Hallo, liebe Tanja!
Bei mir fing die PPD direkt nach der Geburt an. Die Schwangerschaft über habe ich mich immer gut gefühlt, wobei ich sagen muß, daß ich schon immer ein labiler und sensibler Typ war.
Auch von der Familie meines Vaters bin ich vorbelastet gewesen (Vater und Oma Depris, Onkel Depris und Suizid).
Niemand hat meine Gefühle richtig ernst genommen. Die Hebamme, die mich im Wochenbett betreute, meinte einmal zu mir "du hast eine Psychose", unternahm aber nichts.
2 Wochen nach der Geburt sind wir dann auch noch umgezogen, mein Mann hat ein Haus gekauft, mit dem allen war ich zusätzlich überfordert, hinzu kam Streit mit meinen Schwiegereltern (längere Geschichte).
Alles in allem war das eine eh sehr kräftezehrende Zeit für mich, und das halt auch noch mit PPD...
6 Wochen nach der Geburt war ich bei meinem Gyn, dem ich von meinen Gedanken und Gefühlen berichtete.
Er nahm mich nur in den Arm "ist doch alles ok, schau, was du für ein wundervolles Mädchen geboren hast".
Ich schleppte mich von Tag zu Tag, Woche zu Woche.
Nachdem die ganzen negativen Gefühle (Selbstmordgedanken, negative Gefühle meiner Tochter usw.) nicht mehr auszuhalten waren, rief ich nach 4 Monaten (!!!) eine Psychologin an, die ich mir aus dem Telefonbuch raussuchte.
Ich konnte paar Tage später zu ihr kommen.
bei ihr machte ich die Psychotherpie (1 1/2 Jahre).
Zwischendurch immer Versuche mit ADs, die aber nicht ideal waren.
Alles in allem kann ich rückblickend sagen, dass ich mich durch die vielen Monate trotz Therapie immer "durchgeschleppt " habe. Es war die Hölle.
Ich bin dann auch wieder 10 Std. pro Woche arbeiten gegegangen, was mir auch sehr geholfen hat.
Hätte ich selber nicht gehandelt (zum Glück konnte ich das selber noch), wäre ich jetzt sicher nicht mehr hier.
Frag ruhig, falls du nochwas wissen willst, war ja sehr viel

LG, nele