Endlich bin ich auch Mitglied bei Schatten-und-Licht. Lang hats ja gedauert, kenn die Seite schließlich schon ewig.
Ich habe am 28.Jan 2006 meinen ersten Sohn bekommen, ein ganz goldiger Kerl, den ich über alles liebe.
Nachdem ich jedoch mit dem Abstillen begann, bekam ich meine erste Zwangsvorstellung, nämlich die, dass ich meinem kleinen Maxi etwas antun könnte. Mit dieser Vorstellung ging eine Panikattacke einher. Von da an war alles anders. Die Gedanken wurden immer schlimmer. Ich hatte Angst, Messer, Tüten oder Schals herumliegen zu lassen, da ich mit diesen Dingen meinem Sohn ja etwas antun könnte. Mein Hausarzt verschrieb mir lediglich zur Beruhigung Lexotanil.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich leider nicht die Zeit, mich in psychiatrische Betreuung zu begeben, da ich mich gerade für mein erstes Staatsexamen für das Lehramt an Grundschulen vorbereitete. Ein knappes halbes Jahr schleppte ich mich mit diesen immer wieder aufkeimenden Zwangsgedanken und Ängsten herum, die ich versucht zu verdrängen.
Nachdem ich den Brief mit meinem durchwegs positiven Ergebnis meines Examens bekommen hatte, wurde alles noch viel schlimmer. Ich hatte immer gedacht, dass alles anders wird, wenn das Examen vorbei ist, aber dem war nicht so. Die Gedanken und Panikattacken wurden schlimmer, ich konnte nicht mehr alleine mit meinem Sohn sein aus Angst, dass ich ihm Gewalt antun könnte. Ich bekam auch Angst, mir etwas antun zu können, obwohl ich das ja gar nicht wollte. Die Angst, die Kontrolle über mich zu verlieren wuchs ständig an.
Ich suchte einen Neurologen auf, der mir zunächst Citalopram Verschrieb, mit dem allerdings alles noch schlimmer wurde.
Am 16.Jan 2007 versagte mein Nervenkostüm und ich ahtte keine Lust mehr, diese Ängste aushalten zu müssen. So lieferte ich mich selbst ins Bezirksklinikum Gabersee ein. Nach einer Nacht auf der Geschlossenen, bekam ich Gottseidank einen Platz auf der Mutter-Kind-Station, wo ich mich sehr gut aufgehoben fühlte, zumal zwei Mamas da waren, die genau das geliche Problem hatten wie ich. Dort wurde ich auf Paroxetin eingestellt, das recht gut wirkte, was die Depression anging.
Da die Zwangsvorstellungen jedoch nicht so gut in den Griff zu bekommen waren, erhöhten die Ärzte die Dosis von Paroxetin auf 60 mg und auf 5mg Zyprexa. Zwei tage später erlitt ich jedoch einen Krampfanfall, weshalb die Dosis auf 40 mg Paroxetin gesenkt wurde.
Zwei Monate war ich in der Klinik. Seit dem geht es mir ziemlich gut. Nur die Zwangsgedanken bekomme ich manchmal nicht so gut in Griff, weshalb ich mich dann oft wieder so ängstige, dass ich mich in einem traumartigen Zustand befinde. Besonders schlimm wird es immer dann, wenn ich in der zeitung lese, dass eine Mutter mit Depressionen ihre Kinder getötet hat - schließlich hatte ich ja auch Depressionen...
Im Großen und Ganzen bin ich jedoch sehr glücklich mit meinem Sohn, meinem Freund und mit meiner Arbeit in der Schule.
Nachdem ich bereits einen Monat lang nur mehr 20 mg Paroxetin eingenommen habe, habe ich wieder auf 30 mg erhöht, weil es mir nicht so "prickelnd" ging.
Vielleicht hat ja jemand von euch ähnliches erlebt? Oder gibt es jemanden, der Paroxetin-Erfahrungen hat?
Ich freue mich auf einen regen Austausch mit euch!
Ganz liebe Grüße, Kathi!
