre 4 Wahrheiten zu erzählen.Mensch,ich glaube, das hätte mir gut getan und ich wäre stolz auf mich gewesen! :D

Aber , nein,Madame verbietet mir ein Wiedersehen,indem sie den Termin streicht,ja , welch eine mutige Frau,nicht wahr? :roll:
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Liebe Milla,

Ich finde Deine Ex-Thera ziemlich albern. Aber versuch doch mal, das Ganze mit etwas Schwarzem Humor hinzunehmen...jetzt ist der Weg frei für einen neuen Versuch, einen neuen Versuch, wie Du Dich darstellst, eine neue Möglichkeit, Dich gegenüber einem Thera besser abzugrenzen und: (so ist es mir ergangen) auch die grosse Chance, dass sich jetzt alles zum Positiven wendet.

Mein erster Therapeut meinte: Stellen Sie sich nicht so an, Sie müssen damit aufhören, nichts zu essen und nicht mehr unter Leute zu gehen. Ausserdem müsse man den Konflikt tiefenpsychologisch so lange suchen, bis man ihn gefunden hätten - und Medis seien Teufelszeug.

Meine zweite Therapeutin hat sich, bevor sie mich empfangen hat, immer erst noch Haarspray um die Ohren gesprüht, sich den Minirock zurecht gezippelt und sich ne grosse Tasse Kaffee geholt. Ich hab immer nur da gesessen wie ein dummes Kind. Vor allem dann, wenn Sie offensichtlich keinen Bock hatte und fünf Minuten zu spät angefangen hat und fünf Minuten zu früh fertig war. (Übrigens: Die Patienten kamen im Dreiviertelstunden-Takt). Da kann man sich dann vorstellen, wie toll ich mir vorkam.

Mein dritter (und hoffentlich) letzter Therapeut begegnet mir endlich auf Augenhöhe. Ich hatte noch nie das Gefühl, dass er seine Theorie auf Teufel komm raus durchzieht oder mit meinem Leid KOhle macht. Ich bereue es nicht, den ersten Therapeut "verlassen" zu haben (bin nämlich in der Psychiatrie gelandet, weil ich nicht aufhören konnte, mich anzustellen). Die zweite Therapeuten war eigentlich ne alternde Barbie mit hohem Lebensstandard, die rein zufällig mal ein paar Vorlesungen zum Thema Freud gehört hatte. Sie habe ich verlassen, da wir umgezogen sind. Das Beste, was mir passieren konnte. Möglicherweise hätte die sich meiner auch entledigt, denn schliesslich ging es bei mir ja weder vor noch zurück.

Ich wünsche Dir, dass Du genausoviel Glück hast, wie ich es im letzten Jahr hatte...

LG
Milla

Beitrag von Milla »

Ach,liebe Muschi,habe ich gerade gelacht, als ich gerade dein Posting gelesen habe! :lol: :lol: :lol:

Du weißt,was ich während der Lektüre dieser Portraitgalerie gedacht habe?
Man könnte zusammen ein kleines Büchlein mit den Portraits unserer Therapeuten veröffentlichen,mit dem Titel:"Wie man seinen Therapeuten am Besten auswählt-oder welchen Therapeuten man lieber nicht auwählen soll!"

So,ein kleiner Ratgeber für naive Anfänger der Psychotherapie wie die Milla! :wink:

Die Geschichte mit dem Sessel habe ich euch noch nicht erzählt,oder?

Das ist so:in der Praxis saßen wir gegenaneinander.Sie in einem großen komfortablen Sessel,neben einem nett arrangiertem Tischschen mit hübscher Decke,Blumentopf (Orchidee),Tasse,usw.Der Patient gegenüber,ziemlich weit,ca. 2-3 m (?), auf einem harten metallischen Stuhl,zwar mit Armelehnen,aber mit halbhoher Rückenlehne.Also nicht besonders bequem.

Vor ein paar Wochen bemerkte ich, daß sie den alten Sessel gegen einen ziemlich luxuriöseren Sessel getauscht hatte,gelber Leder,sehr hohe Lehne,er sah sehr kompfortabler aus.Und ich dachte:"Sie leistet sich einen Sessel für ein paar hundert Euros und der liebe Kunde muß weiterhin auf den harten billligen Stuhl mit niedriger Lehne gegenüber sitzen.":evil:

Dann eine Woche später sitzt sie auf einem Orangesessel.Ich frage sie amüsiert:"War ihr Sessel letzte Woche nicht gelb?" "Ja, ja", erzählt sie mir."Den gelben Sessel war zu hoch (ihre Füsse berührten nicht den Boden,die Sitzhöhe war nicht verstellbar),darum habe ich diesen orange Sessel bestellt.""Ach,und was haben sie vom gelben Sessel gemacht?""Ach,ich kann ihn nicht zurückschicken,denn ich habe die Packung schon weggeschmissen.Ich werde ihn wahrscheinlich meiner Schwägerin verschenken."

Und natürlich kannst du ahnen,welcher Gedanke mich durch den Kopf geschossen ist:"Sie könnten ihn aber auch gegen den alten Stuhl mit niedriger Lehne tauschen,damit ihre Kunden endlich während der Sitzungen bequem sitzen und sich wohl fühlen können.Was halten Sie davon?"

Den Mut ,ihr diesen kundenfreundlichen Vorschlag zu machen,hatte ich leider nicht.Und ich ahnte schon während dieser Stunde,daß sie eine der letzten sein würde.Also ahnte ich, daß ich selber nicht weitere X Stunden auf diesem harten,billigem,unbequemen Stuhl sitzen mußte.Mein großes Glück,also,daß diese Therapie endlich abgebrochen worden ist!:lol: Mein Rücken dankt es mir !:wink:

Milla,die sich endlich FREI fühlt!8)
Christina

Beitrag von Christina »

Hi Milla,

meine Meinung zu den Therapeuten und der schulmedizin kennst du ja die brauch ich hier ja nicht zu erörtern. Und wie ich lese hast du ja eh schon kein schlechtes Gewissen deswegen mehr. Also brauch ich ja dazu auch nichts mehr schreiben. Sieh es doch einfach so das sie dir einen Gefallen getan hat in dem sie es dir abgenommen hat das ganze zu beenden. Jetzt bist du frei und offen für neues. Das hast du ja auch schon erkannt. Du brauchst jetzt auch der Krankenkasse gegenüber nichts mehr zu erklären da sie ja diesen Schritt gegangen ist. Jetzt kannst du wieder aktiv werden und dir jemand suchen der zu dir passt. Das was ich gelesen habe über sie sagt mir das sie äußert unsicher ist in ihrer Arbeit, und das sie noch nicht reif genug ist um Patienten zu behandeln. Also kannst du nur froh sein sie los zu sein. Es hätte sicherlich keinen Erfolg gebracht wenn du deine Zeit weiterhin mit ihr verbracht hättest. Das sie dir unbedingt Medis andrehen wollte obwohl du das gar nicht wolltest sagt mir das sie unbedingt auf Nummer sicher gehen wollte. Das sie ja nichts unversucht gelassen hat in deiner Therapie (hast ja selber geschrieben, das du der Meinung bist das sie sicher gehen wollte nicht an deinem Selbstmord Schuld zu sein, oder so was)

Wie auch immer. Mach dich keine Vorwürfe, es ist auf jeden Fall richtig so wie es ist und es kann nur besser werden. Ich umarme dich mal ganz fest und drück dir die Daumen für deinen weiteren Weg.
Muschelkalk

Beitrag von Muschelkalk »

Also, ich glaube dieses Stuhlspiel ist ganz wichtig für das Selbstbewusstsein eines Therapeuten. Da werden die Verhältnisse schon auf den ersten Blick zurechtgerückt. Weisch, das is doch das gleiche, wie wenn meine Ex-Thera an ihrem Jura-Scheissteuer-Kaffemaschine-die-auch-bügelt-Kaffee nippt, ihre Beinchen übereinander schlägt und mich arme Wurst mitleidig angähnt.

Die Idee eines Therapeuten-Leitfadens finde ich überaus gut. Ich sehe allerdings eine Schwierigkeit: Nicht jeder Patient kann mit jedem Geisterbeschwörer gleich gut. Ich geniesse es sehr, dass mein jetziger Thera beispielsweise Bilder an der Wand hat, die ich mir auch ins Wohnzimmer hängen würde. Es gibt aber sicherlich Patienten, denen solche Dinge nicht wichtigf wären. Dafür hätten sie vielleicht aber ein Problem damit, dass mein Thera ein Mann ist...weisst Du, was ich meine?

Wie auch immer. Ich eröffne jetzt einen neuen Thread...
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