Wieder schwanger nach PPD-Erfahrungen Prophylaxe

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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kame

Wieder schwanger nach PPD-Erfahrungen Prophylaxe

Beitrag von kame »

Hallo an alle,
ich habe schon länger nicht mehr geschrieben, aber jetzt bin ich wieder schwanger (16.Woche) und bräuchte mal Eure Erfahrungen. Unsere Tochter wurde 03 geboren und nach der Geburt hatte ich eine schwere PPD, nahm drei verschiedene Medis für über 2 Jahre und nun ging es mir schon länger auch ohne Medis echt gut. Wir haben uns bewußt für ein zweites Wunschkind entschieden. Nicht, daß ich nicht mehr wüßte, wie schlimm es für uns alle war. Es war die Hölle! Aber ich finde, unsere Tochter soll ein Geschwisterchen bekommen und ich konnte an nichts anderes mehr denken als an ein zweites Kind, das ich eigentlich schon immer wollte. Glücklicherweise war ich sofort schwanger und nachdem die Übelkeit endlich etwas besser wird, bin ich mal wieder hier.
Ich hatte auch schon einen Termin an der Klinik in Heidelberg zur Beratung, aber ich soll erstmal keine Medis nehmen, auch nicht gleich nach der Geburt, sondern abwarten und eben ganz schnell reagieren, falls Symptome auftreten.

Jetzt meine Fragen an Euch:
Wie habt Ihr prophylaktisch vorgesorgt? (Haushaltshilfe, Gesprächstherapie im Vorfeld,...)
Hat jemand Erfahrungen mit der Plazenta-Prophylaxe oder dem Diosgenin-Öl?

Ich bin Euch dankbar für Eure Ratschläge und freue mich auf Antworten!
Danke!
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo du!

Das finde ich so stark von dir..trotz der schlimmen Erfahrung..entscheidest du dich doch für ein weiteres Kind..Das schafft ihr bestimmt..

Wegen Progesteron und so:

Lies das bitte hier..
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... highlight=

Ich empfehle dir auch das Buch von Dr. Katharina Dalton.....Sie beschreibt, wie sie ihre Patientinnen mit körperidentischen Progesteron erfolgreich behandelt hat.

Die Tinarei hat es schon gelesen:
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... highlight=

Was meinst du so?
tinarei

Beitrag von tinarei »

Hallo kame!
Erstmal herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Schwangerschaft.
Ich erwarte auch mein 2. Kind (18.SSW) nach einer schweren PPD. Das Buch was Blancanieves dir empfohlen hat, ist echt klasse. Es geht da unter anderem um die Prophylaxe mit Progesteron und die will ich auf jeden Fall!
Ich war heute grad beim Psychiater und er empfielt eine vorbeugende Einnahme von Antidepressiva nicht, auch nicht sofort nach der Geburt.
Ich soll mich nur sofort melden, wenn Symptome auftreten und dann wieder das Medikament nehmen, was ich damals hatte.
Zu dieser Prophylaxe mit Progesteron hat er wenig Erfahrung, aber er würde es probieren.
Ich soll versuchen an die neue Geburt so ranzugehen, als wäre nichts gewesen. Leichter gesagt!
Hast du große Angst wieder krank zu werden?
Liebe Grüße Ines
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi Kame,
da ich auch ein paar Fragen an dich habe, habe ich dir eine PN geschrieben. LG!
kame

Beitrag von kame »

Hallo,
Danke für Eure Antworten. Das Buch werde ich mir auf jeden Fall besorgen.
Zu Deiner Frage Ines: Richtig Angst wieder krank zu werden, habe ich nicht, Gedanken darüber mach ich mir und vor allem meine Familie (v.a.Eltern) natürlich schon. Zumal ja ein Risiko von ca. 60% besteht (lt.Ärzten). Wenn es genauso wie beim ersten Mal losgehen würde, davor habe ich schon überhaupt keine Angst, weil die Symptome waren eigentlich sehr bald da, aber ich habe sie "falsch" bewertet und viel zu lange zugesehen. Deshalb könnte ich diesmal viel schneller reagieren und es würde sich nicht so steigern.
Ich habe eigentlich nur Sorge davor, daß ich ganz schnell in eine Psychose abstürzen könnte oder eben schlimme Symptome ganz schnell kommen, wie z.B. Zwangsgedanken. Vor dem, daß es sich schnell entwickeln könnte habe ich Bedenken.
Aber ich denke eben auch, daß man generell anders mit allem umgeht. Der Alltag ist auf Kind eingestellt, mit einem schreienden Kind (unsere Tochter hat viel geschrien) würde ich anders umgehen und vor allem werde ich mehr Hilfe organisieren und auch annehmen.
Im Moment denke ich einfach, es wird alles besser laufen und denke positiv. Und wenn es schon anders kommt, weiß ich, es gibt Medikamente und es geht wieder vorbei.

Gibt es hier noch Frauen, die sich bewußt nach einer PPD für ein weiteres Kind entschieden haben und die davon erzählen würden, wie es war?
Wär toll noch mehr Erfahrungen zu hören
Danke! Jolimama
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Melanie W.
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Zweites Kind nach PPD

Beitrag von Melanie W. »

Liebe Kame,

hier findest du meinen Erfahrungsbericht:
http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... ight=#6875

Liebe Grüße und alles Gute für die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach
Melanie
annu

Beitrag von annu »

Hallo Kame!
bin noch ganz neu hier - mein 1.beitrag jetzt - habe mich von deinen fragen angesprochen gefühlt :-)
aber erst mal herzliche glückwünsche zur schwangerschaft und alles gute dafür, finde es super, dass du dir das getraut hast!!
bald werden meine berichte von PPP und PPD veröffentlicht... deswg.ganz kurz zusammengefasst: beim 1.kind hatte ich PPP, beim 2. "nur" PPD, es war aber kurz davor wieder umzukippen... das schlimme für mich war, dass ich erst, nachdem es mir beim 2.kind wieder so ging, hilfe bekam und erfahren habe, wie das hieß beim 1.kind... so musst ich gleich 2sachen auf einmal verarbeiten...
nachdem es mir nach über 2jahren schlechtigkeit halbewegs gut ging, wollt ich auch unbedingt ein 2.; vor allem weil ich mir nicht vorstellen konnte so chronisch müde irgendwo zu arbeiten etc. daheim ist man ja sein eigner chef und man legt sich zwischendrin einfach hin und es ist nicht so wichtig wie oft man krnak ist. ich bin echt froh und glücklich, dass es jetzt 2 sind. :D es ist irgendwie anders, eigentlich viel schöner als mit nur einem.
aber ich bin echt traurig, dass ich von allem nix wusste und hab mir auch nicht getraut bei der 2.schwsch es der hebamme zu erzählen, habe mich so übermäßig zusammengerissen, mir permanent eingeredet "diesmal wird alles besser" aber ich glaube, das war ein fehler. es hat ja alles nur verschlimmert, dieser immense selbstdruck. ich würde dir empfehlen, mit anderen viel darüber zu reden wie es dir geht mit allem und vor allem dir eine hebamme suchen die dich die ganze zeit begleitet; auch wenn ich meienr nix gesagt hatte vorher, fühlte ich mich die ganze schwsch, geburt und wochenbett gut aufgehoben bei der gleichen und letztlich wg.ihr weil sie mich kennenlernen konnte über monate, wurde "alles entdeckt" wg.der PPD und sie hat mir eine ärztin vermittelt. rückblickend -hätte ich davon gewusst- hätte ich eben unbedingt auch diese hormonsache da in anspruch genommen, da auch PMS und schon in der schwsch depri; ich finde auch wichtig, dass der partner echt zur seite steht -es ist mit einem 2.eben doch anders, auch wenn man vieles schon kennt vor allem geschrei- man muss sich besser organisieren und hat einen vorstrukturierteren tag -was auch gut sein kann-; es ist einfach gut, wenn man weiß, der partner ist verlässlich, unstützend, verständnisvoll. und auch jmd, der helfen kann bei der hausarbeit, mir kam dann genau das viel schlimmer vor als beim 1. aber wir haben leider keine familie rundrum. war sooo dankbar dann für die verschriebene haushaltshilfe, aber die muss man eben erst mal verschrieben bekommen :roll:
mittlerweile wünschen wir uns auf jeden fall noch ein 3. es geht mir super, aber ich glaube es wird schwierig mit einem 3. denn ohne praktische unterstützung kann ich es mir einfach nicht vorstellen wie das dann funktionieren soll... muss mich mal erkundigen wie das ohne PPD ist mit haulshalthilfe&co als prophylaxe. so ganz privat jmd.zu engagieren könnten wir uns leider nicht leisten. so, jetzt hab ich total viel geschreiben *huch* :o
aber hoffe, ich konnt dir irgendwie doch weiterhelfen... ich wünsch dir auf jeden fall, dass du deine schwsch richtig genießen kannst!!!

liebe grüße von annu.
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