Freizeit Revue 08/05
Verfasst: 23:10:2005 12:52
Leider hat es nicht funktioniert, dass ich den Bericht als anhang bei Email anhaengen konnte. Deshalb habe ich den Bericht jetzt mal fuer jeden der ihn lesen moechte abgeschrieben. Fuer Fehler entschuldige ich mich jetzt schon ansonsten stand der bericht so im Heft.
Lg
Stefanie
Nach der Geburt meines Babys begann ich, das Leben und mich zu hassen…
Wie konnte sie bloss zu einer “Rabenmutter†werden? Sehr oft stellt sich die junge Frau noch heute diese Frage. Die Antwort ist einfach, das weiss sie jetzt. Doch haette das Unglueck die Familie zerstoert…
Meine kleine Julia liegt auf einer Decke neben mir und lacht. Sie streckt ihre Haendchen nach einem Sonnenstrahl aus, als wolle sie ihn fangen. Ihr vierjaehriger Bruder Matthias beugt sich versuchte ueber sie. Ich kann mich nicht satt sehen an diesem Bild. Meine beiden Kinder sind das groesste Glueck meines Lebens. Und das soll mal anders gewesen sein?
Ja, es begann nach Julias Geburt vor neun Monaten - unmittelbar nach meiner Heimkehr mit dem Neugeborenen. Ich war nicht in der Lage, Kinder und Haus zu versiegte. Eine bleierne Muedigkeit laehmte mich. Ich fiel in eine tiefe Depression, hasste das Leben, hasste mich selbst fuer mien Versagen.
Mein Mann Frank war Besorgt. “Erhol dich erst malâ€, sagte er und nahm Urlaub. Er versiegte die Kinder und ich overarch mich in meinem Bett. Den ganzen Tag lang.
Er nahm mir alle Pflichten ab. Aber ich stuerzte immer tiefer in diesen Tunnel, der Verzweiflung hiess. Mich intersperse nicht der Haushalt, nicht die Waesche, die Kinder nicht und alles, was damit zusammenhing. Ich vernachlaessigte auch mich selbst. Ungekaemmt, ungewaschen, ungepflegt lag ich entweder im verdunkelten Schlafzimmer oder schlich wie ein grauer Schatten durch Haus.
Als Franks Urlaub zu Ende ging, sagte er aufmunternd zu mir: “Du schaffst das schon!†Na klar, er wollte emir mut machen. “Du musst nur deinen Rhythmus finden. Komm lass dich nicht haengen.â€
Ich versprach ihm, mich zusammenzunehmen. Doch ich hatte mich ueberschaetzt. Nichts lief, wie es sollte. Ich brachte nichts zustande. Der Wille war da, jedenfalls zeitweise , doch er reichte einfach nicht aus.
Ich fing vieles an, brachte aber nichts zu Ende. Selbst das hungrig screened Baby riss mich nicht aus meiner Lethargie, und wenn Matthias etwas essen wollte, hatte ich nicht die Kraft, dem voellig verstoerten Jungen eine kleine Mahlzeit zuzubereiten.
Frank sah erst zu, dann verlor er immer oefter die Geduld. “Nimm dich endlich zusammenâ€, schrie er mich eines Tages entnervt an, als ich Julia stundenlang in schmutzigen Windeln hatte liegen lassen. Sie war wund bis auf die blutige haut und hatte sich heiser geschrien. “Was ist mit dir los? Warum benimmst du nicht wie eine normale Frau? Kuemmere dich um deine Kinder. Sie brauchen dich.â€
“Ja†, sagte ich, “ja, ich kuemmere mich um sie. Ich will ja. Aber es ist so schwer. AB morgen wird alles Besser. Ich schwoere es. Ich werde es schaffen.â€
Es war ein leeres Versprechen, eines das ich in meinem damaligen Zustand gar nicht halten konnte. Doch das beg riff ich erst spaeter, Jede Forderung verstaerkte meine Angst vor dem erneuten Versagen, und diese Angst verschlimmerte meinen Zustand.
Als Frank am Tag nach hause kam, um nach mir zu sehen, lag ich im Bett und hatte die Welt ausgeblendet. Draussen weinten und schrien beide Kinder, weil sie alleine waren und schrecklichen Hunger hatten. Matthias stuerzte sich in die Arme seines Vaters und schluchzte: “Papa, ich habe Angst!’
Frank beg riff endgueltig, dass er mich nicht mehr mit Julia und Matthias allein lassen konnte. Bisher hatte er mit keinem Menschen ueber meinen Zustand gesprochen. Wahrscheinlich schaemte er sich und wollte deshalb keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Jetzt rief er meine Mutter an.
Sie kam sofort, war ausser sich vor Sorge um mich und die vernachlaessigten Kinder. Und sie machte Frank sogar noch Vorwuerfe, weil er sich nicht fuehrer gemaelde hatte.
Mutter versuchte lieb zu mir zu sein und Verstaendnis aufzubringen. Doch ich sah den Vorwurf in ihren Augen, als sie das Ausmass meines Versagens klar machte. “Du brauchst Hilfeâ€, sagte sie resolute. “Du bist krank.†Ich wollte ihr weismachen, dass ich von allein wieder auf die Beine kaeme. Doch sie liess sich nicht taeuschen. Und so stand eines Morgens mein Frauenarzt an meinem Bett.
Mutter hatte ihn gerufen und darauf bystander, dass er zu mir kam. Sie wollte dass er mich in meinem ganzen Elend erlebte. Mein Mann und Mama erzaehlten ihm alles , was seit Julias Geburt passiert war.
Der Doktor war nicht besonders Ueberrascht. Er Beruhige zuerst einmal meinen Mann, der mit Mutter schon darueber gesprochen hatte, dass man mich womoeglich in eine psychiatrische Klinik bringen muesse.
“Das ist sich nicht noetig.†, meinte mein Arzt, “aber ihre Frau leidet mit grosser Wahrscheinlichkeit an einer nachgeburtlichen Depression. Haeufig vergeht dieser Zustand von alleine wieder.â€
Bei mir scheine er sich jedoch verfestigt zu haben, klaerte mein Gynaekologe meine verwirrten Angehoerigen auf. “Dieses biochemische Chaos im Kopf kann man aber mit Medikamenten heilen.â€
Ich verstand nur ein wort: Psychopharmaka. “Die will ich nichtâ€. sagte ich. “ich habe schreckliche Dinge darueber gehoert. Sie sind unkalkulierbar!â€
“Sei vernuenftig, Liebesâ€, beschworen mich mein Mann und meine Mutter. “Du willst doch wieder Freude am Leben haben und alleine fuer deine Familie sorgen koennnen.†Und der Arzt ergaenzte: “Bei rich tiger Dosierung gibt es keine Nebenwirkungen. Ich verspreche es ihnen.†Ich willigte ein.
Was dann geschah, ist fuer mich ein kleines Wunder: sobald ich die Medikamente nahm, besserte sich mein Zustand. Von Tag zu Tag fuehlten ich mich leichter , gewann meine alte Kraft zurueck und nahm wieder ma Leben teil.
Nach sechs Wochen war der spuk vorbei. Ich uebernahm den haushalt und die Kinder, Mutter reiste ab.
Heute geht es mir glaenzend. Ich lach mit meinen Kindern. Wir spielen zusammen und haben viel spass. Die beiden danken es mir mit Liebe und Froehlichkeit. Selbst Matthias, der am meisten gelitten hat, ist wieder ein guter Junge.
Mein Mann ist fuersorglich und sagt noch manchmal: “Mein armes Maedchen, es muss ja furchtbar fuer dich gewesen sein.â€
Das war es wirklich. Manchmal denke ich an das tiefe, Schwarz Loch, in dem ich mantling sass. Aber es ist vorbei. Ich will nur noch eins: das Leben geniessen. Und meiner familie die Liebe und Geduld zurueckgeben, die sie fuer mich aufgebracht hat. Frank und die Kinder haben es verdient.
Lg
Stefanie
Nach der Geburt meines Babys begann ich, das Leben und mich zu hassen…
Wie konnte sie bloss zu einer “Rabenmutter†werden? Sehr oft stellt sich die junge Frau noch heute diese Frage. Die Antwort ist einfach, das weiss sie jetzt. Doch haette das Unglueck die Familie zerstoert…
Meine kleine Julia liegt auf einer Decke neben mir und lacht. Sie streckt ihre Haendchen nach einem Sonnenstrahl aus, als wolle sie ihn fangen. Ihr vierjaehriger Bruder Matthias beugt sich versuchte ueber sie. Ich kann mich nicht satt sehen an diesem Bild. Meine beiden Kinder sind das groesste Glueck meines Lebens. Und das soll mal anders gewesen sein?
Ja, es begann nach Julias Geburt vor neun Monaten - unmittelbar nach meiner Heimkehr mit dem Neugeborenen. Ich war nicht in der Lage, Kinder und Haus zu versiegte. Eine bleierne Muedigkeit laehmte mich. Ich fiel in eine tiefe Depression, hasste das Leben, hasste mich selbst fuer mien Versagen.
Mein Mann Frank war Besorgt. “Erhol dich erst malâ€, sagte er und nahm Urlaub. Er versiegte die Kinder und ich overarch mich in meinem Bett. Den ganzen Tag lang.
Er nahm mir alle Pflichten ab. Aber ich stuerzte immer tiefer in diesen Tunnel, der Verzweiflung hiess. Mich intersperse nicht der Haushalt, nicht die Waesche, die Kinder nicht und alles, was damit zusammenhing. Ich vernachlaessigte auch mich selbst. Ungekaemmt, ungewaschen, ungepflegt lag ich entweder im verdunkelten Schlafzimmer oder schlich wie ein grauer Schatten durch Haus.
Als Franks Urlaub zu Ende ging, sagte er aufmunternd zu mir: “Du schaffst das schon!†Na klar, er wollte emir mut machen. “Du musst nur deinen Rhythmus finden. Komm lass dich nicht haengen.â€
Ich versprach ihm, mich zusammenzunehmen. Doch ich hatte mich ueberschaetzt. Nichts lief, wie es sollte. Ich brachte nichts zustande. Der Wille war da, jedenfalls zeitweise , doch er reichte einfach nicht aus.
Ich fing vieles an, brachte aber nichts zu Ende. Selbst das hungrig screened Baby riss mich nicht aus meiner Lethargie, und wenn Matthias etwas essen wollte, hatte ich nicht die Kraft, dem voellig verstoerten Jungen eine kleine Mahlzeit zuzubereiten.
Frank sah erst zu, dann verlor er immer oefter die Geduld. “Nimm dich endlich zusammenâ€, schrie er mich eines Tages entnervt an, als ich Julia stundenlang in schmutzigen Windeln hatte liegen lassen. Sie war wund bis auf die blutige haut und hatte sich heiser geschrien. “Was ist mit dir los? Warum benimmst du nicht wie eine normale Frau? Kuemmere dich um deine Kinder. Sie brauchen dich.â€
“Ja†, sagte ich, “ja, ich kuemmere mich um sie. Ich will ja. Aber es ist so schwer. AB morgen wird alles Besser. Ich schwoere es. Ich werde es schaffen.â€
Es war ein leeres Versprechen, eines das ich in meinem damaligen Zustand gar nicht halten konnte. Doch das beg riff ich erst spaeter, Jede Forderung verstaerkte meine Angst vor dem erneuten Versagen, und diese Angst verschlimmerte meinen Zustand.
Als Frank am Tag nach hause kam, um nach mir zu sehen, lag ich im Bett und hatte die Welt ausgeblendet. Draussen weinten und schrien beide Kinder, weil sie alleine waren und schrecklichen Hunger hatten. Matthias stuerzte sich in die Arme seines Vaters und schluchzte: “Papa, ich habe Angst!’
Frank beg riff endgueltig, dass er mich nicht mehr mit Julia und Matthias allein lassen konnte. Bisher hatte er mit keinem Menschen ueber meinen Zustand gesprochen. Wahrscheinlich schaemte er sich und wollte deshalb keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Jetzt rief er meine Mutter an.
Sie kam sofort, war ausser sich vor Sorge um mich und die vernachlaessigten Kinder. Und sie machte Frank sogar noch Vorwuerfe, weil er sich nicht fuehrer gemaelde hatte.
Mutter versuchte lieb zu mir zu sein und Verstaendnis aufzubringen. Doch ich sah den Vorwurf in ihren Augen, als sie das Ausmass meines Versagens klar machte. “Du brauchst Hilfeâ€, sagte sie resolute. “Du bist krank.†Ich wollte ihr weismachen, dass ich von allein wieder auf die Beine kaeme. Doch sie liess sich nicht taeuschen. Und so stand eines Morgens mein Frauenarzt an meinem Bett.
Mutter hatte ihn gerufen und darauf bystander, dass er zu mir kam. Sie wollte dass er mich in meinem ganzen Elend erlebte. Mein Mann und Mama erzaehlten ihm alles , was seit Julias Geburt passiert war.
Der Doktor war nicht besonders Ueberrascht. Er Beruhige zuerst einmal meinen Mann, der mit Mutter schon darueber gesprochen hatte, dass man mich womoeglich in eine psychiatrische Klinik bringen muesse.
“Das ist sich nicht noetig.†, meinte mein Arzt, “aber ihre Frau leidet mit grosser Wahrscheinlichkeit an einer nachgeburtlichen Depression. Haeufig vergeht dieser Zustand von alleine wieder.â€
Bei mir scheine er sich jedoch verfestigt zu haben, klaerte mein Gynaekologe meine verwirrten Angehoerigen auf. “Dieses biochemische Chaos im Kopf kann man aber mit Medikamenten heilen.â€
Ich verstand nur ein wort: Psychopharmaka. “Die will ich nichtâ€. sagte ich. “ich habe schreckliche Dinge darueber gehoert. Sie sind unkalkulierbar!â€
“Sei vernuenftig, Liebesâ€, beschworen mich mein Mann und meine Mutter. “Du willst doch wieder Freude am Leben haben und alleine fuer deine Familie sorgen koennnen.†Und der Arzt ergaenzte: “Bei rich tiger Dosierung gibt es keine Nebenwirkungen. Ich verspreche es ihnen.†Ich willigte ein.
Was dann geschah, ist fuer mich ein kleines Wunder: sobald ich die Medikamente nahm, besserte sich mein Zustand. Von Tag zu Tag fuehlten ich mich leichter , gewann meine alte Kraft zurueck und nahm wieder ma Leben teil.
Nach sechs Wochen war der spuk vorbei. Ich uebernahm den haushalt und die Kinder, Mutter reiste ab.
Heute geht es mir glaenzend. Ich lach mit meinen Kindern. Wir spielen zusammen und haben viel spass. Die beiden danken es mir mit Liebe und Froehlichkeit. Selbst Matthias, der am meisten gelitten hat, ist wieder ein guter Junge.
Mein Mann ist fuersorglich und sagt noch manchmal: “Mein armes Maedchen, es muss ja furchtbar fuer dich gewesen sein.â€
Das war es wirklich. Manchmal denke ich an das tiefe, Schwarz Loch, in dem ich mantling sass. Aber es ist vorbei. Ich will nur noch eins: das Leben geniessen. Und meiner familie die Liebe und Geduld zurueckgeben, die sie fuer mich aufgebracht hat. Frank und die Kinder haben es verdient.