Hallo Pat!
Hey du - ich hatte auch schon Phasen in meinem Leben mit Zwangshandlungen bzw. Ritualen. Das erste Mal, als ich ein Kind war - ich mußte zwanghaft beten, weil ich damals schon ZG gegen meine Eltern hatte. Das habe ich aber erst kürzlich in meiner Therapie geschnallt. Ich hatte es einfach vergessen, oder verdrängt - keine Ahnung. Jedenfalls ging es damals wieder weg.
Eine weitere ZH - ich habe jahrelang immer kontrolliert, ob die Haustüre zugeschlossen ist, wenn ich schon im Bett lag, obwohl ich wußte, ich hab sie schon kontrolliert. Dann als Noah da war, habe ich seine Milchflächen nach Farben sortiert - morgens das grüne mit der Kuh, Mittags das gelbe mit dem Entlein, nachmittags ein neutrales und Abends das blaue mit dem Schaf! Und ja nicht anders rum oder durcheinander - da hatte ich das Gefühl eine schlechte Mama zu sein. Also wurde sortiert!!! Und das mit Hingabe. Das gab mir ein gutes Gefühl. Aber mit Hilfe meiner Therapie habe ich das gut und recht schnell ablegen können.
Liebe Pat - warum denn schämen??? Ich schäme mich kein bissl, dass ich zwanghaft bin - mal mehr - mal weniger - im Moment gar nicht!!!

Das ist eine Krankheit - na und? Sie ist gemein - ja, sie ist oft quälend für uns - ja, sie schränkt unser Leben ein - ja, ABER: wir können etwas dagegen tun - DU kannst etwas dagegen tun. Erzähl deiner Thera von deinen Zwangshandllungen! Das ist doch nicht schlimm! Sie hört sowas nicht zum ersten Mal, glaub mir!!!
Ich bekenne mich hiermit in aller Form dazu, dass ich eine kleine Zwänglerin schon immer war und auch heute noch bin - mit guten Phasen und auch mit schlechten. Aber ich bin mich SICHER, dass die guten Phasen immer mehr werden und ich die ZG soweit in den Griff kriege, dass ich ein tolles Leben leben kann. Und das kannst du auch, Pat! Schau, auch ich habe Tiefs - das letzte vor 1 Woche erst. Aber ich habs durchgestanden und jetzt bin ich wieder voll Zuversicht, dass ich ein schönes Leben vor mir habe - mit guten und schlechten Zeiten.
Ob du chronsich depressiv bist? Bin ich es? Ist das wichtig? Wichtig ist, dass du und ich all die anderen Frauen hier fühlen können, dass nach jedem Tief, wieder eine schöne Fase beginnt. Und wichtig ist, zu versuchen dieses Gefühl der Zuversicht ganz fest im Herzen einzufangen. Ich frage mich nicht mehr, ob ich wieder ohne Medis leben kann. Ich lebe jeden Tag so gut wie möglich. Denn jeder Tag ist ein Geschenk - ob er jetzt gut oder schlecht ist.
Liebe Pat, klingt jetzt alles sehr nach "positiv denken", aber ich so soll es nicht rüber kommen. Versuch zu deinen kleinen "Macken" (nix anderes sind Zwänge) zu stehen und du wirst sehen, es geht immer besser damit zu leben!
Liebe Grüße von