Wird es besser?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

Moderator: Moderatoren

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Tüdelü

Wird es besser?

Beitrag von Tüdelü »

Guten Morgen!

Ich mal wieder :?
Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, mach einfach mal...
Ich fühle mich im Moment total komisch. Unruhig! Ich warte auf etwas. Wenn ich eine kleine, gute Zeit habe dann rede ich mir immer ein dass bald alles besser wird. Dann sage ich mir immer dass die Kleine nur ein wenig älter sein muß damit ich besser klar komme. Stimmt das? War es bei euch so?
Die Kleine ist jetzt 10 Wochen alt.
Wenn ich ein schlechte Zeit habe dann denke ich mir dass es nie besser wird. Das sie immer da ist und nicht einfacher wird.
Ich hasse es so abhängig zu sein von meinen Gefühlen und nicht mal entscheiden kann was ich empfinde.

Liebe Grüße
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Marika
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Beiträge: 10818
Registriert: 04:06:2005 16:05

Beitrag von Marika »

Hallo,

ja, ich kenne das auch noch von mir. Ich war ständig irgendwie in Erwartungshaltung... entweder dass was schlimmes passiert, oder Gott weiß was sonst noch. Unruhe und kreisende Gedanken, die man nicht steuern kann, gehören leider zur PPD dazu.... es sind die typischen Symptome.

Es ist ein gräßliches Gefühl, dass man nicht mehr "Frau seiner Gedanken" ist. Man fühlt sich so überrannt, hilflos ausgeliefert und fast "fremdbestimmt".

Ich habe damals angefangen, positive Gedanken aufzuschreiben und sie mir gut sichtbar (z.B. an die Kühlschrank Tür) aufzuhängen. So konnte ich sie immer sehen und immer wieder durchlesen. Das war auch so eine Übung, die ich oft als Hausaufgabe in meiner Therapie machen mußte. :wink: Genau so mußte ich auch die negativen Gedanken aufschreiben und dann den entgegen gesetzten positiven dazu finden und niederschreiben. Das ist eine Art Übung bzw. "Umprogrammierung" fürs Gehirn, damit es lernt, "anders herum" zu denken.

Veilleicht magst du das ja mal ausprobieren? Mir hat es geholfen, immer wieder durch diese Notizen daran erinnert zu werden!

Liebe Grüße von
Liebe Grüße von
Marika

Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Nora

Beitrag von Nora »

Hallo,

mir ging es ähnlich wie Dir. Ich habe immer drauf gewartet, dass mein Sohn älter wird, weil ich dachte, dann komm ich auch besser klar. Das hilft einem natürlich in der aktuellen Situation wenig. Neben der Einnahme meines AD bin ich noch in eine Gesprächstherapie und Müttergruppe gegangen. Außerdem habe ich versucht, meinen Tag gut zu strukturieren, damit ich nicht ins Grübeln gerate und die Unruhe nicht so durchkommt. Die Idee von Marika finde ich sehr gut. Das hilflt bestimmt auch.
Und noch etwas: ich finde wirklich, dass es heute leichter ist mit meinem Sohn (bald 3). Ich glaube einfach auch, dass es Mami´s gibt, die kommen bessser mit einem Säugling klar und eben Mami´s wie ich, die tun sich schwerer in dieser Zeit - egal ob PPD oder nicht.

LG,
Nora
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