Kann mir mal jemand den ganzen Hormonkrempel erklären??

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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Mone1974

Kann mir mal jemand den ganzen Hormonkrempel erklären??

Beitrag von Mone1974 »

Hallöchen,

ich verstehe das mit den ganzen Hormonen nicht. Kann mir das wohl mal jemand erklären.
Bei der letzten Blutuntersuchung war der TSH basal bei 1,02uU/ml
t3bei 1,0ng/ml und t4 bei 6,1ug/dl

Die anderen Werte hat bislang noch keiner bestimmt.

Das Progesteron etc. werden diese beim Gyn bestimmt? Oder macht das auch der normale Hausarzt?
Ich habe auch das Gefühl, daß es mir kurz nach meinen Tagen und um den Eisprung herum schlechter geht.
Zudem habe ich ja schon immer das Problem, daß ich bei Einnahme der Pille Angstzustände und Panikattacken bekomme.

Würde da gerne mal Klarheit haben, aber bislang hat noch keiner von weitergehenden Untersuchungen gesprochen.
Habe morgen einen Termin bei einem ehemaligen Schulkollegen, mit dem wollte ich mal Klartext sprechen. Vielleicht habt ihr bis dahin ein paar Tipps für mich.

LG Simone und Danke
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Ja, es wäre gut, wenn deine Schilddrüse + Hormonspiegel untersucht wird.
Es scheint so zu sein, dass du auch unter Progesteromangel leidest.

Wie alt warst du noch?

Du kannst deinen FA fragen, ob er das macht und wenn er sagt: "nein braucht man nicht"..dann gehst du zu einem Endokrinologen..(Hormonarzt) dafür brauchst du eine Überweisung für Innere Medizin..

Du sagst einfach, du möchtest wissen ob deine Schilddrüse ok ist und ob deine Hormonwerte normal sind, da du viele Beschwerden hast, die hormonel bedingt sein können...schreibe alle deine Symptome auf..denke aber sehr genau nach..ich habe letztes Mal einige vergessen, die doch sehr wichtig waren..

Gut, dass du es schon gemerkt hast, dass es dir in der Eisprungsphase schlechter geht...das passiert vielen Frauen...

Mir ging es immer nicht gut in der Eisprungsphase und ein paar Tage vor -während und nach der Regel..d..h wenn die Hormone ganz unter oder ganz oben sind...

Es wiederholt sich immer das Gleiche...mal stärker mal weniger..

Jetzt geht es mir aber viel, viel besser...ich nehme seit Monaten Progesteron. Seit einem Monat nehme ich 5htp und seit einer Woche L-Tyrosin. Das Progesteron nehme ich jetzt abends..so schlafe ich wie ein Baby..Alle 3 helfen mir gegen meine ganzen Beschwerden: extreme Stimmungschwankungen, Unterleibbeschwerde, Schlafprobleme, innere Unruhe..das Gefühl im Falschen Film zu sein, Hämorroide, Kribbel an den Beinen (nachts), niedriger Blutdruck usw. usw. usw.

Es sind eine Menge Symptome! einige habe ich gar nicht wahr genommen!
Jetzt weiß ich, dass alle wichtig sind..
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Hallo Simone,

ich kann verstehen, dass du verunsichert bist … In letzter Zeit dreht sich hier in den Postings sehr viel um Hormone und Schilddrüsenwerte, etc. – ich steig da schon lange nicht mehr durch und ich PERSÖNLICH halte es auch nicht für richtig, sich so auf EINEN Weg zu versteifen.

Ich kann dir bei dieser Frage nicht weiterhelfen, aber ich möchte dir sagen, dass es auch andere Ursachen, als Körperliche gibt. Gerade eben sagte mir jemand: "Wir sind keine Maschinen, die immer funktionieren." und das möchte ich gerne hier mal unterstreichen. Denn manchmal habe ich den Eindruck, dass sich das manche hier wünschen. Wir funktionieren auch nicht sofort wieder, wenn wir uns Hormone einnehmen! Damit möchte ich nicht sagen, dass es nicht hilft sich auch um diese Komponente zu kümmern, aber das ist lange nicht alles.
Es scheint so zu sein, dass du auch unter Progesteromangel leidest.
Das z.B. finde ich mal wieder sehr fix analysiert. Lass dich von deinem Arzt beraten und stelle ihm genau die Fragen, die du hier stellst. Wenn dein Arzt gut ist, wirst du bestimmt auch die richtigen Antworten und entsprechenden Untersuchungen bekommen. Du kannst ja auch die ganzen Tipps, die hier gegeben werden mal mit zum Arzt nehmen und dann detaliert mit ihm darüber sprechen.

Sorry, das ich das jetzt gerade bei deinem Posting schreibe, das hat gar nix mit deiner Frage zu tun. Aber ich bin ehrlich gesagt in letzter Zeit ziemlich genervt darüber, dass hier eine ziemliche Einseitigkeit eingekehrt ist. Dabei ist ein Forum ja gerade dazu da ALLE Seiten zu beleuchten und Ernst zu nehmen. Darum nutze ich jetzt mal die Gelegenheit hier und schreib das jetzt einfach mal.

Liebe Grüße
Julia
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Simone,

Du schreibst:
Ich habe auch das Gefühl, daß es mir kurz nach meinen Tagen und um den Eisprung herum schlechter geht.

Nun, ich bin kein Arzt, finde es aber durchaus "normal", dass man vor oder nach den Tagen oder währenddessen ein bisschen "durchhängt". Wenn Du noch "relativ" jung bist und einen regelmässigen Zyklus hast, würde ich das nicht überbewerten - sofern es Dich nicht arg einschränkt. Ich denke, fast jede Frau fühlt sich um die Periode herum etwas "ängstlicher" oder schlechter, für mich kein Grund, gleich einen Hormonstatus machen zu lassen (das würde ich mal in Erwägung ziehen, wenn ich in den Wechseljahren stecke und mindestens 4 Zyklen keine Periode mehr hatte. Ich weiss, Blanca, man kann auch vorher schon die Wechseljahre kommen, das ist aber eher nicht der Normalfall).
Sicher kannst Du alles untersuchen lassen, also Hormone und SD, dann wärst Du beruhigt.
Ich möchte aber auch anmerken, dass nicht hinter jedem hier nun beschriebenen Symptom gleich Hashimoto, Progesteron, Zink, Eisen, Lachsöl, Vitamin B oder sonst ein Mangel stecken muss.
susi69

Beitrag von susi69 »

Huhu,

also ich kann mich da auch nur Carlotta und Julia anschließen.

Es ist sicher kein Fehler, auch mal die Hormone abchecken zu lassen.
Es gibt Dir eine Gewissheit.
Aber Du solltest Dich nicht verrückt machen lassen. Wenn Du anfängst auf alles zu achten, dann kannst Du ganz schnell verunsichert werden. Irgendwann ist jeder Kopfschmerz ein Hirntumor (sorry an alle Hypos unter uns :wink: ...... teilweise eingeschlossen mich).

Und das die Hormone während der Mense mal ein bisschen verrückt spielen ist eigentlich ganz normal. Wir sind unruhiger, gereizter, haben Bauchschmerzen etc. Die Liste ist lang. Es kommt auf die Bewertung an.

Trotzdem allen Dank an unsere Hormonexperten Milla und Blanca. Ihr engagiert Euch mit aller Kraft hier. Aber bitte seht nicht immer nur die eine Seite der Medaille. :wink:

Viele Grüße
Susi
Milla

Re: Kann mir mal jemand den ganzen Hormonkrempel erklären??

Beitrag von Milla »

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Zuletzt geändert von Milla am 17:03:2007 23:50, insgesamt 1-mal geändert.
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Liebe Milla, liebe Blanca,

schaut doch bitte mal unter "Unser Forum" – "Einseitigkeit in Richtung Hormone und Schilddrüse".

Danke und Grüße
Julia
Milla

Beitrag von Milla »

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Zuletzt geändert von Milla am 17:03:2007 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
Julia73

Beitrag von Julia73 »

Jetzt haben wir wohl nahezu parallel gepostet. Siehe mein Posting vor deinem letztem in diesem Thread.
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Ich empfehle den Frauen hier nicht NUR ihre Schilddrüse zu untersuchen,sondern diese MÖGLICHE URSACHE der PPD nicht zu übersehen.

Ja, aber das machst Du so, dass fast auf jeden Beitrag einer Frau (in dem es möglicherweise um was anderes geht), Dein Aufruf zur SD-Untersuchung folgt. Und zwar immer mit 10000 Links und Erklärungen, die Du alle schon öfter abgegeben hast. Und dann auch noch immer fett und rot gemarkert, so dass man den Eindruck hat, wenn man nicht SOFORT die SD NUR BEI EINEM FACHARZT checken lässt, wird das alles nichts. Ich habe mein SD zb bei einem Internisten schallen lassen, und vertraue darauf, wenn er mit mir gemeinsam die SD anschaut und dann sagt, das sieht gut aus, das es auch so ist.
Jetzt stelle Dir mal vor, ich würde auf jeden Beitrag - oder zumindest auf viele - immer nur mit meiner Standard-Antwort "Leute, macht eine Verhaltenstherapie" antworten und dann kämen JEDESMAL wieder wissenschaftliche oder andere Links und Erklärungen zu dem Thema, das würde Dich auch nerven, oder? Oder gerade neue Userinnen würden denken, oh weia, alles was ich bisher versucht habe, scheint nicht richtig zu sein - dabei würde ihnen im speziellen Fall vielleicht eine VT gar nichts bringen.
Verweise die Frauen doch einfach auf deine homepage, wenn Du das Gefühl hast, sie hätten ihre SD noch nicht richtig untersuchen lassen oder wie auch immer. Dort kannst Du dann all Dein Wissen weitergeben.
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hi!

Für psychische Beschwerde kann die Ursache seelisch oder doch organisch bedingt sein. Das wissen wir doch alle…

Leider wird öfter nur die Psyche beachtet und an eine organische Ursache wird fast nie gedacht, geschweige denn geforscht.

Nach einem 10- minutigen Gespräch bekommt man ganz schnell Antidepressiva oder Benzos verschrieben..findet ihr das richtig? ich nicht..

Als meine Mutter erkrankte und kein Arzt die richtige Diagnose erstellen konnte..wurde ihr empfohlen eine Therapie zu machen..Sie fühlte tags und nachts, also den ganzen Tag eine sehr starke Pulsation im Kopf...sie wurde fast wahnsinig...ich hatte richtig Angst um sie.

Es wurde vieles untersucht Ohr, Hals, Venen, Arterien..es wurden auch mehrere Computertomografien gemacht, und als die Ärzte nichts fanden, dachten sie: "Es muss psychisch bedingt sein"..meine Mama guckte mich an und sagte: "nein, das ist das nicht".. Da mein Stiefvater vor ein paar Monaten gestorben war, dachten die Ärzte, das wäre natürlich der Grund...

Ich wußte irgendetwas hatte meine Mutti..ich wußte, dass es nicht die Psyche war..auf den Tot meines lieben Stiefvaters hatten wir uns irgendwie seelisch vorbereitet..da die Ärzte es uns gesagt hatten..Er hatte wenige Monate zu leben..meine Mama hat so auf ihn aufgepasst, dass aus den paar Monaten, ein Jahr wurde...Dann starb er..

Meine Mama und ich haben aber nicht locker gelassen und sind zu mehreren Spezialisten gegangen…eine Gefässexpertin war auch der Meinung es wäre psychisch bedingt..

Ganz am Ende als meine Mama mehrmals in der Notaufnahme wegen Atemnot war…machte ein neuer Neurologe von ihr ein paar Teste (eine Dopplesonografie) und entdeckte eine Durafistel..das ist eine Fehlbildung einer Vene im Gehirn. Das verursachte, dass das Blut nicht richtig fließen konnte und deswegen fühlte meine Mami diese unglaublich starken Pulsationen.. Die richtige Diagnose bekam sie nach 5 Monaten..nachdem sie mehrere Medikamente geschluckt hatte, ihr wurde auch ein Zeug in den Kopf gespritzt..nichts half…in der Notaufnahme war sie 4 mal gewesen..ihre Wohnug war voll Medikamente..sie hat alles geschluckt mit der Hoffnug irgendetwas hilft..sie war so verzweifelt..

Nachdem die richtige Diagnose erstellt worden war…mussten wir leider feststellen, dass die Klinik wo sie war..sich mit der Krankheit nicht so auskannte..man musste durch einen Mikrokathetar die Vene verschließen..das wollten die Ärzte dieser Klinik nicht machen, da sie der Meinung waren, es wäre Lebensbedrohlich..wenn es gar nicht mehr ginge, mussten sie dann operieren..

Eine woche später fand meine liebe Cousine im Internet eine Klinik, die sich für die Krankheit spezialisiert hatte..Ich habe da angerufen und die Bilder des Gehirns meiner Mutter hingebracht…Nach 2 Tagen riefen sie an..sie konnten meiner Mutter helfen und den Angriff mit dem Mikrokathetar stuften sie nicht als Lebensbedrohlich ein..

Wir brachten meine Mutti hin..nach einer Behandlung war die Vene verschloßen und sie fühlte keine Pulsation mehr..es war ein sehr glücklicher Tag für uns alle…

Als sie wieder gesund war, habe ich bei fast allen Ärzten angerufen, die sie untersucht hatten, und ihnen erzählt was sie hatte, wie es festgestellt wurde, wie und wo sie bahandelt wurde und dass sie wieder gesund war…So dass sie bescheid wussten..falls ein Patient mit den selben Symptomen zu ihnen kommen sollte.

Leider waren nach den mehreren Medikamenteinnahmen ihr Magen und Leber sehr schwach..sodass sie keine Medikamente mehr nehmen konnte. Es hat wieder lange gedauert bis ihr Magen und Leber ok waren…

Diese ganze Odyssee hat sie ängstlich und unsicher gemacht, sie braucht Medikamente zum schlafen…aber langsam lebt sie wieder

Hier könnt ihr mehr über Fälle lesen, bei denen es auch hieß..es ist bestimmt psychisch bedingt:
http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?t=1062847


Und zur mir: Obwohl ich den Ärzten mehrmals erzählt hatte, dass es bei mir mit meinen extremen Stimmunsschwankungen genau in der Pubertät anfing..kein Arzt oder Psychologe erwähnte die Hormone…
Als ich schwanger war und mir plötzlich so schlecht ging..fragten die Ärzte in der Klinik, haben sie irgenwelche Probleme? ist die Ehe ok? usw. usw. es war alles ok. Meine Mutter war geheilt, ich wußte mein Baby war gesund (hatte die Fruchtwasseuntersuchung hinter mir)..die ganze Familie freute sich auf mein Baby..ich war auch obergespannt und aufgeregt..Und auf einmal bekam ich wahnsinnige Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme, innere Unruhe, nahm 30 Kilo zu..

Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie Hormonschwankungen unser Wohlsein, Gefühle und Gedanken beeinflüssen können. Es gab Tage wo es mir ganz gut ging…und Tage wo ich so verzweifelt und traurig war. Ich habe dieses Durcheinander auch im Laufe eines Tages erleben dürfen..es war so unglaublich..
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Man muss sich aber, wie ihr schon erwähnt habt, nicht verrückt machen..man sollte nur ein paar Untersuchungen machen lassen um eine organische Ursache auszuschließen. Da wenn es organisch bedingt sein sollte und es nicht behandelt wird..kann das echt fatale Folge haben…wenn die Schilddrüse krank ist..und diese nicht behandelt wird..dann viel Glück..oder wenn die lieben Hormone so schwanken, dass man echt denkt man verliert den Verstand..es kann auch daneben gehen, wenn den Mangel nicht behoben wird…
Milla

Beitrag von Milla »

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Zuletzt geändert von Milla am 17:03:2007 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
Mone1974

Beitrag von Mone1974 »

Vielen Dank für Eure Antworten. Es ist ja eine richtige Diskussion entstanden.

Ich konzentriere mich nicht nur auf meine Hormone. Ich habe nächste Wochen meinen ersten Termin bei der Psychotherapeutin, habe mich körperlich durchschecken lassen und habe auch AD zu Hause.
Ich traue mich ja nur nicht sie zu nehmen, eines meiner Ängste.

Mit "schlechter geht" meinte ich, daß meine Neigung zu Panikattacken zunimmmt, ebenso wie diese blöden Gedanken.

Die Hormone würde ich gerne testen lassen, weil ich alle Möglichkeiten einbeziehen möchte. Mir kommt es sehr komisch vor, daß ich diese Angstzustände und Panikattacken vor Jahren schon mal im Zusammenhang mit der Pille hatte. Damals hatte ich nur keine bösen Gedanken, kann mich zumindest nicht daran erinnern.


Danke also noch einmal und ein schönes Wochenende!!

Lieben Gruß Simone
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