Ist eine Behandlung ohne Medikamente wirklich möglich?

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Petra

Ist eine Behandlung ohne Medikamente wirklich möglich?

Beitrag von Petra »

Hallo ihr Lieben!

Mich beschäftigt schon länger das Thema Medikamente in der PPD. Als ich am totalen Tiefpunkt war habe ich meinen Therapeuten mehrmals gefragt ob ich AD brauche. Er hat es immer verneint und gesagt er ist sich sicher ich schaffe es ohne, weil wir die Depression besser gesagt Angststörung sehr schnell behandelt haben. Ich war dann 2-3 mal die Woche in Therapie und konnte meinen Therapeuten wenn ich eine Panikattacke hatte telefonisch auch immer erreichen. (was ich auch zwei mal machte)Mein Therapeut war sozusagen mein Notfallmedikament. Es hat auch immer sehr gut geklappt und ich war immer in der Lage mich wieder völlig zu beruhigen.
In Therapie bin ich weiterhin und es geht mir sehr gut! Ich mache mir nur oft Gedanken ob meine PPD viel schlimmer wird weil ich sie nicht medikamentös behandelt habe! Spielt mir meine Angst einen Streich oder ist es eine berechtigte Angst? Ich habe im Moment keine Angstzustände, keine Panikattacken, ganz wenig Zwangsgedanken und bin eigentlich sehr zuversichtlich was meine Genesung angeht aber ein Restzweifel ist da ob ich auch die richtige Behandlungsform gewählt habe...

Lg Petra
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Marika
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Beitrag von Marika »

Guten Morgen, liebe Petra!

Erstmal ganz lieben Dank für deine PN - ja, der Bummel war traumhaft schön. Der Herbst so ein sanftes Licht und die verschiedensten Farben zu bieten - herrlich!

Nun zu deiner Frage - die ich mir umgekehrt auch schon gestellt habe. Nämlich ob ich mich MIT Medis genug um meine Seele kümmere und nicht alles unterdrücke. Ich glaube, die Antwort ist wohl, dass es individuell auf jede einzelne Frau ankommt, weil ja auch der Kopf eine große Rolle spielt. Dir war das Stillen sehr wichtig und mit den Medis konntest du dich nicht anfreunden. Daher glaube, ich schon, dass du die richtige Behandlungsmethode für dich gewählt hast. Außerdem geht es dir ja mittlerweile schon sehr viel besser, was zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist. Und dein Therapeut weiß sicher auch was er sagt.

Für mich war das Abstillen damals eine Befreiung (ich war innerlich wohl nicht wirklich bereit dazu - warum auch immer...) und ich bettelte förmlich um Tabletten, damit nur dieser unerträgliche Zustand aufhört - dafür hätte ich alles getan!!! Ich glaube, ohne Tabletten hätte ich es vom Kopf her einfach nicht geschafft.

Ich glaube einfach, jede Frau muss wohl für sich herausfinden, was ihr am besten hilft. Dir wäre es mit Medis vielleicht gar nicht mal so gut gegangen, weil du sie nicht wolltest. Den der Kopf ist ja bei der Genesung jeder Krankheit ganz wichtig. Wenn man nur halbherzig hinter einer Therapie steht, sind auch die Erfolge nur halb so gut, denke ich.

Und nochmal muss ich sagen, wie toll ich es finde, dass du es ohne Medis schaffst. Das zeigt ganz deutlich, es gibt keine ultimative Behandlung bei der PPD - sondern sie muss immer individuell sein!!!

Liebe Petra, ich wünsch dir einen schönen Tag und schicke dir und Nicolas ganz liebe Grüße aus dem herbstlich schönen Vorarlberg!

Bis bald
Marika
Carlotta

Beitrag von Carlotta »

Hallo Petra,
auch ich habe bisher ohne Medis durchgehalten, aber bei mir wurde auch eher eine Angststörung als eine reine PPD diagnostiziert. Auch ich habe meinen Therapeuten oft gefragt, ob ich was nehmen soll, in den wirklich schlimmen Zeiten, und er war immer ganz offen, also, nicht völlig gegen ADS, hat mir aber auch stets "Mut" gemacht, es ohne zu versuchen. Wenn ich dann hier im Forum die Beiträge lese, kommen mir auch manchmal Zweifel, so nach dem Motto: vielleicht ginge es mit Medis schneller. Andererseits lese ich dann wieder von den Schwankungen, die es also mit und ohne Medis gibt. Ich denke,wie Marika auch, dass es auf jede im einzelnen ankommt, also, wie fühlt frau sich mit dieser oder jener Therapie. Auch, wenn ich kleine Fortschritte zu verzeichnen habe, sie sind da! Und das mit der Zeit und Geduld (ich mache ja jetzt schon 1 Jahr damit "rum") gehört glaub ich auch zum Gesundwerden dazu. Ich bin nämlich ein sehr ungeduldiger Mensch und werde jetzt sozusagen "gezwungen", mal in mich zu horchen ...
Liebe Petra, ich denke auch, Du bist auf dem richtigen Weg, die Zweifel kann ich nachvollziehen, aber wie Du ja schreibst, geht es Dir ganz gut ...
Hoffe, das bleibt so :) Liebe Grüße Charlotte
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