Urvertrauen??

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

sonrisa

Urvertrauen??

Beitrag von sonrisa »

Fortsetzung der Diskussion ausm Marika-Thread:

Das find ich echt interessant, was Du schreibst... Darf ich Dir noch ein paar Fragen stellen?
das mit dem auf dem hintern sitzen ist ja meine angst.
Meinst Du damit: Du hast Angst vor dem Aufprall aufm Popo? Oder ist die Angst die, dass Du im Stich gelassen wirst u das tut viel mehr weh?
bis heute war niemand da, der mich aufgefangen hat.
Deswegen frag ich ja: Kannst Dir das mit Deinem Mann vorstellen? Oder sonst einer Person Deines Vertrauens? Und vorher nochmal fragen: "Schatz, du bist da, mich zu fangen, gell???" Und erst nach dem Ja fallenlassen?
das mit dem klettern kann ich auch nicht.
DAS kann ich nachvollziehen. Ich hab bisher nur SEHR wenige Menschen getroffen, die da keine Hemmungen haben. Da gibts die "das Seil wird reißen!"-Fraktion, die "Ist der Knoten auch SIIIIICHER richtig?"-Fraktion und die "Mein Partner wird einen Fehler machen und dann bin ich tot"-Fraktion. Zu einem der 3 gehören alle Menschen (behaupte ich!) - nur ist die Angst unterschiedlich stark ausgeprägt...
wenn man als kind, damit man ruhe gibt, auf den schrank gesetzt wird, dann bleibt bei manchen, so wie bei mir, die höhenangst.
Boa, das find ich eine echt schlimme Idee... :-( Weißt, was ich für Ängste hab? Ich hab die Panik, dass ich mal auf solche Ideen kommen könnte. Mütterliche Kompetenzangst. *brrr* Dafür kann ich mich fallenlassen und klettern gehen...
leider mußte er in meiner schlimmsten zeit, oft auf mich verzichten.
Es hat schon seinen Sinn, dass ein Kind 2 Elternteile hat... Papa sei Dank!
gut der papa war da, was auch gut so war (schatz ich danke dir dafür), aber auch zu mir braucht er vertrauen.
Ich kann mir net vorstellen, dass sich fehlendes Urvertrauen von Mutter auf Kind überträgt - scheint mir eher die Konsequenz neg. Erfahrungen zu sein... Wenn Dein Kind diese Erfahrungen nicht macht, wird es genauso vertrauensvoll sein wie Deine Älteren!
das mit den türen ist ja eine gute idee von dir ;-),
Für praktische Tipps bin ich immer gut! ;-)
was meinst du, kann man in meinem alter *g* noch sowas wie urvertrauen lernen?????????
Na pfau, Du bist ja schon soooooo aaaalt! ;-) Ich glaub, wir lernen, bis wir mit 120 den Löffel abgeben - sofern wir das WOLLEN! Klar kannst Dich auch hinstellen und sagen: "Mir fehlt das Urvertrauen, die neg. Konsequenzen muss ich für immer tragen, Personen x und y sind schuld und die "Täter"." Nur bezweifle ich, dass einen so eine Einstellung nach vorn bringt. Ich persönlich glaub, man kann wirklich fast alles lernen, wenn man unbedingt will... in JEDEM Alter!

Alles Liebe,

S.
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Sonrisa,
an diesem Thema bin ich gerade dran, also festzustellen, dass meine Eltern eigentlich viel falsch gemacht haben, also mir keine Sicherheit und kein Vertrauen gegeben haben. Aber ich komme mit Schuldzuweisungen nicht weiter, denn ich habe ja mein eigenes Leben. Wenn man, wie ich, die Eltern drauf anspricht, fühlen die sich total gekränkt. Ich habe mal in einer Aufstellung gelernt, dass man auch vergeben muss. Sie haben mir das Leben geschenkt, aber was ich jetzt trotz negativer Erfahrungen - draus mache, ich nicht mehr Sache der oldies. Auch ich mache mir oft nen Kopp, dass ich meinen Mädels nicht das Vertrauen geben kann, aber ich mache schon einiges anders als meine Mutter (also bin für sie da) und deswegen kann und darf ich meine Schuldgefühle und mein schlechtes Gewissen vernachlässigen. Aber auch für mich gilt, mir fällt es schwer, anderen zu vertrauen, selbst meinem Partner, der in 10 Jahren immer zu mir gestanden ist. Ich weiss auch nicht, warum ich dass zwar vom Kopf her weiss, aber nicht richtig fühlen kann. Dabei gibt es soviele Anzeichen, die ich anscheinend nicht richtig deute. Puh, jetzt muss ich die Große ins Bett bringen. Liebe Grüße Charlotte. P.S. Bei meinem Therapeuten mache ich immer so eine Übung, die heißt "Stummer Zeuge" und da sehe ich mich und andere und muss eigentlich feststellen, dass es viele Menschen gibt, denen ich vertrauen kann, weil sie mich lieben.
sonrisa

Beitrag von sonrisa »

Guten Abend Charlotte,

bei meinen Eltern ist das ein bisschen anders. Meine Eltern waren sehr bemüht: als Baby wurde ich nie schreien gelassen, ich wurde nie allein hinter eine abgesperrte Tür platziert. Meine Mutter war halt nur sehr jung, als sie mich gekommen hat - und anscheinend völlig überfordert. Sie hat uns sehr geliebt, da bin ich überzeugt - aber es hat viele, viele Ohrfeigen gehagelt. Das wirft sie sich heute vor. Ich erklär ihr dann: Du kannst von einer 18jährigen mit 2 wutzikleinen Kindern nicht erwarten, dass sie zu jedem Moment die Situation im Griff hat! Nur hat uns Kinder das schon geprägt: Wir haben vertauschte Rollen - meine Mutter hat ihre emotionalen Ausbrüche, ich besänftige sie. Sie wirft sich unter Tränen vor, eine schlechte Mutter zu sein, ich tröste sie und sag, es stimmt nicht. Meine Freundinnen haben schon mit 10 zu mir gesagt, ich wäre kein Kind, ich wäre erwachsen auf die WElt gekommen.

Meine Therapeutin hat mir letztens erklärt, wie das läuft. Ich war baff! Meine Mutter stellt mich immer vor Entscheidungsmöglichkeiten, wo es nur 2 Möglichkeiten gibt:
- Ich leiste ihrem Druck/Wunsch etc. folge,
- Ich mache was ich will (stoße nciht all meine TErmine um etc.), dafür wirft sie mir vor ein schlechter Mensch zu sein - mit sehr kreativen Methoden. Ich KANN also nur verlieren...

Meine Mutter hat kein Vertrauen zu mir. Sie wirft mir vor, dass ich sie ABSICHTLICH nicht grüße, wenn wir uns im Auto begegnen - dabei seh ich sie ECHT net. Viele, viele Vorwürfe für nicht exakt korrektes Verhalten...

Ich habe auch kein Vertrauen zu meiner Mutter. Ich klammere mich immer an eine heile Welt, aber stell immer wieder fest, dass ich enttäuscht werde. Und trotzdem lass ich mich IMMER wieder "fallen" und lande jedesmal auf dem Popo. Und immer wieder... das mach ich, weil ich glauben WILL, dass ich gefangen werd.

Trotzdem hat mich diese "doppelte Welt" Erziehung zu dem gemacht, was ich bin: Ich kann exzellent gut Leute beobachten, ich registriere jedes Signal, nicht nur die verbalen. Das könnte ich nicht, wenn ich nicht von klein auf mit den doppelten Botschaften meiner Mutter hätte umgehen lernen müssen. Ich sehe mich nciht als Opfer und mache meiner Mutter keinen Vorwurf. Sie hat es gemacht, so gut sie eben konnte. Besser konnte sie nicht - sie hat auch ihre Geschichten im Hintergrund.
Sie haben mir das Leben geschenkt, aber was ich jetzt trotz negativer Erfahrungen - draus mache, ich nicht mehr Sache der oldies.
GENAU!

Ich hoffe, dass meine Tochter immer bei mir weiß, woran sie ist. Das hab ich bei meiner Mutter vermisst. Je nach Tag war alles anders. Und egal, was ich gemacht hab: sie hat es immer als Kränkung ihrer Person aufgefasst. Ich glaub, in ihren Augen bin ich ein sehr boshafter Mensch, gegen den sie sich ständig wehren muss. (??)
Aber auch für mich gilt, mir fällt es schwer, anderen zu vertrauen, selbst meinem Partner,
Bei mir ist das umgekehr: Bei mir hat jeder mal einen rieeesigen Vertrauensvorsprung, dann hauts mich halt öfters auf die Nas.
"Stummer Zeuge"
Kannst Du die Übung nochmal erklären, ich hab sie net verstanden...

LG S.
Petra

Beitrag von Petra »

Hallo!

Mache in Shiatsu die Erfahrung dass ich kein Urvertrauen habe! Muss immer die Kontrolle über mich haben, kann mich nicht führen und nicht fallen lassen! Mein Shiatsu-Therapeut sagt aber dass man dieses Vertrauen erlernen kann!

Ich wurde auch als Kind viel alleine gelassen. Bin oft mitten in der Nacht aufgewacht und niemand war da. Eine schlimme Erfahrung war , als ich mit meiner Mutter bei ihrer Schwester geschlafen habe und am nächsten Tag beim Frühstück haben die beiden gesagt, dass sie in der Nacht fort waren in einem Lokal und ich habe es nicht einmal gemerkt. Ich habe dann immer wieder gefragt ob das wahr sei, ob sie mich alleine gelassen haben und die beiden haben immer gesagt, du hast es ja eh nicht gemerkt, was solls, frag nicht soviel,..usw.
Echt toll, wie sich das heute anfühlt! Verstehe nicht wie man so mit Kindern umghehen kann...

LG Petra
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Sonrisa,
ja, war etwas wirr, aber ich musste noch meine Große (heute 6 geworden) zur Ruhe bringen. Also: ich als Charlotte sitze im Kino vor einer Leinwand und beobachte mich, was ich so mache, arbeiten, Kinder hüten, ängstlich werden. Mit im Kino sitzt eine oder mehrere Personen, denen ich vertraue, die das auch alles sehen. Und die mir - sozusagen als stumme Geste - eine Hand auf die Schulter legen und mir zu verstehen geben, dass sie auch da sind, in jder Situation. Das klingt jetzt bisschen verworren und ist auch mit den Anweisungen des Therapeuten einfacher zu verstehen, aber es geht letztenendes um das Fühlen von Vertrauen, dass ich zu anderen haben kann. Zu meinen Eltern habe ich es, wie gesagt nicht, aber sie konnten damals eben nur das geben, was ging, sie waren selbst ohne Rückhalt. Meine Mutter versucht heute abzustreiten, dass ich die Panik von ihr habe, ist ja auch schwer für sie, aber damit muss sie leben, mit meiner Kritik. Jetzt habe ich das einmal angesprochen und versuche, andere Wege zu gehen. Ich musste mich halt arg nach der Angst meiner Mutter richten, klar möchte ich das meinen Kids ersparen. Ich denke, ich bin da schon auf einem guten Weg, auf meinem eben :)
sonrisa

Beitrag von sonrisa »

@petra: Ich würd mir mein Zwergerl gar net allein lassen trauen... Meine Nachbarin (meine Vorbildmutter quasi) hat das bei ihren auch gemacht - aber nur für ein paar Min, zum Brot kaufen wärhend dem Mittagsschaf - solche Sachen. Nicht mal DAS würd ich mir trauen, da hätt ich Angst, dass derweil das Haus abbrennt und die Kinder keiner rettet. (Komische Angst...)

@Charlotte: Danke, jetzt hab ichs verstanden! Ich überleg gerade, wen ich als Person meines ABSOLUTEN Vertrauens verstehen würde: Meinen Mann. Sonst niemanden...

LG S.
kathrin66

hallo sonrisa und alle anderen!

Beitrag von kathrin66 »

das mit dem urvertrauen beschäftigt mich schon sehr sehr lange.
gestern hatten wir das thema in der familie und speziell mit meinem mann. sprich, alle haben sich bedingungslos fallen lassen , nur ich nicht.
sonrisa: sicher lernt man sein ganzes leben lang und das finde ich riesig, ich lerne gern. aber urvertrauen baut sich in den ersten 3 lebensjahren auf, dass kann man nicht wieder nachholen. mit dem vertrauen zu anderen menschen ist das so eine sache, wenn man schon oft enttäuscht wurde, gerade wenn man absolutes vertrauen z.b. in eine beziehung investiert hat.
es tat mir für meinen mann unendlich leid, er konnte es anfangs auch nicht verstehen. im gespräch habe ich auch festgestellt, dass ich seine belastung so gering wie möglich halten will, nicht dass er mich sonst verläßt!
abends war ich dann unendlich traurig, als ich feststellen mußte, dass keinen menschen gibt, dem ich bedingungslos vertraue. ich will und werde das ändern!!!!!
ich kan euch auch gar nicht beschreiben, wie sehr ich eltern vermisse!

momentan stelle ich für mich fest, ich kann nur vertrauen haben, wenn ich über meinen schatten springe und es versuche, auch wenn die angst vor enttäuschungen sehr sehr groß ist.
vielleicht habt ihr ja ein paar tipps, es zu erlernen!;-)

ich danke euch fürs "zuhören" und grüße euch ganz lieb
kathrin
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Kathrin,
ja, das Urvertrauen, das Unbefangene, kommt wirklich nicht wieder. Aber man kann sich dafür entscheiden, dass zu akzeptieren anstatt dagegen anzukämpfen. Und das Leben trotzdem genießen, weil man ja - unabhängig von den Eltern - andere Menschen trifft, die einem vertrauen und die man selber liebt. Zu Deinem Mann: ich finde nicht, dass Du aus Angst, dass er Dich verlässt, Rücksicht auf ihn nehmen solltest. Wenn er Dich wirklich liebt, bleibt er auch mit Deiner Angst im Nacken bei Dir (meiner macht das schon zum 2. mal mit und ist immer noch nicht abgehauen, weil ich ja mehr bin als nur die Angst). Wenn Du Dich da auch noch unter Druck setzt, von wegen, ich muss ihn schonen etc, dann engst Du Dich weiter ein (war bei mir der Fall). Gerade versuche ich, einfach ICH zu sein, auch wenn ich andere Menschen dann enttäusche oder verletze, aber ich merke, dass sie mich nicht gleich verlassen, sondern zu mir halten. Vielleicht hat Dir das als "Tip" geholfen? Liebe Grüße Charlotte
kathrin66

hallo ihr lieben!

Beitrag von kathrin66 »

ich wollte damit nicht sagen, dass dem verlust hinterher trauere.
ich für mich habe festgestellt, dass ich es nicht habe und das finde ich super schade. daraus folgt für mich, dass ich mich über bestimmte reaktionen meiner seele nicht wundern brauche.
klar habe ich immer wieder versucht, vertrauen aufzubauen, zu verschiedenen menschen. nur leider wurde es immer wieder enttäuscht.
irgendwann wird man dann sehr sehr vorsichtig.
denn was ich nicht preisgebe, kann nicht verraten werden.
und mein muster in dieser hinsicht ist so, habe ich einen guten gedanken zu einem menschen, folgt auch gleich das ABER. immer vorsichtig bleiben, denn wenn man dann enttäuscht wird, fällt man nicht allzu tief.
dass ich jetzt so lebe, wie es es will, schaffe ich bereits seit knapp 2 monaten. es wirkt befreiend. was daraus wird, weiss ich noch nicht, das werde ich sehen.
uppps, das war aber viel, ich hoffe ihr seid noch wach*g*.
liebe grüße
kathrin
Petra

Beitrag von Petra »

Manchmal passieren die komischsten Dinge: eben habe ich meine Post geöffnet und habe von der Kirche einen >Elternbrief< zugesendet bekommen und siehe da- als große Überschrift:

Seelische Entwicklung - Zwischen Urvertrauen und Angst

Auszug aus dem Text:

...Vor allem durch die Erfahrungen in dieser Phase entsteht Urvertrauen oder Urmißtrauen. Kann sich das Kind liebevoller Fürsorge sicher sein, entsteht vertrauen und innere Sicherheit. Es kann eine positive Einstellung zu sich, zur Welt und auch zum Urgrund von allem, zu Gott entwickeln. Es weiß sich angenommen und geliebt. Wird das Kind jetzt von den Eltern getrennt, so können starke Ängste und Störungen eintreten....

das wollte ich euch nur kur mal zum lesen reinstellen, da es mich eben echt umgehauen hat, dass in dem Elternbrief genau <unser Thema< zur Sprache kam...
LG
Petra
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Marika
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Beitrag von Marika »

Hallo ihr Lieben!

Ich habe eure Diskussion schon seit gestern "still" verfolgt. Obwohl ich auch in den ersten Jahren von meiner Mama meistens getrennt war, ist sie - eigentlich Mama + Papa - meine einzigen Personen denen ich absolut Vertraue. Das war aber nicht immer so. Das hat sich erst irgendwie in den letzten 10 Jahren entwickelt. Wie weiß ich selber nicht. Ich weiß nur, dass ich sie einfach liebe und bin mir ihrer Liebe absolut sicher.

Aber wie kann das sein? Wo ich doch eigentlich auch kein Urvertrauen hatte? Mmmmmhhhhh, das bringt mich jetzt doch zum grübeln....

An Petra: na das ist ja der Hammer!!! Das MUSS doch Bestimmung sein!!! Manchmal denke ich echt, Jemand oder Etwas will uns was sagen - sich Gehör verschaffen!

Lieben Gruß
Marika
Petra

Beitrag von Petra »

Hallo!

Ich hatte auch die letzten 15 Jahre ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Ich habe festgestellt dass sie für mich nicht die "ELTERN" sind die ich gerne gehabt hätte, da ich mich immer nach Geborgenheit gesehnt habe aber ich habe sie zu meinen besten Freunden erklärt und mit dieser Sichtweise kam ich lange Zeit ganz gut über mein eigentliches Problem mit ihnen hinweg. Bis auf den Zeitpunkt als ich die Therapie begann und mir klar wurde wo meine Defizite liegen! Die, die meine Geschichte schon kennen wissen ja dass ich durch die Therapie Dinge erfahren habe die in meiner Familie sehr lange verschwiegen wurden. Ich mache jetzt bewußt meine Augen auf und verdränge nichts mehr. Ich habe im Moment auch den Kontakt zu meinen Eltern sehr reduziert, obwohl es mir schwer fällt. Aber ich möchte aus diesen zwiespältigen Gefühlen die mich schon so lange begleiten herauskommen und endlich zu mir finden. Das kann ich nicht wenn ich Kontakt mit ihnen habe, denn sie verdrängen weiter alles und schieben sich gegenseitig die Schuld an meiner Erkrankung zu. Im Moment ist für mich das nicht auszuhalten! Ich glaube zwar dass dieses Urvertrauen nicht zurück kommt, aber ich bin überzeugt dass man trotzdem ein sehr tiefes Vertauen zu sich und zu seinen nahestehendsten Personen erlernen kann. Der Mensch wächst an seinen Aufgaben und lernt nie aus---heißt es ja so schön!

Liebe Grüße

Petra
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hi Petra,
genauso mache ich es auch: den Kontakt reduzieren, weil ich es einfach nicht aushalte, ständig mit meiner Mutter über unsere Ängste (die sie ja auch hat) zu reden. Ich will das nicht mehr, verdränge nix wie sie und gehe meinen eigenen Weg. Klar ist es schwierig, auch wegen den kids, und weil meine Mutter nach einem Gespräch jetzt "beleidigt" ist, weil ich ihr plötzlich Vorwürfe mache, aber das ist mir im Moment egal, ich bin Ich und mit Kritik müssen sie leben. Mein Freund hat z.B schon öfter gesagt, werd doch mal erwachsen und emanzipiere Dich von deinen Eltern und damit hat er eigentlich recht. Mir geht es auch besser, wenn ich die oldies nicht so oft sehe, auch, wenn sie dann denken, was für ein undankbarer Mensch ich doch bin. Na und, schließlich habe ich nur das eine Leben, und auch Leute um mich rum, die zu mir halten. LG Charlotte
kathrin66

hallo ihr lieben!

Beitrag von kathrin66 »

hallo petra! leider kenne ich deine geschichte nicht!aber auch habe den kontakt nicht nur reduziert, sondern nach argenauseinandersetzungen, die abliefen wie immer,den kontakt ganz beendet. wenn ich selbst erkrankt bin, erwarte ich zumindest, dassman mir einmal zuhört und nicht nur an sich denkt und anfängt,mir wieder vorschriften zumachen,was ich zu tun oder zu lassen habe.
wenn ich sie jetzt auch noch damit konfrontieren würde, dass sie mich belogen haben,ein leben lang, die würden am rad drehen. sie sind solche menschen, die sich das leben schön reden und von mir dankbarkeit bis in alle ewigkeit erwarten. wofür? dafür, dass sie mich meiner mutter weggenommen haben, dass sie keine besuche und briefe zugelassen haben, dass sie niemals die wahrheit gesagt haben!!??

liebe marika: vielleicht hast du das vertrauen,weil deine mama niemals ganz weg war aus deinem leben. jeder macht malfehler und wir töchter können ja verzeihen!
urvertrauen entwickelt sich ja, wenn man als kleinkind immer jemanden hatte, auf den man sich verlassen kann, das ist nicht nur die mama.

seid lieb gegrüßt
kathrin
kathrin66

hallo ihr lieben!

Beitrag von kathrin66 »

findet ihr es nicht auch teilweise etwas " erschreckend" wie sehr sich viele unserer geschichten ähneln?
warum trifft es aber männer seltener? wegen der fehlenden hormonschwankungen, der anderen stellung in der gesellschaft, anderer erziehung oder anderen prioritäten?

seid lieb gegrüßt kathrin
Antworten