Rückzug der besten Freundin Teil 2

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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00julchen

Rückzug der besten Freundin Teil 2

Beitrag von 00julchen »

Hi zusammen,

da mein usprünglicher Beitrag geschlossen wurde (die Dikussion führte leider zu weit), habe ich jetzt nen neuen aufgemacht.

Leider hat sich die Sache nicht erledigt :-(. Meine Freundin hatte sich nicht mehr gemeldet.. keinen Xmas Gruß, nix. Daher habe ich ihr dann am 1.1 ne sms geschickt und nen guten Rutsch gewünscht und gefragt, wie es jetzt in 2008 weitergehen soll. Ihre Antwort war, daß ich das alles doch etwas zu eng sehen würde und wir einfach weitermachen sollten wie bisher.

Damit kann ich aber nicht leben, denn sie hat einfach etwas in den Raum gestellt, war nicht Gesprächsbereit und mich damit teilweise verletzt. Das habe ich ihr auch geschrieben und daß ich nicht einfach so weitermachen kann, als wäre nix gewesen. Zudem ich keine Ahnung habe, ob wir jetzt nicht mehr über alles reden können, die PPD total außen vor lassen, etc. Für mich wäre es der totale Horror, wenn wir uns wieder mit Kids treffen würden und nurnoch blabla reden würden, als wäre nix und es innerlich in mir brodelt.

Darauf hat sie dann nicht mehr reagiert.... bin immernoch sehr enttäuscht und verletzt und kann es irgendwie nicht recht glauben, daß wir keinen Kontakt mehr haben. Hoffe, daß wir uns irgendwann mal aussprechen können, denn irgendwie fehlt sie mir natürlich. Auch Maya vermisst ihren Spielfreund (der Sohn meiner Freundin ist ja mein Patenkind) und fragt ab und zu nach ihm.
susi69

Beitrag von susi69 »

Julchen, laß es doch bitte gut sein.

Es gibt Dinge auf Erden, die kann man nicht ändern und die wird man nie verstehen. Das sollte man dann einfach akzeptieren. Ok, Du empfindest die Vorgänge als absolute Ungerechtigkeit. Sachlich betrachtet ist es dies sicherlich. Inwieweit man dann emotional und sachlich gerecht agiert, daß sei mal dahingestellt. Aber Selbstschutz sollte doch Vorrang haben. Das ist ganz legitim.
Du verschwendest unnötig Deine Energie, die Du sooo dringend für wichtige Dinge im Leben brauchst.

Deine Ex-Freundin ist es ua. einfach leid, sich immer wieder erklären zu müssen. Niemand ist zu irgend etwas verpflichtet. Du nicht, sie nicht, niemand auf der Welt.
Sei doch klüger wie sie!

Auch wenn Ihr Euch nicht mehr versteht, dann kannst Du trotzdem eine gute Patentante sein. Ich hoffe Ihr laßt bei allen Querelen die Kinder außen vor......

lg Susi

PS. Denk mal drüber nach, auch wie Du aus der Geschichte das Positive ziehen kannst. Auch wenn es eine Lehre ist..........
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi du,

tja, wie ich ne gute Patentante sein soll, solange wir keinen Kontakt haben, ist mir allerdings schleierhaft. So oder so, müssen wir ja irgendwann miteinander reden, wenn die Patenschaft weitergehen soll.

Ich hänge halt an guten Freundschaften (habe ich immer getan) und es tut mir weh, wenn jemand vertrautes nicht mehr da ist. Denn alle meine guten Freunde kenne ich schon von Kindesbeinen an und alles danach waren nurnoch oberflächliche Bekanntschaften/Freundschaften. Mir fehlt halt jetzt jemand, mit dem ich über alles quatschen kann. Unsere Freundschaft war lange Jahre perfekt und ich hätte nie gedacht, daß uns irgendetwas auseianderbringen kann. Ist es nicht normal, daß man dem nachtrauert?
Nickolakala

Hallo

Beitrag von Nickolakala »

Ich kann mich susi69 nur anschliessen: LASS ES GUT SEIN !!!
Ich denke es bringt im Moment auch wirklich nichts.
Lass doch mal ein bissl Gras drüber wachsen, ein bißchen Zeit vergehen, vielleicht kommt Deine Freundin irgendwann mal von sich aus auf Dich zu.........und wenn nicht? Naja dann lass es bleiben. Dann ist es -so traurig das ist.- die Sache nicht wert.
Sicher es tut weh, richtig weh, und sie fehlt Dir auch. Aber es wird besser mit der Zeit. Nutze Deine Energie für DICH. Und toll wäre es Du wärst dem Kleinen weiterhin eine tolle Patentante.
Ich drück Dir alle Daumen.
VG Nicole
micmaria

Beitrag von micmaria »

Ich denke auch das es vieleicht besser so ist,natürlich kann man nachtrauern und es ist auch normal.Ich habe vor fast genau einem Jahr meiner ehemals besten Freundin die Freundschaft gekündigt weil sie nur noch von sich und Ihren Problemen erzählt hat,konnte ich auch irgendwann nichts mehr mit anfangen,Sorry!Vieleicht erging es Deiner reundin ähnlich wie mir,und sah einfach keinen Sinn mehr diese freundschaft aufrecht zu erhalten,diese Freundin ist übrigends auch Patentante von meinem Sohn,war auch bei der Geburt dabei,kümmert sich natürlich nicht mehr um ihn,was sie auch nie wierklich gemacht hat,war übrigends auch ein Grund denn wenn sie sich mal mit ihm beschäftigte musste sie mir nur gute Ratschläge geben und hat sich zu sehr in unsere Leben eingemischt.

Zuviel Nähe ist nicht gut habe ich gemerkt!! :(

Also so rum kann es auch sein,irgendwann will man einfach nicht mehr reden,weil einem einfach zu sehr weh getan wurde.
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Also heißt das ihr hab kein Problem keine Freunde zu haben? Wie verbringt ihr denn dann eure Tage?!
Bianka

Beitrag von Bianka »

Hallo julchen,

na ja wenn es gerade so ist,dann ist es so. Ich kann mir ja keine zaubern. Ich tue halt ne Menge dafür und horche genau in mich hinein,wenn ich gerne mag und nicht weil ich den Kalender voll haben muß. Ich kann sehr gut mit mir allein sein. So kann ich mich am besten innerlich sortieren. Wir haben auch viel vor,aber manchmal sage ich auch was ab,weil es mir zuviel wird. Diverse Treffen,Schwimmen,Musikschule, Spielkreis,Kinderturnen etc.... Kontakte halten zu Menschen,die ich mag,Kino,Pilates,Therapiestunden,Infos einholen wie es beruflich weitergeht,Hausputz,TV gucken,Lesen,Nordic walken,ins Kindertheater oder Theater gehen......

So sehen meine Tage aus....
hanna

Beitrag von hanna »

Liebe Julchen
Natürlich ist das normal, wenn man einer guten Freundschaft nachtrauert. Und dass das schmerzhaft ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Nur, wenn Deine Freundin momentan nicht WILL, dann kannst Du daran wahrscheinlich wirklich nichts ändern und alle Versuche, das dennoch zu tun, glaube ich, werden Dir nur noch mehr weh tun und sie weiter von Dir wegtreiben. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht und wenn man ein Problem nicht ändern kann, dann kann man wenigstens die Einstellung dazu ändern. Aber ich kann gut verstehen, dass Du traurig bist.

Ich bin an den Tagen, wo ich zu Hause bin (ich arbeite an drei Tagen, von daher ist meine Situation vielleicht nicht vergleichbar) oft zu Hause oder allein mit den Kindern unterwegs (im Zoo, einkaufen, Bibliothek, Wald etc). Ich treffe mich ab und zu mit einer Freundin, die auch Kinder hat, aber ich habe - wie Bianka - auch gerne meine Ruhe zu Hause.
LG Hanna
micmaria

Beitrag von micmaria »

Ja auch ich habe genug zu tun,habe meine Familie,meinen Haushalt,Bekannte mit denen ich bzw wir auch etwas unternehmen .Ich lasse nur niemanden mehr so nah an mich heran das man sich in mein Leben einmischen kann denn wenn ich Rat suche frage ich!!!

Aber Deine Frage war etwas seltsam gestellt,was wir den ganzen Tag machen :roll: fand ich etwas provozierend,wollte >Dir auch mal ne andere Sichtweite erklären!!
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Die Frage war so eher so gemeint, ob ihr dann halt nur mit euren Kids war unternehmt und nicht das Bedürfnis habt, auch mal ein tieferes Gespräch mit einem anderen Erwachsenen zu führen, in dem es nicht hauptsächlich um die Kids geht.
Bianka

Beitrag von Bianka »

00julchen hat geschrieben:Die Frage war so eher so gemeint, ob ihr dann halt nur mit euren Kids war unternehmt und nicht das Bedürfnis habt, auch mal ein tieferes Gespräch mit einem anderen Erwachsenen zu führen, in dem es nicht hauptsächlich um die Kids geht.
Ja das mache ich auch,da muß aber mein Mann Zeit haben,um auf Tabea aufzupassen oder meine Mutter.
luise

Beitrag von luise »

hallo julchen,

ich hatte auch mal ne freundin, weiss gar nicht im nachhinein ob es eine war. die hat sich auch einfach nicht mehr gemeldet. ich war so wie du, ständig eine sms geschickt ect.

irgendwann habe ich losgelassen. danach ging es besser. aus den augen aus dem sinn....

probiere es! es gibt auch ein sprichwort, was ich mir immer vor augen halte: wer sich rar macht, macht sich interessant...

julchen, versuch dir eine andere aufgabe zu suchen, geh doch mal zum sport, in einen verein. hast du keine hobbys? ich gehe 2x die woche ins fitness-stuido. dort kann ich dann mal mit anderen reden. aber es sind halt auch nur bekannte....

lg susanne
Suse07

Beitrag von Suse07 »

Hallo zusammen,

also finde das nimmt hier ne komische Richtung.

NATÜRLICH BRAUCHT MAN FREUNDE !!!

Kann mir keiner erzählen, dass er ganz OHNE glücklich und zufrieden ist !

Ich finde sogar, dass der Austausch und gemeinsame Unternehmungen mit Freundinnen einen großen Stellenwert gerade bei unserer Krankheit haben!!! Nicht umsonst gehören soziale GRUPPEN zum Therapiekonzept JEDER Depressionsstation.

Deshalb finde ich es Schade wenn hier so getan wird, als sei es erwunderlich wonach Julchen sich sehnt und was sie traurig macht. :?

LG,
Suse
Sijay

Beitrag von Sijay »

Ich schliesse mich den anderen an!
Lass es doch einfach,es wird Dir nichts bringen momentan!Ich weiss das es belastend ist,aber noch hier weitere Beiträge zu eröffnen,würde dich nur mehr verwirren,denn es kann hier keiner helfen in dem Sinne!
Ich weiss auch garnicht was Du jetzt hören willst oder erwartest!?

Ich weiss auch selber das es weh tun kann,gerade wenn man sich sehr nahe steht,allerdings habe ich erst in einer Situation erlebt,wie sie wirklich zu mir steht(Ex-Best Friend).Tja ich habe es sein lassen,und wenn es wirklich die "beste Freundin" ist,dann wird das auch wieder!Wenn nicht dann hast Du Klarheiten und solltest Dir ernshaft überlegen damit nicht einfach abzuschliessen!Mir ging es zum Beispiel besser,als ich es endlich akzeptiert habe,das ich meine Freundin nicht ändern kann!Und jetzt habe ich eine wirklich sehr bedeutende Freundin,die immer für mich da ist!Keiner muss sich sorgen machen ob der andere mal sauer ist weil er dies und das nicht gemacht hat!Können über alles reden,und selbst wenn man schwierigkeiten aufkommen,was von beiden SEiten sehr extrem war,waren und sind wir auch heute immer noch füreinander da!

Man sollte sich einfach nicht auf 1 Person fixieren,es gibt noch soviele Liebevolle Menschen die man kennen lernen kann!Ich habe mittlerweile in der Klinik 5 Mädchen kennen gelernt die mir gleich sehr Symphatisch waren und ich freue mich den Kontakt zu halten und das werde ich auch!
Umgekehrt ebenso! :-)

Deswegen ist es ganz wichtig Kontakte zu anderen zu pflegen,weil man nie weiss was alles kommt!

Verschwende deine Zeit nicht und denke ständig darüber nach,das bringt nichts :(

So blöd wie es ist!Kopf hoch :D
00julchen

Beitrag von 00julchen »

Hi du,

eigentlich wollte ich nur meinen Frust über die Situation rauslassen.

Ich persönlich finde es superschwer wirkliche Freunde zu finden. Ich habe zwar auch einige Kontakte (auch schon über Jahre), aber ob ich diese Leute als Freunde bezeichen würd???! Weiß nicht so recht.

Hinzu kommt , daß ich zwar Kontakte pflege, aber in den meisten Fällen ich der aktive Teil bin und ich langsam keine Kraft mehr dafür habe. Eine Freundschaft/Bekanntschaft sollte eigentlich schon ausgegelichen sein.

Hoffe für dich, daß sich die Kontakte aus der Klinik wirklich halten. Habe da andere Erfahrungen machen müssen. Während der Klinikzeit habe ich mich mit 3 Müttern auch supergut verstanden und wir hatten uns vorgenommen uns danach regelmäßig zu treffen. Nach 2-3 Treffen hat es sich dann aber leider im Sande verlaufen....
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