Angst vor diesen Schritt

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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zeraphine

Angst vor diesen Schritt

Beitrag von zeraphine »

Hallo!

Nach meinem letzten Beitrag haben mir ja viele zu einer Therapie geraten...aber, Angst oder keinen Bock kann man nicht sagen, aber ich denke oft, anderen hier geht es noch schlechter und ich brauche es nicht...

Nun habe ich hier auf der Seite eine FÄ in meiner Nähe entdeckt und meine Hebi kennt sie sehr gut.
Habe vorhin einen Anruf gewagt und sie wird sich bei mir melden.

Obwohl ich nun denke, vielleicht gibt es Leute die es dringender bräuchten, ist mein entschluss vieleicht doch richtig?!
Mein Mann hat Urlaub und er wollte gerne mein Baby schauen. habe bei der Geburt die sie zeigten so weinen müssen...Mir fehlt dieses Erlebniss so sehr durch diese sch... Ohnmacht, da ich Krestellert(???=Oberarzt drückte brutal auf bauch) wurde.

Vielleicht bekomme ich ja eine Diagnose ob es nun nur "Angststörungen" sind oder PPD. Mein HA meinte ja erst ja und dann nein und heute sind die Medis alle und ich bin mir nicht sicher ob die geholfen haben, da ich immer noch weine und manchmal über meinen eigenen Tod seniere oder mich verletze :cry:

Danke nochmal an alle für eure lieben Worte und ich bin sehr gespannt ob mich das Gespräch weiter bringt.
Anke
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Beitrag von Anke »

Liebe Zeraphine,

auf der einen Seite kann ich Deine Zweifel verstehen und Du überlegst, ob Du überhaupt zur Therapie/Arzt gehen sollst. Andernteils rate ich Dir, auf jeden Fall zum Fach-Arzt zu gehen, egal wie es Dir momentan geht. Gerade wenn Du noch Selbstmordgedanken hast, ist es wichtig, Dir helfen zu lassen!
Wirkt denn bereits Dein Medikament? Geht es Dir damit ein wenig besser?

Ich habe oft schon von Frauen gehört: zur Zeit geht es mir recht gut, wahrscheinlich brauche ich nicht zum Arzt zu gehen. Das ist einerseits höchst erfreulich, andernteils auch ein Trugschluss - nämlich die Krankheit verläuft in Wellenform, d. h. es gibt anfangs eher schlechte Zeiten, die später von guten abgelöst werden. Und gerade in guten Zeiten denkt man, über dem Berg zu sein. Aber leider kommen immer wieder kleinere Einbrüche und genau in dieser Zeit dann, wäre man froh, einen Arzttermin gehabt zu haben.

Du bist auf dem richtigen Weg, laß Dir helfen! Die Krankheit braucht Zeit, geht aber vorbei. Alles Gute weiterhin!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
zeraphine

Beitrag von zeraphine »

Hallo Anke!

Ich weiß nicht sicher ob die Medis wirken, da ich immer noch so Schwankungen habe, oder ist das normal? Habe mich halt noch nicht wirklich so sehr mit dem Thema auseinander gesetzt...Obwohl du schreibst das ja, dass es in Wellen kommt und geht.

Habe morgen den Termin und bin sehr unsicher ob ich dahin soll, habe ziemliche Bauchschmerzen und denke immer noch das ich vielleicht gar nicht PPD habe und es blödsinn ist dahin zu gehen. Hier gibt es so viele, denen es schlechter geht, vielleicht bin ich hier doch fehl am Platz?!

Mal schauen was der morgige Tag bringt
Anke
power user
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Beitrag von Anke »

Hallo Zeraphine,

ich denke schon, dass Du hier bei uns richtig bist und Du eine PPD hast. Das hat Dir doch auch Dein Arzt bestätigt, oder? Die Krankheit gibt es ja in unterschiedlichen Schweregraden.
Blödsinn ist es auf keinen Fall, zum Arzt zu gehen, im Gegenteil: sehr hilfreich.

Schwankungen sind eine ganze Zeit lang normal. Wie lange nimmst Du Deine Medikamente?

Alles Gute für morgen beim Arztbesuch!
Viele Grüße von Anke

"Die Zeit heilt alle Wunden..."
zeraphine

Beitrag von zeraphine »

Habe sie vom 16.01 bis gestern genommen...Packung leer und laut HA brauche ich keine mehr :?

Erst meinte er ich hätte eine PPD und dann waren es doch "nur" Angstzustände und deswegen keine höhere und längere gabe der Medikamente nötig.

Werde auf jeden Fall von mir hören lassen, da ich Abends nun etwas zeit hab hier zu sein, da mein Mann Urlaub hat und auf die Kleine mitachtet.

LG
LillysMom

Beitrag von LillysMom »

Hallo Zeraphine,
ich bin hier noch ziemlich neu aber habe gerade deinen Beitrag gelesen. Mir ging es vor ca. einem Jahr ähnlich wie dir. Mir ging es auch ziemlich schlecht und mein Frauenarzt meinte ich hätte eine PPD. Das konnte ich erst nicht glauben, da ich der Meinung war das es mir ja gar nicht sooo schlecht geht. Aber nach kurzer Zeit wurden meine Stimmung extremer und schwankten immer mehr. Bis ich irgendwann Angst vor mir selber bekam und Angst hatte das ich meinen Kinder evtl etwas antuen könnte. Da habe ich mich doch für eine Therapie entschieden. Meine PPD wurde als mittelgradig eingestuft. Bin dann 10 Monate lang einmal die Woche zur Therapie und es hat mir sehr gut geholfen. Vorallem verstehe ich mich selbst jetzt besser. Ich kann mich und meine Stimmungen besser einschätzen. Ich denke in deinem Fall solltest du einfach eine Probesitzung bei einem Therapeuten machen. Der kann dir am besten sagen ob du seine Hilfe oder doch etwas anderes brauchst.
zeraphine

Beitrag von zeraphine »

hallo lillysmom!

Habe grad mal geschaut und festgestellt, dass es ja gar nicht sooo lange dauern muss, wenn man sich früh helfen lässt mit der ppd!

Das hat mir jetzt grad ein bisschen Mut gemacht. Ich habe meine Kleine schon lieb aber oft denke ich, gleich kommt ihre richtige Mama und holt sie ab. Es ist alles so fremd und teilweise bedrohlich...

Bin doch nun sehr gespannt auf morgen und hoffe, dass man mich ernst nimmt und mir gehoflen wird.

einen schönen Abend dir noch
Ava

Beitrag von Ava »

Hallo Zeraphine,

ich kenne das, was Du beschreibst, aus eigener Erfahrung - man möchte keine Psycho-Krankheit haben, PPD oder Angststörung, ganz eal, und man sagt sich die ganze Zeit: sooo schlimm ist es doch nicht - aber sei mal ehrlich: GUT geht es Dir doch auch nicht, oder??? Wir alle haben ein Recht darauf, dass wir einigermaßen zufrieden leben können - und bei einer PPD oder Angststörung sind die Gefühle völlig durcheinander, die Seele fährt Achterbahn - und das kriegt man weder mit Disziplin noch mit gutem Willen in den Griff - also mein Eindruck ist, dass Du Hilfe brauchst!!!
Meine erste PPD habe ich sehr lange verschleppt, fast ein Jahr, und als ich selsbt für mich anerkannt habe, dass ich eine habe, war das der erste und wichtigste Schritt, um wieder gesund zu werden. Je länger Du nichts tust, desto stärker meldet sich "Deine PPD" - sie möchte, dass Du auf sie hörst - erst dann wird sie bereit sein, Dich ganz verlassen.

Alles Gute

Ava
LillysMom

Beitrag von LillysMom »

Hallo zeraphine,
ich glaube auch das mir durch die schnelle Hilfe wohl schlimmeres erspart geblieben ist. Ich hatte auch extrem schlimme Zeiten aber zum Glück ist der Spuk jetzt endlich vorbei. Ich kann dir wirklich nur zur Therapie raten. Mir hat es unglaublich gut geholfen. Ich kenne mich selbst jetzt viel besser und kann mich besser einschätzen. Ich verstehe meine Bedürfnisse besser und merke auch schneller wann ich an meiner Belastungsgrenze bin und Unterstützung benötige. Das alles konnte ich vorher nicht. Und so ging es bei mir immer drüber und drunter bis ich selbst wieder am Boden lag. Jetzt ist es viel schöner und ruhiger. Ich habe wirklich viel gelernt in meiner Therapie und es ist auch nicht schwer das Gelernte umzusetzen. Es lohnt sich wirklich.
mama32

Beitrag von mama32 »

Hallo!

Du kannst aber doch nicht einfach jetzt mit den Medis aufhören.
Dein Körper hat sich doch daran schon gewöhnt und dein Hausarzt kann Dir doch nicht einfach keine mehr verschreiben.
Sorry,aber das verstehe ich nu absolut nicht! :shock:

Ich hoffe,Dir kann schnell geholfen werden!

Bussi

Michaela
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