Wer kann mir helfen?

Austausch persönlicher Erfahrung mit der Depression/Psychose vor und nach der Geburt

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sina78

Wer kann mir helfen?

Beitrag von sina78 »

Hallo!

Ich bin seit 3 Jahren eine stille Mitleserin. Momentan geht es mir so schlecht das ich mich doch jetzt mal traue auch mal was zu schreiben. Nach der Geburt meiner 1. Tochter 02/05 erlitt ich eine PPD. Bis ich aber wußte was ich hatte vergingen Wochen. Bekam verschiedene AD habe aber keins länger als eine Woche genommen. Es wurde immer schlimmer durch die AD`s. nach einiger Zeit hatte ich eine Verhaltenstherapie die mir bei meinen Angst/Panikattacken half. Mein Leben bekam ich einigermaßen in Griff . Aber so richtig super ging es mir nie. Ich wurde dann wieder schwanger mit der Verhaltenstherapie habe ich das auch alles so hinbekommen. Im 03/07 bekam ich meine 2. Tochter. Eigentlich funktionierte alles ganz gut. Meine Verhaltenstherapie wurde im Januar diesen Jahr beendet. Ich glaube das war der Fehler. Seit 4 Wochen geht es mir wieder ganz schlecht. Bin nur traurig und bekomme nichts mehr hin. Ich nehme jetzt seit 1 Woche Opipramol 1/2-0-1 und versuche es durchzustehen. Meine Ärztin meinte das ich nach 1 1/2 Jahren nach der Geburt meiner 2. Tochter die PPD wieder da ist. Meine Fragen liegen bei dem AD. Ist es normal das es einen noch schlechter geht ? Bin seit gestern nur noch am heulen. Meine schlimmste Vorstellung ist es von meinen Kinder getrennt zu werden. Geht es euch auch so?


Es wäre lieb wenn mir jemand helfen kann mir geht es echt schlecht momentan.
licht3

Beitrag von licht3 »

Hallo,

ich finde es gut, dass du deine Sorgen aufgeschrieben hast!
Eine Erstverschlimmerung ist häufig und war bei mir auch total schlimm. Aber halte durch! Es wird dann meist besser, wenn auch manchmal nur langsam. Es kann Wochen dauern, bis die ADs wirken, aber einen Versuch ist es auf alle Fälle wert.

Liebe Grüße,

Barbara
claudia

Beitrag von claudia »

Hallo!

Ich finde es auch gut,das es Dir gelungen ist,Deine Sorgen aufzuschreiben.Schon beim Schreiben wird einem manchmal einiges klarer!

Meine persönliche Einnahme zur Dauer und Entfaltung der Wirkungsweise von Medikamenten ist schon aus meiner Berufswahl heraus etwas unterschiedlich zu Deiner.Ich bin Krankenschwester und habe die Weisheit NICHT mit Löffeln gefressen,jedoch erscheint mir der Zeitraum ein Medikament nur eine Woche einzunehmen und danach schon zu entscheiden,ob es richtig gewirkt hat oder nicht ,als sehr kurz.

Gerade die ADs benötigen doch glaub ich eine Anlaufzeit von durchaus 2-4 Wochen,oder habe ich da nicht aufgepaßt?Schreibt da vielleicht nochmal jemand anderes seine Meinung dazu?


Deine Angst,von Deinen Kindern getrennt zu sein,kann ich auch gut verstehen. Ich glaub,das geht doch vielen von uns so!
Da Du Dir ja schon Hilfe von Deinem Arzt geholt hast,hast Du doch schonmal einen ersten wichtigen Schritt getan.
Bestimmt läßt sich doch auch ein erneuter Gesprächstermin mit Deiner "alten" Psychotherapeutin vereinbaren?Ich selber mache zur Zeit auch gerade eine zweite Psychotherapie.

Falls bei Dir wirklich eine Notwendigkeit besteht,stationär behandelt zu werden,gibt es doch die Möglichkeit ,das Du mal auf der homepage von "Schatten-und-Licht" unter den "Mutter-Kind-Einrichtungen" nachguckst,ob etwas in Deiner Nähe ist.Viele von den Kliniken nehmen aber auch Frauen mit ihren Kindern,manchmal auch mit Geschwisterkindern,aus ganz Deutschland auf.

Wenn es Dir etwas besser geht,kannst Du vielleicht auch mal über eine Kur nachdenken.Ich selber habe 2005 eine "psychosomatische Reha" mitgemacht,zu der ich meine beiden Kleinen (damals 2 und 5 Jahre alt) mitnehmen konnte.

Was das viele Weinen betrifft:ich denke,es ist ganz wichtig diese Tränen raus und zuzulassen!Wenn Du das nicht zulassen kannst,dann gibt es irgendwann den "harten Stein",der auf der Brust drückt.Ich merke an mir selber immer wieder,wie befreit ich durchatmen kann,wenn mich etwas bedrückt und ich darüber weinen konnte.In uns allen steckt manchmal so viel unverarbeitete und nicht zu gelassene Trauer,über so viele verschiedene Dinge,die unsere Seele krank gemacht und verletzt haben.Viele dieser Dinge sollten vielleicht auch mal "betrauert" werden.
Meine Psychotherapeutin gab mir z.B. den Rat,zu betrauern,das ich nicht die Mutter habe,die ich mir innerlich immer gewünscht habe...Seit ich das versucht habe,geht es mir deutlich besser.

Für alle,die z.Zt. ein traurig sind,schicke ich euch ein Lächeln,das ich mal von Sabine Surholt zugeschickt bekam-in einer meiner PPPs hat es mir sehr geholfen!

Ich schicke Dir ein Lächeln

Ich schicke Dir ein Lächeln,
ein Lächeln in dein Zimmer:
ein Lächeln,
das ich eingefangen habe
bei einem spielenden Kind,
bei einem Menschen,
der Zufriedenheit lernte,
bei einem,der Schweres
mit Gelassenheit ertrug,
bei einem,
der sich zu einem Kranken neigt,
bei einem,der liebevoll tröstet
und bei einem,
dem jemand gesagt hat:
Du brauchst keine Angst zu haben.
Du bist nicht allein,
selbst dann nicht,
wenn du dich manchmal
einsam fühlst.

Ich schicke dir ein Lächeln
in dein Zimmer:
ein Lächeln
das ich verpackt habe
in meine guten Wünsche,
das ich zusammengebunden habe
mit einem Sonnenstrahl
und einem Vogellied
und das ich verziert habe
mit einer Schleife
aus einem Fädchen Hoffnung,
aus einem Fädchen Zuversicht,
aus einem Fädchen Vertrauen,
und geschmückt habe
mit einer Knospe Freude,
die sich bald öffnen soll.

Verfasser unbekannt


Tröstende Grüße,Claudia
Nina

Beitrag von Nina »

Liebe Sina,

ja, eine Erstverschlimmerung ist mit einem AD möglich,vergeht aber nach 1-2 Wochen (meine Erfahrung) wieder,dann setzt die Wirkung des AD ein (nach ca. 2-4 Wochen).

Opipramol (hat mir mein Psychiater gesagt) ist allerdings ein mildes AD.Wirksamer wäre ein SSRI wie Escitalopram/Sertralin/Paroxetin.
Evtl. wäre ein Wechsel sinnvoll.Ich würde mit dem Arzt darüber sprechen (am Besten Facharzt für Psychiatrie).

Ansonsten kann ich dir nur empfehlen,deine Schilddrüse durch einen erfahrenen Facharzt (Nuklearmediziner oder Endokrinologen) checken zu lassen,vor Allem wenn du Unterfunktionssymptome hast(die Symptome einer klassischen Depression sehr ähnlich sind):

http://www.hashimotothyreoiditis.de/HT-Symptome.html

http://www.schatten-und-licht.de/forum2 ... php?t=5318

Ein komplettes hormonelles Check Up beim Endokrinologen wäre sogar besser (Östradiol,Progesteron,Wachstumshormon,DHEA,Testosteron,Cortisol,usw.)

Gute Besserung!
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