noch ein Mutmachposting!
Verfasst: 22:10:2005 9:39
Hallo ihr lieben,
in den letzten Wochen war ich nicht besonders viel im Forum. Es lag einerseits daran, dass ich einfach viel um die Ohren hatte aber auch daran, dass zu den Frauen zu den ich viel Kontakt hier hatte auch immer weniger zu hören ist. Gott sei Dank, denn das kann eigentlich nur Gutes bedeuten.
Ich habe vor zwei Wochen mein Medizinstudium begonnen und stecke mit der Nase eigentlich nur noch in spannenden Fachbüchern. Das tut sehr gut, so abgelengt zu sein, dass ich an manchen Tagen gar nicht mehr an die Krankheit denken kann. Ingsgesamt geht es mir viel besser. Kurz vor Beginn des Studiums hatte ich noch eine ziemlich schlechte Phase und ich hatte Angst, dass alles scheitern würde. Da habe ich mit meinem Arzt zusammen beschlossen ein weiteres Medikament einen sogenannten "mood stabilizer" zu nehmen, das diese Schwankungen abfängt. Und obwohl ich noch bei der langsamen Dosissteigerung bin, merke ich deutlich wie sehr es mich stabilisiert. Selbst der Leistungsstress der schon tüchtig begonnen hat, wirft mich nicht mehr aus der Bahn.
Mein Arzt hat mir allerdings die Illusion genommen recht bald nach der völligen Gesundung die Medikamente wieder absetzten zu können, da meine PPD hauptsächlich endogen bedingt ist. Ich werde sie wohl die nächsten fünf Jahre nehmen müssen, bevor ein erster Ausschleichversuch
probiert werden kann. Aber so ist es nun mal.
Zu etwas anderem: Mit erschrecken habe ich eben diese Diskussion um den Beitrag, der auf Pro7 gesendet werden soll, gelesen.
@Sonrisa: ich glaube du hast dich sehr im Ton vergriffen und respektlos geschrieben.
Meine Meinung ist dazu, dass wir jede seriöse Quelle nutzen sollten um mehr über die Krankheit an die Öffentlichkeit zu bringen!
Denn ich bin mir sicher, wenn ich vorher von der Erkrankung gewusst hätte, hätte man sie bei mir verhindern können. Ich bin erst durch die schlechte Ausbildung von einem zu Rate gezogen Neurologen und meiner Hebamme so lange vertröstet worden, dass schon alles in Ordnung sei und ich mir keinerlei Sorgen zu machen brauche, bis es so schlimm war, dass nur noch durch die Einlieferung in die Psychiatrie mein Leben gerettet werden konnte. UNd auch dort bin ich auf endlos schlecht informierte Leute getroffen, die mich aus Ratlosigkeit sehr mies behandelt haben.
Also Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit muss ganz dringend voran kommen. Denn nur das hilft die Krankheit zu verhindern oder wenn sie ausgebrochen ist, gut zu behandeln und uns Betroffenen mit Respekt zu begegnen.
Den solche Aussagen: reiß dich mal zusammen und du bist ja bloß mit deinem Kind überfordert und stellst dich an, habe ich nicht nur aus meinem Freundeskreis, sondern auch von sogenannten (wohl überforderten) Experten gehört.
Nach achzehn Monaten PPD kann ich sagen, ist mein Freundeskreis, der sehr groß war auf ganz wenige Menschen zusammengeschrumpft, weil niemand die Krankheit nachvollziehen kann und für etwas ganz exotisches gehalten wird. Und deshalb liebe Jeanine bin ich gerne bereit über meine Erfahrungen mit der Erkrankung und den sozialen Folgen zu sprechen.
Wenn du Interesse hast schreibe mir doch eine Mail, damit wir einen Kontakt herstellen können.
Dann beschäftigt mich immer wieder, was hier aus manchen Frauen geworden ist, denen es sehr schlecht ging und man ganz plötzlich gar nichts mehr von ihnen gehört hat. Was ist aus euch geworden? Im besonderen aus dir Sanne (gummibear), bist du noch in der Klinik oder geht es dir schon besser?
Ganz liebe Grüße an alle und besonders an Uli W., Anke und Birgit, durch deren Beiträge ich es geschafft habe durchzuhalten bis hier und mir nicht aus Verzweiflung das Leben zu nehmen.
Kate
in den letzten Wochen war ich nicht besonders viel im Forum. Es lag einerseits daran, dass ich einfach viel um die Ohren hatte aber auch daran, dass zu den Frauen zu den ich viel Kontakt hier hatte auch immer weniger zu hören ist. Gott sei Dank, denn das kann eigentlich nur Gutes bedeuten.
Ich habe vor zwei Wochen mein Medizinstudium begonnen und stecke mit der Nase eigentlich nur noch in spannenden Fachbüchern. Das tut sehr gut, so abgelengt zu sein, dass ich an manchen Tagen gar nicht mehr an die Krankheit denken kann. Ingsgesamt geht es mir viel besser. Kurz vor Beginn des Studiums hatte ich noch eine ziemlich schlechte Phase und ich hatte Angst, dass alles scheitern würde. Da habe ich mit meinem Arzt zusammen beschlossen ein weiteres Medikament einen sogenannten "mood stabilizer" zu nehmen, das diese Schwankungen abfängt. Und obwohl ich noch bei der langsamen Dosissteigerung bin, merke ich deutlich wie sehr es mich stabilisiert. Selbst der Leistungsstress der schon tüchtig begonnen hat, wirft mich nicht mehr aus der Bahn.
Mein Arzt hat mir allerdings die Illusion genommen recht bald nach der völligen Gesundung die Medikamente wieder absetzten zu können, da meine PPD hauptsächlich endogen bedingt ist. Ich werde sie wohl die nächsten fünf Jahre nehmen müssen, bevor ein erster Ausschleichversuch
probiert werden kann. Aber so ist es nun mal.
Zu etwas anderem: Mit erschrecken habe ich eben diese Diskussion um den Beitrag, der auf Pro7 gesendet werden soll, gelesen.
@Sonrisa: ich glaube du hast dich sehr im Ton vergriffen und respektlos geschrieben.
Meine Meinung ist dazu, dass wir jede seriöse Quelle nutzen sollten um mehr über die Krankheit an die Öffentlichkeit zu bringen!
Denn ich bin mir sicher, wenn ich vorher von der Erkrankung gewusst hätte, hätte man sie bei mir verhindern können. Ich bin erst durch die schlechte Ausbildung von einem zu Rate gezogen Neurologen und meiner Hebamme so lange vertröstet worden, dass schon alles in Ordnung sei und ich mir keinerlei Sorgen zu machen brauche, bis es so schlimm war, dass nur noch durch die Einlieferung in die Psychiatrie mein Leben gerettet werden konnte. UNd auch dort bin ich auf endlos schlecht informierte Leute getroffen, die mich aus Ratlosigkeit sehr mies behandelt haben.
Also Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit muss ganz dringend voran kommen. Denn nur das hilft die Krankheit zu verhindern oder wenn sie ausgebrochen ist, gut zu behandeln und uns Betroffenen mit Respekt zu begegnen.
Den solche Aussagen: reiß dich mal zusammen und du bist ja bloß mit deinem Kind überfordert und stellst dich an, habe ich nicht nur aus meinem Freundeskreis, sondern auch von sogenannten (wohl überforderten) Experten gehört.
Nach achzehn Monaten PPD kann ich sagen, ist mein Freundeskreis, der sehr groß war auf ganz wenige Menschen zusammengeschrumpft, weil niemand die Krankheit nachvollziehen kann und für etwas ganz exotisches gehalten wird. Und deshalb liebe Jeanine bin ich gerne bereit über meine Erfahrungen mit der Erkrankung und den sozialen Folgen zu sprechen.
Wenn du Interesse hast schreibe mir doch eine Mail, damit wir einen Kontakt herstellen können.
Dann beschäftigt mich immer wieder, was hier aus manchen Frauen geworden ist, denen es sehr schlecht ging und man ganz plötzlich gar nichts mehr von ihnen gehört hat. Was ist aus euch geworden? Im besonderen aus dir Sanne (gummibear), bist du noch in der Klinik oder geht es dir schon besser?
Ganz liebe Grüße an alle und besonders an Uli W., Anke und Birgit, durch deren Beiträge ich es geschafft habe durchzuhalten bis hier und mir nicht aus Verzweiflung das Leben zu nehmen.
Kate