Schlaflos

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

sunshine

Schlaflos

Beitrag von sunshine »

Hilfe, ich hab echt große Angst....

heute ist die zweite Nacht in der ich überhaupt nicht schlafen konnte...

Ich hab seit einiger Zeit wieder Unruhe/Ängstlichkeit/Panikgefühle, und jetzt kommt das auch noch dazu :(

Hab echt riesen Angst, dass ich eine Psychose bekomme, wenn ich nicht bald etwas schlafen kann, tagsüber kann ich nämlich auch nicht.....

Hat jemand von euch ähnliches schon gehabt?

Danke, bin furchtbar aufgewühlt....
eure Christine
Nenette

Beitrag von Nenette »

Liebe Christine,

oja, das kenne ich zu gut. Auch als ich noch keine PPD hatte, litt ich manchmal unter Schlaflosigkeit. Das schlimme dabei ist, dass man sich, sobald man einmal eine Nacht nicht schlafen konnte, immer mehr in das Ganze hineinsteigert. (Zumindest ist das bei mir so.) Am heftigsten habe ich die Schlaflosigkeit nach der Geburt meines Sohnes erlebt. Und ich hatte auch enorme Angst, an einer Psychose erkrankt zu sein oder, wegen des Schlafmangels, eine zu bekommen. Es war ganz komisch. Ich war total kaputt und konnte einfach nicht schlafen, als würde sich mein Kopf weigern. Die Angst vor einer Psychose war so groß, dass ich an einem Abend ein Schlafmittel nahm, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Meinem Kleinen musste ich deswegen am nächsten Tag erstmal das Fläschchen geben, aber das war mir egal. Auch wenn dieses Mittel vielleicht recht drastisch klingt und ich natürlich dabei auch befürchtete, von Schlaftabletten abhängig werden zu können :wink:, so half mir es, mich aus dieser Spirale zu befreien. Und ich konnte am nächsten Abend ohne irgendwelche Hilfsmittel einschlafen. Später nahm ich dann manchmal, wenn ich mich abends wieder etwas unruhig fühlte, homöopathische Mittel, die sich mit dem Stillen vertrugen. Seitdem ich nicht mehr stille, nehme ich ab und zu zum Einschlafen Baldrian. Vielleicht hilft dir das ja auch. Es wirkt schlaffördernd und macht nicht abhängig.
Auf jeden Fall bekommst du ganz sicher keine Psychose. Aber natürlich ist es wichtig, dass du schläfst. Hast du denn herausfinden können, was dich nicht schlafen lässt? Falls du eine Therapie machst, könntest du dieses Thema ja dort ansprechen. Ich denke, es ist wichtig zu wissen, woher diese plötzliche Schlaflosigkeit kommt. Hast du momentan mehr Stress o.ä.? Manchmal hilft es ja auch schon, die Ursache zu beseitigen und man kann auch ohne die von mir oben beschriebenen Schlafmittel wieder schlafen (auch wenn, wie ja bereits angesprochen, ein solches Mittel im Akutzustand erst einmal hilft, aus diesem Teufelskreis herauszukommen).
Auf jeden Fall vergeht diese Schlaflosigkeit wieder, auch wenn sie äußerst unangenehm ist.

Alles Gute

Nenette
Melli79

Beitrag von Melli79 »

Hallo meine Liebe!


Ich kenne es aus meiner Anfangszeit der Krankheit daß ich nicht schlafen konnte und dachte ich drehe bald durch. Ich hatte auch immer voll die Panik eine Psychose zu bekommen !!! Habe ich auch heute teilweise noch!
Aber wenn man innerlich so aufgewühlt ist, leidet der Schlaf darunter, das ist leider ein ganz häufiges Symptom der Krankheit.
Hast Du gar nicht geschlafen?
Waren Deine Gedanken am kreisen?

Ich habe für solche Fälle oft mein Baldrian genommen, schon eine Stunde bevor ich ins Bett wollte und zur Not habe ich Notfalltabletten, die meine Panik runterfahren, die darf ich nur ganz selten nehmen aber es tut gut zu wissen daß ich sie habe.

Kannst Du nicht Deinen behandelnden Arzt anrufen und nachfragen?
Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten.

Ich hatte eine Zeit lang echt Angst vor dem schlafen gehen weil ich wußte ich wälze mich wieder hin und her, dann denke ich wirre Sachen und dann kommt die Panik.

Mittlerweile nehme ich mir entweder Kreuzworträtsel oder meinen Nintendo DS mit ins Bett und rätsel und spiele so lange bis mir die Augen zufallen! Das klappt!!

Fühle Dich gedrückt und frag mal nach bei Deinem Arzt!

Melli
sunshine

Beitrag von sunshine »

Hallo ihr beiden,

vielen Dank für eure Antworten!!! Ja, an ein Schlafmittel hab ich auch schon gedacht... Hab auch schon probiert meinem kleinen ein Fläschchen anzubieten, aber er weigert sich total - werd aber weiterprobieren, was muss, das muss!!!!

Geschlafen hab ich überhaupt nicht, naja, höchstens mal 10min weggebrochen, aber mehr nicht :(

Ich kenn das von mir nicht, denn ich kann normalerweise in jeder Lebenslage schlafen, eher zuviel als zuwenig....

Therapie mach ich keine mehr, sind auf keinen Punkt gekommen....

Einen anderen Auslöser kann ich grad nicht ausmachen...

Ich denke allerdings, dass das ganze Übel von der Schilddrüse kommt,
mein Arzt sagt Hashimoto aber kein Handlungsbedarf, im Hashiforum meinen die Damen ich hätte bereits Unterfunktion :roll:
Ich hab extremes Herzrasen und Unruhegefühl, das lässt mich wohl nicht schlafen....

Wie auch immer, ich werd heute nacht noch abwarten, sonst geh ich gleich morgen zum arzt...

Danke ihr lieben für eure Hilfe!!!!
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo du!

Wenn die Schilddrüse krank ist, muss man sie behandelt!!! das Ganze quält dich doch!
Hier steht, dass Antidpressiva nicht richtig wirken können, wenn die Schilddrüse krank ist. Man muss zuerst die Schilddrüse behandeln!

http://www.schilddruesenguide.de/sd_psyche.html
Wegen der Auswirkungen auf die Psyche besteht ein erhebliches Risiko, dass Schilddrüsenerkrankungen als psychische Störungen fehldiagnostiziert werden! Besonders zu Beginn der Erkrankung, wenn erst wenige Symptome vorhanden und die Blutwerte noch unauffällig sind, ist es für den Arzt unter Umständen schwierig die richtige Diagnose zu stellen. Erschwerend kommt diesbezüglich hinzu, dass bei Funktionsstörungen der Schilddrüse die psychischen Symptome den organischen Beschwerden vorangehen können. “Fast alle endokrinen Erkrankungen können psychische Symptome hervorrufen - eine Tatsache, die Ärzte bei der Diagnose oft nicht bedenken [...] Überschuss an Schilddrüsenhormonen kann zu Stimmungsschwankungen, psychomotorischer Unruhe, Angstzuständen, Depressionen oder psychotischen Symptomen führen. Hypothyreosen induzieren oft Depressionen, Lethargie, Psychosen oder Angstsymptome. Nicht selten geht bei Funktionsstörungen der Schilddrüse die psychische Symptomatik den organischen Beschwerden voraus.” (A. Bischoff: „Defekte Hormon-Fabriken schlagen aufs Gemüt“, Ärztliche Praxis 19.11.2003)

„Schilddrüsenfunktionsstörungen können wegen den psychischen Auswirkungen, vor allem bei monosymptomatischem Verlauf, als psychiatrische Erkrankungen verkannt werden [...] Hyperthyreosen werden aufgrund ihrer angstbezogenen psychischen Beschwerden am häufigsten als generalisierte Angststörung oder Panikstörung verkannt [...] Bei der Hypothyreose führen die klinischen Beschwerden Leistungsminderung, Müdigkeit, Interesselosigkeit, Antriebsarmut und Konzentrationsschwäche am häufigsten zur Verwechslung mit einer Depression.“ (G. K. Stalla, M. Tichomirowa, L. Schaaf: „Zentralnervensystem und Schilddrüsenhormone“, Mit Dt Ges Endok 2003, 2(27))

Frauen sind besonders gefährdet, dass Ihnen fälschlicherweise eine psychische Erkrankung unterstellt wird. Sie werden in unserer Gesellschaft immer noch als psychisch labiler eingeschätzt. „Bei Frauen werden doppelt so häufig Depressionen diagnostiziert wie bei Männern und ihnen werden öfter psychisch wirksame Arzneimittel (Psychopharmaka) verordnet, die ein hohes Abhängigkeitspotential in sich bergen. Viel zu selten findet die Tatsache Beachtung, dass 15 – 20 % der Depressionen durch unerkannte Schilddrüsenunterfunktionen verursacht bzw. durch diese in Gang gehalten werden. Eine Unterfunktion kann auch der Grund dafür sein, dass ein Antidepressivum nicht richtig wirkt. Vor der medikamentösen Behandlung einer Depression sollte deshalb unbedingt die Schilddrüsenfunktion genau abgeklärt werden.“ (C. Sachse: „Die Schilddrüse – Kleines Organ mit großer Wirkung“, Feministisches Frauen Gesundheitszentrum e. V. (Hrsg.), Berlin 2005)

Erschwerend kommt hinzu, dass Schilddrüsenerkrankungen häufig in Situationen ausbrechen in denen Fehlinterpretationen naheliegen. Zu diesen Lebensphasen zählen besonders eine Schwangerschaft sowie die Zeit nach einer Entbindung. "Eine Risikogruppe stellen auch Frauen nach der Geburt eines Kindes dar. In ca. 9% der Fälle kann sich eine post-partum Thyreoiditis mit erhöhten Schilddrüsenantikörperwerten und auch Funktionsstörungen der Schilddrüse entwickeln. Depressionen können dabei ein begleitendes Symptom sein. Nicht selten wird die neue Situation besonders beim ersten Kind im Sinne einer mütterlichen Überlastungsreaktion angesehen, bevor an die Möglichkeit einer Schilddrüsenerkrankung als Ursache gedacht wird." (J. Feldkamp: „Schilddrüse und Psyche“, www.forum-schilddruese.de Zugriff am 30.05.06)

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass die unterschiedlichen Krankheitssymptome – insbesodere wenn sie nur schwach ausgeprägt sind – oft nicht ernst genug genommen und als Befindlichkeitsstörung abgetan werden. "Besonders im Alter werden neuropsychologische und physiologische Veränderungen wie Verlangsamung, Verschlechterung der Gedächtnisfunktion, Antriebsarmut, Müdigkeit, Verwirrung und Veränderungen der Wahrnehmungsfähigkeit häufig dem natürlichen Alterungsprozeß zugeschrieben." (K. M. Derwahl: „Schilddrüse und Psyche“, 17. Wiesbadener Schilddrüsengespräch 1999)

Eine psychologische Behandlung von Krankheiten der Schilddrüse ist nicht sinnvoll, da sich die Symptome durch die Therapie mit Thyreostatika oder Schilddrüsenhormonen meist vollständig zurückbilden. Wie bereits ausgeführt sind Krankheiten der Schilddrüse keine psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen. Sie werden nicht durch traumatische Kindheitserlebnisse, falsche innere Grundhaltungen oder Stress ausgelöst. Und sie sind deshalb auch nicht durch eine Psychotherapie, absolute Stressfreiheit oder Psychopharmaka heilbar. “Der durch zahlreiche Symptome verunsicherte und verängstigte Erkrankte benötigt in der Regel keine Psychopharmaka, sondern neben einer wirksamen [Anm.: Schilddrüsenhormon-] Behandlung einen Arzt, der zuhört, mitfühlt, versteht und Mut macht. [...] Eine klassische Psychoanalyse ist nicht sinnvoll. Die Schuld für die Erkrankung in der eigenen Psyche zu suchen, ist weder weiterführend noch wird es den eigentlichen Krankheitsursachen gerecht.” (L. Brakebusch, A. E. Heufelder: „Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis“, Zuckschwerdt-Verlag, München 2004, Seite 159 ff. Psyche und Hashimoto-Thyreoiditis)

In diesem Zusammenhang ist problematisch, dass bestimmte Psychopharmaka den Schilddrüsenhormonstoffwechsel beeinflussen und die Symptomatik einer bestehenden Erkrankung der Schilddrüse sich dadurch noch zusätzlich verstärken kann. "Insbesondere trizyklische Antidepressiva und antipsychotisch wirksame Phenothiazine beeinflussen die Schilddrüsenfunktion, indem sie mit den verschiedenen Schritten der Schilddrüsenhormonbiosynthese interagieren. Diese Medikamente hemmen die Jodidaufnahme und die Schilddrüsenperoxydase und führen so zu einer verminderten Synthese von T3 und T4. Auf der anderen Seite steigern sie die Dejodierung von T4 zu T3 oder/und zu reverse-T3 durch eine Stimulation der Dejodase-Aktivität. Trizyklische Antidepressiva interferieren ferner über das noradrenerge und serotonerge System direkt mit der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsenachse und können so die T3- und T4-Spiegel vermindern." (K. M. Derwahl: „ Schilddrüse und Psyche“, 17. Wiesbadener Schilddrüsengespräch 1999)

Um das Risiko von Fehldiagnosen zu mindern, muss vor jeder Verordnung von Psychopharmaka oder dem Einleiten einer Psychotherapie zunächst eine gründliche Untersuchung der Schilddrüse erfolgen. "Patienten mit Erkrankungen aus dem depressiven Formenkreis weisen jedoch häufig auch Symptome auf, die typischerweise bei der Hypothyreose gesehen werden: Müdigkeit, Lethargie, Gewichtszunahme und Rückzug aus der sozialen Gemeinschaft. Eine Abklärung der Schilddrüsenfunktion sollte daher bei jedem Patienten mit neu aufgetretener Depression auf jeden Fall erfolgen, um somatisch therapierbare Erkrankungen nicht zu übersehen." (J. Feldkamp: „Schilddrüse und Psyche“, www.forum-schilddruese.de Zugriff am 30.05.06)

Die psychischen Auswirkungen von Schilddrüsenerkrankungen sind für die Betroffenen unglaublich belastend. Sie erkennen sich selbst nicht wieder, sind von Selbstzweifeln geplagt und müssen oft hilflos zusehen wie ihnen das eigene Leben entgleitet. Kommt dann zu der ohnehin unerträglichen Situation noch eine psychische Fehldiagnose hinzu sind die Folgen fatal.


http://www.schilddruesenpraxis.de/sem_200505.shtml
Ob Psychopharmaka bei nachgewiesenen Schilddrüsenerkrankungen das Mittel der Wahl sind, wird heute nicht eindeutig bejaht oder verneint. Sicher ist, dass eine Behandlung mit L-Thyroxin im Vordergrund stehen sollte. Dies gilt auch für so genannte latente Unterfunktionen, bei denen sich die Schilddrüsenwerte noch nicht eindeutig unterhalb der Labornormen befinden. Praxisinterne Studien und Erfahrungen haben diesbezüglich deutliche Erfolge zu vermelden.

Hier noch ein wichtiger Link dazu:
http://www.forum-schilddruese.de/bautei ... psyche.pdf

Und hier hast du SD-Spezialisten, vielleicht findest du einen in deiner Nähe:
http://www.schilddruesenspezialisten.de ... /arzts.php
http://www.arztliste.raistra.de/gb/index.php

Und falls du eine Kopie deiner Werte hast, kannst du diesen Doc fragen:
http://www.hormontherapie-wechseljahre. ... 31&sortT=1
sunshine

Beitrag von sunshine »

Liebe Blanca,

danke für deine Mühe!!!! Ich war heuer im Feb. beim Nuk in der Schildrüsenambulanz, der Arzt findet mittlerweile wahrscheinlich schon das ich etwas hysterisch bin, weil ich ihn immer frage ob da nicht doch ein zusammenhang besteht.

Er sagt meine Werte sind noch in der Norm also kommt die Depression nicht von daher...

...ich bin echt todtraurig, dass man so um sein Glück kämpfen muss, in dem Hashiforum stehen soviel im Normbereich und werden TROTZDEM behandelt, mein Arzt weigert sich strikt...

ich werde mich auf die Suche nach einem Spezialisten machen, in Ö wird das gar nicht so einfach sein...

Liebe Blanca, nochmals tausend DANK!!!!! (übrigens, bin dort als Maja1976 angemeldet :wink: )
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi,

und hier ein Link zu meiner Zusammenfassung zum Thema Schilddrüse... viel Glück!

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=4055
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo!

Gehe lieber, wie gesagt, zu einem anderen Arzt..ich habe mehrmals gelesen, dass bei normalen Werten doch eine Schilddrüse-Fehlfunktion entstehen oder schon bestehen kann..sogar Hashimoto!!!

Mein TSH war letzes Jahr bei 1,95, ab 2,0 muss man sich Sorgen machen...ein Jahr später ist mein TSH bei 2,13 (immer noch "normal")und habe 2 Knoten..je 1 cm groß.. toll oder ?

Wenn das Haschi Forum sagt, du hast eine UF so ist es auch..die Leute dort wissen echt eine Menge..die haben mir sehr geholfen..

Ich würde an deiner Stelle die Kommentare vom Hashi Forum ausdrucken und deinem Arzt zeigen..

Die Links, die ich dir genannt habe, kannst du auch ausdrucken und ihm zeigen..so dass er sich weiterbildet..und informiert ist...

Alles Gute!
susi69

Beitrag von susi69 »

Hallo Christine,

diese schlaflosen Nächte kenne ich auch noch zu gut :cry: . Wie oft wacht man nach nur minütigem Schlaf auf und schiebt eine Panik nach der anderen. Wenn ich doch mal länger schlafen konnte, dann bin ich früh beizeiten (3.30 Uhr) aufgewacht und die Nacht war zu Ende. Ich bin regelrecht vor Angst aufgewacht. Trotzdem kannst Du davon bestimmt keine Psychose bekommen.

Ich denke einfach,d aß Du Dich wieder in so einer Spirale drehst. Angst vor der Angst - oh Gott ich kann schon wieder nicht schlafen, was ist das? ...... und empfindest neue Angst.

Was die Schilddrüsengeschichte angeht - und Asche auf mein Haupt.......es wird Kritik von vielen Seiten hageln - vertraue Deinem Arzt oder wenn es Dich noch mal beruhigt, hole doch die Meinung von einem anderen Spezi ein. Wenn Deine Werte noch einigermaßen im Normalbereich liegen, dann kommen Deine neuerlichen Beschwerden womöglich nciht davon - meine Meinung. Ich weiß jetzt nicht, wie stabil Du in Deiner PPD bist, aber es reicht manchmal schon eine Angstsituation, ohne daß Du es merkst und schon sitzt Du in der neuerlichen Schleife drin.

Was hattest Du für eine Therapie gemacht? Gespräch- oder Verhalten?

Vielleicht kannst Du für Dich versuchen, nicht so viel Aufmerksamkeit auf die Schlafsituation zu lenken. Wenn Dein Körper mal so müde und erschöpft wird, dann holt er sich den Schlaf selbst. :wink:

lg Susi
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Mein TSH war letzes Jahr bei 1,95, ab 2,0 muss man sich Sorgen machen...

Der TSH ist aber auch tagesformabhängig. Also, ich hatte vor einem halben Jahr 2,34 und jetzt 1,87. Meine Werte sind also okay, die SD wurde geschallt, und wenn ich ihn heute messen lassen würde und er wäre bei 2,0 hätte ich deswegen bestimmt noch keine SD-Problematik.

Wenn das Haschi Forum sagt, du hast eine UF so ist es auch..die Leute dort wissen echt eine Menge..die haben mir sehr geholfen..

Ich würde, wie Susi auch schreibt, eher den Ärzten als Foren glauben. Selbst wenn dort Ärzte mit an Bord sind, bleiben es doch alles Ferndiagnosen. Eine zweite Meinung wäre, wenn es Dich beruhigt, ganz gut. Aber wie gesagt: von einem ECHTEN Arzt ;)

Das mit dem Schlafen kenne ich auch. Bin wie Susi auch mitten in der Nacht aufgewacht und dachte dann, ich überstehe den Tag nicht, wenn ich so wenig geschlafen habe. Der Körper ist aber in der Lage, mit sehr viel mehr Schlafmangel auszukommen.
Mein Thera hat mal gesagt, dass man davon "keinen Schaden tragen kann", also klar ist es nicht erholsam, wenn man nicht schläft, aber je mehr du drüber nachdenkst, dass du nicht schlafen kannst, desto schlimmer wird es. Du gehst wahrscheinlich schon mit so ner Grundhaltung ins Bett: "Oh je, wenn ich heute wieder nicht schlafen kann". Ich würde das beobachten und - da es "erst" die zweite Nacht ist, versuchen, dich nicht so reinzusteigern. Dreh es doch um und sage Dir: na und, dann schlafe ich halt mal schlecht, das ändert sich auch wieder.
Wenn du vor der Schlaflosigkeit schon die neg. Gefühle und Unruhe hattest, beschäftigt dich sicher irgenwas, auch, wenn du es nicht auf den ersten Blick sehen kannst. Und dein Körper reagiert. Ich hatte auch in diesen Phasen Herzrasen, das kam aber nicht vom Herz oder der SD, sondern von meiner Angst. Und weil ich nicht in der Lage war, zu entspannen.
Alles Gute und mach dich locker, so gut es geht ;)
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

......................
Ja, Ärzten kann man vertrauen..aber nur den Guten und Kompetenten.....danach muss man aber lange suchen..

Die Liste, die ich dir genannt habe ist ok..
Diese Ärzte sind Schilddrüsenspezialisten..

Und das Forum ist gut..es wurde von einer Ärztin eingerichtet, die am MB erkrankt ist und sich für SD-Erkrankungen spezialisiert hat.. Man kann sie auch über das Forum kontaktieren..
http://www.hashimotothyreoiditis.de/HT-Impressum.html
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Ich noch mal,
@sunshine: ich war heuer im Feb. beim Nuk in der Schildrüsenambulanz.
Das ist doch aber ein Fachmann für die SD, oder? Da müsste ich ja Panik kriegen, weil meine SD nur vom Internisten und die Werte nur vom Hausarzt abgeklärt wurden?
Ich will dir das nicht ausreden, dass du Probleme mit der SD hast, aber wenn zu mir ein Fachmann sagt: Ihre Werte sind okay, ja, dann glaube ich ihm (zumal du ja die ganze Zeit gar keine Symptome hattest, oder?). Ich würde erst hellhörig werden, wenn ich Symptome über längere Zeit hätte - und dann evtl. noch eine zweite Meinung dazuziehen. Ich hatte bisher noch nie das Gefühl, nach guten Ärzten lange suchen zu müssen, ich finde persönlich, man kann sich da auch reinsteigern, von wegen: die meisten Docs haben keine Ahnung. Dann kann ich ja, um es zu überspitzen, mir sämtliche Diagnosen nur noch aus dem Internet holen.
Da das mit dem Schlafen und der Unruhe doch erst jetzt aufgetreten ist, sehe ich da nicht so direkt den Zusammenhang mit deiner SD.
Wie auch immer: du wirst sie wieder los, die Schlaflosigkeit, da bin ich mir ganz sicher.
Wünsch Dir jetzt schon, wenn auch verfrüht, eine gute Nacht!
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

@Carlotta!

Wenn es um die SD und Hormone geht, hat man fast immer Pech..wenn es darum geht einen guten Arzt zu finden...Viele Frauen wissen z.B. nicht, dass viele Gynäkologe keine Ahnung von Hormonwerten haben..dass man lieber zu einem Endokrinologen gehen soll.. Bei der Schilddrüse passiert das Gleiche..nicht alle Ärzte wissen, auch nicht alle SD-Spezialisten, dass bei normalen Werten doch eine SD-Fehlfunktion stehen oder schon bestehen kann...

Deswegen ist es angebracht einen guten SD-Spezialisten zu finden.

Die SD ist sehr wichtig Carlotta..und Christine auch noch Hashimoto hat..Weißt du was Hashimoto ist?

@sunshine: wegen Hashimoto und Behandlugsbedarf..das hier hatte ich vergessen...

Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis schon bei Euthyreose?
(Euthyreose= TSH, FT3, FT4 im Normbereich)

Folgende Argumente sprechen für eine frühzeitige, d. h. bereits bei dem alleinigen Nachweis positiver Antikörper, einsetzende Behandlung mit
Schilddrüsenhormonen:

1. Wenn Antikörper vorhanden sind, besteht ein erhöhtes Risiko eine Hypothyreose zu entwickeln. Eine frühzeitige Behandlung mit Schilddrüsenhormonen kann die Aktivität des Autoimmunprozesses vermindern, die Höhe der Antikörper senken und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. In Einzelfällen können aufgrund des individuellen Toleranzbereichs, trotz normaler Schilddrüsenhormonwerte bereits Unterfunktionssymptome bestehen, die durch die Einnahme von Schilddrüsenhormonen gelindert werden können.

2. Bereits eine geringe Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen kann zu erhöhten Blutfettwerten sowie zu Bluthochdruck mit einem daraus resultierenden kardiovaskulärem Risiko führen. Durch eine Schilddrüsenhormontherapie wird dieses Risiko deutlich gemindert.


3. Bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch und Schilddrüsenantikörpern kann eine frühzeitig beginnende Schilddrüsenhormontherapie im Hinblick auf die Fertilität positive Effekte haben.

„Auf Grund eindrucksvoller Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen bei der spontan sich entwickelnden Autoimmunthyreoiditis genetisch prädisponierter Tiere untersuchten wir Patienten mit noch euthyreoter Autoimmunthyreoiditis Hashimoto prospektiv und konnten dabei erstmals zeigen, dass es nach einer zwölfmonatigen Schilddrüsenhormonbehandlung sowohl zu einer signifikanten Reduktion serologischer Charakteristika (TPO-Antikörper-Titer) als auch der intrathyreoidalen B-lymphozytären Infiltration der Schilddrüse kommt. In einer prospektiven randomisierten kontrollierten klinischen Studie werden diese Ergebnisse in einem größeren Patientenkollektiv gegenwärtig überprüft. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden innerhalb der nächsten zwei Jahre zur Verfügung stehen und bezüglich der Indikation zur Schilddrüsenhormontherapie der euthyreoten Autoimmunthyreoiditis weiterreichende Daten liefern.“ (P. M. Schumm-Draeger: „Autoimmunthyreoiditis – Behandlung schon bei Euthyreose?“, 21. Wiesbadener Schilddrüsengespräch 2003).

Wenn eine Entscheidung zugunsten einer Schilddrüsenhormontherapie gefallen ist, kann der Arzt zwischen unterschiedlichen Medikamenten verschiedener Hersteller auswählen. Es gibt Monopräparate, die ausschließlich Levothyroxinnatrium (T4) enthalten und es gibt Kombinationspräparate, die eine Mischung aus T4 und T3 in je nach Hersteller unterschiedlichem Verhältnis zueinander enthalten.

Die Therapie mit Schilddrüsenhormonen wird grundsätzlich einschleichend begonnen.

Meistens wird eine Anfangsdosis von 25 µg gewählt und dann langsam alle ein bis zwei Wochen um weitere 25 µg gesteigert. In Einzelfällen, beispielsweise bei älteren Erkrankten oder bei Personen mit vorbestehenden Herzerkrankungen wird vorsichtiger dosiert, um das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen zu minimieren. Schilddrüsenhormone erhöhen den Sauerstoffverbrauch des Herzens, wodurch sich bestehende Herzerkrankungen verschlechtern könnten. Inwieweit eine Dosisstärke vom Patienten vertragen wird, hängt auch davon ab, wie lange vor Therapiebeginn eine Hypothyreose bestanden hat.


Hier nochmal die Quelle: http://www.schilddruesenguide.de/sd_hormontherapie.html
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

@ Blanca! Das ist mir alles zu pauschal. Viele Frauen wissen nicht, und viele Ärzte haben keine Ahnung. Mein FA hat zb Ahnung, und ich würde nur zum Endo gehen, wenn er mich dahin schickt, weil er der Meinung ist, man müsse dies und das an Werten kontrollieren. Ich selbst bin schliesslich kein Arzt. Du stellst das oft so dar, als wärt ihr alle Opfer der doofen Ärzte, und wenn Ihr euch nicht selbst informiert, seid Ihr verloren. Wenn aber selbst ein SD-Spezialist nichts herausfinden kann, WER dann? Der nächste, übernächste? Ist nur der gut, der auch wirklich was findet?
Ich weiss, dass die SD wichtig ist und Hashimoto ist mir auch ein Begriff!
Blancanieves

Beitrag von Blancanieves »

Hallo Carlotta!

Glaubst du, dass es mir Spaß macht..darauf hinzuweisen? ich finde es traurig, dass man seinen Ärzten nicht vertrauen kann..

Du hast vielleicht bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht..was ich auch sehr gut finde..so musste es immer sein..Carlotta..

Ich bin nicht nur in diesem Forum ein aktives Mitglied..und ich erlebe leider immer wieder, dass viele Ärzte sehr unprofessionell sind und sich nicht informieren wollen..

Wegen meiner Hormongeschichte..niemand hat mich gefragt, als ich 13 Jahre jung war, ob ich schon meine Periode bekam oder ähnliches..mir wurden (anstatt nach der wahren Ursache zu forschen) Medikamente gegen Epilepsie verschrieben...Ich hatte keine Epilepsie Carlotta..es war nur der Amfang der Pubertät, die bei mir nur mal anders war..nichts anders..Dann auf einmal und ohne Grund ging mir wieder gut...litt später aber unter PMS...
Dann was meiner Mama passiert ist..die Geschichte kennst du auch glaube ich..

Ich möchte dir ein paar Beispiele zeigen..Beide sind sehr extrem..aber beweisen, dass man sehr vorsichtig sein sollte..wenn es um Diagnosen und Medikamenteinnahme geht:

http://www.brigitte.de/foren/showthread.html?t=55631
http://www.ht-mb.de/forum/showpost.php? ... stcount=20

Ich denke, man sollte immer auf seine innere Stimme hören..
Auch auf die Signale seinens Körpers sollten man hören..er redet mit uns...er sagt schon..was ihm stört...

Und wenn man krank wird, sollte man sich über die Krankheit informieren..

Ich informiere mich viel intensiver, weil ich mich für Gesundheit, orthomolekulare Medizin und alternative Heilmethoden interessiere.. Außerdem diskutiere ich gerne mit anderen über diese Themen, dabei lerne ich noch eine Menge...
Zuletzt geändert von Blancanieves am 24:08:2007 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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