Wer hat Probleme mit seiner Mutter?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

Antworten

Hast du Probleme mit deiner Mutter?

Nein, wir haben ein gutes und liebevolles Verhältnis
9
43%
Ja, ich habe ein schlechtes Verhältnis zu meiner Mutter
1
5%
Ja, ich habe den Kontakt abgebrochen
1
5%
Ja, ich habe ein schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter
7
33%
Ja, ich bin der Meinung, sie ist Schuld an meiner Misere...
3
14%
Ja, auch wenn sie nicht mehr lebt
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 21

Martina

Wer hat Probleme mit seiner Mutter?

Beitrag von Martina »

Ich habe ja den Verdacht, dass hier ganz ganz viele Probleme mit ihren Müttern haben... und dieses vielleicht Mitursache der PPD sein könnte... nehmt doch an der Umfrage teil!

Millas Partner-Umfrage brachte mich auf diese Idee.

Liebe Grüße
Martina
Milla

Beitrag von Milla »

Hi Martina!

Habe gerade mit der ersten Antwort (gutes Verhältnis) abgestimmt.

War aber nicht immer so:früher war unser Verhältnis schwierig,auch durch meine Mutter habe ich früher viele Demütigungen (Kritiken,Befehle,usw.) erleiden müssen.

Sie hat sich seit dem Tode meines Vaters zum Positiven gewandelt (ihre Ehe mit meinem Vater war unglücklich,jetzt lebt sie in einer sehr glücklichen Beziehung-ohne Ehe!-und hat sogar mit 71 Jahren Sex! 8) ).

LGMilla
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10639
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Martina!

Auch ich habe ein ganz tolles Verhältniss zu meiner Mama. Sie ist wie ein Teil von mir und das war immer schon so. Ich liebe sie über alles und kann immer auf sie zählen. Sie tut alles für mich und hat mich auch in der schweren Zeit der PPD ganz toll unterstützt und sich intensiv über das Thema informiert - so auch mein Papa.

Ich liebe meine Eltern sehr und ich kann mich glücklich schätzen, zwei so liebe "Oldies" hinter mir zu wissen.

Auf diesem Weg mal: Mama und Papa ich liebe euch!!!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Hallo!
Ich habe gar kein Verhältnis zu ihr weil ich den Kontakt meide :wink: . Im Ernst ich habe auch nicht das beste Verhältnis zu meiner Mutter, aber sehe das alles langsam etwas entspannter. Weiß das da viel in der Kindheit schief gelaufen ist und das sie, wenn sie könnte mir noch heute reinquatschen würde, ihre eignen Fehler nicht einsieht usw. Denke mir aber "Das manche Menschen sich nie ändern". Habe ihr ein weiteres schönes Leben gewünscht und damit ist es gut Gru´ß Antje
Milla

Beitrag von Milla »

Runespoor hat geschrieben:Hallo!
Ich habe gar kein Verhältnis zu ihr weil ich den Kontakt meide :wink: . Im Ernst ich habe auch nicht das beste Verhältnis zu meiner Mutter, aber sehe das alles langsam etwas entspannter. Weiß das da viel in der Kindheit schief gelaufen ist und das sie, wenn sie könnte mir noch heute reinquatschen würde, ihre eignen Fehler nicht einsieht usw. Denke mir aber "Das manche Menschen sich nie ändern". Habe ihr ein weiteres schönes Leben gewünscht und damit ist es gut Gru´ß Antje
Hallo Antje!

Ich habe vor Kurzem eine sehr gute Reportage über Borderline-Erkrankten im TV gesehen.Der Psychiater sagte,die Mehrzahl der Erkrankten seien als Kind mißhandelt,vernachlässigt,gedemütigt worden.Diese Tramatas lassen tiefe Wunden im Gehirn.

Ich hoffe,du kannst von diesen Traumatas heilen und ein glücklicher Mensch werden!

LGMilla
Milla

Beitrag von Milla »

Marika hat geschrieben:Hallo Martina!

Auch ich habe ein ganz tolles Verhältniss zu meiner Mama. Sie ist wie ein Teil von mir und das war immer schon so. Ich liebe sie über alles und kann immer auf sie zählen. Sie tut alles für mich und hat mich auch in der schweren Zeit der PPD ganz toll unterstützt und sich intensiv über das Thema informiert - so auch mein Papa.

Ich liebe meine Eltern sehr und ich kann mich glücklich schätzen, zwei so liebe "Oldies" hinter mir zu wissen.

Auf diesem Weg mal: Mama und Papa ich liebe euch!!!

Liebe Grüße von
Liebe Marika!

Was für ein Glück,solche liebe Eltern zu haben!!!

Hast du also eine glückliche Kindheit erlebt?

LGMilla
Runespoor

Beitrag von Runespoor »

Hallo Milla!
Da streiten sich die Expreten. Meine Therapeutin meint das in Borderliner Familien es eher so ist das nach außen alles harmonisch erscheint und unterschwellig haarsträubende Dinge ablaufen. So wars bei mir. Richtig ist bei mir das ich psychische Gewalt erfahren habe (in Form von Anschweigen und wenn sie dann wieder geredet hat immer der Spruch "Du kannst froh sein das ich überhaupt noch mit dir rede nachdem du mich so tief verletzt und enttäuscht hast) und das meine Mutter all die Aggros die sie gegen meinen Vater hatte an mir ausgelassen hat. Ich habe nen recht frühe Erinnerung daran das ich immer wütend von ihr angestarrt wurde und nicht wußte was ich falsch gemacht habe. So habe ich heute noch das Gefühl wenn jemand schweigt oder mürrisch guckt das ich einfach nur schuld bin. :cry:

Nur ist es bei ihr so, das sie sich selbst für die Supermama schlecht hin hält und in dieser Meinung von meinen Vater noch bestärkt wird. :? Sie macht nach außen auch einen auf cool, locker, spielt lieb Kind damit sie alle mögen und das mit den Alk, mit den depressiven im abgedunkelten Raum sitzen und Co habe scheinbar nur ich mitgekriegt.

Weiß nicht. Ich halte wie gesagt die totale Distanz oder besser gesagt mir die Familie weitesgehend vom Hals, weil sie mir nicht gut tut und ich keine Lust habe dieses Geheuchel zuertragen. Es tut mir nicht gut, ich drehe am Ende wieder ab, falle ins Loch, mache irgend einen Scheiß um mir zuschaden und das ist es nicht wert.

Das lerne ich halt in der Therapie, "Nein" zusagen oder bewußt "Du bist es nicht wert das ich dir in meinen Denken soviel Raum lasse. Du schadest mir also zieh in Frieden und lass mich zu frieden". Gruß Antje
Benutzeravatar
Marika
power user
Beiträge: 10639
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo Milla!

Ja, ich hatte wirklich eine schöne Kindheit - ich wurde geliebt und umsorgt. Allerdings habe ich meine Zwanghaftigkeit von meinem Daddy vorgelebt und wohl auch bissl vereerbt bekommen. :wink: Er war und ist auch heute noch eher perfektionistisch.

Genau das sind auch meine Verhaltensweisen. Aber deshalb hatte ich trotzdem eine sehr schöne Kindheit, denn meine Eltern haben wirklich in bester Absicht gehandelt. Natürlich haben sie auch Fehler gemacht - das tue ich und jeder andere auch. Meine Eltern sehen heute durch meine Krankheit sehr oft, wo sie "versagt" haben und machen sich Vorwürfe, besonders mein Papa. Das finde ich aber gar nicht nötig, da wie gesagt niemand alles richtig macht.

Meine Krankheit hat uns noch enger zusammen geschweißt und wi können sehr offen miteinander reden. Das ist ein Punkt, weshalb diese gemeine Krankheit trotz allem Leiden eine große Bereicherung für mich war und ist.

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Maria

Beitrag von Maria »

Hi Martina,

wie ich mich mit meiner Mutter verstehe? Das ist eine gute Frage, und die möglichen Antworten treffen bei mir alle nicht wirklich zu.

Meine Kindheit war besch... und auch wenn ich immer gedacht hatte, meine Mutter wäre an allem Schuld gewesen, weil sie prinzipiell auf mir rumgehackt hatte, alles an mir ausgelassen hatte, muß ich im Nachhinein sagen, das stimmt doch nicht ganz.
Ihre Kindheit war mindestens genauso besch..., dazu kommt aber leider, daß sie von ihrer Mutter verstoßen wurde, nur weil sie unehelich geboren wurde und der Kerl sich vom Acker gemacht hatte. Sehr schön...
Dazu kommt auch noch, daß sie mit 16 von ihrer Oma rausgeschmissen wurde und auf eigenen Beinen stehen mußte. Meinen Vater hat sie mit 18 geheiratet und mich neun Monate später gekriegt. Er verfiel dem Alkohol, war also meiner Mama auch keine große Hilfe. Nur um das mal kurz hinzuzufügen...

Ich habe lange Zeit, bis ungefähr vor zehn Jahren ein eher schlechtes Verhältnis zu ihr gehabt. 98 bin ich ja dann abgehauen, mehr oder weniger, ich habe mich jedenfalls von ihr distanziert. Es war in dieser Zeit immer sehr schwierig für mich gewesen, mich mit ihr zu vertragen. Nicht wegen ihr, sondern weil einfach zu viel offen war.

Vor zweieinhalb Jahren dann, habe ich mir gedacht, nein, jetzt reicht es. Ich spreche sie mal darauf an, ich spreche mich mit ihr aus. Vieles wußte ich ja schon, aber sie hatte mir in meiner Kindheit auch oft gesagt, sie würde mich hassen... das konnte ich so nicht stehen lassen, ich wollte nur verstehen, wie jemand auf so was kommt. Da ich aber jetzt selber Kinder hatte, und selber Depressionen, konnte ich es aber auch irgendwie nachvollziehen, ich wollte es nur mal von ihr bestätigt wissen, ob sie nun mich für alles verantwortlich machte, (wie sie so oft sagte), oder ob es die Umstände waren, die dafür verantwortlich waren.
Ich dachte, ok, entweder sie läßt sich darauf ein, dann ist es gut, und wir können endlich miteinander ins Reine kommen, oder aber nicht, dann hat sie eben Pech gehabt, und ich breche mit ihr ganz ab.

Sie hat sich darauf eingelassen, sie hat eine vernünftige Einstellung, und weil sie es selber noch nicht verarbeitet hat und es ihr wirklich sehr schwer fiel, war es gut, daß wir das nur über Email gemacht hatten, und vor allem gut, daß sie es überhaupt über sich gebracht hatte.

Seitdem bauen wir ein gutes Verhältnis zueinander auf, wir haben gemeinsame Interessen und sind uns auch sonst relativ ähnlich, das Verhältnis zwischen uns steht nicht mehr so auf der Kippe.
Allerdings: bis es wirklich zu einem ganz liebevollem Verhältnis kommt, das dauert noch ein bißchen, denke ich. Es basiert im Moment mehr auf gegenseitigem Verständnis und Einfühlungsvermögen, das Vertrauen wächst nach und nach immer weiter und durch unsere gemeinsamen Interessen haben wir auch einiges an Gesprächsstoff. Wir sind also im Moment eher Freundinnen, was ja auch schon einiges ist. Der Rest kommt dann schon irgendwann von selbst.

Soviel zu meinem Verhältnis mit meiner Mutter.

Liebe Grüße
Maria
crapaud

Beitrag von crapaud »

Liebe Maria, liebe Martina, all Ihr Lieben,

über meine Mutter habe ich mich schon ausführlich unter dem Punkt "negative Kindheitserinnerungen..." ausgelassen.

Maria, ich finde es super, dass Du diesen Ansatz machst und versuchst, mit Deiner Mutter über die Vergangenheit zu reden. Es wäre toll, wenn Du darüber im Forum berichten würdest. Manche Dinge kann man wirklich besser nachvollziehen, wenn man in einer ähnlichen Lage ist. Vielleicht könnt Ihr Euch doch ein wenig annähern!

Bei meiner Mutter ist es nur so, dass sie all die miesen Dinge, die sie mir angetan hast, schlichtweg leugnet und nach außen hin die süße Mami und Oma spielt (so wie die Mutter von Antje). Ich würde es gerne aufgeben, aber tief innen hoffe ich wohl immer noch, dass ihrerseits wenigstens ein Funke von Zugeständnis kommt und sie irgendwann sagt, dass es nicht ok war, wie sie sich verhalten hat. Aber das wird (realistischerweise) nie passieren. Mein Psychologe meinte, ich solle keinesfalls wieder die alten Spielchen und Demütigungen mitspielen, aber nicht mehr auf irgendwelche Wunder hoffen. Seuffffzzzz!!!!

Damit kein Mißverständnis aufkommt: Eine perfekte Mutter gibt es nicht und wir sind alle nur Menschen und haben unsere Eigenheiten und auch Fehler. Was aber Leute wie meine Mutter ihren Kindern an Gemeinheiten und Psychoterror angetan haben, ist durch NICHTS zu entschuldigen. Ich beneide alle Mütter, die selbst eine liebevolle Mutter hatten. Mir fehlt dieses Vorbild, aber ich habe festgestellt, dass es mir sehr hilft, wenn ich mir Dinge von anderen Mamas abschaue, die ich gut finde. So kann man doch einiges wieder kompensieren.

Euch allen einen schönen Abend!
Anna
sarah

Beitrag von sarah »

hallo ihr lieben,

ich bin auch mutter einer tochter. damals war das mit ein grund für mich eine thera anzufangen. ich war noch nicht schwanger und wollte unbeschwert in die schwangerschaft gehen und war so naiv zu denken, einmal zur thera und alles wird gut.

es ist ein langer langer prozeß mit viel höhen und tiefen, wie ich mittlerweile erkannt habe. und ich weiß, es wird mich mein leben lang verfolgen. und es wird immer wieder wehtun, mal mehr und mal weniger. ABER, ICH UND NIEMAND ANDERES KANN DIE VERGANGENHEIT ÄNDERN. leider.

oft hätte mir nur eine einzige entschuldigung gereicht. und die zustimmung, ja alles ist wahr, was damals passierte und es war totale kacke. sorry!

als ich erfahren hatte, dass mein erstes kind ein mädchen wird, war ich verzweifelt. ich hatte und habe immer noch sehr große angst, dass sich die dinge wiederholen. das will ich auf keinen fall, denn ich liebe meine tochter. und deshalb versuche ich es anders zu machen. und wenn ich fehler mache, die ich auch mache, entschuldige ich mich bei ihr. das erlebt sie schon anders, als ich es je erlebt habe.

lg, sarah
Maria

Beitrag von Maria »

Hallo ihr Lieben!

@Anna: Nun, naja, meine Mutter hat sich auch für nichts entschuldigt, sie hat es mehr oder weniger sachlich erklärt, wenn man davon absieht, dass es ihr sichtlich schwer fiel. Auf meinen Kommentar, daß ich regelrechte Angst vor ihr hatte in den meisten Fällen, hat sie irgendwie gar nichts darauf gesagt, sie hätte sich nichts vorzuwerfen, sie hätte gut für mich gesorgt. Naja, nicht in Sachen liebevolle Zuwendung usw aber den Rest ja, da muß ich ihr Recht geben...
Ich habe allerdings auch keine Entschuldigung erwartet, aber das nun auch nicht wirklich.
Andererseits - irgendwie reicht mir das schon. Mir ist das JETZT wichtig, und sie gibt sich viel Mühe - ich denke, das reicht aus. Ich kann mir eher vorstellen, dass sie vielleicht einen Funken zu stolz ist, sich einzugestehen, Fehler gemacht zu haben in der Vergangenheit und außerdem lieber alles vergessen will, vielleicht will sie auch gar nicht dran erinnert werden. Sie hat selbst zugegeben, daß sie es lieber verdrängt hat nach der Scheidung mit meinem Vater.

Und du hast absolut Recht: niemand ist perfekt, und es gibt keine perfekte Mutter!!!
Und damit zu

@Sarah: Du brauchst keine Angst zu haben, die Fehler deiner Mutter nach zu machen, wenn ich das richtig verstanden habe. Erstens, weil du im Gegensatz zu ihr wohl über deine Fehler nachdenkst und aus ihnen lernen willst und tust. Du entschuldigst dich dafür bei deiner Tochter, ich nehme mal an, DAS hat deine Mutter dann wohl nicht getan?
Und damit machst du schon ganz bewußt was anders als du es erfahren mußtest, deine Tochter lernt, daß auch Mama Fehler macht, es ihr aber leid tut und sie versucht, daraus zu lernen.
Ich persönlich finde das GANZ wichtig und ich mache es bei meinen Kindern genauso.

Liebe Grüße
Maria
Antworten