Zwangsgedanken - was tun
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AnneX
Zwangsgedanken - was tun
Hallo,
habe mich vor ein paar Wochen vorgestellt - danke für das Feedback -und war seither kaum mehr online weil krank.
Ich habe laut meiner Psychiaterin keine "klassische" PPD, sondern eine Zwangsstörung, meine Zwangsgedanken beziehen sich natürlich auf meinen Kleinen (8 1/2 Monate alt), v.a. immer wieder ich könnte ihm wehtun, ihn verletzen oder hab´ich es gar schon getan und weiß es nicht mehr.
Nun mein Anliegen heute an Euch: mittlerweile tu ich mir machmal schon schwer, mit meinem Sohn zu spielen, zu toben v.a. weil ich nicht weiß, wie fest ich ihn anfassen "darf", da hat es mir total das Gefühl verschoben und ich denke ab und zu, z.B. wenn ich ihm ein bisserl auf die Hand klopfe (hat er zurzeit einen irren Spaß dran), "das darfst Du nicht, Du haust Deinen Sohn". Auch wenn ich nach viel Nachdeken und mir vor-Augen-Führen eigentlich weiß, dass ich ihm noch nie weh getan habe und auch nie die Intention war, ihn zu bestrafen, bleibt ein furchtbar schlechter Nachgeschmack und noch mehr Vorwürfe.
Jetzt hat mir eine Freundin mit ähnlichen ZGs erzählt, ihre Therapeutin hätte ihr gesagt, sie solle ihrem Kind und diesen Situationen nicht ausweichen, sondern erst recht toben mit ihrer Tochter und auch ruhig mal die Kleine spielerisch klopfen und schütteln und was man so alles macht, dann würde sie sofort merken, dass das okay ist und die Angst verlieren, ihr was getan zu haben und merken, dass das ein großer Unterschied ist zwischen Hauen und im Spiel klopfen.
Ich weiß nicht recht, kann doch nicht an meinem Kind herumklopfen, nur um mich selbst zu beruhigen. Bin ratlos. Wie geht Ihr mit solchen oder ähnlichen Dingen um. Kann den gEdanken, den ich seit ein paar Tagen wieder ständig im Kopf habe "Du behandelst Dein geliebtes kleines Kind schlecht, alle anderen sind liebevoller als Du" bald nicht mehr ertragen.
Danke Euch und LG, Annette
habe mich vor ein paar Wochen vorgestellt - danke für das Feedback -und war seither kaum mehr online weil krank.
Ich habe laut meiner Psychiaterin keine "klassische" PPD, sondern eine Zwangsstörung, meine Zwangsgedanken beziehen sich natürlich auf meinen Kleinen (8 1/2 Monate alt), v.a. immer wieder ich könnte ihm wehtun, ihn verletzen oder hab´ich es gar schon getan und weiß es nicht mehr.
Nun mein Anliegen heute an Euch: mittlerweile tu ich mir machmal schon schwer, mit meinem Sohn zu spielen, zu toben v.a. weil ich nicht weiß, wie fest ich ihn anfassen "darf", da hat es mir total das Gefühl verschoben und ich denke ab und zu, z.B. wenn ich ihm ein bisserl auf die Hand klopfe (hat er zurzeit einen irren Spaß dran), "das darfst Du nicht, Du haust Deinen Sohn". Auch wenn ich nach viel Nachdeken und mir vor-Augen-Führen eigentlich weiß, dass ich ihm noch nie weh getan habe und auch nie die Intention war, ihn zu bestrafen, bleibt ein furchtbar schlechter Nachgeschmack und noch mehr Vorwürfe.
Jetzt hat mir eine Freundin mit ähnlichen ZGs erzählt, ihre Therapeutin hätte ihr gesagt, sie solle ihrem Kind und diesen Situationen nicht ausweichen, sondern erst recht toben mit ihrer Tochter und auch ruhig mal die Kleine spielerisch klopfen und schütteln und was man so alles macht, dann würde sie sofort merken, dass das okay ist und die Angst verlieren, ihr was getan zu haben und merken, dass das ein großer Unterschied ist zwischen Hauen und im Spiel klopfen.
Ich weiß nicht recht, kann doch nicht an meinem Kind herumklopfen, nur um mich selbst zu beruhigen. Bin ratlos. Wie geht Ihr mit solchen oder ähnlichen Dingen um. Kann den gEdanken, den ich seit ein paar Tagen wieder ständig im Kopf habe "Du behandelst Dein geliebtes kleines Kind schlecht, alle anderen sind liebevoller als Du" bald nicht mehr ertragen.
Danke Euch und LG, Annette
Hallo Anette!
Da ich ja auch eine ZG "erprobte"
Mami bin, dachte ich mir ich schreib dir mal ein paar Zeilen!
Also ich finde den Rat dieser Therapeuten ganz richtig - mein Doc hat auch immer gesagt, dass man sich den angstmachenden Situationen stellen muß und nicht vermeiden soll! Das heißt bei dir jetzt also, dass du das Spielen und Toben mit deiner Kleinen ganz bewußt - auch mit Angst - durchziehen sollst. So wird dein Gehirn mit der Zeit lernen, dass diese Angst unbegründet ist und nix passiert, auch wenn du sie mal im Spiel ein bissl kloppst... usw.
Ich kenne das auch von früher: Wie oft dachte ich mir - Mensch, hab ich den Noah jetzt wirklich nur spielerisch auf den Windelpo gekopft oder will ich ihm etwa doch weh tun??? Oder beim Wickeln - das war sehr lange ein Horror: immer zu dachte ich mir - hast du ihn jetzt nicht "obszön" angeschaut, oder beim Baden - hab ich ihm jetzt nicht zuviel Wasser über das Köpfchen laufen lassen in der Absicht in zu ertränken??? In den ganz schlimmen Phasen bin ich Nachts auch oft aufgeschreckt um zu schauen, ob alles o.k. ist mit Noah oder ob ich ihm in geistiger Umnachtung etwas angetan habe.
Aber ich habe mich diesen - eigentlich ganz normalen Situationen - wie eben Spielen, Baden und Wickeln immer und immer wieder gestellt. Das hat mich an manchen Tagen unglaublich viel Kraft gekostet, vorallem eben das Wickeln und das Baden. Ich dachte ich wäre ein Monster - keine normale Mama denkt solche schlimmen Sachen. Meist war ich nach einmal Wicklen schweißgebadet und fertig vor lauter Angst und Scham über meine ZG. Aber genau diese "Konfrontieren mit der Angstmachenden Situation" hat mir sehr, sehr geholfen!!!! Wie gesagt, ist es ein Training für das Gehirn mit der Zeit einfach zu lernen, dass diese Angst unnötig ist und nix passiert. So werden auch die ZG immer weniger.
Und ganz wichtig: SOLCHE SELTSAMEN GEDANKENGÄNGE HAT JEDER MENSCH HIN UND WIEDER - SIE GEHÖREN ZUR MENSCHLICHEN NATUR. Nur die Gesunden vergessen diese Gedanken sofort wieder und sie verschwinden (Achtung: jetzt kommt mein Lieblingsspruch) in den Weiten des Gehirns. Nur wir bleiben daran hängen und denken, sowas kann man doch nicht denken, ich bin krank - ein Monster! Man will diese Gedanken unter Kontrolle bringen, aber genau das ist der Nährboden für den Zwang. AAlso nicht verdrängen, sondern direkt damit konfrontieren! Das habe ich z.B. auch in meiner Verhaltenstherapie gelernt.
Noch ein Tipp: Das Buch "Der Kobold im Kopf" von Lee Bear hat mir sehr geholfen. Da geht es ausschließlich um ZG und deren Zähmung!
Gibts bei Amazon zu bestellen. Mir hat das sehr geholfen.
Liebe Annette, wenn ich dir sonst noch irgendwie helfen kann, dann nur raus damit! Ich bin immer sehr gerne für dich da!!!
P.S. Es dauert zwar, aber auch du wirst es schaffen die ZG zu zähmen. Mir ist es gelungen - es ist zwar harte Arbeit - aber du kannst das auch!
Liebe Grüße von
Da ich ja auch eine ZG "erprobte"
Also ich finde den Rat dieser Therapeuten ganz richtig - mein Doc hat auch immer gesagt, dass man sich den angstmachenden Situationen stellen muß und nicht vermeiden soll! Das heißt bei dir jetzt also, dass du das Spielen und Toben mit deiner Kleinen ganz bewußt - auch mit Angst - durchziehen sollst. So wird dein Gehirn mit der Zeit lernen, dass diese Angst unbegründet ist und nix passiert, auch wenn du sie mal im Spiel ein bissl kloppst... usw.
Ich kenne das auch von früher: Wie oft dachte ich mir - Mensch, hab ich den Noah jetzt wirklich nur spielerisch auf den Windelpo gekopft oder will ich ihm etwa doch weh tun??? Oder beim Wickeln - das war sehr lange ein Horror: immer zu dachte ich mir - hast du ihn jetzt nicht "obszön" angeschaut, oder beim Baden - hab ich ihm jetzt nicht zuviel Wasser über das Köpfchen laufen lassen in der Absicht in zu ertränken??? In den ganz schlimmen Phasen bin ich Nachts auch oft aufgeschreckt um zu schauen, ob alles o.k. ist mit Noah oder ob ich ihm in geistiger Umnachtung etwas angetan habe.
Aber ich habe mich diesen - eigentlich ganz normalen Situationen - wie eben Spielen, Baden und Wickeln immer und immer wieder gestellt. Das hat mich an manchen Tagen unglaublich viel Kraft gekostet, vorallem eben das Wickeln und das Baden. Ich dachte ich wäre ein Monster - keine normale Mama denkt solche schlimmen Sachen. Meist war ich nach einmal Wicklen schweißgebadet und fertig vor lauter Angst und Scham über meine ZG. Aber genau diese "Konfrontieren mit der Angstmachenden Situation" hat mir sehr, sehr geholfen!!!! Wie gesagt, ist es ein Training für das Gehirn mit der Zeit einfach zu lernen, dass diese Angst unnötig ist und nix passiert. So werden auch die ZG immer weniger.
Und ganz wichtig: SOLCHE SELTSAMEN GEDANKENGÄNGE HAT JEDER MENSCH HIN UND WIEDER - SIE GEHÖREN ZUR MENSCHLICHEN NATUR. Nur die Gesunden vergessen diese Gedanken sofort wieder und sie verschwinden (Achtung: jetzt kommt mein Lieblingsspruch) in den Weiten des Gehirns. Nur wir bleiben daran hängen und denken, sowas kann man doch nicht denken, ich bin krank - ein Monster! Man will diese Gedanken unter Kontrolle bringen, aber genau das ist der Nährboden für den Zwang. AAlso nicht verdrängen, sondern direkt damit konfrontieren! Das habe ich z.B. auch in meiner Verhaltenstherapie gelernt.
Noch ein Tipp: Das Buch "Der Kobold im Kopf" von Lee Bear hat mir sehr geholfen. Da geht es ausschließlich um ZG und deren Zähmung!
Liebe Annette, wenn ich dir sonst noch irgendwie helfen kann, dann nur raus damit! Ich bin immer sehr gerne für dich da!!!
P.S. Es dauert zwar, aber auch du wirst es schaffen die ZG zu zähmen. Mir ist es gelungen - es ist zwar harte Arbeit - aber du kannst das auch!
Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
-
Sas
Liebe Annette, liebe Marika,
jaja, die lästigen ZGs,
ich war auch sehr geplagt davon und habe es jetzt aber im Griff. Marika hat mir total aus dem Herzen gesprochen, ihre Geschichte mit dem Baden, wickeln spielen, "obszön" schauen, das kenne ich alles auch. Hätte echt von mir sein können. Mir riet meine Therapeutin damals auch, mich den Situationen auszusetzen. Ich mußte während der Therapie auch einige Gegenstände in die Hand nehmen (Messer., Schere, Briefbeschwerer usw.) und die Angst aushalten. Ich habe ´gelernt, diese Gedanken anders zu bewerten. Denn die Bewertung ist es, die uns fertigmacht. Du wirst diese Gedanken nie besonders toll finden. Du hast sie nie toll gefunden. Ja, Du hast sowas schon immer in Deinem gedankenfluss drinnen gehabt. So wie jeder Mensch. Bloß, bei gesunden Leuten wird das als "Schmarrn" vom Gehirn gefiltert. Bei Zwangskranken arbeitet das betreffende Areal im Gehirn nicht richtig und die Viecher kommen durch. Und stoßen dabei auf unser übersteigertes Idealbild der perfekten Mutter. Wir müssen lernen, mit diesen"Gästen" umzugehen. Wenn man versucht, gegen sie anzukämpfen, dann werden sie nur noch schlimmer. Denn Gedanken lassen sich nicht verdrängen oder kontrollieren. Seine Handlungen kann man schon kontrollieren.
Als ich die Gedanken als gegeben akzeptiert habe, wurde alles besser. Sie wurden leichter, seltener und verschwanden schließlich ganz.
Die können einen echt irre machen, diese Biester. Das Buch was Marika Dir empfohlen hat habe ich auch gelesen und finde es sehr gut.
Liebe Grüße, Saskia
jaja, die lästigen ZGs,
ich war auch sehr geplagt davon und habe es jetzt aber im Griff. Marika hat mir total aus dem Herzen gesprochen, ihre Geschichte mit dem Baden, wickeln spielen, "obszön" schauen, das kenne ich alles auch. Hätte echt von mir sein können. Mir riet meine Therapeutin damals auch, mich den Situationen auszusetzen. Ich mußte während der Therapie auch einige Gegenstände in die Hand nehmen (Messer., Schere, Briefbeschwerer usw.) und die Angst aushalten. Ich habe ´gelernt, diese Gedanken anders zu bewerten. Denn die Bewertung ist es, die uns fertigmacht. Du wirst diese Gedanken nie besonders toll finden. Du hast sie nie toll gefunden. Ja, Du hast sowas schon immer in Deinem gedankenfluss drinnen gehabt. So wie jeder Mensch. Bloß, bei gesunden Leuten wird das als "Schmarrn" vom Gehirn gefiltert. Bei Zwangskranken arbeitet das betreffende Areal im Gehirn nicht richtig und die Viecher kommen durch. Und stoßen dabei auf unser übersteigertes Idealbild der perfekten Mutter. Wir müssen lernen, mit diesen"Gästen" umzugehen. Wenn man versucht, gegen sie anzukämpfen, dann werden sie nur noch schlimmer. Denn Gedanken lassen sich nicht verdrängen oder kontrollieren. Seine Handlungen kann man schon kontrollieren.
Als ich die Gedanken als gegeben akzeptiert habe, wurde alles besser. Sie wurden leichter, seltener und verschwanden schließlich ganz.
Die können einen echt irre machen, diese Biester. Das Buch was Marika Dir empfohlen hat habe ich auch gelesen und finde es sehr gut.
Liebe Grüße, Saskia
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Julia73
Liebe Annette,
auch ich hatte schwer mit Zwangsgedanken zu "kämpfen". Wie meine Vorschreiberinnen schon sagten: Du solltest dich den Situationen stellen und nicht davor zurückweichen. Der Schlüssel liegt im Akzeptieren der Gedanken und eben im Nicht-berwerten und der Konfrontation. Versuche die Gedanken da zu lassen, wo sie sind. Mit der Zeit wirst du lernen, dass du all diese Gedanken niemals ausführen wirst. ES SIND NUR GEDANKEN!
Für mich war auch jeder Tag eine Qual, wie auch bei Marika und Saskia waren die ganz normalen Dinge wie wickeln, baden, rumtollen, der absolute Horror. Ich habe ständig alles hinterfragt, was ich gerade gemacht habe. Durch eine Therapie habe ich aber gelernt damit umzugehen und mittlerweile habe ich fast gar keine ZGs mehr.
Liebe Grüße
Julia
auch ich hatte schwer mit Zwangsgedanken zu "kämpfen". Wie meine Vorschreiberinnen schon sagten: Du solltest dich den Situationen stellen und nicht davor zurückweichen. Der Schlüssel liegt im Akzeptieren der Gedanken und eben im Nicht-berwerten und der Konfrontation. Versuche die Gedanken da zu lassen, wo sie sind. Mit der Zeit wirst du lernen, dass du all diese Gedanken niemals ausführen wirst. ES SIND NUR GEDANKEN!
Für mich war auch jeder Tag eine Qual, wie auch bei Marika und Saskia waren die ganz normalen Dinge wie wickeln, baden, rumtollen, der absolute Horror. Ich habe ständig alles hinterfragt, was ich gerade gemacht habe. Durch eine Therapie habe ich aber gelernt damit umzugehen und mittlerweile habe ich fast gar keine ZGs mehr.
Liebe Grüße
Julia
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AnneX
Liebe Marika, Saskia, Julia,
danke für Eure netten Antworten und sorry, dass ich mich erst jetzt melde, komme zurzeit nicht oft an den PC, da ständig hinter meinem Kleinen her (krabbelt seit drei Tagen, der Irrsinn).
Oh je, einerseits bin ich fast irgendwie beruhigt, weil ich schon dachte, ich bin doch total verrückt und wenn ich mit meinem Kleinen spazieren gehe, denke ich zurzeit immer: schaut her, da geht die Irre, Gemeingefährliche, die ständig ihrem Kind weh tut... Andererseits hört es sich wirklich an, als sei es ein langer Weg, die ZGs in den Griff zu bekommen. Habe gerade erst mit Therapie begonnen, denke, die Therapeutin ist o.k., aber wir bewegen uns eher noch in allgemeinen Dingen. Ich merke, dass ich bereits jetzt ungeduldig bin.
Zurzeit ist die Angst, meinem Söhnchen schon was getan zu haben noch größer als die, ihm in ZUkunft was zu tun. Da kann meine Therapeutin noch so sehr davon reden, dass erwachsene Menschen es merken, wenn sie die KOntrolle verlieren - ich glaube das für mich nicht.
Im Nachhinein kommt mir alles gewalttätig vor, was ich tue, ob ich tobe und mein Kind klopfe, wenn ich ihm das Köpfchen tätschel, u.ä. Da gibt es tausend Situationen... Auch die Aussage meiner Therapeutin, dass selbst ein kleines Kind schon signalisieren kann, wenn etwas weh getan hat, hilft so gar nicht...
Zu dem KOnfrontieren: wie soll ich das denn machen?? Meine Bekannte meinte, sie hätte ihr Kind in Spielsituationen bewusst gekloppt, gesehen, dass ihre Tochter gelacht oder gar nicht reagiert hat und war dann zumindest kurzfristig beruhigt, dass da nichts war. Aber das kann es doch auch nicht sein, kann doch nicht zu "Versuchszwecken" auf meinem Kind herumklopfen, nur um mir zu zeigen, dass es okay ist. Vor allem, weil ich nicht sicher bin, ob ich das tatsächlich sehe, dass es okay ist oder im Nachinein wieder denke - oh Gott, Du hast ihn verletzt. Mein komisches Hirn sagt dann auch gleich: Achtung, vielleicht gefällt es dir ja so sher, dass du dann sukzessive stärker klopfst und irgendwann bist Du beim Hauen. Oh je, wie soll das nur weiter gehen
Bin echt ratlos und traurig, habe das "erst" seit zwei MOnaten, aber bin ein wandelndes Schuldgefühl meinem Söhnchen gegenüber.
Danke nochmals und wenn Ihr noch einen Tipp habt, dann nix wie her, bin für alles dankbar, da offensichtlich noch ganz am Anfang...
LG Annette
danke für Eure netten Antworten und sorry, dass ich mich erst jetzt melde, komme zurzeit nicht oft an den PC, da ständig hinter meinem Kleinen her (krabbelt seit drei Tagen, der Irrsinn).
Oh je, einerseits bin ich fast irgendwie beruhigt, weil ich schon dachte, ich bin doch total verrückt und wenn ich mit meinem Kleinen spazieren gehe, denke ich zurzeit immer: schaut her, da geht die Irre, Gemeingefährliche, die ständig ihrem Kind weh tut... Andererseits hört es sich wirklich an, als sei es ein langer Weg, die ZGs in den Griff zu bekommen. Habe gerade erst mit Therapie begonnen, denke, die Therapeutin ist o.k., aber wir bewegen uns eher noch in allgemeinen Dingen. Ich merke, dass ich bereits jetzt ungeduldig bin.
Zurzeit ist die Angst, meinem Söhnchen schon was getan zu haben noch größer als die, ihm in ZUkunft was zu tun. Da kann meine Therapeutin noch so sehr davon reden, dass erwachsene Menschen es merken, wenn sie die KOntrolle verlieren - ich glaube das für mich nicht.
Im Nachhinein kommt mir alles gewalttätig vor, was ich tue, ob ich tobe und mein Kind klopfe, wenn ich ihm das Köpfchen tätschel, u.ä. Da gibt es tausend Situationen... Auch die Aussage meiner Therapeutin, dass selbst ein kleines Kind schon signalisieren kann, wenn etwas weh getan hat, hilft so gar nicht...
Zu dem KOnfrontieren: wie soll ich das denn machen?? Meine Bekannte meinte, sie hätte ihr Kind in Spielsituationen bewusst gekloppt, gesehen, dass ihre Tochter gelacht oder gar nicht reagiert hat und war dann zumindest kurzfristig beruhigt, dass da nichts war. Aber das kann es doch auch nicht sein, kann doch nicht zu "Versuchszwecken" auf meinem Kind herumklopfen, nur um mir zu zeigen, dass es okay ist. Vor allem, weil ich nicht sicher bin, ob ich das tatsächlich sehe, dass es okay ist oder im Nachinein wieder denke - oh Gott, Du hast ihn verletzt. Mein komisches Hirn sagt dann auch gleich: Achtung, vielleicht gefällt es dir ja so sher, dass du dann sukzessive stärker klopfst und irgendwann bist Du beim Hauen. Oh je, wie soll das nur weiter gehen
Bin echt ratlos und traurig, habe das "erst" seit zwei MOnaten, aber bin ein wandelndes Schuldgefühl meinem Söhnchen gegenüber.
Danke nochmals und wenn Ihr noch einen Tipp habt, dann nix wie her, bin für alles dankbar, da offensichtlich noch ganz am Anfang...
LG Annette
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Julia73
Hallo Annette,
ja, das sind sie, die fiesen Zwangsgedanken. Ich möchte dir auch noch mal das Buch "Der Kobold im Kopf" empfehlen. Da geht es u.a. genau um die Gefühle und Gedanken, die dich beschäftigen. Aber – wie gesagt – die Gedanken werden dich irgendwann nicht mehr quälen, denn du wirst sie als "Müll" erkennen, sie nicht bewerten und dann tun sie auch nicht mehr weh, bis sie letztendlich ganz verschwinden.
Meine größte Angst war, dass ich mein Kind missbrauchen könnte. Jeder Gang zum Wickeltisch war die Hölle, hatte ich meinen kleinen Racker auf dem Arm, dachte ich gleich: "Siehste, jetzt haste ihn unsittlich berührt." Ich hatte solche Angst, dass ich sexuelle Gefühle ihm gegenüber haben könnte.
Da half es mir erst auch gar nicht, dass meine Therapeutin mir versicherte, dass es gar keine weiblichen Sexualtiäter gibt. Dass sich Pedophelie nur auf das männliche Geschlecht beschränkt. Auch ich konnte das für mich nicht glauben. Immer wieder diese Gedanken: "Ich bin halt eine Außnahme. Ich bin pedophil."
Du siehst, es gibt die vielfältigsten Gedankengänge und Ängste, die sich da in einem aufbauen und raus wollen. Bei uns Zwänglern halt in Form dieser skurilen, beängstigen Gedanken, die inhaltlich aber gar nichts mit unseren wirklichen Problemen zu tun haben.
Im Endeffekt sind die Gedanken dafür da, uns zu sagen, dass etwas nicht stimmt mit uns, dass wir uns besser zuhören sollen, liebevoller mit uns selbst umgehen sollen. Und das können wir lernen. Aber es braucht eben seine Zeit. Wie lange, dass ist natürlich bei jedem unterschiedlich. Es ist aber wichtig zu wissen, dass es vorbei geht!
Und mit Konfrontation ist natürlich nicht gemeint, dass du jetzt dein Kind kloppen sollst, sondern dass du versuchst den Situationen, in denen du Angst hast, nicht auszuweichen. Dass du trotzdem mit deinem Kind spielst und tobst, obwohl du ständig denkst, du hättest deinem Kind etwas angetan. Irgendwann lernt dann dein Gehirn, das nix passiert, gar nix und das wirst du dir dann auch irgendwann glauben bzw. wieder spüren!
Liebe Grüße
Julia
ja, das sind sie, die fiesen Zwangsgedanken. Ich möchte dir auch noch mal das Buch "Der Kobold im Kopf" empfehlen. Da geht es u.a. genau um die Gefühle und Gedanken, die dich beschäftigen. Aber – wie gesagt – die Gedanken werden dich irgendwann nicht mehr quälen, denn du wirst sie als "Müll" erkennen, sie nicht bewerten und dann tun sie auch nicht mehr weh, bis sie letztendlich ganz verschwinden.
Meine größte Angst war, dass ich mein Kind missbrauchen könnte. Jeder Gang zum Wickeltisch war die Hölle, hatte ich meinen kleinen Racker auf dem Arm, dachte ich gleich: "Siehste, jetzt haste ihn unsittlich berührt." Ich hatte solche Angst, dass ich sexuelle Gefühle ihm gegenüber haben könnte.
Da half es mir erst auch gar nicht, dass meine Therapeutin mir versicherte, dass es gar keine weiblichen Sexualtiäter gibt. Dass sich Pedophelie nur auf das männliche Geschlecht beschränkt. Auch ich konnte das für mich nicht glauben. Immer wieder diese Gedanken: "Ich bin halt eine Außnahme. Ich bin pedophil."
Du siehst, es gibt die vielfältigsten Gedankengänge und Ängste, die sich da in einem aufbauen und raus wollen. Bei uns Zwänglern halt in Form dieser skurilen, beängstigen Gedanken, die inhaltlich aber gar nichts mit unseren wirklichen Problemen zu tun haben.
Im Endeffekt sind die Gedanken dafür da, uns zu sagen, dass etwas nicht stimmt mit uns, dass wir uns besser zuhören sollen, liebevoller mit uns selbst umgehen sollen. Und das können wir lernen. Aber es braucht eben seine Zeit. Wie lange, dass ist natürlich bei jedem unterschiedlich. Es ist aber wichtig zu wissen, dass es vorbei geht!
Und mit Konfrontation ist natürlich nicht gemeint, dass du jetzt dein Kind kloppen sollst, sondern dass du versuchst den Situationen, in denen du Angst hast, nicht auszuweichen. Dass du trotzdem mit deinem Kind spielst und tobst, obwohl du ständig denkst, du hättest deinem Kind etwas angetan. Irgendwann lernt dann dein Gehirn, das nix passiert, gar nix und das wirst du dir dann auch irgendwann glauben bzw. wieder spüren!
Liebe Grüße
Julia
Hallöchen - ich auch nochmal!
Liebe Annette, mensch wie gut ich deine Gefühle und Ängste kenne. Grad auch so den Gedanken beim spazieren gehen.... seht her - wenn ihr wüßtest, dass ich komplett durchgeknallt bin und eine verrückte Gewalttäterin bin.... das kenne ich ganz genau so! Und natürlich die Schuldgefühle meinem Noah gegenüber - die haben mich an manchen Tagen fast aufgefressen. Guck mal, das letzte Wort in meinem vorherigen Satz "aufgefressen" - das hätte ich früher gar nie schreiben oder gar sagen können, denn für mich war es ein "schlechtes, gewaltätiges Wort", dass ich sofort mit irgend welchen ZG verbunden hätte. Ich habe sogar bestimmte Worte oder Vormulierungen - wenn ich sie mal gedacht habe - aus meinem Gehirn streichen wollen, aus der Angst heraus, das könnte bedeuten, ich sei doch gewaltätig, pedophil, eine Mörderin!
Das klingt heute für mich total absurd aber damals war es für die Realität. Da konnte mein Psychiater mir noch so oft versichern, dass es "nur" Gedanken sind, dass ich sie nie ausführen würde, dass solche ZG ganz normal für eine Zwangserkrankung sind und z.B. gewaltätige ZG genau die friedvollsten Menschen befallen - ich habe es zwar gehört, aber einfach nicht glauben können. Diese "glauben können" kommt aber mit der Zeit, denn dein Gehirn muß einfach "neu programmiert" werden. Es muß auf der "Festplatte einen neue Spur gebrannt werden" - mit diesem Vergleich hat mein Doc mir das immer wieder erklärt. Und irgendwann ist diese neue Kerbe drinnen und dein Gehirn hat gelernt und begriffen, diese Gedanken wieder als Müll auszusondern und du bemerkst sie nicht mal mehr. So ist das nämlich bei den gesunden Menschen!
Die ZG spieglen auch immer den ganz persönlichen Super Gau jedes einzelen Patienten wieder. Es gibt also z.B. Geistliche, die von dem ZG gequält werden, sie könnten Frauen obszön anschauen oder unsittlich berühren. (Bitte nicht verwechseln, mit denen, die das wirklich tun - die haben keine ZG!!!!!). Oder ein Koch, der ständig von dem Gedanken gequält wird, er könnte Gift in sein Gekochtes tun und so alle Gäste vergiften! Diese Beispiele stehen auch in dem Buch "Der Kobold im Kopf" und so hat auch mein Doc mir das immer wieder vor Augen gehalten. Wir haben einfach Angst, auf der Ebene, die uns am wichtigsten und liebsten ist - bei uns sind es unsere Kinder - zu versagen! Daher wollen wir alles unter Kontrolle haben - selbst unsere Gedanken.
Wir (unser Gehirn) kontrollieren ständig, ob wir all unsere Gedanken auch mit den richtigen Emotionen behaften. Also ein "schlechter" Gedanke kommt - wir reagieren mit Angst. Aber anstatt dass wir den Gedanken dann als Müll bewerten, entsteht aus dieser Angst ein Teufelskreis und produziert schon den nächsten ZG. Und schon sitzen wir drinnen in der Angstspirale. In deiner Therapie wirst du aber lernen, wie es dir gelingen kann diese Spirale zu durchbrechen und die ZG immer mehr zu zähmen.
Dass du ungeduldig bist in deiner Thera kenn ich auch noch von meinem Anfangssitzungen. Aber die Theras müssen langsam und behutsam mit uns umgehen, denn ein zu schnelles Vorgehen und Lernen würde uns überfordern.
Eine kleine Übung, die ich von meinem Doc habe - sie heißt:
SITUATION - BEWERTUNG - KONSEQUENT - ÜBUNG:
-------------------------------------------------------------
1. Du schreibst dir eine Angstmachende Situation auf - z.B.
"Ich habe Angst, meinem Kleinen etwas Schlimmes anzutun."
2. Du schreibst daneben auf, was du fühlst dabei - also wie du diesen Gedanken BEWERTEST - z.B.
"Ich habe schreckliche Angst, solche Gedanken darf ich nicht haben, ich könnte die Kontrolle verlieren, vielleicht habe ich es schon getan."
3. Du schreibst die KONSEQUENZ auf, die diese BEWERTUNG für dich hat:
"Angst, Schuldgefühle, Kontrollverlust, Traurigkeit..."
Dann wird die Übung mit POSITIVEN BEWERTUNGEN UND KONSEQUENZEN wiederholt:
1. genau wie oben - die SITUATION IST DIE GLEICHE.
2. genau wie oben - nur suchst du jetzt POSITIVE BEWERTUNGEN deiner Gedanken z.B.:
"Ich darf diese Gedanken haben, es sind nur Gedanken die ich nie ausführen werde. Jeder Mensch hat hin und wieder komische Gedankengänge - mein Gehirn muß nur wieder lernen, sie auszufiltern. Ich bin keine Gewalttäterin, sondern ein friedvertiger Mensch, auch wenn ich im Moment unter ZG leide.
3. genau wie oben - nur kommt jetzt die POSITIVE KONSEQUENZ deiner Gedanken z.B.:
"Ich fühle Erleichterung, die Angst wird kleiner, ich habe Hoffnung gesund zu werden, ich bin trotz ZG eine tolle Mama... usw.
Siehst du jetzt, dass es nur an der Bewertung der Gedanken liegt??? Diese Übung mußte ich x-Mal als Hausaufgabe machen und dann mit meinem Psychiater durchgehen. Am Anfang schrieb ich die Dinge zwar auf, aber hatte sie noch nicht in meinem Gehirn eingebrannt. Aber mein Gehirn hat mit der Zeit gelernt, "anders rum" zu denken - wirklich, das funktioniert!
Diese Übung kannst du mit allen für dich negativen Situationen aus dem Alltag machen! Mit der Zeit geht das so in dein Denken und fühlen über, dass du dein Leben viel positiver und schöner erlebst als bisher und die ZG wirst du damit garantiert auch zähmen!!!!
Ganz liebe Grüße und viel Kraft von
Liebe Annette, mensch wie gut ich deine Gefühle und Ängste kenne. Grad auch so den Gedanken beim spazieren gehen.... seht her - wenn ihr wüßtest, dass ich komplett durchgeknallt bin und eine verrückte Gewalttäterin bin.... das kenne ich ganz genau so! Und natürlich die Schuldgefühle meinem Noah gegenüber - die haben mich an manchen Tagen fast aufgefressen. Guck mal, das letzte Wort in meinem vorherigen Satz "aufgefressen" - das hätte ich früher gar nie schreiben oder gar sagen können, denn für mich war es ein "schlechtes, gewaltätiges Wort", dass ich sofort mit irgend welchen ZG verbunden hätte. Ich habe sogar bestimmte Worte oder Vormulierungen - wenn ich sie mal gedacht habe - aus meinem Gehirn streichen wollen, aus der Angst heraus, das könnte bedeuten, ich sei doch gewaltätig, pedophil, eine Mörderin!
Das klingt heute für mich total absurd aber damals war es für die Realität. Da konnte mein Psychiater mir noch so oft versichern, dass es "nur" Gedanken sind, dass ich sie nie ausführen würde, dass solche ZG ganz normal für eine Zwangserkrankung sind und z.B. gewaltätige ZG genau die friedvollsten Menschen befallen - ich habe es zwar gehört, aber einfach nicht glauben können. Diese "glauben können" kommt aber mit der Zeit, denn dein Gehirn muß einfach "neu programmiert" werden. Es muß auf der "Festplatte einen neue Spur gebrannt werden" - mit diesem Vergleich hat mein Doc mir das immer wieder erklärt. Und irgendwann ist diese neue Kerbe drinnen und dein Gehirn hat gelernt und begriffen, diese Gedanken wieder als Müll auszusondern und du bemerkst sie nicht mal mehr. So ist das nämlich bei den gesunden Menschen!
Die ZG spieglen auch immer den ganz persönlichen Super Gau jedes einzelen Patienten wieder. Es gibt also z.B. Geistliche, die von dem ZG gequält werden, sie könnten Frauen obszön anschauen oder unsittlich berühren. (Bitte nicht verwechseln, mit denen, die das wirklich tun - die haben keine ZG!!!!!). Oder ein Koch, der ständig von dem Gedanken gequält wird, er könnte Gift in sein Gekochtes tun und so alle Gäste vergiften! Diese Beispiele stehen auch in dem Buch "Der Kobold im Kopf" und so hat auch mein Doc mir das immer wieder vor Augen gehalten. Wir haben einfach Angst, auf der Ebene, die uns am wichtigsten und liebsten ist - bei uns sind es unsere Kinder - zu versagen! Daher wollen wir alles unter Kontrolle haben - selbst unsere Gedanken.
Wir (unser Gehirn) kontrollieren ständig, ob wir all unsere Gedanken auch mit den richtigen Emotionen behaften. Also ein "schlechter" Gedanke kommt - wir reagieren mit Angst. Aber anstatt dass wir den Gedanken dann als Müll bewerten, entsteht aus dieser Angst ein Teufelskreis und produziert schon den nächsten ZG. Und schon sitzen wir drinnen in der Angstspirale. In deiner Therapie wirst du aber lernen, wie es dir gelingen kann diese Spirale zu durchbrechen und die ZG immer mehr zu zähmen.
Dass du ungeduldig bist in deiner Thera kenn ich auch noch von meinem Anfangssitzungen. Aber die Theras müssen langsam und behutsam mit uns umgehen, denn ein zu schnelles Vorgehen und Lernen würde uns überfordern.
Eine kleine Übung, die ich von meinem Doc habe - sie heißt:
SITUATION - BEWERTUNG - KONSEQUENT - ÜBUNG:
-------------------------------------------------------------
1. Du schreibst dir eine Angstmachende Situation auf - z.B.
"Ich habe Angst, meinem Kleinen etwas Schlimmes anzutun."
2. Du schreibst daneben auf, was du fühlst dabei - also wie du diesen Gedanken BEWERTEST - z.B.
"Ich habe schreckliche Angst, solche Gedanken darf ich nicht haben, ich könnte die Kontrolle verlieren, vielleicht habe ich es schon getan."
3. Du schreibst die KONSEQUENZ auf, die diese BEWERTUNG für dich hat:
"Angst, Schuldgefühle, Kontrollverlust, Traurigkeit..."
Dann wird die Übung mit POSITIVEN BEWERTUNGEN UND KONSEQUENZEN wiederholt:
1. genau wie oben - die SITUATION IST DIE GLEICHE.
2. genau wie oben - nur suchst du jetzt POSITIVE BEWERTUNGEN deiner Gedanken z.B.:
"Ich darf diese Gedanken haben, es sind nur Gedanken die ich nie ausführen werde. Jeder Mensch hat hin und wieder komische Gedankengänge - mein Gehirn muß nur wieder lernen, sie auszufiltern. Ich bin keine Gewalttäterin, sondern ein friedvertiger Mensch, auch wenn ich im Moment unter ZG leide.
3. genau wie oben - nur kommt jetzt die POSITIVE KONSEQUENZ deiner Gedanken z.B.:
"Ich fühle Erleichterung, die Angst wird kleiner, ich habe Hoffnung gesund zu werden, ich bin trotz ZG eine tolle Mama... usw.
Siehst du jetzt, dass es nur an der Bewertung der Gedanken liegt??? Diese Übung mußte ich x-Mal als Hausaufgabe machen und dann mit meinem Psychiater durchgehen. Am Anfang schrieb ich die Dinge zwar auf, aber hatte sie noch nicht in meinem Gehirn eingebrannt. Aber mein Gehirn hat mit der Zeit gelernt, "anders rum" zu denken - wirklich, das funktioniert!
Diese Übung kannst du mit allen für dich negativen Situationen aus dem Alltag machen! Mit der Zeit geht das so in dein Denken und fühlen über, dass du dein Leben viel positiver und schöner erlebst als bisher und die ZG wirst du damit garantiert auch zähmen!!!!
Ganz liebe Grüße und viel Kraft von
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
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AnneX
Liebe Marika, danke nochmals für die Mühe, die Du Dir machst mit mir, das tut sehr gut. Auch Dir nochmals danke, liebe Julia. Toll zu fühlen, dass man nicht alleine ist - ansonsten fühle ich mich gerade recht verlassen, obwohl mein Mann mir toll zur Seite steht und meine Mutter mich auch unterstützt.
Ich weiß, Ungeduld in einer Therapie bringt nichts, sollte ich eigentlich wissen, hatte ja auch schon mal eine, im MOment fällt es mir aber schwer, mich richtig einzulassen. Heute meinte meine Thera, ich solle versuchen, "unsinnige Gedanken" zu verdrängen. Das gelingt halt gar nicht, sobald mich meinm Bübchen nicht direkt fordert, sind sie wieder da.
Und dieses ständige HInterfragen, was ich gemacht habe, ob alles okay ist und normal und der spielerische Klapps auf die Hand meines Kindes wirkich nur das war oder der erste Schritt zur Gewalt. Wenn meine Thera fragt: "wollten Sie ihm wehtun" sage ich natürlich ganz klar NEIN, auch wenn sie fragt" Wollten Sie ihn bestrafen, waren Sie wütend in dem MOment??" alles NEIN, aber was hilft mir das. Müsste mir vielleicht anschauen, wie andere Eltern spielen mit ihren Kindern, weiß gar nicht mehr, was "nromal" ist, wo Gewalt anfängt und so - echt ätzend...
Ich war ja immer schon grüblerisch und zwanghaft und habe mir dann manchmal damit geholfen, Dinge, vor denen ich Angst hatte, zu wiederholen, mehrmals. Aber das geht hier nicht, ich kann mein Baby nicht leicht klappsen, nur um mir zu zeigen, dass das okay ist, dass er sich wie ein Irrer freut drüber, es ihm nicht weh tut und so weiter. Das kann ich nicht, habs einmal versucht und die Schuldgefühle waren noch viel größer auch wenns mir eigentlich klar gemacht hat, fester als ein bisserl klopfen könnte ich nicht... Aber mein Bube ist doch kein Versuchsobjekt...
Ach je, jetzt höre ich besser auf, dreh´mich eh im Kreise, freue mich sehr, Euch gefunden zu haben, ich gehöre auch zu den Müttern, die sich schämen, sonst noch jemanden einzuweihen
Jetzt nehmen ich meinen Kleinen auf den Arm und setze mich aufs Sofa, wenn er ganz nah beimir ist, geht´s immer noch am besten.
Euch einen hoffentlich schönen Abend von einer etwas traurigen und erschöpften Annette
Ich weiß, Ungeduld in einer Therapie bringt nichts, sollte ich eigentlich wissen, hatte ja auch schon mal eine, im MOment fällt es mir aber schwer, mich richtig einzulassen. Heute meinte meine Thera, ich solle versuchen, "unsinnige Gedanken" zu verdrängen. Das gelingt halt gar nicht, sobald mich meinm Bübchen nicht direkt fordert, sind sie wieder da.
Und dieses ständige HInterfragen, was ich gemacht habe, ob alles okay ist und normal und der spielerische Klapps auf die Hand meines Kindes wirkich nur das war oder der erste Schritt zur Gewalt. Wenn meine Thera fragt: "wollten Sie ihm wehtun" sage ich natürlich ganz klar NEIN, auch wenn sie fragt" Wollten Sie ihn bestrafen, waren Sie wütend in dem MOment??" alles NEIN, aber was hilft mir das. Müsste mir vielleicht anschauen, wie andere Eltern spielen mit ihren Kindern, weiß gar nicht mehr, was "nromal" ist, wo Gewalt anfängt und so - echt ätzend...
Ich war ja immer schon grüblerisch und zwanghaft und habe mir dann manchmal damit geholfen, Dinge, vor denen ich Angst hatte, zu wiederholen, mehrmals. Aber das geht hier nicht, ich kann mein Baby nicht leicht klappsen, nur um mir zu zeigen, dass das okay ist, dass er sich wie ein Irrer freut drüber, es ihm nicht weh tut und so weiter. Das kann ich nicht, habs einmal versucht und die Schuldgefühle waren noch viel größer auch wenns mir eigentlich klar gemacht hat, fester als ein bisserl klopfen könnte ich nicht... Aber mein Bube ist doch kein Versuchsobjekt...
Ach je, jetzt höre ich besser auf, dreh´mich eh im Kreise, freue mich sehr, Euch gefunden zu haben, ich gehöre auch zu den Müttern, die sich schämen, sonst noch jemanden einzuweihen
Jetzt nehmen ich meinen Kleinen auf den Arm und setze mich aufs Sofa, wenn er ganz nah beimir ist, geht´s immer noch am besten.
Euch einen hoffentlich schönen Abend von einer etwas traurigen und erschöpften Annette