ich bin Iris, 33Jahre alt und Mutter von vier Kindern.
Zu "Schatten und Licht" bin ich im Jahr 2000 nach meinem dritten Kind, innerhalb einer heftigen PPD gekommen und seid dem ließ/läßt mich dieses Thema mit seiner Vielfältigkeit und den unterschiedlichsten Wegen nicht mehr los.
Ich selber war, wie wahrscheinlich die meißten hier, wie vom Blitz getroffen und konnte erst gar nicht verstehen was mit mir geschah.
Meine Kinder waren damals noch keine vier Jahre, 2 Jahre und ein Säugling.
Ohne meine Hebammen hätte ich wahrscheinlich gar nicht so schnell gewußt was mit mir los ist.
Als für mich feststand, das ich weiter stillen möchte, da das Stillen noch mein Seil ins Leben war, meine Daseinsberechtigung, begann mein Weg ohne Medikamente, mit Psychiatrie und dem beständigen Auf und Ab dem ich dann ausgesetzt war...immer wieder versichernd, das ich weiterstillen möchte und auf gar keinen Fall Medikamente nehmen möchte.
Mit Ärzten die nur den Kopf über mich schüttelten aber mit meinem Mann, der hinter mir stand und einer Familie die soweit es ging und der Unterstützung einer Familienhilfe die mir die Sicherheit gab doch auch in der Klinik bleiben zu können....
Nach der Klinik gründete ich eine Selbsthilfegruppe in Düren und erschrak über die Fachleute die gerne den Deckmantel des Schweigens über diese Erkrankung legten und von denen ich so oft zu hören bekam: "Nein, davon habe ich noch keinen Fall gehabt."
Meine SHG gibt es nun nicht mehr....aber wir Frauen daraus treffen uns noch regelmäßig in unregelmäßigen Abständen und telefonieren sehr gerne und ausgiebig zusammen.....heute mehr über andere Themen, aber es sind sehr schöne Freundschaften aus dieser Gruppe hervorgegangen.
Durch einen Umzug war es mir nicht mehr möglich diese Gruppe weiter zu betreuen und nun wohne ich in der Nähe einer anderen SHG. *Asche über mein Haupt, ich war noch nie dort*
Nach 5 Jahren haben wir es dann noch einmal gewagt und unser viertes Kind bekommen....gerüstet auf alles und mit einem Paket an guten Vorsätzen und im Hinterkopf der Notfallplan für den Fall des Falles.....der dann nicht kam ...
Unsere Jüngste wird nun Ende Juni 2 Jahre alt, wir haben eine wunderbare Beziehung und von Depression war nichts zu spühren, außer dem normalen Familienwahnsinn.
Dennoch hat mich dieses Thema nie wirklich losgelassen und ich selber merke das ich junge Mütter doch mit etwas anderen Augen betrachte und ihnen auch andere Ratschläge gebe als andere.
Durch meine Tätigkeit als Still- und Trageberaterin werde ich immer wieder darin bestärkt wie wichtig es ist Müttern die Möglichkeit zu geben ihren eigenen individuellen Weg gehen zu können und ihnen Wege zu zeigen, die eventuell ein wenig unkonventionell sind, belächelt werden oder gar auch gegen besseres Wissen der Fachleute gehen...gerade um sich nicht auf einen Weg zu begeben, der nicht paßt.
Auch die Fachleute dürfen dazulernen und neue Wege beschreiten, die sie so noch nicht kannten.
So, nun habe ich aber genug getippelt

Auch wenn es im Moment nicht so ausschaut:
Es lohnt sich, haltet durch und laßt Euch nicht unterkriegen!
Ich wünsche uns ein stabiles Umfeld in dem wir uns fallen lassen können und uns die Zeiten nehmen können die wir brauchen

Einen lieben Gruß
Iris